FRANKFURT & KULTUR: Ausstellung GLEICH MUT, Impressionen – KUNST: Geli von der Schulenburg (GASTBEITRAG, Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.)

Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg

in der Galerie Hübner&Hübner vom 26. Januar bis 24. Februar 2024 in Frankfurt am Main

Inspiriert durch die Vernissage der Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg am 26. Januar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend bin ich den Spuren ihrer Kunst gefolgt. Der Titel ihrer Ausstellung mit Bildern, die sie im Zeitraum von 2009 bis 2023 gemalt hat, „GLEICH MUT“ war ein erster Hinweis, vielleicht auf die zehnte parami des Buddhismus, Gleichmut (Pali: upekkha). Dieser Begriff steht für eine Geisteshaltung, mit der wir nichts für unsere Hilfe zurückerwarten und gleichgültig gegenüber Freude und Schmerz sind, auch gegenüber Nutzen und Schaden, den wir empfangen. Es ist eine gelassene Haltung, ohne Bewertung.

Geli von der Schulenburg zeigt in ihrer Ausstellung Bilder aus den letzten fünfzehn Jahren ihres Schaffens, kombiniert mit neuen Arbeiten. In unterschiedlichen Serien greift sie kontinuierlich Themen wie Beziehungen des Individuums in der Welt, Erinnerung, Glücksstreben oder Entgrenzung auf. Dabei fließen eigene Erfahrungen, Familiengeschichte und Anregungen aus Kunstgeschichte und Literatur in ihre Bilder ein. Eine besondere Rolle spielt dabei der meist monochrome Hintergrund, der den Ausdruck der Motive intensiviert und zur Aussage der Bilder beiträgt.

Im wiederholten Aufgreifen von Motiven und Themen in Serien entwickelt sie diese inhaltlich und künstlerisch weiter. Die dargestellten Tiere z.B. erhalten dabei eine fast menschliche Mimik, die zum Blickkontakt herausfordert. Und Wachtürme, die die Künstlerin eher als Aussichtstürme oder Grenzhäuser verstanden wissen will, machen in der Form eine sichtbare Wandlung durch, weg von einer Überwachungsanlage, hin zu einem Ort der Grenzüberwindung. Obwohl ihre Motive ruhig und still erscheinen, sind sie voller Energie. Diese innere Bewegung bezieht ihre Lebendigkeit aus einer Reaktion auf die Veränderlichkeit der Welt. Geli von der Schulenburg unterstreicht die Wichtigkeit dieser Aussage mit einem japanischen Zitat, das die Ungewissheit, in der wir leben, als eine höchst wertvolle Konstellation hervorhebt. Sie stellt diese in einen Zusammenhang mit dem titelgebenden Gleichmut und macht den Betrachtenden ein Angebot zur Auseinandersetzung des Ichs mit der Welt [1].

Aus der Zeit, 2009 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 24 x 18 cm)

Im Katalog zitiert die Künstlerin den deutschen Philosophen und Kulturkritiker Walter Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Portbou, Spanien) mit einer Überlegung zum Begriff der Geschichte: „Streift denn nicht uns selber ein Hauch der Luft, die um die Früheren gewesen ist?“

Die Bilder der Serie „Aus der Zeit“ verstärken mit ihren fast monochromen Grau-Weiß-Schattierungen als Rätsel- und Imaginationsfläche einen flüchtigen, fast schattenhaften Eindruck. Dementsprechend ist die stille Gemütsruhe der Bilder der Zeit enthoben. „Die Tiefe des Ausdrucks hat die Künstlerin viele Jahre lang in mehreren Serien entwickelt, in der sie sich Themen wie der Vergangenheits­bewältigung oder des Glücks nähert. Konnte in früheren Arbeiten die Stille ihren Ursprung im erlebten Schrecken haben, rührt die gelassene Ruhe der Gesichter und Körper nun spürbar von einer zurzeit nicht selbstverständlichen Zuversicht her; diese ist in jedem Blick zu spüren [2].“

Dein Lächeln (Faceroom), 2012 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 70 x 50 cm)

Soziale Interaktion ist nichts Individuelles

Von Geli Schulenburg portraitierte Gesichter aus der Serie Faceroom sind mehr als die Darstellung einer konkreten Person. Sie stehen für soziale Interaktion und emotionale Reifung. Damit bleiben sie ewig wirksam, auch wenn die Erinnerung an eine bestimmte Person längst verschwunden ist. Die emotionale Kraft bestimmt ihre Portraits, nicht der individuelle Zug oder – wenn es sich um religiöse Kunst handelt – der Symbolgehalt. Die Künstlerin fixiert in ihren Portraits das Urmenschliche. Damit öffnet sich ihr Begriff „GLEICH“ als eine Grundeigenschaft des „menschlichen Herzens und Kopfes“ die das „selbe, gleiche und unwandelbare Wesen“ des Menschen und vielleicht auch der Tiere erfasst [3].

Aus familiären Gründen hat Geli die dramatische Geschichte des Diplomaten Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg (1875 – 1944), Großonkel ihres Mannes Stephan kennengelernt. F. W. Schulen-burg hatte sich dem Kreisauer Widerstandskreis angeschlossen und war in die Umsturzpläne gegen Hitler einbezogen gewesen. Im November 1944 wurde er deshalb hingerichtet. Alte Fotos, Briefe, Quittungen, Vermerke, Notizen und andere Dokumente aus seinem Nachlass wurden auf der Burg Falkenberg in der Oberpfalz entdeckt und waren in Frankfurt auf dem Weg ins Bundesarchiv zwischengelagert. In ihrer Wohnung war sie daher über Jahre gewissermaßen verfolgt von den Spuren, den Geistern dieses mutigen Mannes und seiner Lebensgefährtin. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte inspirierte die Künstlerin zu ihrer Serie „Aus der Zeit“ [4].

Altes Boot: Zwischen den Welten

Altes Boot II, 2015 (Tusche, Acryl, Graphit, Ölstift auf Leinwand, 60 x 80 cm)

Neben lebendigen Bildern malt Geli von der Schulenburg auch alte Boote. Dies Bilder lassen viel Raum für die Phantasie des Betrachters. Die kontrastreiche Zweiteilung des Hintergrundes verweist auf eine Reise zwischen den Welten. Die alten Boote sind vom Leben gezeichnet. Mit einer ungeheuren Präsenz sind sie auf einer hoffnungsvollen Reise. Die Boote könnten auch für die Arche Noah stehen, ein Schiff, dass keinen Antrieb und keine Masten braucht. Wenn die alten Boote für einen Zustand des Wartens auf die Sturmflut stehen, gewinnt der Begriff „alt“ eine neue, zeitlose Bedeutung. So gesehen stehen diese Bilder für den Gegensatz von Statik und Dynamik. Melancholie und Schönheit kennzeichnen diese Bilder gleichermaßen. Gerade ihre unausgesprochenen Geschichten machen sie spannend und ausdrucksstark.

Geli von der Schulenburg, Jahrgang 1961, hat Kunst und Architektur in Frankfurt am Main und Darmstadt studiert, lebt und arbeitet in Frankfurt. Im Rahmen ihres Architekturstudiums in den 1980er Jahren in Darmstadt absolvierte sie eine klassische Ausbildung in Malerei und Zeichnen.

Fazit

Die Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg ist sehr empfehlenswert. Die Bilder sind kraftvoll, sie leben von einem Spannungsbogen zwischen Dynamik und Statik. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Februar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend zu besichtigen.

[1] „Geli von der Schulenburg: Gleich Mut“ vom 26. Januar bis 24. Februar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner

[2] GELI VON DER SCHULENBURG – SO VIEL RUHE

[3] Die Spurensammlerin

[4] Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg

Galerie Hübner & Hübner

Grüneburgweg 71, 60323 Frankfurt

T + 49.69.72 12 81

mobil: +49 173 90 17562

info@galerie-huebner.de

www.galerie-huebner.de

Öffnungszeiten

Di. – Fr.: 14.00 – 19.00 Uhr

Sa.: 10.00 – 14.00 Uhr

sowie nach telefonischer Vereinbarung

AUTOR

Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.

Vorstandsmitglied – Fachgebiet: IKT

IEEE Consumer Technology Society (CTSoc)

Regional Director EMEA

Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM)

Koordinator der AG1 „Agiles Projektmanagement“

Lehraufträge

FOM Frankfurt am Main „Mangement von Informationstechnologien“

Hochschule Schmalkalden „Projektmanagement“

Gremienarbeit

Mitglied des DIN Gremium NA 147-00-04 AA „Projektmanagement“

Mitglied der DIN ISO Study Group TC258 AHG15

Adresse: Sauerstraße 56

65934 Frankfurt am Main

Mobil ++49 173 753 2462

E-Mail: c.gross63@gmx.net

LinkedIN: Dr-Ing. Christian Gross

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Foto: Pixabay

FINANZPLATZ DEUTSCHLAND: Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW auf gutem Weg

Gastbeitrag auf Finanzplatz-Frankfurt-Main.de am 01.Februar 2024

„Als größter fossil-basierter Energie- und Industriestandort und als bedeutender Finanzmarktplatz im Zentrum Europas ist Nordrhein-Westfalen zwar am stärksten von den Herausforderungen der Transformation betroffen, hat aber auch die größten Chancen, zum Transformations-Leader Europas zu werden.“ Prof. Dr. Michael Hüther, Institut der deutschen Wirtschaft (IW; Beitrag auf LinkedIn im Januar 2024)

In der Tat ist die nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation der Wirtschaft eine große Herausforderung und eröffnet neue Chancen. Um die Transformation zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, braucht es mehr Innovationen, Investitionen und Finanzierungen. Die Baustellen sind offensichtlich: Neue geopolitische Herausforderungen sind Gamechanger. Längerfristige Entwicklungen wie Demographie und Fachkräftemangel wirken sich aus. Krisenmanagement allein greift zu kurz. Offenheit für Innovationen ist notwendig. Es bedarf attraktiver Rahmenbedingungen und eines gewissen Maßes an Planungssicherheit für die Unternehmen. Die seit Jahren unterdurchschnittliche Investitionsquote muss verbessert werden. Steigende Energiepreise und eine vernachlässigte Infrastruktur treffen NRW und seine industriellen Strukturen. Verwaltungsverfahren sollten beschleunigt werden. Der Transformations-, Investitions- und Finanzierungsbedarf ist groß und privates Kapital muss mobilisiert werden.

Heinz-Joachim Plessentin & Markus Hill (Treffen, 2023 – Frankfurt am Main)


Ein positiver Ansatz zur Verbesserung ist der übergreifende Ausbau des Finanzökosystems durch die Finanzplatzinitiative. Fin-Connect-NRW mit Fokus auf die Transformationsfinanzierung kann hier als Enabler aktiv werden. Die Vergabe der neuen Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW durch das Wirtschaftsministerium NRW an das wettbewerbsneutrale Konsortium aus dem Zentrum für Innovation und Technik in Nordrhein-Westfalen, kurz ZENIT, dem IW und der IHK NRW für die Skalierungsphase ist zu begrüßen. Fin-Connect-NRW kann lösungsorientiert dazu beitragen, die Umsetzung der Transformation in der Praxis und ihre Finanzierung zu unterstützen. Die Vernetzung ist vor allem für mittelständische Unternehmen wichtig, die über keine Stabsabteilungen verfügen und Austausch, Information und Beratung benötigen.

  1. Rückblick auf die Phase I (Anlaufphase)

Die Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW wurde am 15. Juni 2020 unter der Leitung von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Rahmen eines Spitzengesprächs mit der Kreditwirtschaft gegründet. Eine starke Realwirtschaft braucht einen starken Finanzplatz. Arbeitsgruppensitzungen und Gespräche über ein Jahr hatten zu einem schlüssigen Konzept geführt. Kern des Konzeptes war von Anfang an, übergreifend den „Bogen“ von der Wissenschaft über die Finanzwirtschaft (Kreditwirtschaft, Versicherungswirtschaft, Börse, Private Equity) zu den Unternehmen der Realwirtschaft (IHK NRW) zu spannen. In der konkreten Entscheidungssituation überzeugte souverän der Minister über Einzelinteressen hinweg. Motto: „Mit Fin-Connect-NRW ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.“

Als besonders hilfreich erwies sich ebenfalls ein Gutachten, „Treiber“ zu bestärken und „Bremser“ auf dem Weg mitzunehmen. Auch in der Startphase von Fin-Connect-NRW war das Gutachten des IW wichtig, das gemeinsam von den Verbänden der Kreditwirtschaft, der NRW-BANK und dem NRW-Wirtschaftsministerium vergeben wurde und erstmals den Investitions- und Finanzierungsbedarf für die Transformation in NRW quantifizierte.

Das IW schätzt den Investitionsbedarf für die klimaneutrale und digitale Transformation allein für NRW auf 70 Milliarden Euro pro Jahr (IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie lässt sich die digitale und klimaneutrale Transformation der Unternehmen in NRW am besten finanzieren?“). Darin sind sowohl Zusatz- als auch Ersatzinvestitionen enthalten. Aus heutiger Sicht sind es eher 80 Mrd. Euro pro Jahr. Der überwiegende Teil wird privat finanziert werden müssen. Die Banken können das nicht alleine stemmen, auch der Kapitalmarkt muss besser genutzt werden. Die Herausforderung bei der Transformationsfinanzierung besteht vielfach darin, Kapitalangebot und -nachfrage besser zusammenzubringen („Matching“). Das IW-Gutachten gibt Handlungsempfehlungen.

In der Diskussion um die Stärkung des Finanzplatzes und der Transformationsfinanzierung kommt der Deutschen Bundesbank eine große Bedeutung zu. Erwähnenswert ist auch, dass die Finanzplatzinitiativen an den anderen deutschen Finanzplätzen schon Jahre früher gestartet sind. Fin-Connect-NRW wurde Anfang 2021 Gründungsmitglied von Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze.

In der Corona-Phase wuchs das Bewusstsein, dass es mehr Gemeinsames als Trennendes gibt. Das Momentum wurde genutzt und es gelang Fin-Connect-NRW, in kurzer Zeit ein Netzwerk von rund 30 Kooperationspartnern aufzubauen. Branchenübergreifende Vernetzung kann gemeinsam zu neuen Lösungen beitragen und bietet einen Mehrwert. Die Finanzwirtschaft ist Teil der Lösung. Gerade angesichts der sehr begrenzten personellen Ressourcen von Fin-Connect-NRW – das Wirtschaftsministerium NRW ging voran und koordinierte die Finanzplatzinitiative  – waren dabei oft gewachsene persönliche Kontakte, Vertrauen und Wertschätzung sowie übergreifende Erfahrung entscheidend.

Innovation und Kooperation eröffnen Chancen und helfen, Zukunft mitzugestalten, Potenziale zu entfalten und den Finanzplatz besser sichtbar zu machen. Fin-Connect-NRW gibt neue Impulse und führt seit 2020 mit seinen Kooperationspartnern lösungsorientierte Veranstaltungen durch, um unterschiedliche Akteure übergreifend zusammenzubringen, zu sensibilisieren, praxisnah zu informieren und Wissen zu vermitteln. Dazu dienen auch die Website und der vierteljährlich erscheinende Newsletter. Der Austausch hat zu neuen Lösungen beigetragen und Projekte angestoßen.

Vielfalt ist ein Vorteil am Finanzplatz und entspricht der mittelständischen Wirtschaftsstruktur. Unternehmen sind gut beraten, die Zukunftschancen der Transformation zu nutzen. Eine Umfrage zeigt, dass Großunternehmen die Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit „auf dem Schirm“ haben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht häufig Informationsbedarf, damit sie die für sie passende Transformationsstrategie gemeinsam mit ihren Finanzpartnern finden.

In Phase I wurde das Fundament erfolgreich aufgebaut. Im Kreise der deutschen Finanzplatzinitiativen hat Fin-Connect-NRW mit dem Fokus auf der Transformationsfinanzierung ein Alleinstellungsmerkmal.

  1. Ausblick auf die Phase II (Skalierung)

Die Entscheidung zum Start der Phase II wurde von Ministerin Mona Neubaur souverän getroffen. Das NRW-Wirtschaftsministerium stellt die Anschubfinanzierung zur Verfügung.

Langjährige Erfahrungen zeigen, dass Organisationskulturen sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen mit sich bringen können. Um diese Dilemmata zu überwinden, ist neben organisatorischer auch personelle Flexibilität, besonders in der Skalierungsphase, vonnöten. Daher ist es ermutigend zu sehen, dass das Konsortium aus ZENIT, IW und IHK NRW vom NRW-Wirtschaftsministerium beauftragt wurde, die Phase II mittels Outsourcing und Auftragsvergabe durchzuführen (Start zum 01. November 2023). Das Konsortium ist in der Lage, sich auf die Lösungsorientierung zu konzentrieren und maßgeschneidert zu handeln.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist eine fundierte Erfahrung und Kompetenz, gerade auch im Bereich von Finanzplatzinitiativen, von großem Nutzen, um zeitnah aktiv werden zu können. In die Phase II fällt turnusgemäß ab Januar 2024 die Übernahme der Sprecherfunktion bei Germany Finance für ein Jahr. Es wird sich zeigen, welche Impulse für den Finanzplatz Deutschland und die Transformationsfinanzierung gesetzt werden und es ist sicherlich geplant, dass Germany Finance 2024 eine neue Studie zur Transformationsfinanzierung in Auftrag gibt. Inwieweit Beteiligungen an internationalen und nationalen Präsentationen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten.

Die Phase II ist angelaufen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur neuen Phase am 18. Dezember 2023 – die Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums NRW finden Sie hier – stellte die neue Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW sich und die zukünftigen Beteiligungsmöglichkeiten für Stakeholder anhand von Schaubildern vor (Auszüge):

„Claim und Mission Statement: Vernetzen. Informieren. Transformieren. Wir fördern die Vernetzung und bieten Unternehmen und Finanzwirtschaft Know-how an, um die Finanzierung der klimaneutralen und digitalen Transformation in NRW zu unterstützen.“

Ein „Herzstück“ der operativen Arbeit, das Finanzökosystem auftragsgemäß auszubauen, sollen fünf thematische Arbeitskreise bilden („Fachgruppen“). Die Moderation liegt bei der Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW. Die Kooperationspartner sind aufgerufen, in den Facharbeitsgruppen mitzuwirken. Ziel: „Bestehende Partner in die Phase „Ausbau und Professionalisierung“ mitnehmen. Neue Partner ansprechen und in das Netzwerk einbinden.“

Nach dem am 18.12.2023 vorgestellten Projektstand, der noch vorläufig ist, sieht Fin-Connect-NRW 5 Fachgruppen vor, die Wissen zur Transformationsfinanzierung bündeln und systematisch für Unternehmen und Finanzwirtschaft nutzbar machen sollen:

Fachgruppe Finanzökosystem NRW: Partner gewinnen und vernetzen

  • Finanzplatzinitiative
  • Finanzökosystem und Vernetzung
  • Standortmarketing

Fachgruppe Transfer: Know-how für die Transformation vermitteln

  • Bedarfe und Notwendigkeiten Realwirtschaft/KMU
  • Praxisbezogenes Wissen und Handlungsempfehlungen für KMU und Banken
  • Roadshow, Gute-Praxis und Kombination von Finanzierungsinstrumenten

Fachgruppe Digitalisierung: Digitalisierung und Innovation fördern

  • Finanzinnovationen
  • Plattformen
  • Fintechs und InsurTechs

Fachgruppe Finanzierungsinstrumente: Transformationsfinanzierung skalieren

  • Kreditfinanzierung und Kapitalmarkt
  • Verbriefungstransaktionen für kleinere Banken
  • Green Bonds in der Transformationsfinanzierung

Fachgruppe Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit im Finanzsektor fördern

  • EU-Taxonomie und Green Asset Ratio
  • Nachhaltigkeit im Finanzsektor und Unternehmensfinanzierung
  • Auswirkungen von Nachhaltigkeitskriterien in der Aufsichtspraxis

Als Meilensteine sind im 1. Quartal 2024 vorgesehen:

  • Festlegung eines Steuerungskreises (die Kooperationspartner sollen bei strategischen Weichenstellungen einbezogen werden),
  • Festlegungen der Fachgruppen (Ziele, Agenden, Aufgaben, Teilnehmende),
  • Start der neuer Veröffentlichungsreihe mit thematischer Priorisierung,
  • Relaunch der Internetseite, Newsletter, neuer LinkedIn-Kanal,
  • Einzelgespräche / Interviews mit relevanten Akteuren & Institutionen.

An dieser Stelle sei ergänzend auf die Rolle der NRW-BANK als Förderbank des Landes hingewiesen. Förderbanken können durch Anschubfinanzierungen, Förderkredite, Haftungsfreistellungen und als Ankerinvestoren eine wichtige Rolle bei der Transformationsfinanzierung und Risikoverteilung spielen: Die Europäische Investitionsbank, Klimabank der EU, die KfW, Transformationsbank des Bundes und die NRW-BANK mit ihren Förderangeboten und Finanzierungsinitiativen.

Aus langjähriger Erfahrung auch ein zusätzlicher Hinweis auf die Regulierung: Sie verhält sich phasenweise wie ein Pendel. Zu wenig ist nicht angemessen (siehe Finanzmarktkrise), zu viel ist auch nicht gut (engmaschige Regulierung erstickt Innovation und Expertise; Fehlallokationen). Es gibt keine „Weisheit letzter Schluss“ bei den Methoden und Instrumenten – immer wieder muss bei Zielkonflikten neu abgewogen und ein „gesunder Mittelweg“ gefunden werden. Oft lassen sich mit Anreizen bessere Wirkungen erzielen.

  1. Fazit

Es ist entscheidend, die Rahmenbedingungen für Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ein starkes Finanzökosystem als Chance für Innovation, Investition, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung zu begreifen. Eine gestärkte Finanzplatzinitiative hat positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort, den Finanzplatz selbst sowie die Finanzierung von Transformationsprozessen. Das kommt besonders mittelständischen Unternehmen zugute. Der langfristige Erfolg wird auch daran gemessen, inwieweit für Fin-Connect-NRW möglichst selbsttragende Strukturen (Phase III) aufgebaut werden können.

Wertschätzung, Vertrauen und Interessenausgleich bilden die Grundlage der Zusammenarbeit. Ein Dank gebührt allen, die zum bisherigen Erfolg von Fin-Connect-NRW beigetragen und die Stärkung der Transformationsfinanzierung entscheidend vorangetrieben haben. Ein besonderer Dank gilt Ministerin Mona Neubaur (Phasen I/II), Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Phase I), den Kolleginnen und Kollegen des Wirtschaftsministeriums NRW sowie den Kooperationspartnern von Fin-Connect-NRW.

In der Phase II wird das Konsortium, bestehend aus ZENIT, IW und IHK NRW, eine führende Rolle übernehmen. Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur Phase II am 18. Dezember 2023 hat die Zuversicht gestärkt. Das überzeugende Konzept muss nun mit Leben gefüllt werden. Das Konsortium verfügt über personelle Ressourcen, um sich aktiv in die Umsetzungsphase einzubringen und konkrete Projekterfolge zu erzielen.

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FOTO: PIXABAY

FINANCIAL CENTER LUXEMBOURG: Unlocking Luxembourg’s Strategic Nexus-Expertise, Networks, and Private Markets (Guest Commentary – Thorsten Lederer, Trustmoore)

Nestled in the heart of Europe, Luxembourg stands as a global financial powerhouse, defying its modest size. Beyond its scenic beauty and rich history, Luxembourg boasts a unique fusion of expertise, extensive networks, and a thriving private market ecosystem that continues to captivate a discerning business audience. In this article, we delve into what sets Luxembourg apart as a hub for private markets and alternative investment funds while exploring the dynamic interplay between personal networks, expatriate communities, and the flourishing business landscape of the Grand Duchy.

The Grand Duchy’s Formula for Success

Luxembourg’s allure in the world of private markets and alternative investment funds owes much to its regulatory prowess. Operating under a robust regulatory framework, Luxembourg seamlessly combines stability and flexibility, fostering an environment where innovation thrives, and investor confidence remains steadfast. This equilibrium attracts asset managers, private equity firms, and hedge funds seeking smooth access to European markets.

Moreover, Luxembourg’s extensive tax treaty network and EU passporting rights offer unparalleled access to investors and markets across the European Union. This strategic positioning has been instrumental in attracting capital not only from within Europe but also from beyond its borders.

The Power of Personal Networks

While regulatory and logistical advantages are pivotal, Luxembourg’s true strength lies in its interconnected personal networks. In a nation where a thriving expatriate community fosters an environment of opportunity, personal relationships often form the bedrock of business ventures. Business leaders, financial professionals, and entrepreneurs converge in Luxembourg, forging a unique environment where ideas, funds, and expertise flow seamlessly.

These networks extend far beyond Luxembourg’s borders. The Grand Duchy has long served as a melting pot of cultures and nationalities, attracting professionals from around the world. This diverse expatriate and business community cultivates a dynamic setting that transcends international borders.

Navigating the Alternative Investment Landscape

Luxembourg’s prowess in the private markets and alternative investment funds arena is unmistakable. It has solidified its status as a premier domicile for alternative investment structures, encompassing private equity, real estate, and infrastructure funds. 

Here are some reasons:

Expertise: Luxembourg boasts a deep multilingual talent pool of professionals with specialized knowledge in alternative investments, from fund administrators to legal advisors, ensuring the expertise required to manage complex structures is readily available.

Global Distribution: Luxembourg’s extensive distribution networks enable fund managers to access a diverse array of investors, a priceless asset in today’s globalized investment landscape where access to capital is paramount.

Efficiency: The country’s efficient regulatory framework, coupled with its cutting-edge fintech infrastructure, streamlines fund operations and enhances transparency, providing investors with robust oversight.

Sustainability: Luxembourg leads in promoting sustainable finance, with the government’s unwavering commitment to ESG (Environmental, Social, and Governance) principles aligning with the global shift toward responsible investing.

The Luxembourg Advantage in Private Markets

Luxembourg’s appeal in private markets transcends access to capital or favorable regulations; it’s the vibrant, interconnected ecosystem that truly sets Luxembourg apart. The Grand Duchy’s private markets industry thrives because of the close-knit relationships that facilitate deal-making and innovation.

The Role of Industry Associations

Luxembourg’s success story in the fund industry is greatly indebted to industry associations such as the Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), the Luxembourg Private Equity and Venture Capital Association (LPEA), and also Luxembourg for Finance as public-private agency. These associations play pivotal roles in shaping the future of the fund industry in the country. Through their collaborative efforts, these associations have enhanced Luxembourg’s reputation as a top destination for private markets and alternative investments, reinforcing the nation’s commitment to excellence and innovation.

ALFI (Association of the Luxembourg Fund Industry): ALFI has been at the forefront of advocating for the Luxembourg fund industry, celebrating its 35th anniversary in 2023. It provides valuable insights, conducts research, and fosters a collaborative platform for industry stakeholders. ALFI’s initiatives have created an encouraging environment for innovation and growth in the fund sector.

LPEA (Luxembourg Private Equity and Venture Capital Association): The LPEA is instrumental in driving the private equity ecosystem in Luxembourg. LPEA actively promotes knowledge exchange, networking, and the adoption of industry best practices, further strengthening the country’s position as a leading private markets hub.

Luxembourg for Finance: Luxembourg for Finance plays an integral role in promoting the Grand Duchy as an international financial center. It acts as a catalyst for attracting financial institutions and investors while facilitating dialogue between the public and private sectors.

Future Outlook

In the future, Luxembourg remains well-positioned to navigate the evolving landscape of private markets and alternative investments. The Grand Duchy is at the forefront of embracing emerging trends in the industry, including digitalization and the growing importance of ESG criteria in investment decisions. These forward-looking initiatives are expected to further strengthen its status as a leading financial hub with global reach.

Conclusion

In conclusion, Luxembourg’s distinctive blend of expertise, extensive networks, and a thriving private market ecosystem has solidified its global leadership in alternative investments. Bolstered by its deep ties with expatriate and business communities and supported by industry associations like ALFI, LPEA, and Luxembourg for Finance, Luxembourg’s business environment encourages innovation, collaboration, and embraces diverse perspectives.

For sophisticated business and fund professionals seeking an integrated financial platform in private markets and alternative investment funds, Luxembourg isn’t just a location; it’s a strategic nexus where talent, capital, and networks converge. This unique ecosystem continues to shine as a beacon of financial excellence, emphasizing the lasting influence of relationships and industry collaboration in the world of finance.

Thorsten Lederer, with over 25 years of experience in the financial sector, including senior roles at Citigroup and ABN AMRO, currently serves as a Senior Advisor at Trustmoore Luxembourg. Trustmoore is known for its excellence in delivering tailored fund administration and capital markets services. Mr. Lederer’s finance blogs, covering topics such as distressed debt, private equity real estate, and middle-market investing, complement his frequent appearances as a moderator and panelist at private markets conferences.

Thorsten Lederer, Senior Advisor, Trustmoore Luxembourg

Trustmoore: www.trustmoore.com

LUXEMBURG & NETWORKING: Strategischer Nexus Finanzplatz Luxemburg – Fachwissen, Netzwerke und Private Markets (GASTKOMMENTAR – Thorsten Lederer, Trustmoore)

Luxemburg, im Herzen Europas gelegen, hat sich als globaler Finanzplatz und Fondsstandort etabliert. Abseits seiner malerischen Schönheit und reichen Geschichte zeichnet sich Luxemburg durch ein facettenreiches Zusammenspiel von Fachwissen, weitreichenden Netzwerken und einer florierenden Private Markets-Landschaft aus. In diesem Beitrag untersuchen wir, was Luxemburg als Hub für Private Markets und alternative Investmentfonds besonders macht und beleuchten die dynamischen Beziehungen zwischen persönlichen Netzwerken, der Expat-Community und der florierenden Geschäftswelt des Großherzogtums.

Die Erfolgsformel des Großherzogtums

Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds verdankt sich einem regulatorischen Umfeld mit investorenfreundlichem Ansatz. Luxemburg vereint Stabilität und Flexibilität in einem robusten Rahmen, der Innovation begünstigt und das Investorenvertrauen stabilisiert. Diese Ausgewogenheit zieht Vermögensverwalter, Private-Equity-Unternehmen und Hedgefonds an, die einen reibungslosen Zugang zu den europäischen Märkten suchen.

Darüber hinaus bieten Luxemburgs umfangreiche Netzwerke an Doppelbesteuerungsabkommen und EU-Passportrechten einen beispiellosen Zugang zu Investoren und Märkten in der gesamten Europäischen Union. Diese strategische Positionierung hat dazu beigetragen, Kapital nicht nur aus Europa, sondern auch aus anderen Teilen der Welt anzuziehen.

Persönliche Netzwerke: Expats, Locals & Co.

Während regulatorische und logistische Vorteile entscheidend sind, liegt Luxemburgs eigentliche Stärke in seinen verbundenen persönlichen Netzwerken. In einem Land, in dem eine blühende Gemeinschaft von Expatriates und Locals ein Umfeld der Chancen fördert, bilden persönliche Beziehungen oft das Fundament für nachhaltiges Business. Führungskräfte, Finanzexperten und Unternehmer treffen sich in Luxemburg und schaffen ein einzigartiges Miteinander, in dem Ideen, Kapital und Fachwissen nahtlos fließen.

Diese Netzwerke erstrecken sich weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus. Das Großherzogtum dient schon lange als Schmelztiegel von Kulturen und Nationalitäten und zieht Fachleute aus der ganzen Welt an. Diese vielfältige Expatriate- und Geschäftsgemeinschaft schafft eine dynamische Umgebung, die internationale Grenzen überwindet.

Private Markets: Erfolgreiche Navigation made easy

Luxemburgs Können im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds ist unverkennbar. Es hat seinen Status als erstklassiger Standort für alternative Anlagestrukturen wie Private Equity, Immobilien- und Infrastrukturfonds gefestigt.

Hier sind einige Gründe:

Fachwissen: Luxemburg verfügt über einen tiefen, multilingualen Talentpool von Fachleuten mit spezialisiertem Wissen im Bereich alternativer Investments, von Dienstleistern in der Fondsadministration bis zu Rechtsberatern, die das für die Verwaltung komplexer Strukturen erforderliche Fachwissen bereitstellen.

Globaler Fondsvertrieb: Die umfangreichen Netzwerke für den Fondsvertrieb ermöglichen es Fondsmanagern in Luxemburg, auf eine vielfältige Investorenbasis zuzugreifen, ein unschätzbares Gut in der heutigen globalisierten Investmentlandschaft, in der der Zugang zu Kapital von entscheidender Bedeutung ist.

Effizienz: Der effiziente regulatorische Rahmen des Landes, gekoppelt mit seiner hochmodernen und stetig wachsenden Fintech-Infrastruktur, optimiert den laufenden Fondsbetrieb und verbessert die Transparenz, wodurch den Investoren robuste Fondsaufsicht gewährt wird.

Nachhaltigkeit: Luxemburg ist führend in der Förderung von Sustainable Finance, und das Engagement der Regierung für ESG-Prinzipien entspricht dem globalen Wandel hin zu Responsible Investing.

Der Vorteil Luxemburgs im Bereich Private Markets

Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets geht über den Zugang zu Kapital oder günstige Regulierungen hinaus; es ist das lebendige, vernetzte Ökosystem, das Luxemburg wirklich auszeichnet. Der Private Markets-Sektor des Großherzogtums gedeiht aufgrund der engen Beziehungen, welche Geschäftsabschlüsse und Innovation ermöglichen.

Die Rolle der Branchenverbände

Der Erfolg Luxemburgs in der Fondsbranche verdankt sich maßgeblich Branchenverbänden wie der Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), der Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association (LPEA) und auch Luxembourg for Finance als öffentlich-private Agentur. Diese Verbände spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Fondsbranche im Land.

ALFI (Association of the Luxembourg Fund Industry): ALFI ist eine führende Organisation in der Förderung der Luxemburger Fondsindustrie und feierte 2023 ihr 35-jähriges Bestehen. Sie liefert wertvolle Markteinblicke, führt eigenes Research durch und schafft eine kooperative Plattform für Branchenakteure. Die Initiativen von ALFI haben ein ermutigendes Umfeld für Innovation und Wachstum im Fondssektor geschaffen.

LPEA (Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association):
 Die LPEA ist wesentlich daran beteiligt, das Private-Equity-Ökosystem in Luxemburg voranzubringen. Die Organisation fördert aktiv den Wissensaustausch, Networking und die Umsetzung von Best-Practice-Ansätzen, um Luxemburgs Position als führenden Standort für Private Markets zu stärken.

Luxembourg for Finance: Luxembourg for Finance spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung Luxemburgs als internationales Finanzzentrum. Die Organisation trägt maßgeblich dazu bei, Finanzinstitute und Investoren anzuziehen, während sie den Dialog zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor erleichtert.

Ausblick in die Zukunft

In der Zukunft bleibt Luxemburg bestens positioniert, um sich in der sich entwickelnden Private-Markets-Landschaft und alternativen Investments erfolgreich zu bewegen. Das Großherzogtum steht an vorderster Front, um aufkommende Trends in der Branche aufzugreifen, darunter deren Digitalisierung und die wachsende Bedeutung von ESG-Kriterien bei Investitionsentscheidungen. Diese zukunftsorientierten Initiativen werden seinen Status als führender Finanzplatz mit globaler Reichweite weiter stärken.

Fazit

Zusammenfassend hat Luxemburg mit seiner besonderen Mischung aus Fachwissen, umfangreichen Netzwerken und einem blühenden Ökosystem für Private Markets seine globale Führungsposition bei alternativen Investments gefestigt. Gestärkt durch seine engen Bindungen zu Expatriates- und Geschäftsgemeinschaften und unterstützt durch Branchenverbände wie ALFI, LPEA und Luxembourg for Finance ermutigt das Geschäftsumfeld Luxemburg Innovation, Zusammenarbeit und umfasst vielfältige Perspektiven.

Thorsten Lederer mit über 25 Jahren Erfahrung im Finanzsektor, darunter Positionen bei Citigroup und ABN AMRO, fungiert Thorsten Lederer derzeit als Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg. Trustmoore ist bekannt für maßgeschneiderte Fondsverwaltungs- und Kapitalmarktdienstleistungen und gehört hier zu den wenigen inhabergeführten Playern im Großherzogtum und insgesamt 11 Standorten weltweit. Herr Lederers Finanzblogs, die Themen wie Distressed Debt Investing, Private Equity Real Estate Investing und DACH Mittelstand Investing behandeln, ergänzen seine bisherigen Auftritte als Moderator und Podiumsteilnehmer auf Konferenzen zu Private Markets.

Thorsten Lederer, Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg

Trustmoore: www.trustmoore.com

Financial Center London & Financial Center Germany: Great Britain after Brexit – Where are the economy and the financial centre of London heading?

Report on the Forum Bundesbank event at the head office of the Deutsche Bundesbank in North Rhine-Westphalia on 16 November 2023

The United Kingdom (UK) finally left the European Union (EU) at the end of the 11-month transition period on 1 January 2021. Some observers predicted difficult times for the British economy in the run-up to this and forecast a high migration of jobs from London as a financial centre to the EU, for example to Frankfurt and Paris. Has this happened? How has the British economy developed since then and what are the future prospects for the British economic model post-Brexit and the important financial centre of London?

Johannes Gerling, representative of the Deutsche Bundesbank in London, addressed these and other questions in his presentation at the Deutsche Bundesbank’s head office in North Rhine-Westphalia on 16 November 2023. There is great interest in the topic, as developments in the UK and London are of great importance both for the financial centre of Frankfurt and for the North Rhine-Westphalian economy.

Structure of the British economy and the role of the financial sector

The structures of the British and German economies differ significantly. In order to better understand current developments, some background information should be provided first:

–  The British economy in comparison1:

                                                UK                              Germany (DEU)
            Population:                66.97 million             84.08 million
            GDP                           $3.07 trillion              $4.07 trillion
            GDP per capita         $45,850                     $48,433

  • The British economy is significantly less export-oriented than the German economy (GBR approx. 31 %, DEU approx. 48 %)2 and strongly characterised by the service sector (GBR approx. 80 %, DEU approx. 70 %)3 – this is particularly evident in foreign trade (DEU: clear dominance of goods exports; GBR: almost balanced ratio between goods and service exports)
  • The financial sector is of particular importance to the UK economy (share of value added approx. 8% (e.g. DEU: approx. 4%), jobs in the financial sector approx. 1.1 million, 405 thousand of which are in London).
  • The EU is by far the most important trading partner for the UK, although its share has been declining for some time (exports 42%, imports 50% of total trade in 2022). A deficit in bilateral trade in goods with the EU of £117 billion contrasts with a surplus of £25 billion in trade in services.

New framework for EU trade relations

Two agreements form the essential basis for new relations between Great Britain and Northern Ireland and the EU:

  • The Withdrawal Agreement primarily regulates the rights and obligations arising from the UK’s long-standing membership of the EU, including payments to the EU budget. The Northern Ireland Protocol as part of the agreement prevents a “hard border” between Northern Ireland and the Republic of Ireland, but at the same time introduced a new customs border between Great Britain and Northern Ireland. The agreement came into force on 1 February 2020 and provided for a transition period for the UK to remain in the EU single market until the end of 2020.
  • The trade and cooperation agreement primarily regulates trade relations and fishing quotas, but also cooperation in areas such as law enforcement, justice and research. It was signed on 24 December 2020 and came into force on 1 January 2021. It enables the largely duty-free movement of goods, but does not prevent the creation of new, non-tariff trade barriers (customs documents, product safety certificates, etc.). The free movement of persons between the EU and the UK no longer exists.

Similar to other modern free trade agreements, the trade and cooperation agreement essentially only contains very general agreements on trade in services that hardly go beyond the level of the corresponding WTO standards (World Trade Organisation). In the area of financial services, the UK is basically treated like any other third country. A corresponding equivalence decision by the EU, which would form the basis for EU-wide market access, currently only exists in the area of central counterparties (CCPs)4. The financial market dialogue newly established between the EU and the UK does not conceptually go beyond the EU’s exchange formats with the USA and Japan, among others, and does not decide on market access issues.

After Brexit was finalised, relations were initially severely strained as the British government refused to implement the Northern Ireland Protocol agreed with the EU, including new customs controls between Great Britain and Northern Ireland, in accordance with the treaty. An important step towards normalising relations between the EU and Great Britain is the “Windsor Framework” from February 2023, as it addresses some of the key issues surrounding the Northern Ireland Protocol:

  • Trade and customs issues:
    Establishment of so-called “Green Lanes” for goods that remain in Northern Ireland (quasi abolition of customs controls), acceptance of GBR standards for food in Northern Ireland by the EU (must bear “not for EU” labelling). Simplifications also for medicines. Parcels to friends and family and from online shops no longer require customs documents. Greatly simplified entry for pets. Specific customs problems for steel are eliminated.
  • Subsidies and VAT:
    Restriction of Brussels’ right to have a say on subsidies affecting Northern Ireland. Extensive exemption of Northern Ireland from EU VAT rules.
  • Sovereignty and institutions:
    “Stormont Brake” allows the UK to suspend the application of new EU internal market rules in Northern Ireland (EU can respond with “targeted remedial measures”).

There are new foundations for cross-border financial services post-Brexit:

  • The implementation of Brexit on 31 December 2020 created new conditions for market access in the EU. EU-wide passporting was lost. Instead, EU equivalence decisions and a “patchwork” of national access regulations apply.
  • The UK granted EU institutions a transitional period of up to three years through the “Temporary Permissions Regime” (even longer in some areas). The EU did not offer any such transitional arrangements for British institutions; these existed or exist in part at national level in the member states. In addition, far-reaching special powers were granted to the British institutions.
  • In addition, far-reaching special powers were created for the British supervisory authorities (Temporary Transitional Powers) for up to three years in order to be able to flexibly counter possible frictions caused by the on-shoring5 of EU regulations.

Equivalences are the new basis for EU-wide market access, but they do not represent an equivalent replacement for the passporting rights that have been abolished. The EU regulations provide for a total of around 40 sub-areas in which EU-wide equivalence decisions can be made. However, many important regulatory areas are not covered, e.g. credit and insurance transactions or payment services. EU decisions on equivalences are the responsibility of the EU Commission and are unilateral discretionary decisions that are taken in accordance with the priorities of the EU and the interests of the EU financial markets, if necessary with the involvement of the European supervisory authorities, and can be withdrawn unilaterally with a notice period of 30 days.

To date, the EU has been very reluctant to issue equivalence decisions for the UK. There is currently only one EU equivalence decision for the UK, which applies to the UK regulatory and supervisory framework for central counterparties (CCPs).

A joint declaration made by the EU and the UK at the end of 2024 together with the trade and cooperation agreement provided for the establishment of a joint forum for regulatory cooperation in the financial sector. Parts of the British tabloid press therefore expected a downstream “Brexit Deal for the City” with further decisions on EU equivalence at the beginning of 2021. In reality, however, only a framework agreement was reached on the format of a legally non-binding regulatory dialogue similar to the dialogue between the EU and the USA, which provides for an exchange on current regulatory developments, among other things. The granting of EU equivalences, on the other hand, remains a unilateral decision by the EU Commission. The first meeting of the new financial market dialogue took place on 19.10.2023.

Another contentious issue is the extensive use of UK financial market infrastructures for clearing derivatives by financial institutions based in the EU. Temporary EU equivalence for UK CCPs was initially granted until mid-2022, which was necessary to ensure financial stability. The London clearing houses LCH Clearnet and ICE Clear Europe have been categorised as “systemically important” (regulatory indicator Tier 2) by the European Securities and Markets Authority (ESMA). This means that they are subject to ESMA’s direct supervisory powers and the direct applicability of the European Market Infrastructure Regulation (EMIR). The EU Commission is endeavouring to reduce the EU’s excessive dependence on third-country CCPs. The “EMIR 3.0” reform currently being negotiated in Brussels provides for further instruments to reduce existing dependencies. The future of derivatives clearing by EU institutions via UK CCPs is currently still unclear.

Brexit is already leaving its first traces in the British financial sector

London will remain an important global financial centre even after Brexit. The City is still one of the top three leading global financial centres (behind New York). However, competition from the Asian centres of Singapore, Hong Kong and Shanghai is becoming stronger. In Europe, London can build on its strengths: Language, geographical location, metropolitan area, financial expertise, global role of the law of England and Wales, attractive city. However, London’s importance for the EU is likely to continue to decline.

According to estimates, Brexit has already led to the relocation of around 7,500 jobs to the EU – and more are likely to follow. Dublin, Paris, Luxembourg, Frankfurt as a banking centre and Amsterdam in particular are benefiting from relocations. To a lesser extent, there are also new branches of EU institutions in the UK.

Brexit has also led to the relocation of financial assets totalling more than £1.3 trillion. With the completion of Brexit at the beginning of 2021, trading in European equities has largely left London and Amsterdam has become the most important European equity trading centre. Derivatives trading has also seen a significant migration of trading volumes from London to trading centres in the EU and the US.

Starting points for strengthening London as a financial centre post-Brexit:

  • Establishing London as a leading green financial centre.
  • Expanding the leading role in the FinTech sector.
  • Reviewing the domestic regulatory framework to ensure its attractiveness as a global financial centre.
  • At the same time, utilising the new freedoms of Brexit to better adapt regulation to the needs of the domestic market.
  • Financial diplomacy: Increased focus on growth markets, particularly in Asia, envisaged financial sector agreement with Switzerland and attempt to maintain British influence in international bodies.

By way of comparison, Germany is also pushing to establish itself as a sustainable financial centre and FinTech location, for example through the German financial centre initiatives (Berlin, Frankfurt, Hamburg, Munich, North Rhine-Westphalia and Stuttgart), as well as in Germany Finance, the working group of German financial centres.

Current development of the British economy

New trade barriers as a result of Brexit mean a high level of bureaucracy for exporters and importers, particularly due to customs declarations and accompanying documentation requirements. This is a particular burden for SMEs. Some are withdrawing from previous business with European partners.

Pandemic and energy price crisis overshadow the impact of Brexit. Economic development in the UK is roughly analogous to that in Germany. In other words, external factors such as the pandemic and the energy price crisis are dominating macroeconomic development (in DEU and GBR alike) and overshadowing the macroeconomic effects of Brexit. Gross domestic product also slumped significantly in the UK in 2020. The unemployment rate rose sharply in 2020/2021 and recovered in 2021/2022; it remains noticeably higher in the UK than in Germany.

Similar to the eurozone, the UK has recently been plagued by high inflation. As in the eurozone, the main drivers of inflation were disruptions to global supply chains, a sharp rise in energy prices, high private savings during the pandemic and pent-up demand for consumer goods. The situation on the labour market is tense and there is a shortage of skilled workers in many sectors. The sharp rise in inflation has prompted the Bank of England to make 14 interest rate hikes in succession between December 2021 and August 2023; at the last three meetings, the Bank of England left the base rate unchanged at 5.25 %.

However, inflation has been particularly stubborn in the UK so far. Core inflation and services inflation – as indicators of price pressure from the domestic economy – are well above the eurozone level. One important reason for this is friction on the British labour market:

The UK’s trade with the EU is suffering as a result of Brexit. Trade with Germany is also weak:

Trade with the UK has become less important for Germany. According to Destatis, the UK was still Germany’s fifth most important trading partner in goods trade in 2015 – in 2022, it was only in 11th place. However, Germany still has the third largest foreign trade surplus with the UK. However, the interpretation of the trade data is complicated by a number of special effects, including statistical ones.

Reduced trade intensity and weak corporate investment are weighing on growth potential:

Most studies assume that Brexit will reduce the UK economy’s production potential by around 3 to 5 % in the medium term compared to where it would be without Brexit. However, quantifying the effects is not easy, partly due to methodological breaks and overlapping factors. The investment ratio, which has been low for years, is also likely to affect the prospects for competitiveness and growth in the longer term.

Expectations of “interesting trade agreements” and expansion into new markets have tended to be disappointed. New agreements that did not already exist through EU membership were mainly concluded with Japan, Australia and New Zealand; the economic impetus is manageable. Negotiations with the USA have made little progress. Relations with China have not developed as hoped. Talks are being held with India. It remains to be seen to what extent this partially deindustrialised country will succeed in rebuilding its own production capacities.

Migration to the UK remains high even after Brexit. An increasing number of non-European immigrants are entering the country via a points system for skilled labour. In view of the tight labour market, fundamental change is difficult.

Conclusion of this analysis

The consequences of the pandemic and the energy price crisis have so far overshadowed the impact of Brexit on the British economy. The adjustment of value chains and the decline in foreign trade are likely to weaken productivity growth in the medium term. A constructive economic policy, including a targeted labour market and migration policy, is likely to become even more important. Although Brexit also offers the UK opportunities, it is currently not foreseeable that these will outweigh the benefits of EU membership. London’s importance as a global financial centre is diminishing for the EU.

In an article on 25 November 2023, the Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) saw “A divided relationship (of the UK) to globalisation. The UK’s policy is wavering between opening up and cutting itself off. Since Brexit, trade policy has only progressed in small steps.”

However, in the longer term and in view of the geopolitical challenges, there is an opportunity to revitalise economic relations between the EU and the UK on the basis of many shared values.


1Data source: World Bank data for 2022

2Exports measured in terms of gross domestic product (GDP). Sources: Office for Northern Statistics ans Destatis; Deutsche Bundesbank; 2019 before the effects of the pandemic and the implementation of Brexit.

3Contributions to gross value added in 2019. Sources: Office for National Statistics and Destatis.

4CCPs act as financial market infrastructures between the original counterparties of a financial market transaction and replace them. They assume the default risk and thus make a significant contribution to risk management and efficiency.

5On-shoring here: short-term transfer of regulations previously governed by EU law into UK law.

(PHOTO: Kick-off Event FINANZPLATZ DEUTSCHLAND-INITIATIVE of the Börsenzeitung on 13.09.2023 with Hubertus Väth, H.-Joachim Plessentin, Hans-Jürgen Walter, Markus Hill)

Short interview (LinkedIn – “FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN-GRUPPE“)

“FINANZPLATZ FRANKFURT: What challenges do you see for the Frankfurt financial center in the coming year?

Plessentin: Geopolitical developments and the economic and financial environment will continue to have an impact on Frankfurt as a financial center in 2024. Frankfurt is in competition with financial centers such as London and Paris. Strengthening the financial center and financing the sustainable, climate-neutral and digital transformation are of central importance.

FINANZPLATZ FRANKFURT: What did you take away from the Fin-Connect-NRW kick-off event on 18.12.2023?

Plessentin: The Fin-Connect-NRW financial center initiative will enter the scaling phase in 2024. The new office has presented a coherent concept for expanding the financial ecosystem and intensifying the concrete implementation of transformation processes and their financing. The new specialist working groups are also important for this process.

FINANZPLATZ FRANKFURT: Germany Finance: What impetus will be given to strengthen Germany as a financial center and transformation financing in 2024?

Plessentin: The role of spokesperson for Germany Finance, the working group of German financial centers, will rotate to Fin-Connect-NRW for one year from January. It is certainly planned that Germany Finance will commission a new study on transformation financing in 2024. The extent to which participation in international and national presentations is planned remains to be seen.

I wish my colleagues in the German financial center and the Group a good and successful 2024!”

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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT & NETWORKING: New impulses through Fin.Connect.NRW, ecosystems, know-how, sustainable finance, Germany Finance & “A Stone’s Throw Away” (INTERVIEW – Heinz-Joachim Plessentin)

FINANZPLATZ LONDON & FINANZPLATZ DEUTSCHLAND: Großbritannien nach dem Brexit – Wohin steuern Wirtschaft und Finanzplatz London? (GASTBEITRAG & INTERVIEW – Heinz Joachim Plessentin)

Bericht über die Forum Bundesbank-Veranstaltung der Hauptverwaltung in NRW der Deutschen Bundesbank am 16. November 2023

Großbritannien (GBR)1 hat die Europäische Union (EU) mit Ende der 11-monatigen Übergangsperiode zum 1. Januar 2021 endgültig verlassen. Manche Beobachter sagten der britischen Wirtschaft im Vorfeld schwierige Zeiten voraus und prognostizierten eine hohe Abwanderung von Arbeitsplätzen vom Finanzplatz London in die EU, zum Beispiel nach Frankfurt und Paris. Ist es dazu gekommen? Wie hat sich die britische Wirtschaft seither entwickelt und was sind die weiteren Aussichten für das britische Wirtschaftsmodell post-Brexit und den wichtigen Finanzplatz London?

Auf diese und weitere Fragen ist Johannes Gerling, Repräsentant der Deutschen Bundesbank in London, in seinem Vortrag in der Hauptverwaltung in Nordrhein-Westfalen der Deutschen Bundesbank am 16. November 2023 eingegangen. Das Interesse an dem Thema ist groß, denn die Entwicklung in Großbritannien und London ist sowohl für den Finanzplatz Frankfurt als auch für die nordrhein-westfälische Wirtschaft von großer Bedeutung.

  1. Struktur der britischen Wirtschaft und Rolle des Finanzsektors

Die Strukturen der britischen und deutschen Volkswirtschaft unterscheiden sich signifikant. Zum besseren Verständnis aktueller Entwicklungen daher zunächst einige Hintergrundinformationen:

  • Die britische Volkswirtschaft im Vergleich 2 :

                                                GBR                                       Deutschland (DEU)

            Bevölkerung:             66,97 Mio.                             84,08 Mio.

            BIP                             3,07 Bio. $                             4,07 Bio. $

            BIP pro Kopf             45.850 $                                48.433 $

  • Die britische Wirtschaft ist deutlich weniger exportorientiert als die deutsche (GBR rd. 31 %, DEU rd. 48 %) 3 und stark vom Dienstleistungssektor geprägt (GBR ca. 80 %, DEU ca. 70 %) 4 – dies zeigt sich besonders im Außenhandel (DEU: klare Dominanz der Warenexporte; GBR: fast ausgeglichenes Verhältnis zwischen Waren- und Dienstleistungsexporten).
  • Der Finanzsektor ist für die britische Wirtschaft von besonderer Bedeutung (Anteil an der Wertschöpfung ca. 8 % (z. Vgl.: DEU: ca. 4 %), Arbeitsplätze im Finanzsektor ca. 1,1 Mio., davon 405 Tsd. in London).
  • Die EU ist für GBR der mit Abstand wichtigste Handelspartner, allerdings ist der Anteil schon seit Längerem rückläufig (Exporte 42 %, Importe 50 % des Gesamthandels 2022). Einem Defizit im bilateralen Warenhandel mit der EU von 117 Mrd. £ steht ein Überschuss von 25 Mrd. £ im Dienstleistungshandel gegenüber.
  1. Neuer Rahmen für EU-Handelsbeziehungen

Zwei Abkommen bilden die wesentliche Grundlage für neue Beziehungen zwischen Großbritannien und Nordirland sowie der EU:

  • Das Austrittsabkommen regelt vor allem die Rechte und Pflichten, die sich aus der langjährigen Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU ergeben, einschließlich der Zahlungen an den EU-Haushalt. Das Nordirland-Protokoll als Teil des Abkommens verhindert eine „harte Grenze“ zwischen Nordirland und der Republik Irland, führte zugleich aber eine neue Zollgrenze zwischen Großbritannien und Nordirland ein. Das Abkommen trat am 01.02.2020 in Kraft und sah eine Übergangsfrist für den Verbleib Großbritanniens im EU-Binnenmarkt bis Ende 2020 vor.
  • Das Handels- und Kooperationsabkommen regelt in erster Linie die Handelsbeziehungen und Fischfangquoten, aber auch die Zusammenarbeit in Bereichen wie Strafverfolgung, Justiz und Forschung. Es wurde am 24.12.2020 unterzeichnet und trat am 01.01.2021 in Kraft. Es ermöglicht einen weitgehend zollfreien Warenverkehr, allerdings verhindert es nicht die Entstehung neuer, nichttarifärer Handelshemmnisse (Zollpapiere, Produktsicherheitszertifikate, etc.). Die Personenfreizügigkeit zwischen der EU und Großbritannien besteht nicht mehr.

Das Handels- und Kooperationsabkommen enthält – ähnlich wie andere moderne Freihandelsabkommen auch – im Wesentlichen nur recht allgemeine Vereinbarungen über den Handel mit Dienstleistungen, die kaum über das Niveau der entsprechenden WTO-Standards (Welthandelsorganisation) hinausgehen. Im Bereich der Finanzdienstleistungen wird Großbritannien im Grunde wie jeder andere Drittstaat behandelt. Eine entsprechende Äquivalenzentscheidung der EU, die Grundlage für einen EU-weiten Marktzugang wäre, existiert derzeit nur im Bereich der Zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs)5. Der zwischen der EU und Großbritannien neu etablierte Finanzmarktdialog geht konzeptionell nicht über die Austauschformate der EU u.a. mit den USA und Japan hinaus und entscheidet keine Marktzugangsfragen.

Nach Vollzug des Brexit waren die Beziehungen zunächst stark strapaziert, da sich die britische Regierung weigerte, das mit der EU vereinbarte Nord-Irland-Protokoll, einschließlich neuer Zollkontrollen zwischen Großbritannien und Nordirland vertragsgemäß umzusetzen. Ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien ist das „Windsor Framework“ aus dem Februar 2023, da es einige der Kernstreitfragen um das Nordirland-Protokoll adressiert:

  • Handels- und Zollfragen:

Einrichtung von sog. „Green Lanes“ für Waren, die in Nordirland verbleiben (quasi Abschaffung der Zollkontrollen), Akzeptanz von GBR-Standards für Lebensmittel in Nordirland durch die EU (müssen „not for EU“-Label tragen). Erleichterungen auch   für Medikamente. Pakete an Freunde und Familie sowie aus Online-Shops benötigen keine Zollpapiere mehr. Stark vereinfachte Einreise für Haustiere. Spezifische Zollprobleme für Stahl werden ausgeräumt.

  • Subventionen und Mehrwertsteuer:
    Einschränkung der Mitspracherechte Brüssels bei Subventionen, die Nordirland betreffen. Weitgehende Ausnahme Nordirlands von den EU-Regeln zur Mehrwertsteuer.
  • Souveränität und Institutionen:
  • „Stormont Brake“ erlaubt es Großbritannien, die Anwendung neuer EU-Binnenmarktregeln in Nordirland auszusetzen (EU kann mit „targeted remedial measures“ reagieren).
  • Für grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen bestehen post-Brexit neue Grundlagen:
  • Mit dem Vollzug des Brexit zum 31.12.2020 wurden neue Bedingungen für den Marktzugang in der EU geschaffen. Das EU-weite Passporting ging verloren. Stattdessen gelten Äquivalenzentscheidungen der EU und ein „Flickenteppich“ nationaler Zugangsregelungen.
  • Großbritannien gewährte EU-Instituten eine Übergangsfrist von bis zu drei Jahren durch das „Temporary Permissions Regime“ (in einzelnen Bereichen auch länger). Die EU bot keine derartigen Übergangsregelungen für britische Institute an, diese existier(t)en teilweise auf nationaler Ebene in den Mitgliedsstaaten.
  • Darüber hinaus wurden weitreichende Sonderbefugnisse für die britischen Aufsichtsbehörden (Temporary Transitional Powers) für bis zu drei Jahre geschaffen, um möglichen Friktionen durch das On-Shoring6 von EU-Vorschriften flexibel begegnen zu können.

Neue Grundlage für den EU-weiten Marktzugang sind die Äquivalenzen, die jedoch keinen gleichwertigen Ersatz für die wegfallenden Passporting-Rechte darstellen. Das EU-Regelwerk sieht insgesamt rd. 40 Unterbereiche vor, in denen EU-weit gültige Äquivalenzentscheidungen getroffen werden können. Viele wichtige Regelungsbereiche sind jedoch nicht abgedeckt, z.B. Kredit- und Versicherungsgeschäfte oder Zahlungsdienste. EU-Entscheidungen über Äquivalenzen obliegen der EU-Kommission und sind unilaterale Ermessensentscheidungen, die im Einklang mit den Prioritäten der EU und den Interessen der EU-Finanzmärkte, ggf. unter Einbeziehung der europäischen Aufsichtsbehörden, getroffen werden und mit einer Frist von 30 Tagen einseitig zurückgenommen werden können.

Bisher ist die EU mit Äquivalenzentscheidungen für Großbritannien sehr zurückhaltend. Derzeit besteht nur eine Äquivalenzentscheidung der EU für Großbritannien, diese gilt für den britischen Regulierungs- und Aufsichtsrahmen für Zentrale Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs).

Eine Ende 2024 gemeinsam mit dem Handels- und Kooperationsabkommen getroffene gemeinsame Erklärung von EU und Großbritannien sah die Etablierung eines gemeinsamen Forums zur regulatorischen Zusammenarbeit im Finanzsektor vor. Teile der britischen Boulevardpresse erwarteten Anfang 2021 daher einen nachgelagerten „Brexit Deal for the City“ mit weiteren Entscheidungen zur EU-Äquivalenz. Tatsächlich wurde jedoch nur eine Rahmenvereinbarung über das Format eines rechtlich unverbindlichen Regulierungsdialogs ähnlich dem Dialog zwischen der EU und den USA getroffen, der u.a. den Austausch über aktuelle regulatorische Entwicklungen vorsieht. Die Gewährung von EU-Äquivalenzen hingegen bleibt weiterhin eine unilaterale Entscheidung der EU Kommission. Am 19.10.2023 fand das erste Treffen des neuen Finanzmarktdialogs statt.

Ein weiter strittiges Thema ist der umfangreiche Rückgriff von in der EU ansässigen Finanzinstituten auf britische Finanzmarktinfrastrukturen für das Clearing von Derivaten. Eine befristete EU-Äquivalenz für britische CCPs bestand zunächst bis Mitte 2022. Die Gewährung war notwendig, um die Finanzstabilität zu gewährleisten. Inzwischen erfolgte die Verlängerung bis Mitte 2025. Die Londoner Clearinghäuser LCH Clearnet und ICE Clear Europe werden von der Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) als „systemrelevant“ (Regulierungskennzahl Tier 2) eingestuft. Damit unterliegen sie direkten Aufsichtsbefugnissen der ESMA und der unmittelbaren Anwendbarkeit der European Market Infrastructure Regulation (EMIR). Die EU-Kommission ist bestrebt, die übermäßige Abhängigkeit der EU von Drittstaaten-CCPs zu reduzieren. Die derzeit in Brüssel verhandelte Reform „EMIR 3.0“ sieht weitere Instrumente zur Reduzierung bestehender Abhängigkeiten vor. Die Zukunft des Derivate-Clearings von EU-Instituten über britische CCPs ist derzeit noch unklar.

  1. Brexit hinterlässt bereits erste Spuren im britischen Finanzsektor

London wird auch nach dem Brexit ein wichtiges globales Finanzzentrum bleiben. Die City ist nach wie vor unter den Top 3 der global führenden Finanzzentren (hinter New York). Die Konkurrenz der asiatischen Zentren Singapur, Hongkong und Schanghai wird allerdings stärker. In Europa kann London auf seine Stärken bauen: Sprache, geografische Lage, Ballungsraum, Finanzexpertise, globale Rolle des Rechts von England und Wales, attraktive Stadt. Die Bedeutung Londons für die EU dürfte jedoch weiter abnehmen.

Der Brexit hat Schätzungen zufolge bisher schon zur Verlagerung von rd. 7.500 Arbeitsplätzen in die EU geführt – weitere dürften folgen. Vor allem Dublin, Paris, Luxemburg, Frankfurt als Bankenplatz und Amsterdam profitieren von Verlagerungen. In geringerem Umfang gibt es auch neue Niederlassungen von EU-Instituten in Großbritannien.

Außerdem hat der Brexit zur Verlagerung von Finanzaktiva in Höhe von mehr als 1,3 Billionen Pfund geführt. Mit dem Vollzug des Brexit Anfang 2021 hat der Handel in europäischen Aktien London weitgehend verlassen und ist  Amsterdam zum wichtigsten europäischen Aktienhandelsplatz geworden. Auch im Derivatehandel hat eine erhebliche  Abwanderung von Handelsvolumina aus London an Handelsplätze in der EU und den USA stattgefunden.

Ansatzpunkte zur Stärkung des Finanzstandorts London post-Brexit sind:

  • Etablierung Londons als führendes grünes Finanzzentrum.
  • Ausbau der Führungsrolle im Bereich FinTech.
  • Überprüfung des heimischen Regulierungsrahmens, um die Attraktivität als globales Finanzzentrum zu gewährleisten.
  • Gleichzeitig Nutzung der neuen Freiheiten des Brexit, um die Regulierung besser an die Bedürfnisse des heimischen Marktes anzupassen.
  • Finanzdiplomatie: Verstärkte Ausrichtung auf Wachstumsmärkte, insbesondere in Asien, angestrebtes Finanzsektorabkommen mit der Schweiz und Versuch, britischen Einfluss in internationalen Gremien zu wahren.

Zum Vergleich: Auch in Deutschland wird die Etablierung als nachhaltiger Finanzplatz und als FinTech-Standort forciert, zum Beispiel von den deutschen Finanzplatzinitiativen (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, NRW und Stuttgart), sowie in Germany Finance gebündelt, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze.

  1. Aktuelle Entwicklung der britischen Wirtschaft

Neue Handelshemmnisse infolge des Brexit bedeuten für Exporteure und Importeure einen hohen bürokratischen Aufwand insbesondere durch Zollerklärungen und begleitende Dokumentationspflichten. Das belastet vor allem mittelständische Unternehmen. Einige ziehen sich aus bisherigen Geschäften mit europäischen Partnern zurück.

Pandemie und Energiepreiskrise überschatten die Auswirkung des Brexit. Die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien verhält sich etwa analog zu der in Deutschland. D.h., externe Faktoren wie Pandemie und Energiepreiskrise dominieren die makroökonomische Entwicklung (in DEU und GBR gleichermaßen) und überschatten die makroökonomischen Effekte des Brexit. Auch in Großbritannien brach das Bruttoinlandsprodukt 2020 deutlich ein. Die Erwerbslosenquote stieg 2020/2021 sprunghaft an und hat sich 2021/2022 erholt; sie liegt in Großbritannien weiterhin spürbar höher als in Deutschland.

Ähnlich wie der Euroraum wurde Großbritannien zuletzt von hoher Inflation geplagt. Wesentliche Inflationstreiber waren ähnlich wie im Euroraum insbesondere Störungen der globalen Lieferketten, stark gestiegene Energiepreise, hohe private Ersparnisse während der Pandemie und ein Nachholbedarf beim Konsum. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt, in vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel. Der starke Anstieg der Inflation hat die Bank of England veranlasst, zwischen Dezember 2021 und August 2023 14 Zinsschritte in Folge vorzunehmen; bei den letzten drei Sitzungen beließ die Bank of England den Leitzins unverändert bei 5,25 %.

Die Inflation zeigt sich in Großbritannien bislang jedoch besonders hartnäckig. Kerninflation und Dienstleistungsinflation – als Indikatoren für den Preisdruck aus der Binnenwirtschaft – liegen deutlich über dem Niveau des Euroraums. Ein wichtiger Grund hierfür sind Friktionen auf dem britischen Arbeitsmarkt:

Der Handel Großbritanniens mit der EU leidet unter dem Brexit. Auch der Handel mit Deutschland entwickelt sich schwach:

Der Handel mit Großbritannien hat für Deutschland an Bedeutung verloren. Laut Destatis war Großbritannien im Jahr 2015 noch der fünftwichtigste Handelspartner Deutschlands im Warenhandel – im Jahr 2022 nur noch auf Platz 11. Allerdings hat Deutschland nach wie vor den drittgrößten Außenhandelsüberschuss mit Großbritannien. Die Interpretation der Handelsdaten wird jedoch durch eine Reihe von Sondereffekten, auch statistischer Art, erschwert.

Verringerte Handelsintensität und schwache Unternehmensinvestitionen belasten das Wachstumspotenzial:

Die meisten Studien gehen davon aus, dass der Brexit das Produktionspotenzial der britischen Wirtschaft mittelfristig um etwa 3 bis 5 % verringern wird, im Vergleich zu dem, wo man ohne Brexit wäre. Die Quantifizierung der Effekte ist jedoch nicht einfach, u.a. aufgrund methodischer Brüche und sich überlagernder Faktoren. Die seit Jahren niedrige Investitionsquote dürfte auch längerfristig die Aussichten auf Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum beeinträchtigen.

Die Erwartung auf „interessante Handelsabkommen“ und eine Expansion in neue Märkte wurde tendenziell enttäuscht. Neue Abkommen, die nicht auch schon zuvor über die Mitgliedschaft in der EU bestanden, wurden vor allem mit Japan, Australien und Neuseeland geschlossen; die volkswirtschaftlichen Impulse sind überschaubar. Die Verhandlungen mit den USA verzeichnen wenig Fortschritte. Das Verhältnis zu China hat sich anders als erhofft entwickelt. Mit Indien werden Gespräche geführt. Inwieweit es dem teilweise deindustrialisierten Land gelingt, eigene Produktionskapazitäten wieder aufzubauen, bleibt abzuwarten.

Die Migration nach Großbritannien ist auch nach dem Brexit hoch. Über ein Punktesystem für qualifizierte Arbeitskräfte kommen vermehrt nichteuropäische Zuwanderer ins Land. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes ist eine grundlegende Änderung schwierig.

  • Fazit dieser Analyse

Die Folgen der Pandemie und der Energiepreiskrise überlagern bislang die Auswirkungen des Brexit auf die britische Wirtschaft. Die Anpassung der Wertschöpfungsketten und der Rückgang des Außenhandels dürften die Produktivitätsentwicklung mittelfristig schwächen. Eine konstruktive Wirtschaftspolitik, einschließlich einer gezielten Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik, dürfte weiter an Bedeutung gewinnen. Der Brexit bietet Großbritannien zwar auch Chancen, aber es ist derzeit nicht absehbar, dass diese die Vorteile der EU-Mitgliedschaft aufwiegen können. Die Bedeutung Londons als globales Finanzzentrum ist für die EU abnehmend.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) sah in einem Artikel am 25. November 2023 „Ein gespaltenes Verhältnis (Großbritanniens) zur Globalisierung. Großbritanniens Politik schwankt zwischen Öffnung und Abgrenzung. In der Handelspolitik geht es seit dem Brexit nur in kleinen Schritten voran.“

Längerfristig und angesichts der geopolitischen Herausforderungen besteht jedoch die Chance einer Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien auf der Grundlage vieler gemeinsamer Werte.


1 In diesem Beitrag wird der Einfachheit halber von Großbritannien gesprochen. Bekanntlich bilden England, Schottland und Wales Großbritannien sowie Großbritannien und Nordirland zusammen das Vereinigte Königreich = United Kingdom (UK).

2 Quelle: Daten der Weltbank für 2022.

Exporte gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Quellen: Office for National Statistics und Destatis, Deutsche Bundesbank; 2019 vor Effekten von Pandemie und Vollzug des Brexit.

4 Beiträge zur Bruttowertschöpfung 2019. Quellen: Office for National Statistics und Destatis.

5 CCPs treten als Finanzmarktinfrastrukturen zwischen die ursprünglichen Gegenparteien eines Finanzmarktgeschäfts und ersetzen diese. Sie übernehmen das Ausfallrisiko und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu Risikosteuerung und Effizienz.

6 On-Shoring hier = kurzfristige Übertragung von zuvor über EU-Recht geregelten Vorschriften ins britische Recht.

(FOTO: Auftaktveranstaltung FINANZPLATZ DEUTSCHLAND-INITIATIVE der Börsenzeitung am 13.09.2023 mit Hubertus Väth, H.-Joachim Plessentin, Hans-Jürgen Walter, Markus Hill)

Kurzinterview (LinkedIn – „FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN-GRUPPE“)

FINANZPLATZ FRANKFURT: Welche Herausforderungen sehen Sie für den Finanzplatz Frankfurt im kommenden Jahr?

Plessentin: Die geopolitischen Entwicklungen sowie die wirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch im Jahr 2024 Auswirkungen auf den Finanzplatz Frankfurt haben. Frankfurt steht im Wettbewerb mit Finanzplätzen wie London und Paris. Die Stärkung des Finanzplatzes und die Finanzierung der nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen Transformation sind von zentraler Bedeutung. 

FINANZPLATZ FRANKFURT: Was haben Sie von der Auftaktveranstaltung von Fin-Connect-NRW am 18.12.2023 mitgenommen?

Plessentin: Die Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW geht 2024 in die Skalierungsphase. Die neue Geschäftsstelle hat ein schlüssiges Konzept vorgelegt, wie das Finanzökosystem ausgebaut und die konkrete Umsetzung von Transformationsprozessen und deren Finanzierung intensiviert werden sollen. Wichtig für diesen Prozess sind auch die neuen Facharbeitskreise.

FINANZPLATZ FRANKFURT: Germany Finance: Welche Impulse werden zur Stärkung des Finanzplatzes Deutschland und der Transformationsfinanzierung 2024 gegeben?

Plessentin: Die Sprecherrolle von Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze, geht ab Januar turnusgemäß für ein Jahr an Fin-Connect-NRW über. Es ist sicherlich geplant, dass Germany Finance im Jahr 2024 eine neue Studie zur Transformationsfinanzierung in Auftrag gibt. Inwieweit Beteiligungen an internationalen und nationalen Präsentationen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten.

Den Kolleginnen und Kollegen des Finanzplatzes Deutschland und der Gruppe wünsche ich ein gutes, erfolgreiches Jahr 2024!“

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FINANCIAL CENTER FRANKFURT: Family Offices, Fund Boutiques, „Frankfurt Financial Center meets Liechtenstein Financial Center“ and St. Moritz ( INTERVIEW – Markus Hill & Thomas Caduff, FUNDPLAT.COM)

Mr Hill, you supported and moderated the organization of the „Financial Center Frankfurt meets Financial Center Liechtenstein“ event in Frankfurt on 8 November 2023. What was the bridge to the topic of „Family Offices & Fund Boutiques“?

I was able to win Reiner Konrad from FOCAM AG in Frankfurt for a short presentation on the topic of „Family Offices, Fund Boutiques, and Manager Selection“. In Frankfurt, he gave a good overview of the importance of independent asset managers, asset allocation, and due diligence of the „hidden champions“. I suggested this topic because I thought it would be a good addition to the core topic of the event (private label funds & advantages of launching funds in Liechtenstein). The event of the „LAFV Liechtenstein Investment Fund Association“ provided a good framework for an intensive discussion on topics such as Liechtenstein as a fund location (David Gamper and Bruno Schranz, LAFV), the international role of Liechtenstein (Isabel Frommelt-Gottschald, Ambassador I.E.), regulation (Dr. Reto Degen, FMA – Financial Market Authority Liechtenstein) and asset management and private label funds (Ralph Früh).

I was also able to speak to some of the visitors to the event in Frankfurt afterward. One key point was repeatedly mentioned as feedback. Liechtenstein had presented itself as a very focused service provider, also for „small“ fund initiators (asset managers, asset managers, etc.), perhaps this could also be an approach for the fund industry there in 2024. I am neutral in my assessment of jurisdictions for the launch of funds, each location (Luxembourg, Germany, etc.) has its special advantages and its own „fan base“. I see a potential niche for Liechtenstein here, as many KVGs (Switzerland: „fund management company“) outside Liechtenstein are quite restrictive in their selection of potential fund partners as soon as funds do not promise the potential for high fund volume increases quickly right from the start. There is certainly an interesting segment of fund initiators that can be classified exactly between the very small and the very large fund volumes. Perhaps Liechtenstein can gain market share here over the next few years.

FOTO: Thomas Caduff & Markus Hill – „FINANZPLATZ SCHWEIZ trifft FINANZPLATZ LIECHTENSTEIN“ (Bild: www.fundplat.com)

You will be giving a keynote speech at the „Mountain Talks“ in St. Moritz on 12.01.2024 and moderating a roundtable on the topic of „Family Offices & Fund Boutiques“. What points could be of interest here, for example?

I often deal with the topics of fund selection and seed money search on a project basis. I often find it interesting from which directions fund managers are often viewed here. It is not possible to produce an ad-hoc study on such a small scale. I am currently exchanging ideas with a large number of family offices in advance to take another look at the relationships between these market participants. In addition to these results, some „theory pie chart studies“ may also be interesting, and perhaps I will also make some comments there.

The topics of communication (branding), financial education and networking, and the networking of players in the DACH region also seem interesting to me. During my „short survey“ in the run-up to the event, there may be one or two qualitative „thoughts“ that could perhaps provide a new perspective. Incidentally, I often see overlaps here in the assessment of liquid and non-liquid fund concepts. For example, I have already had ample opportunity to get to know a few alternative approaches to the communication behavior of family offices and fund boutiques at various other events in the DACH region this year in preparation for presentations. There are also overlaps because a „double hat“ is often worn. Multi-family offices, single-family offices, and independent asset managers, for example, act as selectors on the one hand, but many also have their products (private label funds) on the other. Many of the event formats in the family office sector also thrive on the fact that many of these addresses with a „double hat“ (for example: Multi-Family Office) are also looking for investors for their products or investments (co-investments, club deals, etc.). The difference to the many classic fund boutiques („non-selectors“) is perhaps that the classic family officer cannot „market their products“, as this does not necessarily fit in with the „trusted advisor“ theme. There is also a debate in the market as to whether a family office should offer its products at all. It’s an exciting field and I’m already looking forward to the discussion on site. To take a brief position here too: I think it’s fine for family offices to have skin-in-the-game with their products (investments etc.), if this positioning is transparent for clients, then this often seems to me to be a signal that certain family office concepts also express the fact that they have in-depth expertise in practice and can also provide real support for investments. It is often forgotten that this form of professional figurehead can also represent a risk: If the address does not deliver the desired results, then a shadow falls over the entire client relationship!

What topics are still on the agenda for you in 2024?

As mentioned above, I have worked intensively with liquid and non-liquid fund concepts over the years. For example, I had the opportunity to moderate two video discussion rounds with Telos and Artis ICM for premium sponsorships of the study „Preferences of institutional investors in real estate and alternative investments“. On the one hand, the results of the study were discussed, and on the other, there was an opportunity to discuss topics such as real estate and infrastructure investments in greater depth. The questionnaires for the current study will also be sent out to institutional investors shortly. The results are likely to be exciting against the backdrop of the significant changes in the interest rate landscape. It remains to be seen whether this year’s investor reluctance will turn into another „run“ on alternatives. (Input, ideas, and suggestions for „AIF & MORE“ are always welcome!) As an economist, topics from the infrastructure sector seem very interesting to me, with many fund concepts focusing on segments such as transportation, energy, and real estate. The focus is always on the eagle eye, and there is also an interface with topics such as „social issues“ and private debt (keyword: „Financial Center Frankfurt meets Private Markets 2024“). I also find these areas interesting from a journalistic point of view because these fund structures have to be communicated in a completely different way due to regulatory requirements, with topics such as branding and professional expertise taking center stage. Financial education and content count, not „primitive“ product promotion.

The topics of „fund selection“ and „seed money search“ will also be with me next year. It is interesting to note that many of the players in the start-ups, VC, and private equity segments can also always be linked to the topic of „family offices & fund boutiques“ – if you want to see these interfaces. I have always greatly appreciated the opportunity to exchange ideas with „real“ experts in this field. I have been involved in the liquid segment for many years due to several product research projects (manager selection, „reality check fund concept“ & investor dialog, etc.), in the non-liquid segment I am often more of a „humble learner“ – but with an increasingly steep learning curve. To pick up on the topic from above (Liechtenstein): the topic of „liquid versus non-liquid investments“ and fund launches also often comes up in these discussions.

Looking forward to the talks at the „FONDS professionell KONGRESS“ at the end of January 2024 in Mannheim and various other participants (presentations, moderations, media partnerships, etc.) in the DACH region. I will also continue to focus on the topic of „India“, hopefully, a small farewell party will also work out in February at the financial center in Frankfurt with an industry colleague I greatly appreciate, I would like to give a small speech in his honor, in combination with another topic. Here I have a location with a distant „India background“ in mind, so to speak „Financial Center Frankfurt says FAREWELL!“ in a small circle. I won’t lose sight of the topic of „Liechtenstein“ either; I still have an interview to do here. In connection with such activities, I would like to „optimize“ my activities on LinkedIn next year. Connecting the topic of the financial center (LinkedIn channels „Financial Center“: Frankfurt, Germany, Switzerland, Liechtenstein, Austria) always opens up new opportunities for me to exchange professional ideas. One new development in 2023, for example, was the activation of a „Financial Center Frankfurt am Main Group“; by the end of January, we should have exceeded the 1,000-follower mark. The group is a good addition to the Finanzplatz Frankfurt am Main channel (community, target for the end of January 2024: 7,500 followers). I think that the next year offers a good opportunity to network with the various financial centers in the DACH region more closely via LinkedIn. Thank you for your support in 2023, by the way!

Markus Hill has been an independent asset management consultant since mid-2005. His professional background includes companies such as SEB Bank (marketing/product management, investment banking) and Credit Suisse Asset Management (sales, asset management). His areas of activity include the management of mandates in marketing, PR, and fund selection. As former Head of Sales of mutual funds at an investment boutique (equities and bonds) and in external cooperation with a fund of funds manager, his focus is on small to medium-sized asset management companies. In addition, his journalistic work focuses on the topics of fund boutiques (fondsboutiquen.de) and the use of mutual funds by institutional investors as well as the selection of target funds in multi-management approaches. He is also interested in the financial center Frankfurt as a place for the exchange of ideas (finanzplatz-frankfurt-main.de).

Quelle: www.fundplat.com

FINANZPLATZ FRANKFURT: Metropole, Impressionen, Weisheit, Coaching & Kurzinterview „Wunderkammer in 2024“ (Gastbeitrag – Marcus Kieser)

Die Spitze des Berges ist nur ein Umkehrpunkt (Rheinhold Messner)

Ich bin vor kurzem gefragt worden, wie man sich in New York am besten zu recht findet, um eine grobe Vorstellung zu haben, was auf einen zukommt! Ich hatte geantwortet, dass ich diese Stadt sehr gerne nach Avenues und Streets unterteile, um mir eine gewisse geografische Aufteilung zu geben, um meine persönlichen Quadranten, Rechtecke oder Kreise ziehen zu dürfen, so dass ich meine persönlichen Tagesziele besser erreichen kann. Ich habe also gewisse Planken, Linien, Häuserblocks, Straßen und Kreuzungen mit in meine Beschreibungen gebracht, damit Menschen besser Ihr persönliches Ziel auf Ihrem Weg finden können!

Meine Kraft schöpfe ich aus meinen Ideen für die Zukunft nicht aus den Leistungen, die hinter mir liegen (Rheinhold Messner)

Für mich manchmal ein mutiger Ansatz, um mein Verständnis von Coaching anhand einer Stadt wie hier an New York fest zu machen. Eine Stadt wie New York oder Frankfurt, geben mir so viele Eindrücke und Bilder, um für mich Beispiele zu kreieren und diese in einem Transferprozess meinem Klienten zu spiegeln. Bilder sind für mich wichtige Anker in der Kommunikation und zur Darstellung für und mit dem Menschen. Eine Großstadt ist ein lebendiger Spielplatz für den Coachingansatz, den ich sehr gerne annehme, um lebendige Einzelteile in einen gesamten Coachingprozess integrieren zu dürfen.

Im Grund sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben (Wilhelm von Humboldt)

Übrigens als kleine Zugabe.                                                                                                              

Während ich diesen kleinen Einblick in meine Coaching Tätigkeit gebe, höre ich die 9te Sinfonie (Aus der neuen Welt) von Antonin Dvorak, deren Uraufführung in der Carnegie Hall in New York City stattfand. Warum hatte A.D. dieser Sinfonie den Zusatz -Aus der neuen Welt- gegeben? Er war inspiriert von seinem 3jährigen Aufenthalt in den USA, von neuen Einblicken und neuen Möglichkeiten. 1892 trat Dvorak als Direktor des National Conservatory of Music in New York an.

Es ist nicht schwer zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen. (Johannes Brahms)

Nach der Infrastruktur und der Musik sowie Kultur möchte ich noch ein wichtiges Coaching Element hinzufügen. Um Ziele formulieren zu können und um Wege dafür sehen, greifen, begreifen und berühren zu dürfen, bietet eine Stadt wie Frankfurt (wir sind angekommen) natürlich auch seine tief beeindruckende Skyline. Eine Skyline sitzt da unverrückbar, eckig, kantig, manchmal rund und unheimlich hoch. Wenn ich mit Menschen auf den Main Tower fahre, ist die Fahrt nach oben natürlich gigantisch und wenn wir nach einigen Sekunden angekommen sind, und die Plattform öffnet sich jedem ganz persönlich, sind die ersten Worte – was für eine Sicht in die Ferne und was für eine Draufsicht auf die Wege in Frankfurt und deren Möglichkeiten sein ganz persönliches Ziel zu erreichen. Wir sind eben wieder am Anfang meiner, ganz persönlichen Vorstellungsreise, des Coachings in einer Metropole angekommen.

Die Wichtigkeit für einen Perspektivenwechsel, liegt in der Bereitschaft zur Veränderung der eigenen Sichtweise und dem dazu gehörenden Mut Dinge neu zu sehen (Marcus Kieser)

-Ankommen und Wohlfühlen

Frankfurt nicht nur als Stadt sehen, die man bereist, wo man arbeitet, wo man lebt, sondern Frankfurt sehen als ein besonderer Cocktail von einer ganz besonderen Art!

Frankfurt spricht mich besonders an, wenn ich die Stadt als Botschafter sehe. Eine Botschaft zu adressieren an die Menschen, die in Kontakt mit dieser City kommen! Eine Einladung zu senden, für etwas, was interessant macht für eine lange Zeit, also für etwas bleibendes!

Frankfurt zu sehen, zu genießen, zu fühlen, zu atmen und zu begreifen, hat etwas damit zu tun, das jeder seinen ganz persönlichen, wertschätzenden und respektvollen Mittelpunkt findet!

Frankfurt bietet viel Platz für Entwicklungen.

Dadurch entsteht die Vielfalt, die Kreativität, die Kraft für NEUES, die Leidenschaft für ALTES und deren harmonischen Zusammenführung.

Die Bedürfnisse von Menschen und Stadt in Einklang zu bringen, sind das Ergebnis aussehen, hören, fragen und verstehen!

Der Perspektivenwechsel und das sichtbar machen von Möglichkeiten.

Frankfurt eine Top Stadt im Wandel der Bedürfnisse!

Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich darin nur wohlfühlen. (Albert Einstein)

Autor: Marcus Kieser – www.kieser-mbg-coaching.de

Fotos: Marcus Kieser

Kurzinterview in der LinkedIn-Gruppe „FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN“

FINANZPLATZ FRANKFURT: Welche Themen sind gerade aktuell bei Ihnen?
Marcus Kieser: Ein ganz großer Punkt für mich ist an Bildungseinrichtungen in Frankfurt und im Land Hessen(Politik, Landtag, Fraktionen. IHK Frankfurt) über das Thema  der Neugierde zu referieren.  Ein zentraler Ansatz ist die menschliche wertschätzende Neugierde wieder zu aktivieren für eine neue erweiterte Sicht, für die Entwicklung der Kreativität und den Blick zu bekommen was es im Leben eigentlich für tolle positive Themen gibt, die abzuholen sind.
 
FINANZPLATZ FRANKFURT: „FrankfurtRheinMain & MORE“ ist ja ein Thema dieser Gruppe. Welche Veranstaltungsformate sind für Sie interessant?
Marcus Kieser: Ich war vor einigen Wochen beim Business Summit German-Indian in Mainz zum Thema  IT-Partnerships. Ich war Neugierig auf das Thema, auf die Menschen die ich da treffen durfte, auf den interkulturellen Austausch zwischen Nationen aber trotzdem gleichen Menschen. Ich lebe das aktiv weil es einen absoluten Mehrwert darstellt und eine Zukunftsoption ist  für das Miteinander in der Welt und ich durch Neugierde das bedeutet Fragen stellen, Antworten geben oder nur zuhören Menschen wirklich kennenlernen darf. Was gibt es Besseres und Schöneres!
 
FINANZPLATZ FRANKFURT: Was geht Ihnen noch zum Thema Frankfurt derzeit durch den Kopf?
Marcus Kieser: Wir nehmen den Bahnhof in Frankfurt als ein tolles Gebäude wahr, Menschen kommen nach Frankfurt und fahren wieder weg, Austausch gleich null, weil man in so kurzer Zeit oft nicht so schnell zueinander findet: Eile, Hektik, Stress pur. Wir lassen das Geschehen um den Bahnhof ganz kurz noch ausgeblendet!  Mir geht es um Folgendes: Haben wir uns schon einmal Gedanken gemacht, haben wir schon einmal  Neugierde entwickelt um Menschen auch auf einem Bahngleis kennenzulernen und persönliche wertschätzende Informationen zu erhalten und in einen Austausch zu gehen?
Hier könnte die Bahn oder die Stadt Frankfurt ein Partner sein für das Thema „Neue Partnerschaften am Gleis und ein inspirierendes Miteinander- Gleisbekanntschaften 2024!“

Input, Ideen & Anregungen für GRUPPE & KANAL „Finanzplatz Frankfurt am Main“ sind willkommen: info@markus-hill.com

Link zum Kanal „Finanzplatz Frankfurt am Main“:
https://lnkd.in/eAPdigA6

Markus Hill & Marcus Kieser ( Foto: MH Services)

FRANKFURT & KUNST: Ulrich Diekmann im Gespräch über seine Ausstellung „Zeitgeist ?“ in der Galerie Hübner & Hübner – (GASTBEITRAG – Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.)

Ulrich Diekmann, Maler & Videokünstler, Frankfurt am Main

Es ist immer wieder spannend Uli Diekmanns künstlerischen Werdegang zu verfolgen. Christian Groß hat sich mit ihm am Tag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2023 in der Galerie Hübner & Hübner ( www.galerie-huebner.de ) im Frankfurter Westend getroffen, um mit ihm über seine Kunst zu sprechen. Im Vorgespräch erwähnte Diekmann das Buch „Identitätspolitik“ von Bernd Stegemann (www.matthes-seitz-berlin.de) dass ihn zurzeit inspiriert. Stegemann schreibt über „die negative Folge … in der unentwegten Zunahme neuer Identitäten, die jede für sich einen unbedingten Anspruch an das Gesamt der Gesellschaft stellen. […] Jeder will sein eigenes Zentrum sein, das das Leben aller anderen bestimmen darf“.  Den Frankfurtern ist Stegemann noch aus seiner Zeit als Chefdramaturg am Frankfurter Theater am Turm (TAT) bekannt, bevor er 2004 in die Dramaturgie am Deutschen Theater Berlin wechselte.

Das war die Zeit, über die Uli Diekmann in Band 2 „Mein tägliches Stillleben“ (diekmannulrich) erschienen 2022 im TOBMÜTZ Verlag geschrieben hat.  Er ist der Künstler in unserer Nachbarschaft, einer der „um die Ecke“ arbeitet und der eine exponierte Identität im politisch-gesellschaftlichen Kontext eher skeptisch sieht. Im Mittelpunkt steht seine authentische Lebensgestaltung, die bei ihm heute bruchlos eine Abwendung von der konzeptuellen Gestaltung hin zur Malerei bewirkt hat. Die Botschaft seiner Bilder hat sich dabei über deren Ästhetik entwickelt. Deshalb genügt seine Kunst sich selbst und befördert trotz ihrer künstlerischen Intensität und Qualität keine thematischen Debatten.

Können wir objektiv feststellen, ob Kunst den Zeitgeist widerspiegelt?

In seiner aktuellen Ausstellung „Zeitgeist?“ fragt er nach … „Können wir objektiv feststellen, ob Kunst den Zeitgeist widerspiegelt?“ Der in Frankfurt geboren Goethe hat in seinem Faust I darauf eine einfache Antwort gegeben. Er lässt den Erdgeist sagen: „Du gleichst dem Geist, den du begreifst, nicht mir!“ Die Analogie zwischen Erdgeist und Zeitgeist ist wahrscheinlich unausgesprochen ein Motiv der Arbeiten von Diekmann. In diesem Sinn spricht der Titel „Ich nehme keine Anweisungen entgegen“ für sich. Diekmann ist der offene Dialog – auf Augenhöhe – zwischen Politik, Kultur und Ästhetik wichtig. Für ihn finden sich im Dialog „… die Relevanten Themen“. Er befindet sich mit dieser Auffassung in guter Gesellschaft. Dieser Standpunkt war beispielsweise Gegenstand eines 2021 erschienenen Zeit Artikels in dem es darum ging, dass „die Politik von der Kunst die Ästhetik der Differenz lernen kann …“(spd-kulturpolitik-kunst-olaf-scholz-carsten-brosda) Zitat: „Der offene Dialog zwischen Politik und Kunst ist eine zentrale Voraussetzung dafür, dass politisches und gesellschaftliches Gestalten gelingen kann. Kunst ist nicht bloß systemrelevant, sondern im kulturellen Raum liegen die Fundamente, auf denen unser Zusammenleben gegründet ist.

Uli Diekmann hat seit ca. drei Jahren seine Arbeit variiert oder wie er sagt umgestellt. Über Jahrzehnte hat er sehr konzeptuell gearbeitet, dominiert hat dabei die Methodik, wie z.B. bei den Schleifbildern, wo die Malerei erst am Schluss entsteht. Das gleiche gilt für die sog. Abzieh- oder Flechtbilder. Thema ist für ihn immer „das Bild selbst“ gewesen. Er hat nie seine Bilder als Medium genutzt, um weitergehende Botschaften zu transportieren, die über das Bild hinausgehen. „Über dreißig Jahre habe ich Pinsel nur benutzt, um Pigmente in Acryl einzurühren. Aber ich habe über dreißig Jahre keinen Pinselstrich auf einem Bild gemacht. Irgendwie habe ich Lust gehabt, mich von meinem eigenen Konzept zu befreien, was dazu geführt hat, dass meine Vorgehensweise emotionaler geworden ist.“


Es hat lange Jahre und viele Erfahrungen gekostet, bis Uli Diekmann seinen Eingebungen folgen konnte

Er betont, dass es ihm wichtig ist, immer wieder das Gegenteil von dem zu tun, was er vorher getan hat. Arbeiten, die lange brauchen – bis zu einem Jahr – stehen neben solchen, die er in zehn Minuten „erledigt“ hat. Oberflächlich betrachtet folgt Uli Diekmann seine Stimmungen und Launen, legt aber Wert darauf, dass er gerade diesen Zustand erarbeiten musste. Es hat ihn lange Jahre und viele Erfahrungen gekostet, bis er seinen Eingebungen folgen konnte.

Dr.-Ing. Christian Gross & Ulrich Diekmann

Auf die Fragte nach seiner künstlerischen Identität antwortet Uli Diekmann im Gespräch mit Christian Groß philosophisch: „Ich bin der ich bin und der, der ich sein werde. Künstler zu sein bedeutet, sich zu verändern.“  Er hat über dreißig Jahre dafür gebraucht, seine Grenzen zu verschieben. Die neu gewonnene Freiheit ermöglicht ihm die Balance zwischen Kunst und Leben zu gestalten.

Wer daran interessiert ist, Bilder von Uli Diekmann zu sehen oder zu erwerben, kann direkt mit ihm Kontakt aufnehmen.

E-Mail: ukediekmann@yahoo.de

Website: www.ukediekmann.de

Mobil: 0160 90346357

AUTOR

Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.

Vorstandsmitglied – Fachgebiet: IKT

IEEE Consumer Technology Society (CTSoc)

Regional Director EMEA

Deutsche Gesellschaft für Projektmanagement (GPM)

Koordinator der AG1 „Agiles Projektmanagement“

Lehraufträge

FOM Frankfurt am Main „Mangement von Informationstechnologien“

Hochschule Schmalkalden „Projektmanagement“

Gremienarbeit

Mitglied des DIN Gremium NA 147-00-04 AA „Projektmanagement“

Mitglied der DIN ISO Study Group TC258 AHG15

Adresse: Sauerstraße 56

65934 Frankfurt am Main

Mobil ++49 173 753 2462

E-Mail: c.gross63@gmx.net

LinkedIN: Dr-Ing. Christian Gross

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Foto: Michael Jakobi

FINANCIAL CENTRE FRANKFURT & NETWORKING: New impulses through Fin.Connect.NRW, ecosystems, know-how, sustainable finance, Germany Finance & „A Stone’s Throw Away“ (INTERVIEW – Heinz-Joachim Plessentin)

„Financial Centre North Rhine-Westphalia“, Financial Centre Frankfurt, Economy, Innovation, Germany Finance & Cooperation of Financial Centres – Markus Hill spoke for FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE about these topics with Heinz Joachim Plessentin, former coordinator of Fin.Connect.NRW at the Ministry of Economics of NRW. Further components of the discussion were additionally the areas of venture capital, ESG, and transformation as well as the contents of the study „Germany as a financial centre as a cornerstone of the European financial system“.

Hill: Fin.Connect.NRW has attracted attention beyond the state borders. Compared to other financial centres such as Frankfurt, the financial centre initiative is still relatively young. What are the special features, what is the unique selling point of Fin.Connect.NRW?

Plessentin: Indeed, the structures in North Rhine-Westphalia are special. The state has a rather decentralized organization with several major centres such as Düsseldorf, Cologne, and Münster. North Rhine-Westphalia is Germany’s second-largest banking center after Frankfurt, with a focus on Düsseldorf. Next to Munich, Cologne is the strongest insurance location. The state is an important location for industry, medium-sized businesses, and science. Accordingly, Fin.Connect.NRW is not a city-based initiative, but an overarching state initiative that brings together all the players. Fin.Connect.NRW is the financial centre initiative focusing on sustainable, climate-neutral, and digital transformation and its financing. We also have the classic financial center topics on the agenda: location marketing, human resources, innovation & fintech. For example, InsurLab Germany in Cologne is the largest industry initiative to promote digitization and innovation in the insurance industry.


Heinz-Joachim Plessentin, Fin.Connect.NRW & Markus Hill

Hill: For a financial center initiative, the ecosystem and networking are crucial. Networking is essentially based on contacts in the financial industry and the business sectors, personal trust, and mutual appreciation. Who is on board as a cooperation partner in Fin.Connect.NRW?

Plessentin: Fin.Connect.NRW will further expand NRW’s financial ecosystem, especially given the major economic challenge of transformation. The competitiveness and performance of a financial center and sustainable finance in the broader sense depend to a large extent on the performance of the ecosystem. We „span the arc“ from science to finance to the „real economy“. The real economy is represented by the NRW Chamber of Industry and Commerce, the credit industry associations, and the NRW headquarters of the Deutsche Bundesbank are also founding members. Furthermore, in addition to the insurance industry, the stock exchange, private equity companies, NRW.BANK, the Center for Innovation and Technology in North Rhine-Westphalia, or ZENIT for short, the Institute of German Business and the Institute of Energy Economics at the University of Cologne, bank and business professors, and consulting firms such as BCG and zeb are part of the initiative.

Hill: That’s impressive. Who is coordinating the initiative?

Plessentin: We see diversity as a strength. Fin.Connect.NRW is primarily about the topics. The structures are still developing. At present, coordination lies with the Ministry of Economic Affairs, SMEs, Climate Protection and Energy of the State of North Rhine-Westphalia, specifically with my colleague Dr. Dirk Schlotböller and myself in particular. In line with the Future Contract for North Rhine-Westphalia (coalition agreement), Fin.Connect.NRW is being strengthened. On June 14, 2023, the state parliament of North Rhine-Westphalia resolved to strengthen the Fin.Connect.NRW financial center initiative. Specifically, the state parliament has instructed the state government to strengthen the financial center initiative Fin.Connect.NRW and the networking between stakeholders such as companies, the credit industry, insurance companies as well as other players. On this platform, the players are to be able to offer tailor-made financing instruments for syndicated financing with several lenders and to mediate partners. A comprehensive information campaign is to be developed to raise awareness of Fin.Connect.NRW among the relevant target groups. The first NRW climate protection package adopted by the cabinet also includes strengthening Fin.Connect.NRW by awarding it an office, which will start work on November 1, 2023.

Hill: I would like to ask you to elaborate on the conceptual cornerstones. Is diversity a strength of the financial centre?

Plessentin: Yes, we are convinced of that. A study by Germany Finance and Zeb (study entitled „Germany as a financial center – a cornerstone of the European financial system“, in cooperation with the Chair of Banking and Financial Services at the University of Hohenheim, Prof. Burghof, on which I was involved) proves that diversity is an advantage and a strength of the financial system: The German financial centre is an excellent fit with the decentralized, medium-sized economic structure and German federalism. The structures of the economy and the banking sector are very similar. Our financial center consists of several leading regional financial centers with different focuses. This corresponds to the well-known structure of the German real economy, which is diverse, high-growth, international, and stable. New challenges have to be mastered. A diversified economy has a good chance of doing so. The sustainable transformation of the economy – the megatrend of the 21st century – and its financing require a departure and massive innovation, investment, and funding. To explain: Fin.Connect.NRW is a founding member of the Germany Finance working group, along with Frankfurt Main Finance, Finanzplatz Hamburg, Stuttgart Financial, and Finanzplatz München Initiative (with observer status); Berlin Finance Initiative was added. The participating organizations have thus initiated a joint platform to further promote continuous exchange among each other and to provide a central point of contact for people from Germany and abroad interested in Germany as a financial centre.

Hill: How does the cooperation at Germany Finance work? I ask this also against the background that I know and appreciate Frankfurt very well, come from NRW/Cologne, and know that cooperation between countries, financial centres, and organizations is often not that easy.

Plessentin: The cooperation at Germany Finance works well and collegially. This year, the spokesperson role is in Frankfurt, and 2024 it will be with Fin.Connect.NRW. As Germany Finance, we have achieved a lot together with studies on the financial centre, the fintech location, sustainable finance, and in the spring with the consultation on the attractiveness of the financial sector for young people. The cooperation also works well at Fin.Connect.NRW.

Hill: Experience, overarching expertise, and trust built up over the years are essential for coordinating a financial center initiative. My talks, as you know, are therefore about the cause and the people. You are an employee of the Ministry of Economics of North Rhine-Westphalia, were previously with DZ Bank, have dealt with corporate loans and equity financing, funding, and supervisory issues, and are also an author on these issues. What are your personal experiences and assessments?

Plessentin: In the Ministry of Economics of North Rhine-Westphalia, I am involved in the policy department, which deals with issues relating to the future. Coordination and development of Fin.Connect.NRW are therefore not my only task; I also deal with the fundamental issues of the capital and financial markets. My professional experience at renowned institutions (DZ Bank and KfW by today’s name) helps me in this. In addition, the experience I have gained from providing expert support in top-level meetings, in chairing working groups at the federal and state levels, with the departments in the preparation of development bank committees, and with the business community also helps. I have a degree in business administration and am considered a „veteran“ of the financial centre.

Hill: This has shed light on the framework conditions of Fin.Connect.NRW and your coordination, which are essential for understanding. The successes so far are impressive. Nevertheless, more resources and more flexibility are needed for this ambitious task in a scale-up phase. Now to the brand core. The focus of Fin.Connect.NRW is on transformation financing. What does that mean in concrete terms?

Plessentin: The Institute of the German Economy in Cologne has estimated the investment required for climate-neutral and digital transformation at 70 billion euros per year for NRW alone (IW report „Transformation in NRW. How can the digital and climate-neutral transformation of companies in NRW best be financed?“). Of this, climate-neutral transformation accounts for 50 billion euros. This includes both additional and replacement investments. From today’s perspective, the figure is more like 80 billion euros p.a. The majority will have to be financed privately. The banks cannot handle this alone; better use must also be made of the capital market. The challenge in transformation financing is often to better match capital supply and demand. The IW report outlines recommendations for action. The state government and Minister Neubaur have set the „Joint Project Climate-Neutral Industrial Region“ as their goal. North Rhine-Westphalia is to become the first climate-neutral industrial region in Europe and a pioneer on the road to climate neutrality. Fin.Connect.NRW is intended to bundle the forces for the transformation. Fin.Connect.NRW can initiate new solutions. The contribution of the financial sector and companies on this path to the future is of great importance.

Hill: Indeed, the challenges are great right now. Sustainability, climate neutrality, and digitalization are crucial for the financial industry and companies. Business models must be transformed, products and processes adapted, and ESG criteria given greater consideration. How can Fin.Connect.NRW, with its limited resources, contribute to this.

Plessentin: In the start-up phase of Fin.Connect.NRW, the IW’s report was important. It was commissioned jointly with the banking industry associations and quantified the investment and financing requirements for the transformation in NRW for the first time. The financial sector and companies would be well advised to take advantage of the opportunities presented by the transformation. A survey shows that larger companies have opportunities for their competitiveness „on their radar.“ For small and medium-sized enterprises, there is often a need for information. Fin.Connect.NRW, therefore, organizes solution-oriented events together with its cooperation partners to bring together different players across the board, raise awareness, provide practical information, and impart knowledge. The website and the quarterly newsletter also serve this purpose. We are pleased that these offerings are well received. In the future, it will be important to further intensify matching together with our partners to advance the financial center, the transformation of companies, and their financing.

Hill: You are often in Frankfurt. What do you appreciate about Frankfurt?

Plessentin: Frankfurt is the largest German banking center and is internationally positioned. The cooperation with colleagues is good and I get together to exchange ideas. And it’s only a stone’s throw from the Rhine to the Main.

Hill: Finally, a personal question: How long will you continue to coordinate Fin.Connect.NRW? Will you continue to contribute your diverse experience and expertise?

Plessentin: My term of service at the NRW Ministry of Economic Affairs ends on July 31, 2023, so I would like to take this opportunity to thank my colleagues and cooperation partners for their trust and constructive collaboration. I enjoy the topics, the network is pronounced and I have requests. Let’s have a look.

Hill: Great tasks, an interesting prospects and definitely inspiring. Thank you for the interview.


Over four decades, H.-.Joachim Plessentin has provided important impetus and contributions to the economic policy development of the state of North Rhine-Westphalia in various capacities, contributing his expertise in an advisory and supportive capacity. He coordinated the financial center initiative Fin.Connect.NRW from June 15, 2020 to July 31, 2023, was a long-time employee of the NRW Ministry of Economics and previously a banker at DZ Bank and KfW (current designations), holds a degree in business administration and is an author. The interview was conducted in July 2023.

Links: www.fin-connect-nrw.de

Germany Finance (germany-finance.com)

Studien: IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie kann die digitale und klimaneutrale Transformation in NRW am besten finanziert werden?

Der Finanzplatz Deutschland als Eckstein des europäischen Finanzsystems

Photo: Pixabay – Photo: Plessentin/Hill ( Finanzplatz Frankfurt)