FINANZPLATZ FRANKFURT & FINANZPLATZ SCHWEIZ: „Fondsboutiquen haben ohnehin einen treuen Fankreis – dies gilt bei liquiden- und nicht-liquiden Ansätzen“ (INTERVIEW – Markus Hill & Thomas Caduff, FUNDPLAT)

„Da ich immer wieder von Schweizer Fondsboutiquen gefragt werde, ob ein Markteintritt in Deutschland sinnvoll ist, habe ich mir gedacht: Wer könnte dazu besser Auskunft geben als Markus Hill von MH Services in Frankfurt? Er gilt als ausgewiesener Kenner der deutschen Fondslandschaft – mit einem exzellenten Netzwerk, grosser Marktübersicht und viel Erfahrung im Dialog mit Family Offices. Nicht umsonst wird er in der Branche gerne als «Mr. Family Office» bezeichnet.

Mit seinen reichweitenstarken Kanälen zu den Finanzmärkten in Deutschland, der Schweiz, in Liechtenstein und Österreich ist Markus auch auf LinkedIn bestens vernetzt – ein weiterer guter Grund, warum wir sehr glücklich sind, ihn 2026 bei unseren Events in Zürich und St. Moritz erneut dabeizuhaben. Ich freue mich ausserdem jetzt schon auf unseren Kaffee im November in Frankfurt – und auf das obligatorische gemeinsame Foto. Thomas J. Caduff, CEO, Fundplat GmbH

Caduff: Herr Hill, Sie kennen die Fondslandschaft im deutschsprachigen Raum wie kaum ein Zweiter – wenn in Zürich Katerstimmung herrscht: Wo sehen Sie aktuell noch Lichtblicke oder gar Grund zur Freude?

Markus Hill, MH Services & Thomas Caduff, CEO, Fundplat GmbH

Hill: Das Thema Fondsboutiquen ist ein «Dauerbrenner» auf Investorenseite, hier ist immer Lang­frist­denke angesagt. Fondsboutiquen haben ohnehin einen treuen Fankreis, dies gilt bei liquiden- und nicht-liquiden Ansätzen. Gegenwärtig beobachte ich stark die Diskussion im illiquiden Bereich (AIF etc.), hier positio­nieren sich zunehmend neue Adressen mit exzellenter Expertise aus dem DACH-Raum.

Caduff: Viele Schweizer Fondsboutiquen wollen nach Deutschland – ich bin skeptisch, denn selbst deutsche Anbieter tun sich in der Schweiz schwer. Ist mein Pessimismus unbegründet?

Hill: Nischenanbieter mit exzellenter Expertise und Track Record aus der Schweiz stossen auf Interesse. Markus Hill

Es kommt auf die ersten Schritte an. Viele Dinge werden gerade bei Fonds­boutiquen oft schon zu Beginn bei Markt­eintritt suboptimal «eingefädelt». Das führt oft dazu, dass das erste halbe Jahr des Eintritts auf dem falschen Gleis erfolgt. Nischen­anbieter mit exzellenter Expertise und Track Record aus der Schweiz stossen auf Interesse. Wenn dann noch Added Value im Sinne von Research, Erreich­barkeit und «Fonds­advisor-als-Sparring­partner-Approach» angeboten werden, hat man oft den Fuss in der Tür für ein erstes Gespräch. Gerade Family Offices, nicht nur in Deutschland, schätzen diese Added-Value-Kombination auf der Anbieterseite.

Caduff: Aktiv gemanagte ETFs sind in den USA ein Megatrend – viele Anbieter mit fast identischen Produkten jagen nun auch in Europa denselben Erfolg. Die Preise werden purzeln, der Wettbewerb zieht an. Ist das in Frankfurt ebenfalls das grosse Thema – oder bleibt’s bei Lippen­bekennt­nissen?

Hill: Nein. Marketing, Sichtbarkeit, Kosten, Regulierung – alles Bereiche, wo aktive ETFs durchaus für sich punkten können. Kanniba­lisierung, MeToo-Effekt, Verwässerung des ETF-Gedankens etc. – auch hier sind noch nicht alle Diskussionen beendet. Auf jeden Fall lohnt es sich, dieses Segment auf dem Radar zu haben.

Die Fragen stellte Thomas J. Caduff, CEO, Fundplat GmbH“

Link zum Original-Interview: 

https://fundplat.com/interview/fondsboutiquen-haben-ohnehin-einen-treuen-fankreis-dies-gilt-bei-liquiden-und-nicht-liquiden-ansaetzen/embed/#?secret=howGCrEB5s

Markus Hill ist seit Mitte 2005 unab­hän­giger Asset Mana­ge­ment Consultant. Beruf­licher Hinter­grund sind u.a. Firmen wie SEB Bank (Marke­ting/Produkt­mana­ge­ment, Invest­ment Banking) und Credit Suisse Asset Mana­gement (Vertrieb, Asset Mana­ge­ment). Zu seinen Tätig­keits­fel­dern gehören die Betreuung von Manda­ten im Marke­ting-, PR-Bereich und Fonds­­se­lek­tion. Als ehe­ma­liger Head of Sales Publi­kums­fonds bei einer Invest­ment­­bou­tique (Aktien und Renten) und in der externen Zusammen­­arbeit mit einem Dach­­fonds­­ma­nager stehen kleine- bis mittel­grosse Asset-Mana­gement-Firmen im Fokus seines Inte­resses. Zusätz­lich beschäf­tigt er sich jour­na­lis­tisch mit den Themen Fonds­bou­tiquen (fondsboutiquen.de) und Einsatz von Publi­kums­­fonds bei Insti­­tu­tio­­nellen sowie mit der Thema­tik Ziel­­fonds­­auswahl bei Multi-Mana­­ge­ment-Ansätzen. Zusätzlich liegt ihm der Finanz­­platz Frankfurt als Ort des Gedan­ken­­aus­tausches am Herzen (finanzplatz-frankfurt-main.de).

Dialog & Information:

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE

FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

Foto: Pixabay

Quelle: www.fundplat.com

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