FINANZPLATZ FRANKFURT: Innovation, „Deep-Tech Law & Diplomacy“, Resilienz, USA, Indien, Wholistic World Innovation Trophy, Silicon Valley Europe, Startups & Zigarren (INTERVIEW, Dieter Brockmeyer, DIPLOMATIC WORLD)

Finanzplatz Frankfurt, Innovation, „Deep-Tech Law & Diplomacy“, Resilienz, Wholistic World Innovation Trophy – Markus Hill sprach mit Dieter Brockmeyer (DIPLOMATIC WORLD) über aktuelle Aktivitäten der Akademie in diesen Bereichen,  Buchveröffentlichung sowie über das Institute for Research, Entrepreneurship and Investment, SEI, in Washington D.C. und die indische Global Academy for Law and Technology Education and Research (GALTER). Weitere Themen des Gespräches waren Silicon Valley Europe, Startups, Rhein-Main-Gebiet und „Frankfurt & Zigarre“.

Hill: Geben Sie doch bitte ein kurzes Update zu den Aktivitäten Ihres Institutes?

Brockmeyer: Es hat sich tatsächlich seit wir das letzte Mal gesprochen haben einiges getan, so habe ich bereits mit der Arbeit am nächsten Buch begonnen. Leider geht es damit nicht so gewohnt schnell voran, da es einfach im Moment so viel anderes zu tun gibt. Wir haben die Akademie gestartet. Den Kurs für angehende Diplomaten zum Einfluss von Deep-Tech auf ihre Arbeit hatten wir schon ganz am Anfang, kurz nach dem Start des Institutes 2019, konzipiert. Es hat dann bis letztes Jahr gedauert die passenden Partner zu finden. Wir machen das jetzt mit dem Institute for Research, Entrepreneurship and Investment, SEI, in Washington D.C. und der indischen Global Academy for Law and Technology Education and Research, kurz GALTER. Der 10 wöchige Onlinekurs mit weltweit bekannten Referenten, den wir erstmalig exklusiv für indische Studenten angeboten haben, haben wir gerade sehr erfolgreich abgeschlossen. Die Partnerschaft mit beiden werden wir, auch mit anderen Projekten, ausbauen und führte bereits zu einer strategischen Allianz mit dem SEI. Seit 1. April bin ich dort im Vorstand für Innovation und den Kontakt zu Europa zuständig, zusätzlich zu meinen Aufgaben in der Diplomatic World Gruppe. Die SEI Gründerin Ingrid Vasiliu-Feltes ist im Gegenzug in den Beraterstab des DWI eingezogen. Ich habe inzwischen auch die nächste Runde der Wholistic World Innovation Trophy gestartet, die in diesem Jahr am 13. Oktober, wieder in Barcelona, vergeben wird. Auch unseren Video Podcast „Today & Tomorrow“ bauen wir weiter aus. Da sollte es in Kürze Neuigkeiten geben. Das sind alles Elemente einer Innovationsplattform, noch mit weiteren Bausteinen, die wir hoffentlich bald vollständig präsentieren können. Bis dahin ist es aber zugegeben noch ein sehr weiter Weg.

Dieter Brockmeyer (DIPLOMATIC WORLD) & Markus Hill ( FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN)

Hill: Da muss ich jetzt aber nachbohren: Wenn Sie von einer Innovationsplattform sprechen, was dürfen wir darunter verstehen?

Brockmeyer: Wir stehen weltweit vor enormen Herausforderungen, die wir in ihrer Auswirkung von den wenigsten bereits erkannt wird. Viele fühlen sich verunsichert, aber die Ursache wird noch immer verdrängt: Der technologische Fortschritt, der immer schneller voranschreitet, dabei unser aller Leben massiv verändert und uns immer weniger Zeit der Anpassung lässt. Das Überfordert uns und wird gesellschaftlich zu immer größeren Verwerfungen führen. Was wir brauchen ist Innovations-Resilienz. Die aufzubauen  wird in den kommenden Jahren immer wichtiger. Von daher ist unser Anliegen mit allen unseren Aktivitäten, Büchern, Podcasts, Preisen, Akademie, zukünftig aber auch Kongressen und anderen Bausteinen, eine integrierte Plattform zu schaffen, auf der Experten weltweit sich austauschen und gemeinsam Lösungen entwickeln, die bei der Bewältigung der Herausforderungen helfen können. Der Arbeitstitel hierfür ist CAMPUS MUNDI, angelehnt an den Titel der deutschen Ausgabe meines letzten Buches. Die Aufgabe ist viel zu groß, als dass das singulär angegangen werden kann. Das geht nur in einer kollektiven Anstrengung. Aber wie gesagt, das ist noch ein sehr weiter Weg!

Hill: Wenn Sie von Innovations-Resilienz sprechen, das ist ein schönes Buzzword, aber was verstehen Sie darunter konkret?

Brockmeyer: Das ist genau das Thema meines nächsten Buches. Im Grunde war das auch schon das Thema in CAMPUS, ohne dass ich das dort schon so genannt habe. Der Begriff Resilienz ist im Moment sehr populär. Alles wollen resilienter werden, widerstandsfähiger in der Partnerschaft, in der Karriere… Normalerweise steht der Begriff Resilienz neben der Innovation. Wenn ich innovativ bin, in meinem persönlichen Umfeld, dann werde ich im Alltag widerstandsfähiger. Das ich mit Innovation lernen muss umzugehen, das ist den meisten nicht klar. Da klafft eine Lücke, die wir schließen müssen.

Hill: Das Konzept der Akademie ist spannend, wie geht es mit dem Thema „Deep-Tech Law & Diplomacy“ weiter?

Brockmeyer: Ende März hatten wir die letzte Veranstaltung des ersten Kurses. Bislang ist es alles sehr gut gelaufen und wir, also die Partner in diesem Projekt,  werden uns das alles dann noch Mal im Detail anschauen. Wir haben bereits von außen Interesse signalisiert bekommen uns beim Ausbau zu helfen und planen bereits für Herbst die nächste Runde. Wir werden uns perspektivisch sicherlich auch andere Themen anschauen und Angebote formulieren. Das werden wir voraussichtlich wieder gemeinsam mit Partnern machen.

Hill: Es geht also um den Umgang mit technischem Fortschritt?

Brockmeyer: Im Wesentlichen ja, aber nicht nur. Wir schauen nach Deep-Tech, also tiefgreifende Technologien, wie das hier übersetzt wird, aber auch darauf wie das implementiert wird. Das heißt, und das sind jetzt nur einzelne Beispiele, wir schauen auf die Blockchain-Technologie, aber nicht nur auf den Bitcoin oder die Auswirkungen auf die Finanzindustrie. Das ist viel breiter, umfassender. Gleiches gilt auch für Künstliche Intelligenz und die Beschleunigungen des Fortschritts, der durch den Quantencomputer unvermeidbar ist. Von daher beschäftigen wir uns auch sehr stark mit der Startup Szene und arbeiten da unter anderem auch mit dem World Business Angel Investment Forum, kurz WBAF, zusammen und werden das zukünftig sicher noch stärker mit internationalen Organisationen vernetzen.

Hill: Was bedeutet das alles für die Positionierung ihres Institutes?

Brockmeyer: Wir positionieren uns zunächst über die Akademie, aber genauso über die vorhin genannte „Trophy“ oder die Podcasts. Das sind sogenannte Flagship Events, die das Bild des Instituts nach außen prägen. Sie werden wahrgenommen und ich werde immer häufiger angefragt das auf internationalen Kongressen vorzustellen. Wir werden als authentisch und kompetent wahrgenommen. Das war ein langer Weg, der jetzt langsam zu Ergebnissen führt. Das wird sicherlich auch durch die Weltlage unterstützt. Das Thema Diplomatie gewinnt an Bedeutung und wird von vielen inzwischen ganz anders wahrgenommen. Bei aller Verunsicherung, darin liegt auch eine Chance, die wir nutzen wollen.

Hill: Sind Sie auch hier in Frankfurt aktiv, was bedeutet die Stadt für Sie?

Brockmeyer: Anfang des Jahres haben wir Silicon Valley Europe bei dem Start ihrer Plug & Play Initiative unterstützt, wo Tech-Startups mit Investoren zusammengebracht werden. Der Auftakt verlief recht vielversprechend. Die Initiative stammt zwar nicht aus Frankfurt, aber immerhin aus dem Rhein-Main-Gebiet. SVE hat ihren Sitz in Darmstadt. Das werden wir sicher ausbauen. Es liegen noch eine ganze Reihe von wie ich finde guten Ideen in der Schublade, für die aber im Moment leider die Zeit fehlt. Das ändert aber nichts daran, dass in Frankfurt mein Lebensmittelpunkt liegt. Brüssel ist auch eine sehr schöne Stadt, aber da kann ich nicht abschalten. Das gilt erst recht auf den internationalen Konferenzen an unterschiedlichen Orten. Hier in Frankfurt ist mein Kreativraum, hier entwickle ich neue Dinge, schreibe – und ganz wichtig, hier kann ich Ruhe finden, meine Batterien wieder aufladen. Viele Dinge, die ich später umsetze, haben hier ihren Ursprung und werden in Frankfurter kreativen Kreisen zuerst diskutiert, rund gemacht, gereift. Frankfurt ist nicht nur eine Business Metropole, sie ist auch eine sehr kreative Stadt. Dazu zählt auch eine Runde in der wir einmal im Monat an unterschiedliche Orten, wo es möglich ist, privat aber auch in Lounges, Zigarre rauchen und die Kreativindustrie in Hessen, aber auch Projektideen diskutieren. Es ist ein sehr dynamischer Kreis, der inzwischen beständig wächst und auch immer wieder Gäste anzieht.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Aktuelle Termine:

Europatage vom 16.-18. Mai in Neudrossenfeld: Gespräch mit der Vizepräsidentin der Europäischen Investitionsbank, EIB, und MEP Monika Hohlmeier

Buchpräsentationen CAMPUS MUNDI:14./15.06.2025: Galerie Adriana u.a., Wien

Dieter Brockmeyer & CAMPUS and CAMPUS MUNDI – Image by Natalie Färber, LIQUID Kommunikationsdesign

www.diplomatic-world-institute.com

www.youtube.com

www.institutesei.org

www.galterprofmkb.org

www.silicon-valley-europe.com

Foto: Michael Jakobi

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE

FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

FINANZPLATZ FRANKFURT & KNOWHOW: Vermögensverwaltung, Financial Planning & Financial Education, Digital Assets, Gründerszene, Kultur, Personalmanagement und Networking (INTERVIEW – Samir Zakaria, Hansen & Heinrich AG)

Finanzplatz Frankfurt, Vermögensverwaltung, Financial Planning & Financial Education, Digital Assets, Gründerszene, Kultur, Personalmanagement und Networking – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Samir Zakaria, Standortleiter von Hansen & Heinrich AG in Frankfurt, über diese Themen sowie über die Suche nach Talent, Engagement & MORE.

Hill: Wie betrachten Sie das Thema Networking im Allgemeinen, und wie wichtig sind sowohl interne als auch externe Netzwerke für Sie als ganzheitlicher Vermögensverwalter?

Zakaria: Networking spielt in unserer Branche eine entscheidende Rolle, insbesondere wenn man – wie wir bei Hansen & Heinrich – einen ganzheitlichen Beratungsansatz verfolgt. Dieser Ansatz bedeutet, dass wir nicht nur das finanzielle Vermögen unserer Mandanten betrachten, sondern auch steuerliche, rechtliche und unternehmerische Aspekte in die Beratung einfließen lassen. Das erfordert starke Netzwerke, sowohl intern als auch extern.

Samir Zakaria (Hansen & Heinrich) und Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN)

Samir Zakaria (Hansen & Heinrich) und Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN)

Hill:  Wie gestalten sich die internen Netzwerke bei der Hansen & Heinrich AG?

Zakaria: Intern profitieren wir von einem engen Austausch zwischen den Standorten und den verschiedenen Experten in unserem Team, wie z. B. im Immobilien- und Versicherungsbereich. Dieser Austausch sorgt dafür, dass wir in allen relevanten Themenbereichen bestens aufgestellt sind und uns gegenseitig unterstützen können.

Hill: Welche Rolle spielen externe Netzwerke in Ihrer Arbeit?

Zakaria: Extern ist unser Netzwerk ebenso entscheidend. Wir arbeiten sehr eng mit Rechtsanwälten, Steuerberatern und anderen Experten, etwa in der Kunstberatung oder im Bereich Private Equity, zusammen. Diese Partnerschaften waren gerade in der Anfangsphase des Standortaufbaus in Frankfurt von großer Bedeutung. So konnte ich auch in der herausfordernden Coronazeit 2021 durch meine vielfältigen Kontakte erste Mandanten gewinnen. Gegenseitige Empfehlungen kommen allen Parteien zugute.

Hill: Welche Netzwerke spielen aktuell die wichtigste Rolle und wie tragen sie zu Ihrer strategischen Weiterentwicklung bei?

Zakaria: Eine weitere sehr wichtige Plattform ist das Netzwerk der Finanz- und Erbschaftsplaner e. V. (www.nfep.de). Hier sind wir als Hansen & Heinrich AG Fördermitglied. Der Weiterbildungsaspekt ist uns dabei besonders wichtig. Gerade im Bereich der Finanzplanung haben wir eine hohe Expertise aufgebaut, und aktuell sind fünf Certified Financial Planner (CFPs) für unser Unternehmen tätig. Networking ist bei uns also nicht nur ein theoretisches Konzept, sondern ein praktischer Bestandteil unserer täglichen Arbeit.

Außerdem habe ich kürzlich das Forum für Digitale Vermögenswerte ins Leben gerufen. Dieses Netzwerk ist besonders spannend, da digitale Vermögenswerte immer relevanter werden. Gerade die sogenannte Next Gen betrachtet zunehmend Kryptowährungen und andere digitale Assets als interessante Anlagechancen. Dieses Netzwerk hilft uns, unser Know-how in einem zukunftsweisenden Bereich weiter auszubauen.

Im Einklang mit unserer Ausrichtung auf zukunftsfähige Entwicklungen haben wir 2023 zudem die Founders Lounge entwickelt. In Zusammenarbeit mit Mazars und dem HUB31 Technologie- und Gründerzentrum Darmstadt haben wir eine Veranstaltungsreihe gegründet, die den Austausch von Fachkenntnissen und die Vernetzung im Startup-Ökosystem der Region fördern soll. Ziel ist es, Gründende von Beginn an in allen praxisrelevanten Bereichen – wie rechtliche, steuerliche und finanzielle Beratung – zu unterstützen und einen regelmäßigen Austausch zu etablieren.

FORUM FÜR DIGALTALE VERMÖGENSWERTE (2025)

Hill: Was steht bei Ihnen im Jahr 2025 noch an?

Zakaria: Im Jahr 2025 bieten wir etliche reizvolle Veranstaltungen an. Highlights sind sicherlich unsere H&H Stiftungsfrühstücke an allen Standorten, bei denen wir uns mit Stiftungsgründern und -managern austauschen und über die neuesten Entwicklungen im Stiftungssegment sprechen werden. Solche Veranstaltungen sind für uns eine wertvolle Gelegenheit, unsere Expertise zu teilen und von anderen Institutionen zu lernen. Mit unserer Tochtergesellschaft Hansen & Heinrich Stiftungstreuhand GmbH unterstützen wir bei der Gründung von Stiftungen und übernehmen dauerhaft Verwaltungstätigkeiten zur Entlastung der Engagierten.

Hill: Welche weiteren Veranstaltungen und Entwicklungen sind auf Ihrer Agenda?

Zakaria: Es sind mehrere Austausche zum Kapitalmarkt in der WineBANK Frankfurt geplant, bei denen wir mit Investoren über aktuelle Themen und Trends sprechen werden. Ein weiterer Bereich, der zunehmend an Bedeutung gewinnt, ist die Unternehmerfinanzplanung. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit ist es für Unternehmer entscheidend, ihre Finanzen langfristig und nachhaltig zu planen.

Außerdem zelebrieren wir mit unserer Vernissage am 14.05.2025  den Beginn der Ausstellung Processing des Frankfurter Künstlers Arthur Löwen.

In Zusammenarbeit mit der Kuratorin Marlene A. Schenk präsentieren wir eine speziell für unsere Räumlichkeiten geschaffene Auswahl von Kunstwerken, die einen einzigartigen Einblick in die malerische Praxis des Künstlers gewährt. Löwens Arbeit ist geprägt von symbolischen Spuren, welche die Frage nach Bedeutung und Nicht-Bedeutung in der Malerei verhandeln.

In meiner Nebentätigkeit als Organisator von Fachveranstaltungen für Berater vermögender Kunden (www.finfor.de) blicke ich gespannt auf die 13. Private Banking Trends am 28. Mai und das 14. Frankfurter Finanzplaner Forum am 30.9/1.10.

Hill: Wie stellen Sie sicher, dass Sie die steigende Nachfrage bedienen können?

Zakaria: Um die vielfältigen Themen gut bewältigen zu können, stellen wir sukzessive weiter ein. Wir freuen uns sehr, dass wir zuletzt Siegfried Franz als Director Vermögensverwaltung von der Deutschen Bank für uns gewinnen konnten. Sein exzellentes Netzwerk, sein ganzheitlicher Beratungsansatz und seine Wertpapierexpertise passen perfekt zur Philosophie der Hansen & Heinrich AG. Auch Aileen Hiecke, eine angehende Kunsthistorikerin, hat unser Team verstärkt und unterstützt wunderbar die Kunstberatung sowie die Organisation von kulturellen Events und die Pflege unserer Social-Media-Aktivitäten.

In Zukunft sind weitere Einstellungen geplant, um unser Team weiter zu verstärken und auf die steigende Nachfrage nach einer ganzheitlichen Finanzberatung von Mandantenseite zu reagieren – sowohl in Frankfurt am Main als auch in Düsseldorf, eine Dependance, die ich aus Frankfurt mitführe. Auch in Düsseldorf bauen wir unser Netzwerk weiter aus, und zwar insbesondere durch meinen Kollegen Henning Kirsch, der es geschafft hat, vor Ort sehr gute Kontakte aufzubauen und sich hervorragend zu vernetzen.

Hill: Wie sehen Ihre langfristigen Ziele aus?

Zakaria: Zusammenfassend lässt sich sagen, dass 2025 für uns ein Jahr des Wachstums und der Weiterentwicklung sein wird. Wir wollen unsere bestehenden Netzwerke weiter ausbauen und neue Interessengruppen, wie GründerInnen und UnternehmerInnen, noch spezifischer adressieren. Unser Ziel bleibt, das gesamte Vermögen unserer Mandanten zu betrachten – nicht nur das liquide Vermögen, sondern auch unternehmerische Beteiligungen, Immobilien und digitale Vermögenswerte. So können wir eine umfassende und nachhaltige Finanzplanung sicherstellen, die den individuellen Bedürfnissen unserer Kunden gerecht wird.

Hill: Welche Rolle spielen digitale Tools in Ihrer Arbeit?

Zakaria: Wir werden die Arbeit mit unseren digitalen Tools wie dem H&H Vermögenscockpit (Wealthpilot) und dem Finanzplanungstool von Gschwind (OptiPlan) weiter ausbauen. Diese Tools sind nicht nur für uns als Berater eine wertvolle Unterstützung, sondern ermöglichen auch unseren Mandanten, einen transparenten und aktuellen Überblick über ihre Vermögens- und Liquiditätsentwicklung zu erhalten. Im Feld Finanzplanung hat sich im Frankfurter Team Michael Craatz eine besondere Expertise aufgebaut.

Hill: Engagieren Sie sich auch außerhalb Ihrer beruflichen Tätigkeit?

Zakaria: Neben der fachlichen Arbeit möchten wir als Unternehmen auch etwas an die Gesellschaft zurückgeben. Ein gutes Beispiel ist unsere Unterstützung des 2. Internationalen Klavierwettbewerbs für junge PianistInnen in Kronberg. Vom 21. bis 23. März 2025 haben junge Pianisten zwischen 6 und 19 Jahren ihre musikalischen Talente auf beeindruckende Weise und zur Begeisterung aller ZuhörerInnen präsentiert.

Hill: Wie ist das Team in Frankfurt aktuell aufgestellt?

Das Team in Frankfurt ist mittlerweile sehr gut aufgestellt. Wir haben mit Henning Kirsch, Michael Craatz, Siegfried Franz und Dr. Jürgen Drescher, der in der Region Pfalz engagiert ist, vier erfahrene Senior Mandantenbetreuer.

Team „Hansen & Heinrich“

Hill: Gibt es weitere Pläne, das Team zu erweitern?

Zakaria: Perspektivisch wollen wir unser Team weiter ausbauen. Wir suchen nach weiteren Beratenden, die unsere Philosophie teilen und mit uns zusammenarbeiten möchten. Dabei setzen wir auf unterschiedliche Perspektiven, um unsere Beratungsqualität kontinuierlich zu erweitern.

Hill: Was unterscheidet die Arbeit bei Hansen & Heinrich von einer Tätigkeit bei einer Bank?

Zakaria: Der größte Unterschied liegt in der Unabhängigkeit und der langfristigen Ausrichtung unserer Arbeit. Bei Hansen & Heinrich sind wir nicht an kurzfristige Verkaufsziele oder Provisionsvorgaben gebunden. Wir können uns voll und ganz auf die langfristige Vermögensplanung unserer Mandanten konzentrieren, ohne dass kurzfristige Interessen oder externe Druckfaktoren eine Rolle spielen. Als unabhängiger, inhabergeführter Vermögensverwalter haben wir die Freiheit, die besten Lösungen für unsere Kunden zu finden und sind nicht an die Vorgaben einer Bank gebunden.

Ein weiterer Unterschied ist unser ganzheitlicher Beratungsansatz. Bei einer Bank liegt der Fokus oft auf einzelnen Anlageklassen, bei uns hingegen betrachten wir das gesamte Vermögen unserer Mandanten, von der Liquidität über die Vermögensentwicklung bis hin zur Nachfolgeplanung und Erbschaft.

Darüber hinaus bieten wir wie gesagt moderne digitale Tools wie das H&H Vermögenscockpit und das OptiPlanning-Tool für die Finanzplanung an.

Hill: Welche Vorteile bietet das Arbeiten bei der Hansen & Heinrich AG für Ihre Mitarbeitenden?

Zakaria: Ein großer Vorteil für unser Kollegium ist die Flexibilität in der Arbeit. Mobiles Arbeiten ist möglich, Arbeitszeiten können flexibel gestaltet werden, und wir fördern eigenverantwortliches Arbeiten. Dies macht den Unterschied zu einer klassischen Banktätigkeit aus, bei der oft eng definierte Arbeitsstrukturen und -zeiten bestehen.

Auch deshalb sind wir überzeugtes Mitglied im Netzwerk „Erfolgsfaktor Familie“, einem Programm des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Kinder.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

www.hansen-heinrich.de

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE

FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

Foto: FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN

FINANZPLATZ FRANKFURT & MUMBAI: Schweiz, Indien, Asset Management, Luxus, Immobilienmanagement, Vernetzung, „kultureller Fit“ & Knowhow (INTERVIEW – Ravikant Susarla, Seraina Invest AG)

Schweiz, Asset Management, Immobilieninvestments und Mumbai. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Ravikant Susarla, Seraina Invest AG, über die Herausforderungen für eine Schweizer Asset Manager, der in die Immobilienentwicklung in Indien investiert. Am besonderen Beispiel von Mumbai als Markt für Luxusimmobilien werden Themen wie Risikomanagement, die Bedeutung von lokaler Vernetzung und Know-how, Wettbewerbsumfeld und „kultureller Fit“ dargestellt. Alle diese Faktoren spielen eine wichtige Rolle bei der ursprünglichen Konzeption und bei den aktuellen Anlageentscheidungen des Immobilienfonds.

Hill: Sie leben als Inder in Deutschland und arbeiten für eine Firma aus der Schweiz, die sich mit Immobilieninvestments in Indien beschäftigt. Womit beschäftigen Sie sich aktuell intensiv?
Susarla: Ich bin in Mumbai, Indien, aufgewachsen und habe dort Betriebs- und Volkswirtschaft studiert. In Deutschland habe ich dieses Studium mit einem Master abgeschlossen. In meinem Berufsleben habe ich eng mit Start-up-Projekten in verschiedenen Wirtschaftssektoren zu tun gehabt. Ich denke, das hilft mir, eine breit gefächerte Perspektive auf verschiedene Arten von Geschäftsmodellen zu gewinnen. In den letzten Jahren habe ich mich mit Immobilieninvestitionen befasst. Ich arbeite für einen Schweizer Immobilienfonds, Seraina Invest AG, die in die Entwicklung von hochwertigen Wohn- und Bürogebäuden in Indien investiert. Derzeit konzentrieren wir uns auf Mumbai. Um die mit der Immobilienentwicklung verbundenen Risiken effektiv zu managen, die Qualität der Entwicklung genau zu steuern und uns von der Konkurrenz abzuheben, managen wir den gesamten Lebenszyklus der Investitionen im eigenen Haus. Mit unserer Geschäftsphilosophie „boots-on-the-ground and ears-to-the-market“ bin ich eng mit unseren operativen Tätigkeiten in Mumbai verbunden. Einerseits haben wir ein Büro und ein hochqualifiziertes Entwicklungsteam von 14 Kollegen in Mumbai, andererseits sind wir auch offen für die Zusammenarbeit mit gleichgesinnten Partnern im Inland. Indien ist ein hart umkämpfter Markt mit fähigen lokalen Akteuren. Für einen europäischen Investor ist es nicht einfach, in den indischen Immobilienmarkt einzutreten und ein nachhaltiges Geschäftsmodell zu entwickeln. Wir sind der Meinung, dass wir beides erfolgreich gemanagt haben. Darüber hinaus konzentrieren wir uns ausschließlich auf das Luxussegment des Marktes, wo wir als Schweizer Immobilienfonds gute Chancen haben, uns einen klaren Vorteil gegenüber den lokalen Anbietern zu verschaffen.

Ravikant Susarla, SERAINA INVEST AG

Hill: Warum haben Sie sich für Mumbai als Basismarkt entschieden?
Susarla: Zunächst einmal ist Indien ein sehr vielfältiges Land; Jede Region und jede Stadt in Indien ist quasi ein Land innerhalb eines Landes. Die Frage, wo man in Indien investieren sollte, ist vergleichbar mit der Frage, wo man in Europa investieren sollte: in welchem Land, in welcher Region und in welcher Stadt? Diese Vielfalt wird von ausländischen Investoren, die in den indischen Markt einsteigen, oft unterschätzt. Außerdem ist das Immobiliengeschäft ein sehr lokales, einheimisches Geschäft. Man muss sich mit den örtlichen Vorschriften und Baunormen auseinandersetzen und die Lebens- und Arbeitsweise, das Sozialleben, die Konsumgewohnheiten, die Wünsche und die Tabus der lokalen Bevölkerung verstehen. Das Verständnis für die Vielfalt und Komplexität Indiens hat uns zu der Entscheidung veranlasst, uns auf eine einzige Stadt zu konzentrieren – eine Stadt, die unseren Erwartungen entspricht und die eine hohe Akzeptanz für unser Design, unsere Entwicklung und unsere professionelle Art der Geschäftsabwicklung aufweist. Als Schweizer Investor war dies der erste Grund, den wir nutzten, um einen „kulturellen Fit“ für unsere Schweizer Marke zu finden. Mumbai ist der größte Wohnungsmarkt in Bezug auf den Wert der verkauften Wohnungen und trägt rund 35% bis 40% zum Gesamtwert der verkauften Wohnungen in Indien bei. Mumbai ist auch das Epizentrum der Ultra-Luxus-Wohnungen. Auf Mumbai entfielen 84% der Ultra-Luxus-Immobilienverkäufe im Jahr 2024. Da der Schwerpunkt des Fonds auf dem Luxussegment liegt, gibt es in Indien für uns keinen besseren Markt als Mumbai.

Hill: Was ist das Besondere an der Stadtentwicklung von Mumbai?
Susarla: Mumbai ist eine sehr multikulturelle Stadt mit über 21 Mio. Einwohnern. Wenn ich die Bedeutung Mumbais innerhalb Indiens erklären müsste, würde ich die Position Mumbais in Indien wahrscheinlich mit der Rolle Londons, New Yorks, Singapurs oder Dubais in der Welt vergleichen. Im Wesentlichen war die Gesellschaft in Mumbai schon immer offen, gastfreundlich und wirtschaftlich wohlhabend. Es ist das Zentrum der indischen Unternehmenswelt, des Finanzsektors, Bollywoods, eine Hafen- und Flughafenstadt mit Wolkenkratzern und einem großartigen sozialen Leben. Wenn Indien jährlich um 7% wachsen soll, muss Mumbai mindestens doppelt so stark wachsen, und zwar um 15%. Wenn ich die Situation der Stadtentwicklung von Mumbai in einem Wort zusammenfassen kann, dann ist es „Upgrade“ – ein Upgrade von gewaltigen Ausmaßen. Ob es sich nun um eine 70 Mrd. US-Dollar teure Modernisierung der Infrastruktur handelt – U-Bahn-Linien, Hochgeschwindigkeitszugverbindungen, Straßen, Brücken, ein neuer Flughafen, ein neuer Seehafen oder eine Modernisierung des Immobilienmarktes (einschließlich Wohngebäuden, Büros, Einkaufszentren, Unterhaltungszentren) – alles wird modernisiert, um den Ambitionen eines neuen Indiens zu entsprechen. Mit der Ausweitung der administrativen Grenzen der Stadt (unter MMRDA) zu einem größeren „Greater Mumbai“ steht sogar noch eine viel größere Wachstumstory in Aussicht. Wohlstand hat es in Mumbai schon immer gegeben, jetzt aber sind Infrastruktur, Stadtentwicklung und Immobilienentwicklung hochgradig organisiert und professionell. Es gibt eine ungedeckte Nachfrage nach hochwertigen Immobilien aller Art. Im Geschäftsjahr 2024 wuchs das Luxussegment in Mumbai um 17% und war damit das wachstumsstärkste aller indischen Städte. Es gibt eine riesige Nachfrage nach hochwertigen Immobilien aller Art. Diese Nachfrage besteht schon seit Jahrzehnten und stammt aus dem tiefen Wunsch der Einwohner Mumbais, auf internationale Standards „aufzurüsten“.

Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN

Hill: Welche regulatorischen Regeln sind im Immobiliensegment in Indien von besonderer Bedeutung?
Susarla: Es gibt immobilienspezifische Verbraucherschutzmaßnahmen wie das RERA-Gesetz (Real Estate Regulation and Development Act), das großes Vertrauen am Markt geschaffen hat. Projektentwickler müssen Projekte bei RERA registrieren und genaue Angaben zum Projektstatus, zu den Finanzen und zum Zeitplan machen. Eine Reihe von Anlegerschutzgesetzen wie der Insolvency and Bankruptcy Code (IBC) und das Gesetz über Securitization and Reconstruction of Financial Assets and Enforcement of Security Interest Act (SARFAESI) spielen eine wichtige Rolle bei der Sicherung der legitimen Rechte von Anlegern. Alle diese Maßnahmen zielen gemeinsam darauf ab, das Vertrauen der Anleger in den indischen Immobilienmarkt zu stärken, indem sie Fairness gewährleisten und Risiken minimieren.

Hill: Welche kommerziellen Gründe gibt es für die Präsenz auf dem Markt von Mumbai?
Susarla: In Bezug auf die Arbeitskultur – Mumbai hat eine großartige Arbeitsethik, die professionell, progressiv und unternehmerisch ist. Zum Marktaspekt: Um Ihnen eine Vorstellung von der Kaufkraft des Marktes auf der Grundlage des Einkommensniveaus zu geben, wird laut einem Knight Frank Wealth Report ein Anstieg der Zahl der indischen Ultra-HNIs auf 19.908 bis 2028 gegenüber 13.263 im Jahr 2023 erwartet, was einem Wachstum von 50% entspricht. Als Schweizer Marke sind wir der Meinung, dass Mumbai ein idealer Standort für uns ist. Wir haben drei sehr spannende Entwicklungsprojekte in Mumbai und viele weitere in der Pipeline. Die Aufwertung Mumbais ist für uns eine riesige Chance, in den anspruchsvollen und hochwertigen Segmenten zu wachsen, und diese Wachstumsgeschichte wird sich wahrscheinlich in den kommenden Jahrzehnten fortsetzen. Kurzgefasst: Schweizer Präzision trifft auf den Wachstumsmarkt Indien.

Hill: Sie haben Mumbai ausführlich als einen Markt für Immobilieninvestitionen beschreiben. Was sind die wesentlichen Merkmale Ihres Fonds?
Susarla: Der 2019 lancierte India Real Estate Opportunity Fund (RAIF, LUX SICAV) ist das Herzstück des Indien-Engagements von Seraina Invest. Der Fonds richtet sich explizit an institutionelle Anleger aus der Schweiz und wird von namhaften Partnern wie Waystone (AIFM) und APEX GROUP (Depotbank) begleitet. Aktuell umfasst das Portfolio drei vielversprechende Projekte in Mumbai, das verwaltete Vermögen liegt bei rund 100 Mio. US-Dollar. Die angestrebte Zielrendite liegt bei 15% p.a. in US-Dollar – wobei das Währungsrisiko gegenüber der indischen Rupie vollständig abgesichert ist. Im Jahr 2024 erzielte der Fonds eine Performance von 13,5%. Darüber hinaus befindet sich eine Projektpipeline im Umfang von 700 Mio. US-Dollar in der finalen Prüfphase.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – KANAL

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – GRUPPE

FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL

Foto: Pixabay

FINANZPLATZ FRANKFURT & NETWORKING: Ein Franke in Frankfurt, Weissbier, Tatort & REAL ESTATE INVESTMENT DAY – 13.5.2025 (INTERVIEW – Jochen Goetzelmann, Targa Communications GmbH)

Ein Franke in Frankfurt, Internationalität, Trends in der Immobilienbranche und der aktuelle REAL ESTATE INVESTMENT DAY am 13.5.2025 – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Jochen Goetzelmann, Managing Director (Targa Communications GmbH) über die Vorzüge der Mainmetropole und Möglichkeiten zum qualifizierten Gedankenaustausch und Networking im Immobilien-Segment. Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Künstliche Intelligenz waren ebenso Thema des Gespräches wie der REAL ESTATE FINANCE DAY im Herbst 2025.

Hill: Was gefällt Ihnen an Frankfurt?

Goetzelmann: Nach über 20 Jahren in Frankfurt fühlt sich der Franke hier inzwischen ziemlich zuhause. Irgendwann war klar, dass es mich als ehrgeizigen Jungbanker nach Frankfurt verschlagen würde – spätestens, als ich als Zweiter aus der Dresdner Bank-Niederlassung Nürnberg an die Hochschule für Bankwirtschaft durfte. Begeisterung sah damals anders aus. Wenn man aus dem gemütlichen Würzburg kommt, steht Frankfurt mit seinem ersten Eindruck nicht ganz oben auf der Wunschliste. Mein täglicher Weg zur damaligen HfB (heute: Frankfurt School of Finance) führte durch die Kaiserstraße, Mittagessen im Silvertower – nicht gerade die Ecke, die einem die Stadt schmackhaft macht. Junkies, die sich im Hauseingang einen Schuss setzen, kannte ich bis dahin nur aus dem Tatort (von dem ich übrigens kaum eine Folge verpasse – nur um mich dann in 80 Prozent der Fälle zu ärgern, dass ich ihn schlecht fand).

Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) & Jochen Goetzelmann (Targa Communications) – REID 2024

Dass ich doch geblieben bin, lag an einer ziemlich tollen Altbauwohnung in der Morgensternstraße, von der mir ein Kollege vorgeschwärmt hatte – ich wollte sie mir eigentlich gar nicht leisten. Aber die Aussicht, statt zwei Stunden mit Auto und Bahn nur noch 15 Minuten zu Fuß zur Arbeit zu brauchen, war dann doch zu verlockend.

Am Anfang habe ich auf die Frage, was mir an Frankfurt gefällt, oft reflexartig die Verkehrsanbindung genannt. Autobahn, Flughafen, alles da. Und klar, die Standardantwort ließ nicht lange auf sich warten: „Aha, das Beste an Frankfurt ist also, dass man schnell wieder wegkommt?“ Fair enough – aber die Anbindung bleibt ein echtes Asset. In unserer Branche hat ja sowieso jeder irgendwann mal was in Frankfurt zu tun, da spart man sich viele Reisen.

Was ich heute an der Stadt mag? Sie ist kompakt, international, überraschend grün. Seit ich Pádel spiele, merke ich, wie viele Nationalitäten sich hier tummeln – und wie schnell man neue Leute kennenlernt. Es gibt genug Restaurants, in die ich gerne (und regelmäßig) gehe. Inzwischen wissen auch die meisten Kellner, was ein Weißbier ist. Ich habe hier meine Frau kennengelernt, unser Freundeskreis ist hier oder von hier gut erreichbar. Manchmal wünsche ich mir, Frankfurt läge am Meer – aber davon abgesehen lebe ich gern „im Herzen von Europa“.

Hill: Welche Themen bewegen die Immobilienbranche gegenwärtig?

Goetzelmann: Was die Immobilienbranche im Moment am stärksten beschäftigt? Ganz klar: geopolitische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Viele institutionelle Investoren agieren deutlich vorsichtiger, Planungshorizonte werden kürzer, Risikoprämien steigen spürbar. Die Gefahr einer Rückkehr der Inflation, vielleicht sogar einer Stagflation, ist real und wird ernst genommen.

Zinsen spielen in diesem Umfeld natürlich eine zentrale Rolle, aber nicht als singuläres Thema. Finanzierungen sind heute schwieriger zu strukturieren, Covenants restriktiver, konservativer. Ohne tragfähige Finanzierung bleibt die Transaktionsdynamik begrenzt. Zusätzlich erschwert die anhaltende Preisdiskrepanz zwischen Verkäufer- und Käufererwartungen den Abschluss vieler Deals.

Büroimmobilien stehen weiter unter Druck. Nutzeransprüche ändern sich rasant, und die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf flexible, hochwertige und zukunftsfähige Flächen. Für viele Bestandsobjekte wird es ohne substanzielle Investitionen in Qualität, Lage und ESG-Standards schwer. Parallel dazu sehen wir erste echte Bewegungen hin zu alternativen Nutzungskonzepten: Konversionen, Mischnutzungen, adaptive Re-Use-Strategien. Es entstehen spannende Schnittstellen, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien – etwa bei der Integration von Ladeinfrastruktur, Energieversorgung oder neuen Mobilitätskonzepten in Immobilienprojekte.

Ein weiterer massiver Treiber ist der rasante Fortschritt bei Künstlicher Intelligenz. KI bietet enorme Chancen. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Technologien entwickeln, wird uns alle zwingen, Innovationen nicht nur zu adaptieren, sondern aktiv mitzugestalten.

Hill: Mit welchem Thema beschäftigen Sie sich gegenwärtig intensiver?

Goetzelmann: Aktuell dreht sich bei mir vieles – eigentlich fast alles – um unsere beiden “Flagship-Konferenzen”: den REAL ESTATE INVESTMENT DAY und den REAL ESTATE FINANCE DAY. Der REFD, wie wir ihn intern nennen, geht dieses Jahr am 13. November in die zwölfte Runde. Für viele in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist er längst ein fester Termin im Kalender. Einer hat mal gesagt: „Hier führt man an einem Tag mehr relevante Gespräche als an drei Tagen auf der Expo Real.“ Sowas freut uns natürlich riesig – ist aber auch ein ziemlicher Ansporn.

Noch ein bisschen näher liegt gerade unser REID, der REAL ESTATE INVESTMENT DAY, am 13. Mai – auch schon zum sechsten Mal. Der Fokus auf europäische Investmentthemen passt perfekt zu unserer DNA als Kommunikationsberatung mit Immobilien-Schwerpunkt. Inhaltlich war’s in diesem Jahr nicht ohne: europäischer Blickwinkel, Investmentthemen, neue Dynamiken – da ist einiges in Bewegung. Umso schöner, dass wir wieder ein starkes Line-up und eine gute Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern haben. Und klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – der nächste REID ist schon gesetzt: 19. Mai 2026, wie immer in Frankfurt.

Neben Investment, Finance & Management – den Klassikern der Immobilienkommunikation und unserer Konferenzarbeit – beschäftige ich mich zunehmend auch mit denselben Themen im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Da ist viel in Bewegung, und das überschneidet sich oft stärker mit Real Estate, als man auf den ersten Blick denkt.

Und dann gibt’s da natürlich noch das allgegenwärtige Thema Künstliche Intelligenz. Man kommt ja kaum dran vorbei. Die Einsatzmöglichkeiten im beruflichen Alltag (und auch privat) sind riesig, die Entwicklung rasant, und ich finde es einfach spannend, da mitzudenken, mitzutesten, mitzugestalten. Ob in der Beratung, in der Kreation oder bei der Eventplanung – KI spielt überall rein.

INFORMATION ZU REAL ESTATE INVESTMENT DAY (13.5.2025)

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & FONDSBOUTIQUEN unterstützen auch in diesem Jahr gerne diese Veranstaltung als Netzwerkpartner & Medienpartner. Wir freuen uns auf den Gedankenaustausch in Frankfurt!

  1. FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Kanal:

https://www.linkedin.com/company/34604189/admin/dashboard

  • FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Gruppe:

https://www.linkedin.com/groups/8867015

  • FONDSBOUTIQUEN auf LINKEDIN – KANAL:

https://www.linkedin.com/company/28948625/admin/dashboard

Foto: Markus Hill