IMMOBILIEN, ALTERNATIVE INVESTMENTS & ESG. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE & FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alexander Scholz (Telos GmbH), Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital Management GmbH), Martin Krause (BVT Holding) und Martin Stoß (BVT Holding) über die Ergebnisse der Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternative Investments“. Zum einen wurden die allgemeinen Inhalte und Ergebnisse der Studie zu Immobilien, Alternative Investments und ESG erläutert (Immobilien, Infrastruktur, Erneuerbare Energien etc.), zum anderen wurde intensiv über das Thema Internationalisierung & Asset Allocation diskutiert (Beispiel: US-Immobilien).
INSTITUTIONELLE INVESTOREN wurden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu folgenden Entwicklungen (Bereiche & Stichworte) befragt: Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI-Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Asset-Klassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG – Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien.
Rohstoffe, Geldpolitik, Supercycle – Markus Hill* sprach für IPE D.A.CH mit Urs Marti, SIA Funds AG, über die aktuelle Lage an den Märkten und China. Zusätzlich wurden Themen wie „Butter & das letzte Glas Wasser“ sowie über aktuelle Aktivitäten in 2023 gesprochen. Urs Marti ist seit April 2016 bei SIA Funds AG. Zuvor arbeitete er bei der Schweizerischen Bankgesellschaft (heute UBS) und Credit Suisse First Boston (heute Credit Suisse) in Zürich. 2003 wechselte er zu Zulauf Asset Management, um einen Rohstofffonds zu managen.
PE D.A.CH: Wird die Rezession zum großen Rückgang der Rohstoffpreise führen?
Urs Marti
Marti: Bekanntlich ist der Markt ja immer etwa neun Monate voraus. Die Industrie hat durch die ganze Wertschöpfungskette die Lager reduziert, was immer passiert in Antizipation von tieferen Absätzen. Ebenfalls haben die Spekulanten ihre Positionen liquidiert. Die physischen Märkte sind sehr viel knapper als allgemein angenommen, sonst lägen die Preise schon lange viel tiefer.
IPE D.A.CH: Die Notenbanken sind sehr restriktiv. Wird das nicht zu einem größeren Zusammenbruch führen? Marti: Die Leute im Westen machen den Fehler, sich als alleinige Protagonisten zu sehen auf der Welt. Dies ist schon lange nicht mehr der Fall. Es gibt immer Notenbanken welche expansiver sind als andere. Die Verknappung der globalen Liquidität ist schon lange vorbei.
IPE D.A.CH: Im Zusammenhang mit den Rohstoffmärkten wird oft vom neuen Supercycle gesprochen. Was ist damit gemeint? Marti: Die Leute assoziieren Phasen von steigenden Rohstoffpreisen mit dem Narrativ, dass aus einem speziellen Grund die Nachfrage explodiert. So sei zum Beispiel die Entwicklung von China für den Bullenmarket von 2000 bis 2010 verantwortlich gewesen. Oder eben jetzt die Energiewende. Dies ist jedoch falsch. Die Entwicklung von China fand nicht von 2000 bis 2010 statt, sondern begann schon viel viel früher. Historisch war nach dem zweiten Weltkrieg nie ein großer Sprung in der Nachfrage ersichtlich. Die Nachfrage wuchs stetig und sehr konsistent mit dem globalen BSP. Dasselbe wird auch in dieser Dekade passieren. Die Welt kann ja nur verbrauchen, was ihr zur Verfügung steht. Die Zyklen der Rohstoffpreise kommen von der Angebotsseite. Phasen von Unter- und Überinvestitionen. Die letzte Dekade war gezeichnet von massiven Unterinvestitionen. Die alte Geschichte von der Produktion von Butter oder Kanonen. Diese Dekade ist geprägt vom Fehlen der “Butter”.
IPE D.A.CH: Viele Länder erhöhen die Steuern. Was sind die Auswirkungen für Ihre Firmen? Marti: Dies ist eine normale Begleiterscheinung. Genauso wie Kosteninflation. Regierungen wollen immer mehr Geld und holen es dort, wo es etwas zu holen gibt. Nur bezahlen es schlussendlich die Konsumenten, nicht die Firmen. Es verteuert das Angebot, weil es die Kosten der bestehenden Produktion, vor allem aber von neuen Projekten, erhöht. Die Firmen stoppen die Investitionen und das Angebot wird reduziert. Rohstoffe haben eine unelastische Nachfrage. Ich bezeichne es gerne als „das letzte Glas Wasser in der Wüste“. Wenn man das Angebot um 1% reduziert, so steigen die Preise nicht um 1%, sondern um ein Vielfaches. In der Wüste muss nur das letzte Glas Wasser fehlen und das absolute Chaos bricht aus.
IPE D.A.CH: Sie begleiten oft Roadshows zu dem Themenbereich Value Investing und Rohstoffe. Wo und wann kann man mehr in 2023 hören? Marti: Dieses Jahr sind wir wieder viel unterwegs. Am 29.3. und 30.3. treten wir gemeinsam mit FAM Frankfurt Asset Management beim FondsCongress in Mannheim auf. Am 11.5. sind wir gemeinsam mit Martin Friedrich von Lansdowne Partners LPA auf einer Veranstaltung in Wien, Themen: Value Investing, Rohstoffe und Endowment Ansatz bei Stiftungen. Wir freuen uns auch wieder über den Dialog mit Ihnen in Mannheim, Wien und Frankfurt (24.5.2023). Vielleicht könnten Sie in diesem Jahr auch wieder bei der Moderation das Thema Rohstoffe und Geopolitik ansprechen. Am 2.6. werden wir auch wieder den Swiss Value Day in Zürich durchführen Save the date!
Value Investing, Rohstoffe, Langstreckenlauf, Mannheim, Finanzplatz Frankfurt und – Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alex Rauchenstein, SIA Funds AG über aktuelle Entwicklungen in den Anlagesegmenten, Bedeutung von Performance, ausgewählte Investments und über die Veranstaltungsplanung im 1. Halbjahr 2023 in der DACH-REGION.
Hill: Value Investing und Rohstoff – das letzte Jahr 2022 war ja anlagetechnisch ein sehr schwieriges Jahr. Wie erging es Ihnen und Ihren beiden Fonds?
Rauchenstein: Ja, das Jahr 2022 war wirklich ein sehr turbulentes Börsenjahr mit einigen prägenden Ereignissen, die ich aber an dieser Stelle nicht wiederholen möchte. Insgesamt betrachtet, sind wir mit dieser schwierigen Zeit ganz gut zurechtgekommen, denn die langersehnte Trendwende hin zu Value- und Rohstoffaktien hat endlich stattgefunden. Diese Trendwende war für uns schon längst überfällig, jedoch denken wir, hat Covid-19 dazu geführt, dass sie hinausgeschoben wurde. Beide von uns verwalteten Fonds waren im letzten Jahr zweistellig im Plus, der Long Term Investment Fund Classic, ein globaler Value Fonds, steht bei +14.4% in EUR (Platz 2 aller Globalen Fonds in Deutschland) und der Long Term Investment Fund Natural Resources bei +12.9%. In unseren Augen stehen wir nun auf Feld 1 eines neuen mehrjährigen Trends für Value- und Rohstoffaktien, denn die letzte Dekade war geprägt von Investments in anderen Themen. Entsprechend wurde einiges fehlalloziert und es wird Jahre dauern dies auszugleichen.
Hill: Value Investing ist ja bekanntlich ein Langstreckenlauf. Wie wichtig ist es für Sie, eine gute Jahresperformance zu haben?
Rauchenstein: Natürlich freut es uns, wenn wir in einem Jahr gut abschneiden, jedoch sind wir klar der Meinung, dass Jahresperformance-Zahlen sehr wenig aussagen. Unser Ziel ist es für unsere Anleger langfristig eine gute Perfomance zu erzielen und so Mehrwert zu schaffen. Wir versuchen unseren Kunden aufzuzeigen, dass Volatilität für einen langfristig denkenden Investor nicht Schlechtes ist, ganz im Gegenteil ermöglicht diese die Renditen langfristig zu verbessern. Ein Beispiel: Wir sind seit 2011 in verschiedenen Lachsfarmunternehmen investiert, die sich seither im Durchschnitt verzehn- bis verfünfzehnfacht haben. Nun waren wir nicht immer in den gleichen Firmen investiert, sondern wir haben diese je nach Bewertungen ausgetauscht. Im letzten August erreichten diese Positionen fast unseren errechneten inneren Wert, entsprechend bauten wir diese in unseren Fonds stark ab. Als sich nun im Herbst die norwegische Regierung Gedanken betreffend einer extremen zusätzlichen Steuer machte, wurde dieser Sektor an der Börse massiv abgestraft. Nach einer detaillierten Analyse der Situation haben wir uns entschieden unsere Positionen wieder auszubauen. In unseren Augen zeigt dieses Beispiel auf, dass es sich lohnt, sich im Detail und langfristig mit einem Sektor auseinander zu setzen, denn so kann man sich die Volatilität zu Nutze machen. Klar braucht man auch immer ein wenig Glück dabei, denn die Steuer hätte auch im Juli angekündigt werden können.
Alex Rauchenstein, SIA Funds AG
Hill: Welche Anlässe planen Sie in diesem Jahr in Deutschland?
Rauchenstein: Aufgrund von regem Interesse für unsere beiden Fonds planen wir im ersten Halbjahr die folgenden Anlässe in Deutschland: 29. – 30. März – Fonds Kongress Mannheim Stand Nr. 83 im Erdgeschoss, 29. März um 12.30 Uhr Lunchpräsentation im Hotel Maritim in Mannheim, 30. März um 14:55 Uhr Präsentation am Fonds Kongress Mannheim Saal 2.A., 24. Mai Lunchpräsentation im MainNizza in Frankfurt. In Mannheim wird auch der Finanzplatz Frankfurt am Main mit vertreten sein, wir treten gemeinsam mit FAM Frankfurt Asset Management AG (Ottmar Wolf & Peter Wiederholt) auf. Danke auch für Ihre Unterstützung (Moderation), auch bei den ebenfalls anstehenden Veranstaltungen in Wien am 13.5.2023 und am 24.5. in Frankfurt. An anderer Stelle werden wir noch einmal ausführlicher auf die dortigen Themen eingehen, wir freuen uns auch hier auf den gemeinsamen Auftritt mit Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA). Wo wie schon gerade dabei sind – der 2. Swiss Value Day findet dann auch noch am 2. Juni in Zürich statt, auch der nächste Natural Resources Day ist in Planung. Save the Date!
What does music on Friday have to do with social selling? Well, quite a lot according to Oliver S. Bauer, who manages the social selling activities of Allianz Global Investors in Frankfurt am Main, Germany. We spoke to him about Networking 4.0, the touchpoint puzzle, the measurability factor and, of course, music. This interview was conducted by Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt. (This interview was initially published in German on 5 October 2022).
Hill: Oliver, you’ve been working in financial services since the late 1980s and have held a number of positions in product and marketing departments at various asset management firms in the financial centre of Frankfurt since the mid-90s. What is it about Frankfurt that ties you to the city and how did you get involved in financial services in the first place?
Bauer: Actually, I am a genuine “Frankfurter Bubb” – Frankfurt born and bred. We initially lived in Rödelheim and then moved to Bornheim, both districts of the city, where I grew up and went to school. And I didn’t leave Frankfurt proper until I was in my mid-30s. Even though my dad wasn’t trained as a banker, he worked as the head of the administration department of a bank. Sometimes he had to work on weekends, too, and I was occasionally allowed to tag along. His office was at ADCA-Bank (not to be confused with ADAC, the German automobile club), which was located in a villa at Lindenstrasse 27. That building used to hold a great deal of fascination for me at the time, with its long corridors, creaking parquet floors and huge French doors. It even had a pneumatic tube mailing system. It was the epitome of a traditional bank. What I didn’t know at the time, though, was that the building had had a very chequered history. For instance, it was the headquarters of the Gestapo from 1940 to 1945, a fact that would probably have terrified me back then. My mum also worked at a bank, as the PA – which was simply called a „secretary“ in those days – to the head of trading/securities at Frankfurter Volksbank. So, you can see that I came into contact with banking at an early age. In year 6 at school, I was in charge of the class petty cash and in year 9 I completed a work experience placement at the Volksbank. Basically, it was pretty clear even then that „this lad’s going into banking“.
Hill: And you have always remained loyal to Frankfurt, at least professionally…
Bauer: Yes, with the exception of a stint in what were then known as the „new states“ – the former GDR – for Deutsche Bank from 1991 to 1993. But otherwise, I have always worked in Frankfurt. Looking back, perhaps it wasn’t necessarily advantageous career-wise; then again, Frankfurt has always been an ideal place to combine family, friends and work. It’s a city I have always enjoyed being in.
Hill: Product development, product management and marketing are three areas that stand out on your CV – all quite familiar, traditional job descriptions. But the job you’re doing today, as a „Social Selling Programme Manager“, sounds somewhat unorthodox. How did you come to land this role?
Bauer: It started back in early 2015 when one of my bosses asked me if I would be interested in launching a pilot project for social selling. My initial reaction was one of wide-eyed puzzlement – „social what?“. I said to him „I’m neither a techie nor a digital native. Alright, I like my iPhone, but that alone surely doesn’t qualify me for this?“, to which he replied: „Well, social selling is not primarily a technology project. It’s about people, marketing and sales, relationship management, processes, understanding the industry and the big picture. But it’s also about having an eye for detail and dealing with regulatory and legal issues. You have to be able to inspire and persuade people. It’s about arousing their curiosity and playing the long game – and that’s why you’re the right man for the job!“ It took some time before I really grasped what he meant and that’s how I got into social selling. In fact, there are not that many of „us“ in Frankfurt’s financial centre nor in our sector yet. Maybe that’s why the term „social selling“ still strikes some people as a bit exotic. So, although we were ahead of the curve when we started more than 7 years ago, meanwhile I get the impression that there is a growing number of „us“ in the industry!
Hill: What does your job involve? Advertising on social media?
Bauer: No, that’s the job of some of my other co-workers. To be honest, the answer to that question is not as easy as it seems. That could have something to do with my job title itself, which can often be misleading. It’s exactly the opposite of your question. In fact, social media marketing and social selling are like apples and oranges: many people sometimes just hear or read the word „social“ and then it’s saved under „something to do with social media“. Which is not totally wrong, as it does involve social networks. But it’s nothing to do with social media marketing or corporate communications, and it’s not predominantly about publishing content, either. Obviously, that’s also part of it, but not at the heart of social selling. Lastly, it’s not a question of using the company’s own channels, but rather those of the individual members of staff.
Hill: I see, this seems to be a key distinction. So, in other words it’s more about networking?
Bauer: One definition goes like this: Social selling is a strategy of leveraging social media to establish and expand a network and use it to gather information, foster and strengthen trusted relationships and gain influence. In that way, it enables you to forge a robust, personal brand and, ultimately, do a better job. On first reading, this sounds complicated. But let’s be honest here, if you break it down into its constituent parts, is it not simply what decent salespeople with a long-term mindset have always been good at? Networking, relationship management and influencing people on a personal level? I think that you can do everything, or let’s say almost everything, that you can do in the physical world on or with the help of a social network, too. It even enables you to do a bit more sometimes. In any case, it lets you do it very efficiently and in a slightly different way.
“Social Selling: A piece in the touchpoint puzzle!”
Bauer: However, the fact is that there are also limits and we have to de-mystify social selling, as it is not the holy grail either. Rather than replacing many things, at least not yet, it complements them. In future, people will still get together in person, at meetings, at events or for lunch. At the end of the day, social selling is another piece in the overall touchpoint puzzle with existing and potentially new clients. Asset management has always been a people business and will largely stay that way for the foreseeable future. But it would be foolish to believe that our industry – of all industries – is the only one in which digitisation will not have an impact on B2B sales. That’s why sales and marketing, especially in the wholesale segment but also in institutional sales, have to adjust to it. At the same time, social selling has the potential to save jobs. Or to put it a little less bluntly: sales staff who are not proficient in social networking will likely have a harder time of it in the future. Incidentally, it can also be a lot of fun once you understand how it works.
Hill: So you have become a social seller, too?
Bauer: Strictly speaking, no. Obviously, I use many of the elements of social selling myself. But my primary role is to lead the programme and I currently manage more than 160 colleagues in the EMEA region, practically around the clock, in sales and marketing as well as other in areas of our business, so that they are able to use all the facets that LinkedIn provides efficiently and within the scope of our guidelines and code of conduct. Sometimes, my role can be quite challenging in the sense that I play the part of a coach and a motivator while simultaneously acting as a kind of social media policeman. It’s also important to note that nobody in our organisation is obliged to participate in the programme – it’s entirely voluntary. In addition, my job also entails populating a content library with posts that have been coordinated with co-workers in Frankfurt, Munich, London, Paris, Milan and Madrid, purchasing suitable software tools and drawing up guidelines. On top of that, many aspects of my work involve interacting with a variety of different marketing disciplines.
Hill: What KPIs do you use? How do you measure your success as a company?
Bauer: I had a funny feeling you would ask that and, in a way, it’s become one of my favourite questions. Nowadays, everything has to be measured, weighed up and evaluated… that’s the power of data, I suppose. And it makes absolute sense in many cases, although I’m more a fan of being „data informed“ than „data driven“ in our B2B business. I am rock solid in my conviction that if you start trying to measure social sellers, it can very quickly take you in the wrong direction and end up by creating entirely the wrong incentives. If I may, I would like to mention three aspects in this respect:
Firstly, we are dealing with people’s personal, private profiles. There is no disputing the fact that social selling blends the professional and the private. By implication, it is clear that if someone engages in social selling as an employee of a company, it must always be voluntary and based on an intrinsic interest. Furthermore, a desire to control and measure personal profiles and activities, and ultimately your staff, is easier said than done. It depends on having clear rules and boundaries as well as complete transparency, which in turn means that a social selling programme requires a certain degree of sensitivity. That said, those participating also benefit from it themselves in terms of their own personal brand. It’s really a classic win-win situation.
Secondly, I am absolutely certain that relationship management, or the quality of relationships, cannot be truly measured from the outside. In many cases, the people you hang out with on a Friday night are not your best friends, but possibly someone in another country who could be with me in 24 hours if I needed them. To put it another way: the really important things happen „under the bonnet“ and can only be measured by an organisation to a very limited degree.
Hill: … and thirdly?
Bauer: Thirdly, from a company’s perspective, it would (theoretically) make almost no difference to me whether a salesperson or an account manager works their way through a phone book, attends a different trade fair or convention every week, has a business lunch every day or spends their whole time on LinkedIn. It’s like in football – what counts is what happens on the pitch. Having said that, as a company you should be forward-thinking and actively ensure that your sales organisation is modern and agile and has the right tools for the job. Ultimately, that is what gives you a competitive advantage. Or, indeed, a disadvantage if you ignore it.
“Ignore it?
A reckless strategy!”
For instance, Gen Z, like any new generation, behaves very differently and has an influence on older generations as well. That is one good reason why ignoring the possibilities that social networks offer can almost be described as a reckless strategy. It is also an investment in a company’s future.
Hill: So social selling has no specific targets?
Bauer: Not at all, don’t get me wrong. Every individual social seller should have clearly defined tasks and objectives, that is, secondary targets that are conducive to achieving their overall goals. In other words, a classic goal pyramid. For some sellers, this could mean expanding their network to include current and future decision-makers or other key players. For some, it may simply be a case of conducting research and finding new leads. For others, it might be publishing and commenting every day. It is worth mentioning here that commenting on posts can be a much more effective means of participating on social networks. Partly with an eye to underlying algorithms, I would recommend commenting on 5 to 10 posts by other users for each post that you publish. But there is no definitive right or wrong way to do it and there are many diverse strategies in between. And yes, you can and should also set yourself quantitative goals: how many new decision-makers have I found? How many people have I done a favour for? How many constructive discussions have I taken part in this week? When planning and contemplating these questions, I try to help each social seller establish their own individual profile and then develop specific agendas and set priorities that are best suited to their own personality, target group, market and underlying sales objectives. But we should not be under any illusions here: in the long run, apart from indicators on customer satisfaction, or rather customer loyalty, the success of sales activities is primarily measured in terms of P&L performance and social selling must never be an end in itself.
Oliver S. Bauer
Hill: Is social selling essentially limited to sales?
Bauer: Well, to start with, the main tool we’re working with is LinkedIn, which is a business platform. In my profile, I’m not identified as „Oliver S. Bauer, Eintracht Frankfurt fan“, but as „Oliver S. Bauer, Social Selling Programme Manager at Allianz Global Investors“. In other words, as an employee of a company in a particular role. But that doesn’t mean, by the way, that I don’t sometimes post football-related content or interact with it – especially since the beautiful game is more of a business nowadays than ever before. My point is, though, that everyone, whether intentionally or not, starts out as a brand ambassador or brand representative, because the quality of a profile and all of a person’s activities reflect on the company to a greater or lesser extent. Naturally, this goes hand in hand with considerable responsibility, which some people forget. Anyway, back to the original question. Even though everyone represents a brand, not just their own but also the company’s, that doesn’t mean they are necessarily social sellers. But in principle anyone can become one. Depending on the role, it may be more accurate in some cases to describe them as corporate influencers.
Hill: Now it’s getting complicated…
Bauer: No, it’s not at all. Perhaps it would help in addressing the question to divide a company’s workforce into different groups, such as official spokespersons or CXOs and the managing directors. More broadly, you can also add various figureheads for certain issues or people like chief economists, who the public might already be familiar with from other media. The second group is effectively the extended arm of the first group: the contact persons for the media and the press. They are often, but not always, very active on social media channels, both on behalf of the company and privately. The third group are members of staff working in sales, marketing and, in some cases, customer service – that is to say, the group for whom social selling was once „invented“. Nowadays, there are two further categories that are becoming increasingly relevant in complementing this third group: on the one hand, these include specialists in a variety of functions and „content creators“ for specific topics who may or may not be in a client-facing role; and, on the other hand, co-workers who simply „have something to say“ and enjoy navigating social media.
„Whatever you do, avoid a cacophony of voices!“
As I previously hinted at, there is indeed a debate over whether a person can be called a social seller or a so-called corporate influencer, which is something of a trendy label in the social media scene at the moment. The boundaries between them are not always clear cut, although the dividing line is usually marked by those with immediate responsibility for sales. Regardless, the key point is that a company must ensure all of these activities are well organised. If not, it results in a cacophony of voices and, in the worst-case scenario, can have a negative impact on a brand’s reputation. So, when we talk about publishing within the context of social media – which, just to recap again, encompasses a whole spectrum of other aspects – it is absolutely vital to define it within a content or distribution strategy and to implement it as an essential constituent part of that strategy. When that is done in a smart and intelligent way, it becomes an efficient and cost-effective element in a company’s marketing and communications toolbox. There is another important aspect I would like to point out in this regard as well. Management of these activities, and I would deliberately include monitoring in this as well, has a particularly significant role to play – not least in financial services and asset management. We are a highly regulated industry and that obviously means there is a need for adherence to a strict framework, which I briefly touched on earlier.
Hill: Monitoring?! So you monitor your co-workers? That sounds like stalking.
Bauer: No, that would be outrageous. Apart from the fact that I neither have the time nor inclination to do so, it would also be completely irrelevant. Moreover, it would not do justice to the whole topic. I always put it this way: I consider myself the first line of defence on behalf of Compliance. In other words, I keep an eye on what social sellers are doing. Using technological support, I selectively view posts and if I find one that does not comply with our guidelines or regulatory requirements, which is extremely rare, I get in touch with the poster and we talk about it. Our co-workers tend to be grateful and pleased about the fact that they are not simply left to their own devices and that there is someone supporting them. Because these kinds of incidents don’t happen on purpose, they are genuinely unintentional.
Hill: Just to return to the category of social sellers. Would this also be a suitable role for fund managers? Most of them have something to say and could create content. If they enjoy it, it would be a perfect fit, wouldn’t it?
Bauer: That’s a fair question. On the face of it, it would seem an obvious choice, particularly since professional clients invariably prefer having direct contact with this group of people. But that is precisely where problems can sometimes arise. The job of a fund manager has always been a delicate balancing act. Their primary task is to manage funds and to achieve the best possible performance. As a consequence, they are the people who the public and the professional media is most interested in. As long as the funds perform well, everything is hunky-dory. But the pendulum can swing the other way and that’s why I’m very hesitant when it comes to portfolio managers publishing content themselves. But, as we discussed earlier on, the possibilities of social media are extremely diverse. Fund managers establish a network of expertise from the private sector and academia, exchange ideas and views and sometimes manage to break out of their bubbles and come up with completely novel ideas and insights. So, whereas I feel that fund managers should be very selective and defensive in creating content or publishing frequently, it’s a different story when it comes to analysts or product specialists who have a kind of intermediary role. While they are firmly embedded within portfolio management, they also normally have a good instinct for and connections to sales partners and institutional investors. This has the potential to create a winning team on social media, particularly in combination with classic sales staff.
Hill: You regularly post to LinkedIn on Friday afternoons yourself with the hashtag #FridayNightListeners and I’ve been eagerly following your posts for a few months now. What exactly is that about? After all, it’s got nothing to do with business content, or has it?
Bauer: To be honest, it’s nothing special, but thanks for mentioning it. I’ve been publishing these posts every Friday at 5pm since the autumn of 2019 and they always start with „Dear #FridayNightListeners“. In essence, they are based on a song, often from the 80s, which I write something about. But the post itself is not usually about the song per se and I’m not doing some kind of music review. Instead, the title of the song or the artist(s) provide the general context for the actual issue that I want to raise that week. Sometimes it’s a personal anecdote, but it’s usually about topical social or economic news and developments in Germany and the wider world. Sometimes it’s about sport, but I might also discuss marketing or social media. By extension, then, it’s actually very much about business – indirectly and often outside of my own bubble. The posts are about issues that I want to share my own reflections on that are occasionally thought-provoking or sometimes just intended as entertainment. And quite honestly, nobody wants to be confronted with highly polished corporate content all the time. There is a good reason why it’s called a „social“ network. That also leaves space for cat content on LinkedIn, but let’s leave that for a second interview.
Hill: Are you also musically talented yourself?
Bauer: Seriously? Not in the slightest! I’m a total dud in that respect, I’m strictly a consumer. It’s similar to wine – for me, it’s either „I like it“ or „I don’t like it“. But 20 or 30 years ago I used to be pretty savvy when it came to hi-fi systems. The following comparison springs to mind, a discussion among us nerds back then that’s cropping up again today when it comes to digital marketing tools. In those days, the question was whether to have one single system or the best brand for every piece of equipment. And that’s the question we have to answer today. The key thing here is: how important is the interplay between the various components, or how important will it be in the long run? Is that just theoretical or is it really like that in practice? At the end of the day, it comes down to the quality of the speakers anyway, which ought to make up half the budget of a music system. Translated to the social selling world: you can pick the best tools and the best systems and publish the best content. But if your communication is not in tune with the times, you lose effect, clarity and brilliance.
Hill: What has been your most successful post so far?
Bauer: Oh, that’s not the point. How do you define success? Achieving maximum reach? Wrong KPI! It all started out as an experiment. But having since published around 150 posts, a loyal community has emerged who really do look forward to interacting on a regular basis, sometimes more, sometimes less. And not all the communication takes place in public; I often receive private messages about a post, too.
„It’s not about reaching as many people as possible,
but the right people!“
But we shouldn’t kid ourselves: 5pm on Fridays is not exactly the best time to publish lengthy posts of around 3,000 characters. Just as with social selling, though, it’s not about reaching as many people as possible but the right people with the right content. Essentially, every social seller acts as a sort of mini community manager. There’s a good analogy to fishing: casting large trawl nets and returning to harbour the next morning with whole load of by-catch is not what social selling is all about; targeted fishing is much more akin to a sustainable social selling philosophy.
Aside from the added benefit of the series enabling me to „play“ and try out new things, it „forces“ me to create new content every week. This has a disciplining effect and, hopefully, also helps me to improve my English writing skills.
What drives me is a desire to provide a little bit of joy in people’s lives, which I hopefully succeed in doing. When the war in Ukraine erupted, I felt that music posts like that weren’t really appropriate, so I took a break. But then some people wrote to me and encouraged me to carry on, „keep going, what you do is important“. That kind of feedback means much more to me than a thousand „likes“. For many people, the series has meanwhile become a sort of signal that it’s (almost) time to finish work and go home for the weekend.
Hill: That’s a nice cue, as we’re about to call it a day here, too! Oliver, many thanks for your fascinating insights! And as you have told me today, you are happy to share your knowledge on marketing issues and social selling. So, to our readers: feel free to contact Oliver on LinkedIn if you like. Oh, and one final question: what’s on the playlist this Friday?
Bauer: Yes, absolutely, I am always delighted to establish new and interesting contacts and exchange ideas. And as to your question, that’s something I won’t divulge! But, nomen est omen – it’s got something to do with our city, the „sound of Frankfurt“. Stay tuned! [Editorial notice: The song indicated here refers to the 7 October 2022 edition of #FridayNightListeners, which was posted immediately after publication of this interview. (https://www.linkedin.com/feed/update/urn:li:activity:6984165509923504130/)]
„Wer Freude haben will an der bunten Vielfalt der Schöpfung, der muss an den Männern vorbeisehen“ (Gertrude Stein). Stichworte: Kunst, Literatur, Städelschule, Freundschaft und Vielfalt. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE mit der Frankfurter Lyrikerin Julia Mantel über Themen wie die Leidenschaft für Kunst, Freude an Literatur und auch über das Handstricklabel „Unvermittelbar“. Auch die Freude am derzeit ruhenden Gedankenaustausch mit Gleichgesinnten (Frankfurter Lyrikkollektiv:„Salon Fluchtentier“) sowie die Vorgeschichte zur Veranstaltung „Misstory“ (Frankfurt, 21.1.2023, Kunstverein Montez) wurden angesprochen.
Hill: Warum lieben Sie Kunst und Literatur?
Mantel: Ich liebe Bildende Kunst und Literatur schon seit meiner frühen Kindheit. In meinem Elternhaus hingen ein paar Bilder an der Wand, meist von befreundeten Künstler*innen aus der Region, darunter aber auch zum Beispiel eine „echte“ Käthe Kollwitz, die mich fasziniert haben. Geprägt wurde ich zum Beispiel auch von unserem Postboten, der in seiner Freizeit sehr ambitioniert malte und zeichnete. Ausserdem stand im Keller meines Elternhauses eine große Bibliothek, zu der ich immer Zugang hatte. Als ich noch nicht lesen konnte, wurde mir dankenswerterweise immer vorgelesen. Dieses abendliche Ritual schloß den Tag ab und beruhigte meinen bevorstehenden Schlaf. In der nahegelegenen Kreisstadt Hofheim gab es zudem eine idyllische Kinder- und Jugendbibliothek zu der ich sehr oft nachmittags dackelte, die ich aber nach wenigen Jahren schon komplett „ausgelesen“ hatte. Meine Lieblingsbücher las ich sowieso doppelt. Daran hat sich bis heute nichts geändert. An Weihnachten lagen dann vor allem Bücher unter dem Weihnachtsbaum. So konnte ich mich innerlich auf ein Leben nach dem Vorort einrichten.
Kunst hat schon immer meine Seele gewärmt, mich inspiriert und sie gab mir eine Art Zugehörigkeit. Genauso fand ich Trost und Kontemplation beim Bücherlesen. Ich hatte die Möglichkeit, mich in verschiedene Welten zu bewegen, obwohl ich mich physisch nicht bewegte. U.a. wurde meine Empathie gestärkt, da ich Einblicke in andere Schicksale erhielt.
Julia Mantel – (Photo-Credit: Nina Werth)
Hill: Wie sind Sie auf diese „Schiene“ geraten?
Mantel: Die Beschäftigung mit Bildender Kunst und Literatur hörte einfach nie auf, sondern wurde immer intensiver. Nach dem Abitur im Vordertaunus zog es mich zu dem Studium der „Angewandten Kulturwissenschaften“ in Lüneburg, ursprünglich mit dem Vorhaben, Kuratorin zu werden. Mein zweites, jedoch sehr kurzweiliges Standbein, als Model, schulte meinen Blick für Farben und modische Strömungen. So entstand 2005 mein Handstricklabel: „Unvermittelbar“ www.unvermittelbar.de Auf dieser Web-Page bringe ich, von Punk geprägt, meine Lyrik und den modischen Handstrick zusammen. Geschrieben habe ich aber schon immer, wenn auch früher eher (musik)journalistisch. Nach einer abrupten Trennung, die mit Faxen begann und aufhörte, da es (für uns heute unvorstellbarerweise) noch kein flächendeckendes Internet gab, bin ich beim Aufschreiben meiner Worte geblieben und daraus formierte sich nach Teilnahme in diversen Literaturwerkstätten (Frankfurt, Darmstadt, München, Venedig), ersten Publikationen etc. und der langsamen Vernetzung mit der überregionalen Lyrik-Szene, so etwas wie ein Berufsbild: Ich bin jetzt Lyrikerin und Strickkünstlerin und habe u.a. 4 Gedichtbände publiziert, den (momentan ruhenden) Salon Fluchtentier (ein Frankfurter Lyrikkollektiv) mit ins Leben gerufen und arbeite seit Anfang der Pandemie als Vize-Vorsitzende des Hessischen Schriftstellerverband (VS). Aus meinem letzten Lyrik Band „Wenn Du eigentlich denkst, die Karibik steht Dir zu“ (2021/ Edition Faust) werde ich auf der Vernissage lesen, dazu noch Unveröffentlichtes. Es wird auch einen Büchertisch geben.
Hill: Sie begleiten die Veranstaltung „Misstory“ am 21. Januar 2023. Wie ist die Idee hierzu entstanden?
Mantel: Julia Jansen, Bettina Sellmann und ich kennen uns schon seit den frühen Neunzigern. Damals studierten die beiden gemeinsam Malerei an der Frankfurter Städelschule, in deren Umfeld ich mich bewegte. Obwohl es uns anschließend autonom voneinander nach New York, Paris, Hamburg, Chicago, London, Köln etc., zumindest für eine Zeit lang, verschlug, nahmen wir die (durchaus erfolgreichen) Arbeiten der anderen immer sehr wohlwollend wahr. Im Dezember 2021 hatten wir dann eine gemeinsame Trio-Ausstellung im Offenbacher Kunstverein und wollen seitdem langfristig zusammenarbeiten. Daraus entstand im Jahr 2022 der Kunstkatalog „Easymagic123“ in der renommierten Edition Faust. Darin beziehen sich unsere Arbeiten aufeinander. Es handelt sich also um eine Mischung aus zwei Malerei-Positionen und meiner Lyrik-Handstrick-Kombination. Das Kulturamt Frankfurt gab uns dankenswerter Weise noch etwas Geld für eine anschliessende Ausstellung. Zu dieser rein weiblichen Ausstellung passen, wie wir finden, auch noch sehr gut Corinna Mayer und Caroline Krause, deren Arbeiten und Persönlichkeiten ich wiederum aus meiner langjährigen Arbeit in der Ausstellungshalle 1a/ Sachsenhausen kenne. Dort sind mir beide sehr positiv aufgefallen. Beide sind umtriebige starke Frankfurter Kunstpersönlichkeiten und unsere Energien könnten sich so vermehren. Caroline Krause nahm an der ersten Ausstellung, die ich in der Schulstraße 1a betreute, teil, daraufhin verfolgte ich kontinuierlich ihren Werdegang. Und schon vor Jahren habe ich mir zum Beispiel eine gerahmte Zeichnung von Corinna Mayer gekauft, die seitdem mein Wohnzimmer verschönert. Hortense Pisano, eine befreundete Frankfurter Kunstkritikerin und Kuratorin, kennt meine Gedichte seit der ersten Stunde und hat deren Weg immer verfolgt. Ausserdem hat sie schon mehrfach über meine Lyrik und meinen Handstrick geschrieben und sie auch schon in Ausstellungen (von mir) eingeführt.
Hill: Woher kennen Sie die Künstlerinnen, was begeistert Sie an Ihren Kolleginnen?
Mantel: Jede der Künstlerinnen hat einen komplett autonomen künstlerischen Ausdruck und kämpft als Frau in einem eher traditionell männlich besetzten Kulturbetrieb. Wir versuchen eine weibliche künstlerische Formsprache zu finden. Diese Sprache ist eben nicht (mehr) stumm, sondern wirft in ihrer Eigenwilligkeit viele Fragen auf. Unsere Arbeiten ergänzen sich alle sehr gut untereinander bzw. korrespondieren ja teilweise schon lange miteinander. Auch Corinna Mayer und Caroline Krause haben an den Frankfurter Städelschule studiert und sind seid vielen, vielen Jahren künstlerisch aktiv.
Hill: Warum ist Frankfurt als Veranstaltungsort so toll?
Mantel: Frankfurt ist als Lieblingsstadt ein absoluter Geheimtipp: Die gesammelte Gesellschaft in aller ihrer Schönheit und auch Problematik als Mikrokosmos spielt sich in dieser Metropole ab. Man kann eigentlich gar nicht anders, als auf sie zu reagieren und sich mit der eigenen künstlerischen Stimme zu positionieren. Die Stadt hält viele verschiedene Milieus bereit. Wunderbar ist es, wenn diese sich mischen und bestenfalls voneinander lernen. Niemand bildet sich großartig etwas darauf ein, aus Frankfurt zu kommen. Wir gucken nach draußen und sind dabei kosmopolitisch inspiriert.
Hill: Vielen Dank für das Gespräch und Ihnen noch eine erfolgreiche Veranstaltung in Frankfurt.
Ankündigung „Misstory“
Wie schon der Titel „Misstory“ vermuten lässt, handelt es bei der Gruppenausstellung der Malerinnen Caroline Krause, Corinna Mayer, Julia Jansen, Bettina Sellmann und der Strickkünstlerin/ Lyrikerin Julia Mantel um eine rein weibliche Angelegenheit.
Soviel Jahrtausende hatten wir es in der (Kunst)Geschichte mit einer, in der englischen Übersetzung „his-story“, also mit einer von (in der Öffentlichkeit) Männer dominierten Sphäre zu tun. Es ist an der Zeit die Geschichtsschreibung umzuwandeln als eine eindeutig weiblich konnotierte. Dafür haben sich hier 4 Ex-Städelstudentinnen und eine Kulturwissenschaftlerin zusammengefunden und zeigen ihre autonomen zeitgenössischen Positionen. Julia Mantel wird dazu einmal mehr ihre (teils feministischen) Gedichte vortragen.
Alle teilnehmenden Künstlerinnen haben eine Verwurzelung in Frankfurt am Main bzw. lag zumindest dort eine Zeit lang ihr Lebensmittelpunkt. Bettina Sellmann und Julia Jansen, die es, nach Beendigung ihres Studiums und diversen Auslandsaufenthalten, schliesslich nach Berlin und in die Nähe von Köln zog, stellen dennoch weiterhin seit Jahren kontinuierlich in der Finanzmetropole, ihrer alten Heimat, aus.
Julia Jansen, Bettina Sellmann und Julia Mantel haben sich seit letztem Jahr unter dem Label „Easymagic123“ zusammengeschlossen und werden am Ende der „misstory“-Ausstellung zur Finissage ihren Kunstkatalog präsentieren. Hier gilt ein besonderer Dank den Corona bedingten Neustart-Kultur-Stipendien und der Großzügigkeit des Kulturamtes der Stadt Frankfurt.
Fondsboutiquen, Startups, Verträge, USPs bei Vermögensverwaltern und Storytelling – Markus Hill von FONDSBOUTIQUEN.DE sprach mit Norbert Wolk, Barbarossa asset management, über diese Themen in Frankfurt am Main. Die ersten Stufen für den eigenen Fonds wurden genommen, Track Record wurde aufgebaut, Netzwerke weiter ausgebaut. Wie geht es als „Mature Startup“ in 2023 weiter? Gibt es Erfahrungen, die auch für andere Vermögensverwalter interessant sein könnten? Wie einzigartig ist eigentlich das Angebot von unabhängigen Vermögensverwaltern? Worin kann man sich von anderen Anbietern unterscheiden? Welche Bedeutung hat hier Storytelling im Finanzbereich? Fragen, die am 20.1.2023 bei einem Webinar diskutiert werden („Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit exklusiven Vermögensmanagement?“)
Hill: Als junges Unternehmen mussten Sie sicherlich einige Hürden überspringen. Im Nachhinein: Würden Sie diesen Schritt noch einmal gehen?
Wolk: Am Anfang ist man als Newcomer in der Fondsbranche sicherlich etwas blauäugig, aber irgendwo hilft es einem auch, weil man ansonsten wohl sofort kapitulieren würde. Ich hatte das Glück, Partner zu finden, die mir das Leben leicht gemacht haben. Hier muss ich ausdrücklich meine KVG, die HANSAINVEST, und mein Haftungsdach, die Fidus Finanz AG, hervorheben. Glück gehört eben auch zum Tüchtigen dazu. Auch unsere Depotbank Donner & Reuschel gibt mir immer das Gefühl, geschätzt und sehr gut behandelt zu werden. Vielleicht ein großes Dankeschön an dieser Stelle. Ansonsten ist es sicherlich schwierig, gerade am Anfang, wo man wenig Beachtung findet und alles doppelt so schwer ist. Aber irgendwo ist es eine Herausforderung, die Spaß macht. Und wenn die ersten Erfolge dann da sind, ist es auch doppelt so schön. Und ja, diesen Schritt würde ich noch einmal gehen, ganz gewiss.
Norbert Wolk
Hill: Würden Sie etwas anders machen wollen?
Wolk: Im Nachhinein ist es natürlich immer einfach, aber ich glaube, große bucks habe ich nicht gemacht. Man sollte so sein wie man ist, und mir ist es wichtig, dass die Menschen um einen herum einem abnehmen, wie man ist. Authentizität ist für mich das zentrale Thema, der auch langfristig zum Erfolg führen sollte. Man sollte sich mit Menschen umgeben, die in die gleiche Richtung schauen wie man selbst. Vielleicht sollte man nicht so gutgläubig sein wie ich, das ist wohl eher eine Charakterfrage. Verträge muss ich mir einfach in der Zukunft kritischer anschauen.
Hill: Sie haben ja sich ja in den letzten Jahren mit vielen Vermögensverwaltern ausgetauscht und veranstalten ein Webinar für Vermögensverwalter. Worum geht es in Ihrem Webinar am 20.1.2023?
Wolk: In diesem Webinar soll der Blick für das eigene Handeln geschärft werden, um nicht von anderen Vermögensverwaltern abgehängt zu werden. Die Frage muss gestellt werden: Was ist denn der USP, der unique selling point, also was macht den Vermögensverwalter denn besonders. Warum soll ein Kunde bei ihm investieren? Wichtig ist, sich von anderen Vermögensverwaltern zu unterscheiden, dass man eine Story hat, dass die Produkte sich von anderen unterscheiden. Dass die Kunden auch entsprechend gepflegt werden. Man sollte nicht „in“ seinem Unternehmen arbeiten, sondern „an“ seinem Unternehmen. Ein himmelweiter Unterschied, der den meisten nicht bewusst ist. Wenn wir über Wachstum reden kann dies von innen oder von außen heraus erfolgen. Von innen hat den vermeintlich großen Vorteil, dass man seine Komfortzone nicht verlassen muss. Aber ist das unbedingt so sinnvoll? Ich glaube, offen gegenüber anderen, neuen, weiterführenden Ansätzen zu sein, die einem nicht so geläufig sind, ist überhaupt nicht schlimm, sondern führt eher zum Ziel. Natürlich muss man sich mehr bewegen, seine Komfortzone verlassen, sich mehr selbst hinterfragen. Aber vielleicht bringt das Wachstum von außen, mit einem anderen Team, einem hungrigen Team, ein wenig mehr Pep, mehr Momentum in das eigene Unternehmen. So gewinnt man mehr Exklusivität in der Vermögensverwaltung, man gewinnt margenträchtigere Kunden und man erhöht so automatisch das Gesamtergebnis. Wie sagte doch Henry Ford:
„Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.“
VERANSTALTUNGSMITTEILUNG: „Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit exklusiven Vermögensmanagement?“ (20.1.2023)
Der Markt der Vermögensverwaltung ist im Umbruch. Margen stagnieren und der Wettbewerb um die besten Mandate nimmt zu. Gerade jetzt ist es wichtig, sich als Vermögensverwalter im Premiumsegment zu positionieren. Wir von der Barbarossa asset management zeigen Ihnen zusammen mit einem spannenden Gastredner neue Wege in der Zusammenarbeit mit einem externen Asset Manager und Lösungswege, wie Sie dadurch margenträchtige Kunden und Mandate gewinnen können. Melden Sie sich jetzt an zum Webinar „Wie akquirieren Sie als Vermögensverwalter bessere Mandate mit einem exklusivem Asset Management – Wege und Lösungen einer neuen Zusammenarbeit“.
SERIX-Stimmungsindikator für Gold ist im November mit einem Wert von 98 in den bärischen Bereich gefallen – im Mai erreichte Gold noch den Rekordwert von 116 Punkten
Die Nachfrage nach Vermögenswerten, die traditionell als sicherer Hafen gelten, geht angesichts des veränderten makroökonomischen Umfelds zurück
Höhere Zinssätze, steigende Inflation und Anzeichen politischer Stabilität waren mögliche Einflussfaktoren
Spectrum Markets, der paneuropäische Handelsplatz für verbriefte Derivate mit Sitz in Frankfurt, hat seine SERIX-Stimmungsdaten für europäische Privatanleger für den Monat November veröffentlicht. Dabei fiel insbesondere der rückläufige Wert von 98 für Gold auf, der damit in den bärischen Bereich rückte. Der SERIX-Wert zeigt die Stimmung der Privatanleger an, wobei eine Zahl über 100 für eine optimistische Stimmung und eine Zahl unter 100 für eine negative Stimmung steht. (Weitere Informationen zur Methodik siehe unten).
„Während die Märkte von großer Unsicherheit geprägt sind, konnten wir einen Rückgang bei der Volatilität sowie einige geopolitische und makroökonomische Entwicklungen, welche die Anleger zu beruhigen scheinen, beobachten. Diese Faktoren haben das Interesse an Vermögenswerten verringert, die normalerweise als sicherer Hafen geschätzt werden“, erläutert Michael Hall, Head of Distribution bei Spectrum Markets.
Unmittelbar nach dem Einmarsch Russlands in der Ukraine im Februar flüchteten Privatanleger in Gold. Dies führte dazu, dass die SERIX-Stimmungszahlen für Gold über mehrere Monate hinweg anstiegen. Im Mai erreichte die positive Stimmung für Gold ein Rekordhoch von 116 Punkten. Seitdem ist der Wert kontinuierlich gesunken und im vergangenen Monat nun erstmals wieder in den negativen Bereich eingetreten.
„Es mag angesichts des anhaltenden Krieges in der Ukraine überraschen, dass Gold im November insgesamt nicht so stark von Privatanlegern nachgefragt wurde, wie man es von einem traditionellen Krisenwert erwarten würde. Einen leichten Lichtblick gab es jedoch am Ende des Monats, als die Stimmung wieder leicht nach oben tendierte. Es sind mehrere Faktoren im Spiel, welche das Verhalten der Anleger beeinflussen dürften. Ein Faktor ist durch den Krieg selbst bedingt: Der gestörte Öl- und Gasmarkt löste in ganz Europa hohe Inflationsraten aus, worauf die Zentralbanken mit Zinserhöhungen reagierten. In einem Hochzinsumfeld werden andere Vermögenswerte tendenziell als attraktiver wahrgenommen als Gold, und so haben wir in den letzten Monaten sinkende Goldpreise gesehen, obwohl die Inflation Rekordhöhen erreicht hat“, so Hall weiter.
Auch politische Faktoren könnten eine Rolle spielen. Europa ist seit dem Sommer eher stabiler geworden. In Ländern wie Großbritannien und Italien fanden Wahlen statt, bei denen die längerfristige wirtschaftliche Stabilität ganz oben auf der Tagesordnung stand. Sowohl der Brite Rishi Sunak, als auch die Italienerin Giorgia Meloni trugen als Regierungschefs ihrer jeweiligen Länder dazu bei, das Vertrauen der Anleger wiederherzustellen.
Michael Hall
Im November 2022 wurden 107,1 Millionen verbriefte Derivate auf Spectrum gehandelt, 38,9 % der Abschlüsse erfolgten außerhalb der traditionellen Handelszeiten (d. h. zwischen 17:30 und 9:00 Uhr MEZ). 84,2 % der gehandelten Derivate bezogen sich auf Indizes, 3,8 % auf Rohstoffe, 10,4 % auf Währungspaare, 1,2 % auf Aktien und 0,2 % auf Kryptowährungen, wobei die drei am häufigsten gehandelten Basiswerte der DAX 40 (28,6 %), der S&P 500 (17,6 %) und der NASDAQ 100 (14,9 %) waren. Ein Blick auf die SERIX-Daten für die drei wichtigsten zugrunde liegenden Basiswerte zeigt, dass der DAX 40 weiter von 97 auf 96 und der S&P 500 von 99 auf 98 fiel. Der NASDAQ 100 hingegen behielt seine neutrale Stimmung von 100 bei.
Über SERIX
Der Spectrum European Retail Investor Index (SERIX) nutzt die paneuropäischen Daten des Handelsplatzes, um die Stimmung der Anleger gegenüber der aktuellen Entwicklung an den Finanzmärkten zu beleuchten. Der Index wird auf monatlicher Basis berechnet, indem die von Privatanlegern getätigten Geschäfte analysiert und der Anteil der Trades mit fallender Tendenz vom Anteil der Trades mit steigender Tendenz abgezogen wird. Daraus ergibt sich ein einzelner Wert (basierend auf 100), der die Stärke und Richtung der Stimmung anzeigt:
SERIX = (% Trades mit steigender Tendenz – % Trades mit fallender Tendenz) + 100
Als Trades mit steigender Tendenz gelten Käufe von Long-Instrumenten und Verkäufe von Short-Instrumenten. Trades mit fallender Tendenz sind Verkäufe von Long-Instrumenten und Käufe von Short-Instrumenten. Trades, die von Privatanlegern gematcht werden (d.h. gekauft und verkauft), werden nicht berücksichtigt. (Eine detaillierte Methodik und ein Beispiel finden Sie hier: https://www.spectrum-markets.com/en/the-venue/spectrum-european-retail-investor-index.)
Über Spectrum Markets
Spectrum Markets ist der Handelsname der Spectrum MTF Operator GmbH. Sie hat ihren Hauptsitz in Frankfurt am Main und ist ein paneuropäischer Handelsplatz für verbriefte Derivate, der sich an Finanzinstitutionen und deren Privatanleger richtet. Seit dem Start ist der Handel in folgenden Ländern möglich: Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Schweden, Norwegen, den Niederlanden, Irland und Finnland.
Als MiFID II-regulierter Handelsplatz, der von der BaFin anerkannt und beaufsichtigt wird, verwendet der Handelsplatz ein einzigartiges, offenes System, welches Privatanlegern über ihre Broker eine große Produktauswahl, eine transparente Kontrolle sowie Stabilität beim Handeln von verbrieften Derivaten zur Verfügung stellt. Durch seine europaweit gültige ISIN, den 24/5 Handel und seine proprietäre Plattform garantiert Spectrum die Mindestliquidität seiner Produkte und ist in der Lage, schnell und sicher eine beträchtliche Anzahl von Orders auszuführen und mehrere Quotes pro Sekunde zu verarbeiten. Weitere Informationen finden Sie unter https://www.spectrum-markets.com/en.
All information contained herein is for information purpose only and addresses exclusively Members of Spectrum Markets and persons interested in becoming a Member of Spectrum Markets. Nothing herein constitutes an offer to sell or a solicitation of an offer to purchase any securitized derivatives listed on Spectrum Markets or any product described herein. Spectrum Markets does not provide financial services, such as investment advice or investment brokering. Prospective retail investors can trade such products only with their brokers. The information herein does not constitute investment advice or an investment recommendation. Any information provided does not have regard to the specific investment objectives, financial situation and needs of any specific person who may receive it. Turbo Warrants are complex financial instruments and investors may experience a total loss.
Frankfurt ist immer eine Reise wert. Die Stadt bietet Finanzen, Kultur und weit mehr! (Input, Ideen und weitere Hinweise zum Themenkreis „Frankfurt & more“ sind immer willkommen: info@markus-hill.com).
FRANKFURT & LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK: „Die Mär vom öden Ort hält sich hartnäckig: ‚Frankfurt ist halb so groß und doppelt so tot wie der Friedhof von Manhattan‘, macht es in London nach dem Brexit-Referendum bösartig die Runde. Ein längst überwunden geglaubtes Klischee über die Stadt am Main lebt plötzlich wieder auf. Zugegeben: Die enorme Lebensqualität von Frankfurt erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Dem, der sich auf die Stadt einlässt. Hierbleibt. Meist gezwungenermaßen. Denn wer zieht schon freiwillig nach Frankfurt am Main – so wie man nach Berlin geht oder sich in München niederlässt? Nach Frankfurt am Main kommt man aus Zufall oder um Geld zu verdienen. So unromantisch fängt es an. Doch ist der erste Schock überwunden, spüren die meisten: In der Stadt am Main kann man nicht nur arbeiten, sondern auch leben. Und weinen Frankfurt plötzlich Krokodilstränen nach, wenn die nächste Versetzung ansteht. Denn Frankfurt ist längst nicht mehr ‚unbewohnbar wie der Mond‘. Es ist überschaubar. Eine Stadt der kurzen Wege. Grün. Familienfreundlich. Liebenswert. Frankfurt – das ist Liebe auf den zweiten Blick.“ (Zitat / Buch Matthias Arning – FRANKFURT FÜR ANFÄNGER – INFORMATION „LITERATUR ÜBER FRANKFURT“: https://lnkd.in/dbQHgH3)
FRANKFURT & MULTIPLIKATOREN (KNOWHOW): „In der heutigen Podcast-Episode spreche ich mit Jürgen Schmitt. Jürgen war über 20 Jahre bei der Deutschen Bank als Börsenmakler unterwegs. Eines Tages erreichte ihn die Hiobsbotschaft, dass es seinen Job künftig nicht mehr geben wird. Jürgen gehört zu den Menschen, der Willensstärke, Durchsetzungsvermögen, Kreativität und Durchhaltevermögen vereint hat und in seinem Fall einen völlig neuen Bereich in der Deutschen Bank erschaffen hat. Jürgen ist heute Influencer der Deutschen Bank. Mit dem Youtube Kanal ExpeditionFinance hat er der Bank ein neues Gesicht gegeben.“ – FRAGEN / BEISPIELE: Wie viel Durchhaltevermögen war notwendig, um den Arbeitgeber von der Corporate Influencer Rolle zu überzeugen? – Wie viel konzeptionelle Freiheit hattest du? – Wie wichtig ist der Aufbau einer eigenen Community, um als Corporate Influencer künftig erfolgreich sein zu können? – Wenn ihr über aktuelle Trendtheken wie Krypto, NFT oder das Metaverse in euren Videos sprecht. Könnte das nicht eine gewisse Erwartung schüren, die vielleicht gar nicht realistisch erreicht werden kann? – Wie sieht deine Vision für das Projekt aus? (Zitat – Artikel / Podcast / Video: Thomas OttersbachDigitales Unternehmertum | Podcast im Gespräch mit Jürgen SchmittDeutsche Bank – https://lnkd.in/e-)
Eintracht Frankfurt & Knowhow (BLOCKCHAIN – 29.9.2022): „Auf dem Fußballplatz hat Eintracht Frankfurt in den vergangenen Jahren große Fortschritte gemacht. Die vorläufige Krönung: Der Gewinn der Europa League 2022. Auch abseits des Platzes zeigt sich der Bundesligist fortschrittlich – allen voran im Bereich der Digitalisierung.“ & „Am 29. September lädt die Eintracht nun zum Thema Blockchain in den Deutsche Bank Park. Die Veranstalter um EintrachtTech GmbH-CEO Timm Jäger wollen verschiedene Branchen zusammenbringen, um über Chancen und Risiken der neuen Technologie zu sprechen.“ & “ Im Interview erklärt Timm Jäger die Idee zur Premiere von ‚Block im Park‘, seine Erwartungen an das Format und die Erfahrungen, die die Eintracht bereits mit Tokenisierung gesammelt hat.“ – Herr Jäger, Sie veranstalten am 29. September erstmals eine Fachkonferenz namens „Block im Park“. Was genau passiert da? – Wie sind Sie auf die Idee gekommen, so eine Veranstaltung auf die Beine zu stellen? – Welche Ziele verfolgen Sie mit „Block im Park“? (Zitat Deutsche WertpapierService Bank AGwww.dwpbank.de)
FRANKFURT, ASSET MANAGEMENT & IMMOBILIEN (BVI Deutscher Fondsverband): „Die Mitglieder des deutschen Fondsverbands BVI haben in ihrer Mitgliederversammlung turnusgemäß den neuen Vorstand für die nächsten zwei Jahre gewählt. Er setzt sich nun wie folgt zusammen: – Sonja Albers, Union Investment – Manfred Bauer, DWS – Dirk Degenhardt, Deka Vermögensmanagement – Michael Reinhard, Universal Investment – Dr. Thomas Schindler, Allianz Global Investors – Michael Schneider, IntReal – Dr. Jörg Stotz, Hansainvest Der Vorstand wiederum hat Dirk Degenhardt zum neuen Präsidenten gewählt.“ & „Die Mitgliederversammlung des BVI hat zudem eine Erweiterung des Mitgliederkreises beschlossen, um den Immobilienfondsmarkt besser abzubilden. Immobilien-Vermögensberater und -verwalter können nun Vollmitglied des BVI werden. Sie beraten Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) bei der Auflegung und Verwaltung geschlossener und offener Immobilien-Publikumsfonds oder initiieren maßgeschneiderte Immobilien-Spezialfonds für institutionelle Anleger.“ (Zitat Frank SchnattingerIPE DACH – FOTO & INFORMATION: www.bvi.de)
FRANKFURTRHEINMAIN & EXPERTISE (ASSET MANAGEMENT): „Mit der Wiesbadener Alternative Konferenz tragen wir dem gestiegenen Interesse institutioneller Investoren an alternativen Assetklassen wie Immobilien, Infrastruktur, Private Debt, Private Equity aber auch den sog. ‚Liquid Alternatives‘ Rechnung und bieten Investoren ein entsprechendes Forum zum Informationsaustausch und zur Informationsbeschaffung.“ (Zitat Frank Wehlmann & Alexander Scholz – INFORMATION / PROGRAMM – VERANSTALTUNG FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN: www.telos-rating.de)
FINANZPLATZ FRANKFURT & RESEARCH: „Das deutsche Finanzzentrum spielt eine besondere Rolle im europäischen Finanzwesen und übt eine hohe Anziehungskraft auf viele Akteure aus dem In- und Ausland aus. Im Mittelpunkt des langjährigen Finanzplatz-Researchs der Helaba stehen Charakteristika von Finanzstandorten, von denen sechs unverzichtbar für eine nachhaltig erfolgreiche Positionierung in der Finanzwelt sind. Sie sind als Kernkriterien für die Finanzplatz-Analyse anzusehen: Unsere Publikationen haben seit rund 15 Jahren wechselnde Schwerpunktthemen beleuchtet, die sich letztlich unter den Kernkriterien subsumieren lassen. Die vorliegende Publikation fokussiert nun auf die finanzbezogenen Institutionen, da diese immer wichtiger geworden sind und den Austausch in der Community entscheidend fördern.“ THEMEN: 1. Grundlage des Finanzplatz-Researchs der Helaba 2. Historie Frankfurts als Institutionenstandort 3. Personalentwicklung in wichtigen Institutionen 4. Frankfurt prädestiniert für weitere Ansiedelungen (Zitat – TEAM & RESEARCH „FINANZPLATZ FRANKFURT“: Ulrike Bischoff – Dr. Stefan Mitropoulos – Dr. Gertrud R. TraudHelaba – LINK ZUM PDF „Frankfurter Finanzstandort attraktiv für Institutionen“ / DOWNLOAD: https://lnkd.in/eHb7wnjB – www.helaba.de)
FRANKFURT, ASSET MANAGEMENT & KULTUR: Was Musik am Freitag mit Social Selling zu tun hat? So einiges, findet Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors in Frankfurt am Main. Ein Gespräch über Netzwerken 4.0, das Touchpoint-Puzzle, die Frage der Messbarkeit – und natürlich Musik. Aufgezeichnet von Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt am Main.
FRANKFURT & KNOWHOW (SOCIAL SELLING): „Hoffentlich durch die Zusammenstellung der Teilnehmer recht gut gelungen, ist meines Erachtens die Annäherung und Evaluierung des Themas aus verschiedenen Perspektiven. Denn mit Beatriz Pelzing (Klingspor España – Tecnología alemana de abrasivosña) gab es eine echte ‚Social Sellerin‘, also eine richtige Praktikerin und mit Christian Schmitz (Sales Management Department | Ruhr-Universität Bochum) einen Universitätsprofessor für Vertriebsmanagement, der somit Wissenschaft und Theorie abdeckte. Und ich durfte meine Erfahrung als langjähriger Social Selling Progam Manager bei Allianz Global Investors einfließen zu lassen, was naturgemäß Theorie und Praxis beinhaltet (und was mitunter nicht deckungsgleich ist…). Moderiert wurde das Ganze von Francisco „Paco“ Pelzing, wie immer, stets professionell und galant.“ (Zitat Oliver S. Bauer)
FINANZPLATZ FRANKFURT & POTENTIAL: „Die Ansiedlung von Finanzinstitutionen muss weiter vorangetrieben werden, und die neue EU-Geldwäschehörde muss nach Frankfurt kommen. Frankfurt spielt für die Geldpolitik und Finanzmarktregulierung eine große Rolle und hat sich mit Europäische Zentralbank, Deutsche Bundesbank, BaFin, European Insurance and Occupational Pensions Authority (EIOPA), Global LEI Foundation und zuletzt dem ISSB, das weltweit gültige Standards zur Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen entwickeln soll, zu einem leistungsstarken Finanzplatz entwickelt. Nirgendwo sonst in Deutschland sitzen mehr Behörden, Aufseher und Unternehmen aus dem Finanzsektor. Doch der internationale Wettbewerb ist hart, und spezialisierte Finanzplätze wie Paris, Luxemburg, Dublin oder London kämpfen geschickt um Marktanteile in Europa. Frankfurt wird dem nur standhalten, wenn seine Attraktivität aktiv verteidigt, gepflegt und gestärkt wird. Nur so wird es gelingen, den Finanzplatz Frankfurt im Wettbewerb um die besten Talente attraktiv zu halten.“ (BVI Deutscher Fondsverband – www.bvi.de, BEZUGNAHME – ARTIKEL „Finanzplatz: So profitiert Frankfurt von der EZB“: www.faz.net)
FRANKFURT, IMMOBILIEN & SOCIAL IMPACT (NETWORKING – 20.10.2022): „Targa Communications und contagi launchen eine neue exklusive Plattform (𝗥𝗘𝗔𝗟 𝗘𝗦𝗧𝗔𝗧𝗘 𝗦𝗢𝗖𝗜𝗔𝗟 𝗜𝗠𝗣𝗔𝗖𝗧 𝗟𝗢𝗨𝗡𝗚𝗘). Dort können Vorstände, Geschäftsführer, leitende Nachhaltigkeitsexperten und akademische Vorreiter über das Spannungsfeld #SocialImpact miteinander diskutieren, sich kennenlernen und Best Practice Erfahrungen austauschen. Wir sind gespannt auf Einzelvorträge von und die anschließende Debatte mit Hannah Helmke, Founder 𝐫𝐢𝐠𝐡𝐭. 𝐛𝐚𝐬𝐞𝐝 𝐨𝐧 𝐬𝐜𝐢𝐞𝐧𝐜𝐞 (𝐄), Dr. Lena Reiss, Head of Health & Wellbeing Drees & Sommer (𝐒), Karin Barthelmes-Wehr, u.a. Geschäftsführerin ICG Institut für Corporate Governance i. d. dt. Immobilienwirtschaft e.V. (𝐆). Rebekka Ruppel, Geschäftsführerin pom+Consulting AG übernimmt die Moderation der Veranstaltung. THEMEN: Wie kann unsere Branche also den Social Impact forcieren? Wie besser in Reportings integrieren, Schwerpunkte wie Diversität, #Inklusion, Social Impact Investing, Equal Pay, Affordable Housing etc. für alle Marktteilnehmer und unter Berücksichtigung aller Anforderungen sinnhaft verbinden?“ (Zitat & Abbildung Targa Communications – „Nur auf persönliche Einladung der Veranstalter“ – INFORMATION: Jochen GoetzelmannMarcus MichelGeorg Hengstberger)
FRANKFURTER BUCHMESSE & PROGRAMM (19.10. – 23.10.2022): „Die Frankfurter Buchmesse bietet Ihnen ein buntes und breites Programm mit Ihren Lieblingsautor*innen, bekannten Gesichtern aus TV und Medien, spannenden Talks und kreativen Performances. Im Frankfurt Pavilion, dem Frankfurt Studio, beim BOOKFEST, im Congress Center, auf der neuen TikTok Bühne und in über 20 Locations in der ganzen Stadt erleben Sie Literatur und Kultur zum Anfassen. Das dürfen Sie nicht verpassen!“ (ZITAT – Frankfurter Buchmesse INFORMATION / PROGRAMM „FRANKFURTER BUCHMESSE 2022: www.buchmesse.de — Messe Frankfurt GmbH — Messe Frankfurt LocationsEva Klinger (Bömelburg, geb. Schmidt))
FRANKFURT & CULTURE: „The English Theatre Frankfurt must remain in the Gallileo building in the heart of Frankfurt – The English Theatre Frankfurt (ETF) is the largest English-language theatre on the European continent and a cultural beacon for Frankfurt – Germany’s most international city – and far beyond. Its presence in the Gallileo building is now threatened if the building’s owner (CapitaLand) and its main tenant (Commerzbank AG) cannot agree on an extension to the theatre’s lease. We are therefore calling on all of Frankfurt’s and Hesse’s politicians and citizens, as well as the ETF’s friends, supporters, and colleagues, to do everything they can to ensure the theatre remains in the Gallileo building. That means: extending the theatre’s lease, regardless of whether Commerzbank sublets the space to the ETF or CapitaLand lets it directly! #TheETFMustStay“ (QUOTE The English Theatre Frankfurt – PLEASE SIGN THE PETITION AND SHARE: https://lnkd.in/embvhU4c – www.english-theatre.de)
FRANKFURT, ASSET MANAGEMENT & NETWORKING (8.11.2022): „Der Investment-Hochschultag bietet wieder die Kommunikationsplattform für den Gedankenaustausch zwischen Wissenschaftlern und Praktikern. In diesem Jahr stehen Grüne Investmentfonds und der Einfluss des Klimawandels auf die Kapitalmärkte im Mittelpunkt. Was sind Grüne Investmentfonds? Wie gestalten sich Regulierung, Transparenz und moralischer Anspruch? Prof. Dr. Tobias Tröger, Goethe-Universität, stellt die Ergebnisse einer Studie vor, Dr. Vanda Rothacker, ESG-Analystin bei Union Investment Institutional und Christian Mesenholl, Managing Director von Morningstar Deutschland beleuchten das Thema aus Sicht der Praxis. Gibt es einen systematischen Einfluss des Klimawandels auf die Kapitalmärkte? Prof. Dr. Holger Kraft, Goethe-Universität, hat hierzu ein in der internationalen wissenschaftlichen Literatur weit beachtetes Paper veröffentlicht. Philipp Linke, CESGA, ESG Strategy Analyst bei Metzler Asset Management, stellt die praktischen Implikationen für das Portfoliomanagement dar.“ & „Der Hochschultag ist eine gemeinsame Veranstaltung des BVI Deutscher Fondsverband BVI und des Lehrstuhls für Investment, Portfolio Management und Alterssicherung der Goethe-Universität unter der Leitung von Prof. Dr. Raimond Maurer. Sie findet statt am Dienstag, dem 8. November 2022, 14:00 Uhr bis 17:15 Uhr Goethe-Universität, Campus Westend, House of Finance (Raum Commerzbank), Frankfurt. (Zitat – www.uni-frankfurt.de – Information / Programm / Anmeldung „Investment-Hochschultag“: https://lnkd.in/ekX6vMTGJohann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt am Main) Unterstützung BVI: Frank BockChristiane LangMarius SeibertRudolf Siebel (Abbildung / Template: BVI)
FRANKFURT & KNOWHOW (FINANZBILDUNG): „Aktien sind schnell gekauft – und dann? Nur wer eine konkrete Renditevorstellung hat, kann erfolgreich an der Börse sein und so ein Vermögen aufbauen. Börsen-Experte und Kapitalmarktstratege Heiko Böhmer erklärt in diesem Video, was er aus 20 Jahren Börsenerfahrung gelernt hat, um Neulingen den Start auf dem oft rutschigen Börsenparkett zu erleichtern.“ (Zitat Shareholder Value Management AG – YOUTUBE-CHANNEL „FRANKFURTER INVESTMENTBLOG“: https://lnkd.in/ephpaETr)
FRANKFURT, INDIA & MITTELSTAND (NETWORKING): „We will establish a BVMW India Chapter in Frankfurt and organize regular Indo-German Mittelstand Roundtable meetings. It will be a platform for Executives and Entrepreneurs of Indian and German companies to exchange ideas and create business synergies. We are looking for more volunteers who wish to be part of this initiative. Thanks to Vinod Kumar, the entire Team of Consulate General of India, Frankfurt, Sunita Phadnis-Otto and my colleague, Conny Gärtner from Bundesverband mittelständische Wirtschaft e.V. for their support in this regard.“ (QUOTE & PHOTO Daniel RajaDer Mittelstand. BVMW – PHOTO: Sunita Phadnis-Otto, Daniel Raja, Vinod Kumar)
Finanzplatz Frankfurt am Main meets Finanzplatz Schweiz (22.11.2022) – „Ich bin überzeugt, dass etwa die Hälfte dessen, was erfolgreiche Unternehmer von nicht erfolgreichen unterscheidet, reine Ausdauer ist“ (Steve Jobs). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Thomas J. Caduff, CEO der Fundplat GmbH in Zürich, über Frankfurt und Zürich, die Leidenschaft für Networking, seine Freude an Menschen und seinen gelegentlichen „Gedankenaustausch“ mit Haustieren. Ergänzt werden seine Ausführungen durch Informationen zu Themen wie Geschäftsmodell, Medien, Interviews, Newsletter und Heimatliebe. (Veranstaltungshinweis: Frankfurt – „Experten Lunch“ & Panel, 22.11.2022 Fundplat LLCwww.fundplat.com – INVITATION ONLY) www.fondsboutiquen.deFondsboutiquen
„Ich bin überzeugt, dass etwa die Hälfte dessen, was erfolgreiche Unternehmer von nicht erfolgreichen unterscheidet, reine Ausdauer ist“ (Steve Jobs). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Thomas Caduff, CEO der Fundplat GmbH in Zürich, über Frankfurt und Zürich, die Leidenschaft für Networking, seine Freude an Menschen und seinen gelegentlichen „Gedankenaustausch“ mit Haustieren. Ergänzt werden seine Ausführungen durch Informationen zu Themen wie Geschäftsmodell, Medien, Interviews, Newsletter und Heimatliebe. (Veranstaltungshinweis: Frankfurt – „Experten Lunch“ & Panel, 22.11.2022)
Hill: Herr Caduff, wie sind Sie auf die Idee zu Ihrer ersten Veranstaltung in Frankfurt gekommen?
Caduff: Ich kenne sehr gut gerade mal fünf Finanzplätze. Nebst Zürich sind dies Genf, Lugano, London und eben Frankfurt. Da wir die gleiche Sprache sprechen, hat es sich aufgedrängt, mit Events am Main Flagge zu zeigen. Zumal wir auch seit ewiger Zeit wöchentlich einen Newsletter für Deutschland publizieren.
Markus Hill und Thomas Caduff, Fundplat GmbH – “Frankfurt & Shakehands 2022“ (FOTO / RECHTE: Thomas Caduff)
Hill: Sie sind sehr umtriebig, lieben den Austausch mit der Branche. Woher kommt diese Freude an Menschen?
Caduff: Dies habe ich von meiner Mutter geerbt. Auch sie hatte mit allen Leuten über alles gesprochen. Ich finde jeden Menschen enorm interessant. So erfahre ich auch ganz viele spannende Geschichten. Sei es vom Zahnarzt oder vom Taxifahrer. Auch mit Tieren kann ich es sehr gut. Oftmals sind Hunde- oder Katzenhalter geradezu überrascht, wie ihr Haustier mit mir rasch und gut auskommt. Es tönt vielleicht etwas verrückt, aber ich spreche auch jeden Tag mit meinen Kakteen. Ein Kaktus in der Sammlung ist sehr gross, habe ihn vor 45 Jahren gekauft, da war er gerade mal zehn Zentimeter hoch.
Hill: Worin genau besteht Ihr Geschäftsmodell?
Caduff: Wir haben ein einfaches Geschäftsmodell. Es ist aufgeteilt in Media und Events. Für beide Bereiche gibt es klar definierte Aktivitäten. Ich schaue auch laufend, ob wir etwas Neues auf den Markt bringen können. So sind uns jüngst zwei Media-Primeurs im DACH-Raum gelungen: die «Experten-Coffees» und die «Experten-Handshakes».
Hill: Was steht bei Ihnen noch im 4. Quartal an Themen an?
Caduff: Wir hatten in diesem Jahr noch ein paar «Experten-Lunches» und «Experten-Roundtables» im Programm, zum Beispiel: Genf, Zürich und natürlich in das «Mountain Talks» Summit in St. Moritz. Jeder Event ist auf seine Art und Weise anspruchsvoll. Gerade bereiten wir die nächste Veranstaltung in Frankfurt am Main vor. Wir wollen immer eine hervorragende Leistung abliefern. Es gibt auch viel zu tun im Bereich Media, beispielsweise jede Woche Interviews für die Newsletters.
Hill: Womit beschäftigen Sie sich, wenn Sie gerade nicht Veranstaltungen planen, begleiten und moderieren?
Caduff: Wir haben ein Chalet mit grossem Umschwung. Wenn man mit der Arbeit links fertig ist, beginnt rechts eine neue. Da es nicht weit von St. Moritz entfernt ist, fahre ich jede freie Minute ins Engadin. Hier bin ich glücklich. Nebst in Zürich natürlich, wo ich seit 40 Jahren lebe.
Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Ihnen noch viele gute Gespräche bei Ihrem kommenden Frankfurt-Event!
Thomas J. Caduff ist CEO der Fundplat GmbH. Er ist seit über 40 Jahren in der Finanzindustrie tätig. Zu seinen beruflichen Stationen gehörten das Börsenkommissariat des Kantons Zürich, die Bank Vontobel, die Credit Suisse und die UBS. Thomas J. Caduff diente ferner drei Jahrzehnte lang in einer Division und mehreren Brigaden der Schweizer Armee als Kommunikations-/Medienoffizier.
FUNDPLAT – Veranstaltungsinformation – INVITATION ONLY – 22. November 2022, Frankfurt am Main – «Experten-Lunch» & Panel / Newsletter: www.fundplat.com
Was Musik am Freitag mit Social Selling zu tun hat? So einiges, findet Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors in Frankfurt am Main. Ein Gespräch über Netzwerken 4.0, das Touchpoint-Puzzle, die Frage der Messbarkeit – und natürlich Musik. Aufgezeichnet von Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt.
Hill: Sie sind seit Ende der späten 1980er Jahre in der Finanzdienstleistungsindustrie tätig, seit Mitte der 1990er Jahre hatten Sie bei einigen Asset Managern am Finanzplatz Frankfurt verschiedene Positionen im Bereich Produkte und Marketing inne. Was verbindet Sie mit der Stadt Frankfurt und wie kamen Sie zur Finanzdienstleistung?
Bauer: Frankfurt ist tatsächlich meine Geburtsstadt. Zunächst in Rödelheim, dann in Bornheim bin ich aufgewachsen und zur Schule gegangen. Bis Mitte 30 habe ich auch in der Stadt gewohnt. Mein Vater war zwar kein Banker, gleichwohl war er als Verwaltungschef bei einer Bank tätig. Oftmals arbeitete er auch am Wochenende und ich durfte ab und an mal mit. Sein Arbeitsplatz war bei der ADCA-Bank – nicht ADAC! –; deren Villa in der Lindenstraße 27 strahlte damals große Faszination auf mich aus. Lange Flure, knarrende Holzdielen, große Doppeltüren. Und eine Rohrpost. Der Inbegriff einer traditionellen Bank. Was ich damals nicht wusste, dass das Gebäude eine sehr wechselvolle Geschichte hat… so war es von 1940 bis 1945 Sitz der Gestapo. Das hätte mir wahrscheinlich eher Angst gemacht. Auch meine Mutter war bei einer Bank, „Personal Assistant“ – damals hieß das noch schlicht Sekretärin – des Leiters Handel/Wertpapiere bei der Frankfurter Volksbank. Ich kam also schon früh mit „Bank“ in Berührung. Ab der 6. Klasse war ich Klassenkassenwart, ein Praktikum in der 9. Klasse bei der Volksbank – es war früh klar: „Der Bub geht zur Bank.“
Hill: Und Sie sind Frankfurt – beruflich gesehen – auch immer treu geblieben…
Bauer: Ja, das stimmt. Ich zwar 1991 bis 1993 für die Deutsche Bank knapp 3 Jahre in den damals sogenannten „neuen Bundesländern“, aber stimmt, ansonsten war ich nicht weg. Retrospektiv war das für die Karriere vielleicht nicht unbedingt von Vorteil, aber andererseits: Frankfurt war immer schon ein wunderbarer Ort um Familie, Freunde und den Beruf zu kombinieren. Ich war und bin gerne hier.
Hill: Wenn man in Ihre Vita schaut, findet man Produktentwicklung- und management und Marketing. Alles eher bekannte, traditionelle Job-Bezeichnungen. Aber das was Sie heute machen, klingt dann doch etwas ungewöhnlich. Sie sind „Social Selling Progam Manager“. Wie kam es dazu?
Bauer: Anfang 2015 fragte mich einer meiner Chefs, ob ich Lust hätte, ein Social Selling Projekt als Pilot aufzusetzen… Große Augen und die Frage „Social what?!?“ war meine Reaktion. Ich sagte zu ihm: „Ich bin weder Tekkie noch Digital Native. Ok, ich mag mein iPhone, aber das allein kann mich doch nicht qualifizieren?“ Er erwiderte darauf hin, und nach einer Zeit verstand ich ihn dann doch gut: „Nun, Social Selling ist nicht in erster Linie ein Technologie-Projekt, es geht um Menschen, um Marketing und Vertrieb, um Beziehungsmanagement, um Prozesse, um ein Verständnis für die Industrie, um das große Ganze, aber auch den Blick für Details. Außerdem geht es auch um regulatorische und rechtliche Fragen, man muss Leute begeistern und überzeugen können, es geht um Neugier und einen langen Atem – darum Du!“ So kam ich also dazu und tatsächlich gibt es am Finanzplatz Frankfurt beziehungsweise in unserer Branche noch nicht allzu viele „von uns“. Vielleicht erscheint der Begriff deshalb mitunter noch ein wenig exotisch. Wenngleich wir also vor über 7 Jahren „ahead of the curve“ waren, zwischenzeitlich ist mein Eindruck, dass „wir“ mehr werden!
Hill: Was umfasst dieser Job? Sie kümmern sich um Werbung auf Social Media?
Bauer: Nein, das machen bei uns im Haus andere Kolleg:innen. Ganz ehrlich, die Frage klingt leichter, als sie tatsächlich ist. Vielleicht liegt es am Begriff, der oft etwas in die Irre führt. Denn das was Sie in Ihrer Frage formuliert haben, genau das ist es eben nicht. Social Media Marketing und Social Selling sind tatsächlich zwei Paar Schuhe: Viele hören oder lesen manchmal nur „Social“ – und dann ist es unter „Irgendwas mit Social Media“ abgespeichert. Das ist auch nicht falsch, ja, es geht um die Sozialen Netzwerke. Aber wir reden nicht von Social Media Marketing oder Corporate Communications und es hat auch nicht in allererster Linie mit Content publizieren zu tun! Klar, das gehört dazu, aber es ist nicht der Kern. Und es geht auch nicht um die eigenen Kanäle des Unternehmens, sondern um die einzelner Mitarbeiter:innen.
Hill: Diese Abgrenzung scheint wichtig, verstanden. Also geht es eher um das Netzwerken?
Bauer: Eine Definition geht wie folgt: Social Selling ist eine Strategie, die soziale Medien nutzt, um ein Netzwerk auf- und auszubauen und dieses zu nutzen, Information zu sammeln, vertrauensvolle Beziehungen aufzubauen und zu stärken und Einfluss zu gewinnen, damit eine solide persönliche Marke zu schaffen und letztendlich einen besseren Job zu machen. Das klingt jetzt komplex, aber mal ehrlich, wenn man das auseinandernimmt, ist das nicht etwas, was gute, nachhaltig denkende Leute im Vertrieb schon immer ausgezeichnet hat? Netzwerken? Beziehungsmanagement? Persönlicher Einfluss? Ich finde: Alles, oder sagen wir fast alles, was man im realen Leben machen kann, kann man auch auf oder mit Hilfe von einem sozialen Netzwerk tun. Manchmal noch ein wenig mehr. In jedem Fall sehr effizient und sicher auch ein wenig anders.
„Social Selling? Ein Teil des Touchpoint-Puzzles!“
Bauer: Allerdings, das gehört auch zu Wahrheit: Es gibt auch Grenzen und wir müssen Social Selling de-mystifizieren, denn es ist auch nicht der heilige Gral. So löst es viele Dinge nicht ab, zumindest noch nicht, sondern ergänzt sie vielmehr. Man wird sich auch in Zukunft live treffen, bei Meetings, auf Veranstaltungen, zum Mittagessen. Letztlich ist Social Selling ein weiteres Teil im gesamten Touchpoint-Puzzle mit existierenden und potenziellen neuen Kunden. Asset Management ist seit jeher ein „people’s business“ und wird es auf absehbare Zeit in großen Teilen auch bleiben. Allerdings, es wäre naiv, gar töricht zu glauben, dass nun ausgerechnet unsere Branche die einzige sei, in welcher die Digitalisierung auch im B2B Vertrieb sich nicht auswirken würde. Entsprechend muss sich der Vertrieb, gerade im Wholesale-Segment, aber auch im institutionellen Geschäft darauf einstellen. Social Selling kann dabei durchaus als „Job-Retter“ fungieren. Etwas weniger drastisch formuliert: Vertriebsmitarbeiter:innen, die soziale Netzwerke nicht beherrschen, dürften es zukünftig etwas schwerer haben. Übrigens: Es kann auch richtig Spaß machen, wenn man einmal verstanden hat, wie es funktioniert.
Hill: Und Sie sind heute also auch ein Social Seller?
Bauer: Nicht im eigentlichen Sinne. Klar, ich nutze auch viele Komponenten, aber vielmehr „leite“ ich das Programm und betreue, quasi 24/7, aktuell über 160 Kolleginnen und Kollegen in der EMEA Region aus Sales und Marketing, aber auch anderen Bereichen, damit sie LinkedIn in allen Facetten effizient und im Rahmen von Richtlinien oder auch dem Verhaltenskodex nutzen. Das kann mitunter insofern herausfordernd sein, denn ich bin quasi Coach und Motivator einerseits, aber gleichzeitig auch die „Social Media Polizei“. Dabei ist die Teilnahme am Programm – und das ist ganz wichtig – nicht verpflichtend, sondern stets freiwillig. Weiterhin gehört zum Job das Befüllen einer Content Bibliothek mit kuratierten Posts, dies gemeinsam mit Kolleg:innen aus Frankfurt und München, London, Paris, Mailand und Madrid, der Einkauf von geeigneten Software-Tools, das Aufstellen von Richtlinien und es gibt logischerweise sehr viele Schnittstellen zu diversen Marketing-Disziplinen.
Hill: Welche KPIs verwenden Sie denn – wie wird der Erfolg als Unternehmen gemessen?
Bauer: Auf die Frage habe ich fast gewartet – sie ist in gewisser Weise zu einer meiner Lieblingsfragen geworden. Heutzutage muss immer alles gemessen, gewogen und bewertet werden… die Macht der Daten, nicht wahr? Das ergibt in vielen Fällen auch absolut Sinn, gleichwohl ich in unserem B2B Business mehr ein Freund von „Data-Informed“ als von „Data-Driven“ bin. Ich bin felsenfest davon überzeugt: Wenn man anfängt, Social Seller messen zu wollen, nun, das kann ganz schnell in die falsche Richtung abbiegen und dann völlig falsche Anreize setzen. Erlauben Sie mir dazu drei Dinge auszuführen:
Erstens: Wir reden über persönliche, private Profile. Bei Social Selling vermischt sich Berufliches und Privates, das ist unstrittig. Folgerichtig wird klar: ob jemand als Angestellter eines Unternehmens „Social Selling“ betreibt oder nicht, das kann immer nur auf Freiwilligkeit und intrinsischem Interesse basieren. Und persönliche Profile und Aktivitäten und letztlich Mitarbeitende kontrollieren und messen, das kann man nicht mal einfach so machen. Dazu braucht es klare Regeln und Grenzen, 100 Prozent Transparenz und daraus folgt, dass ein Social Selling Program durchaus eine gewisse Sensibilität erfordert. Aber wer mitmacht, der profitiert natürlich auch für seine ganz eigene, persönliche Marke. Wir reden also tatsächlich klassisch von win-win.
Zweitens: Ich bin fest überzeugt: Relationshipmanagement bzw. die Güte von Beziehungen lassen sich von außen nicht wirklich messen. Oftmals sind nicht die besten Freunde die, mit denen man freitags um die Häuser zieht, sondern vielleicht jemand in einem anderen Land, der aber in 24h bei mir wäre, wenn ich ihn brauche. Anders formuliert: Die wirklich wichtigen Dinge passieren „unter der Haube“ und wären für das Unternehmen als Organisation nur sehr bedingt messbar.
Hill: … und Drittens?
Bauer: Drittens: Aus Unternehmenssicht ist es mir (theoretisch) fast egal, ob ein Vertriebler oder eine Kundenbetreuerin das Telefonbuch abtelefoniert, jede Woche eine andere Fachmesse oder -konferenz besucht, jeden Tag einen Business-Lunch hat oder 24/7 auf LinkedIn unterwegs ist. Es ist wie beim Fußball: „Entscheidend is‘ auf‘m Platz!“. Allerdings: Als Unternehmen sollte man vorausschauend agieren und aktiv dafür Sorge tragen, dass die Vertriebsorganisation modern und dynamisch ist, die richtigen Arbeitsmittel an der Hand hat. Das ist am Ende des Tages ein Wettbewerbsvorteil. Oder eben Nachteil, wenn man es ignoriert.
„Ignorieren? Ist fahrlässig!“
Die Generation Z beispielsweise „tickt“, wie jede neue Generation ganz anders und beeinflusst auch die Älteren. Nicht zuletzt deshalb ist das Ignorieren der Möglichkeiten sozialer Netzwerke fast als fahrlässig zu bezeichnen. Es ist auch ein Investment in die Zukunft eines Unternehmens.
Hill: Also keine Ziele?
Bauer: Nein, damit wir uns hier nicht falsch verstehen. Jeder einzelne Social Seller sollte sich Aufgaben und damit auch Ziele setzen, also Unterziele, deren Erreichung für die Gesamtziele hilfreich sind, also eine klassische Zielpyramide. Für den einen ist es der Ausbau des Netzwerks um aktuelle und zukünftige Entscheider oder sonstige relevanten Mitglieder. Für einen ist das nur Research und das Finden neuer Leads. Für andere das Publizieren und Kommentieren jeden Tag. Kommentieren kann übrigens, das sei an dieser Stelle gesagt, die viel schärfere Waffe sein. Und ich empfehle, auch vor dem Hintergrund des Algorithmus, pro eigenem Post 5-10x Posts von anderen Nutzern zu kommentieren. Es gibt da kein Schwarz und Weiß, sondern viele Grauschattierungen und verschiedenste Strategien. Und ja, da kann und sollte man dann auch quantitative Ziele formulieren: Wie viele neue Entscheider habe ich gefunden? Wie vielen Leuten habe ich einen Gefallen getan? Wie viele gute Gespräche hatte ich diese Woche? Bei solchen Planungen und Überlegungen versuche ich zu helfen, mit jedem Einzelnen ein individuelles Profil aufzusetzen und dann individuelle Agenden zu entwickeln, Schwerpunkte zu bilden, die zur eigenen Persönlichkeit, zur Zielgruppe, zum Markt und den grundsätzlichen Vertriebszielen passen. Und machen wir uns nichts vor: Der Erfolg von Vertrieb wird – neben Kennziffern zu Kundenzufriedenheit oder besser Kundenloyalität – à la longue vor allem in GuV-relevanten Kennziffern gemessen und Social Selling darf nie Selbstzweck sein.
Oliver S. Bauer
Hill: Ist Social Selling eigentlich nur für Sales?
Bauer: Nun, wir reden ja vor allem über LinkedIn, eine Business Plattform. In meinem Profil trete ich nicht als „Oliver S. Bauer, Eintracht-Fan“ auf, sondern als „Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors“, also als Angestellter einer Firma in einer gewissen Rolle. Das heißt übrigens nicht, dass ich nicht auch mal Fußball-Posts mache oder mit entsprechendem Content interagiere – zumal das heute mehr denn je ein Business ist. Aber was ich sagen will: Jeder wird – ob gewollt oder ungewollt – zunächst einmal zu einem Brand-Ambassador oder Marken-Repräsentant, denn die Güte eines Profils und alle Aktivitäten übertragen sich auf das Unternehmen, mal mehr, mal weniger. Und damit geht natürlich ein hohes Maß an Verantwortung einher, etwas, dass manche mitunter vergessen. Doch zurück zur Frage: Obwohl also jeder eine Marke, die eigene sowieso aber auch die des Unternehmens repräsentiert, so ist man nicht direkt ein Social Seller. Aber jeder kann grundsätzlich einer werden. Man könnte dann je nach Rolle indes eher von einem Corporate Influencer sprechen.
Hill: Jetzt wird’s kompliziert…
Bauer: Nein, gar nicht. Um sich der Frage zu nähern, muss man vielleicht die Belegschaft eines Unternehmens in verschiedenen Gruppen unterteilen: Da gibt die offiziellen Spokespersons, also die CXOs, oder auch die Geschäftsführenden. Hinzuzählen kann man zu dieser Gruppe im weiteren Sinne auch „Gallionsfiguren“ für bestimmte Themen oder z.B. Chef-Ökonomen:innen, die das Publikum mitunter auch schon aus anderen Medien kennt. Die zweite Gruppe ist quasi der verlängerte Arm der ersten Gruppe: Die Ansprechpartner für die Presse und die Medien. Diese sind nicht immer, aber doch oft auch selbst sehr aktiv auf den Sozialen Medien, im Namen der Firma, aber auch privat. Die dritte Gruppe wiederum, das sind die Kolleginnen und Mitarbeiter in Vertrieb, Marketing und ggf. Kundenservice – also die Gruppe, für die Social Selling mal „erfunden“ wurde. Diese Gruppe lässt sich nun mit zunehmender Relevanz um zwei weitere Kategorien ergänzen: zum einen um Spezialisten verschiedenster Funktionen und „Content Creators“ für bestimmte Themen, mal mit oder ohne client-facing –Funktion, zum anderen Kolleginnen und Kollegen, die schlicht „etwas zu sagen haben“ und Freude an Social Media empfinden.
„Bloß keine Kakofonie der Stimmen!“
Bauer: Wie schon kurz angedeutet, kann man in der Tat trefflich darüber streiten, ab wann man nun Social Seller ist oder aber ein sogenannter „Corporate Influencer“, aktuell so ein wenig das Modewort in der Social Media Szene. Die Grenzen sind da mitunter fließend, wenngleich natürlich die direkte Vertriebsverantwortung meist die Trennlinie markiert. So oder so, wichtig ist, dass das Ganze in einem Unternehmen organisiert abläuft. Andernfalls resultiert es in einer Kakofonie der Stimmen und im schlimmsten Fall kann es negativ auf die Markenreputation wirken. Wenn wir also über den Teilaspekt des Publizierens innerhalb von Social Selling reden, zur Erinnerung, es umfasst ja noch so viel mehr, so ist es elementar, dies in der Content Strategie beziehungsweise in der Distributionsstrategie für eben jenen Content zu beschreiben und darin als unverzichtbaren Bestandteil zu implementieren. Smart & clever gemacht, ist es ein effizientes und kostengünstiges Element im Marketing- und Kommunikations-Mix. In diesem Zusammenhang möchte ich noch einen anderen wichtigen Aspekt nicht unerwähnt lassen: Gerade bei Finanzdienstleistungen und Asset Management kommt der erwähnten Steuerung – und ich sage bewusst auch dem Monitoring – eine besondere Bedeutung zu. Wir sind eine hoch regulierte Branche und damit ist klar, es braucht einzuhaltende Rahmenbedingungen, ich hatte das vorhin schon kurz angerissen.
Hill: Monitoring?! Sie überwachen also Ihre Kolleg:innen – das klingt nach Stalker?
Bauer: Nein, das wäre grotesk. Dazu habe ich weder Zeit noch Lust, abgesehen davon wäre es auch völlig uninteressant. Und es würde dem Ganzen nicht gerecht. Ich formuliere es immer so: „Ich bin die ‚Erste Verteidigungslinie im Auftrag von Compliance‘”, das heißt, ich schaue den Social Sellern über die Schulter. Technologiegestützt schaue ich mir selektiv Posts an, und sollte einer der seltenen Fälle vorkommen, dass es nicht mit unseren Richtlinien oder eben regulatorischen Vorgaben übereinstimmt, dann nehme ich Kontakt auf und wir reden darüber. Dabei sind die Kolleginnen und Kollegen eher dankbar und glücklich, dass man sie nicht allein lässt und jemand an ihrer Seite ist. Denn das passiert ja nicht absichtlich, sondern tatsächlich unbewusst.
Hill: Nochmal zurück zu der Gruppe der Social Seller. Ist das dann nicht auch etwas für Fondsmanager:innen? Die haben meistens was zu sagen und könnten Content erstellen und wenn sie denn Spaß daran haben, wäre das doch der „perfect fit“.
Bauer: Eine berechtigte Frage. Vordergründig scheint genau das auf der Hand zu liegen, zumal professionelle Kunden immer gern den direkten Draht und Kontakt zu dieser Personengruppe haben wollen. Aber genau das ist mitunter nicht unproblematisch. Fondsmanager haben seit jeher einen Spagat zu vollbringen. Erstens: Sie haben Fonds zu managen, möglichst erfolgreich. Zweitens: Sie sind dadurch die wichtigsten Personen für die interessierte (Fach-)Öffentlichkeit. Solange alles gut ist mit der Wertentwicklung, prima. Das kann sich aber auch mal drehen und deswegen bin ich bei Portfoliomanagern – wenn es um das Thema „Publizieren“ geht – tatsächlich sehr zurückhaltend. Allerdings sind – wir hatten das schon erwähnt – die Möglichkeiten der sozialen Medien sehr vielfältig: Fondsmanager bauen sich ihre Experten-Netzwerke aus Industrie und Wissenschaft auf, tauschen sich aus, ja, sie kommen sogar aus ihrem Silo frei und mitunter auf völlig neue Ideen und Inspirationen. Während also Fondsmanager beim Content erstellen bzw. häufigem Publizieren meiner Überzeugung nach eher sehr selektiv und defensiv agieren sollten, so verhält es sich anders, wenn ich an Researcher oder Produktspezialisten denke, die ja so eine Zwischenrolle einnehmen. Einerseits sind sie tief im Portfoliomanagement verankert, andererseits haben sie in der Regel auch ein sehr gutes Gespür und einen Draht für beziehungsweise zu Vertriebspartnern und Institutionellen. Gerade im Zusammenspiel mit den klassischen Kolleg:innen aus Sales, kann sich dadurch auch auf sozialen Netzwerken ein kongeniales Team entwickeln.
Hill: Sie selbst posten auf LinkedIn regelmäßig am Freitagnachmittag unter dem Hashtag #FridayNightListeners, Posts, die ich auch seit einigen Monaten gerne verfolge. Was hat es damit auf sich? Zumal, das hat mit Business Content ja nichts zu tun, oder?
Bauer: Ach, ist eigentlich keine große Sache, aber danke fürs Erwähnen. Seit Herbst 2019 publiziere ich jeden Freitag um 17 Uhr diese Posts und sie fangen immer mit „Dear #FridayNightListeners“ an. Im Kern basiert der Post auf einem Song – oftmals aus den 80er – und ich schreibe etwas dazu. Dabei geht es jedoch selten um das Lied an sich, ich mache hier keine Musikbesprechung. Der Songtitel oder der/die Künstler:innen dienen vielmehr als Rahmen für das eigentliche Thema der Woche. Mitunter sind es persönliche Anekdoten, meist geht es um aktuelle gesellschaftliche oder wirtschaftliche Ereignisse und Entwicklungen in Deutschland oder der Welt; mal um Sport, aber es geht auch um Marketing und Soziale Medien. Im weiteren Sinne ist das dann alles sehr wohl Business, indirekt und oft auch außerhalb meiner eigenen Bubble. Es geht über Themen, zu denen ich meine Gedanken beisteuern möchte, die mal zum Nachdenken anregen, manchmal auch nur unterhalten sollen. Und ganz ehrlich: Niemand will stets nur hochglanzpolierten Unternehmens-Content sehen. Es gibt einen Grund, warum es „Social Network“ heißt. Und mitunter gehört auch Katzen-Content auf LinkedIn, aber das würde nochmal ein zweites Interview füllen.
Hill: Sie sind selbst auch musikalisch?
Bauer: Ehrlich? Kein Stück! Da bin ich eine Null! Ich bin reiner Konsument. Und zwar ähnlich wie beim Wein: Da gibt’s bei mir nur: „Schmeckt mir“ oder „Schmeckt mir nicht“. Ich war aber mal vor 20, 30 Jahren ziemlich fit was Hifi-Anlagen betrifft… Wozu mir folgender Vergleich einfällt: Die Diskussion, die es damals unter uns Freaks gab, die gibt’s heute wieder bei digitalen Marketing-Tools. Damals war die Frage: Ein System – oder jeweils die „beste Marke“ pro Gerätekategorie – und das gilt es nun heute entsprechend zu beantworten. Entscheidend ist dabei: Wie wichtig ist eigentlich – perspektivisch – das Zusammenspiel? Nur in Theorie oder tatsächlich? Am Ende kommt es ohnehin vor allem auf die Lautsprecher an, die 50 Prozent des Budgets einer Anlage ausmachen sollten. Übersetzt: Du kannst die besten Tools und das beste System auswählen, den besten Content produzieren, wenn Deine Kommunikation eben nicht zeitgemäß ist, verlierst Du an Effekt, an Klarheit, an Brillanz.
Hill: Was war denn bisher der erfolgreichste Post?
Bauer: Ach, darum geht’s gar nicht. Was ist Erfolg? Maximale Reichweite? Falscher KPI! Gestartet ist es als Experiment, doch nach nun rund 150 Beiträgen hat sich mittlerweile eine treue Community entwickelt, die sich tatsächlich regelmäßig freut, mal mehr, mal weniger interagiert. Nicht immer spielt sich alles im offenen Raum ab, oft erreichen mich auch private Nachrichten zu einem Post.
„Nicht möglichst viele erreichen, sondern ‚die Richtigen‘!“
Aber machen wir uns nichts vor: Freitag, 17 Uhr, das ist grundsätzlich nicht die beste Zeit, um längere Posts mit rund 3.000 Zeichen zu publizieren. Aber es geht eben – wie bei Social Selling auch – nicht darum, möglichst viele zu erreichen, sondern „die Richtigen“ mit dem richtigen Content. Im Grunde ist ja jeder Social Seller auch ein kleiner Community Manager. Ein Vergleich mit dem Fischfang drängt sich auf: Große Schleppnetze auszuwerfen und am nächsten Morgen mit viel Beifang in den Hafen einzulaufen, das wäre kein gutes Sinnbild für Social Selling. „Gezieltes Fischen“ entspricht viel eher einer nachhaltigen Social Selling Philosophie. Abgesehen von der Begleiterscheinung, dass ich mit der Serie etwas „spielen“ und ausprobieren kann, nun, ich „muss“ jede Woche Content kreieren, das diszipliniert und zudem trainiere ich – hoffentlich – meine englischen Writing Skills.
Was mich antreibt, ich bereite – hoffentlich – anderen Menschen eine kleine Freude. Als der Krieg ausbrach, fand ich einen solchen Musik-Post danach unpassend und setzte aus. Doch dann motivierten mich einige und schrieben: „Mach weiter, es ist wichtig.“ So ein Feedback bedeutet mir mehr als viele Likes. Für viele ist die Serie mittlerweile einfach das Signal am Freitag: Das Wochenende und der Feierabend ist (fast) da!
Hill: Ein gutes Stichwort – Feierabend machen wir jetzt auch! Vielen Dank, Herr Bauer! Und wie Sie mir verraten haben, tauschen Sie sich gern über Marketing-Themen und Social Selling aus. Wer mag, kann Sie also gern auf LinkedIn kontaktieren. Ach so, eine Frage noch: Was steht denn diesen Freitag auf der Playlist?
Bauer: Ja, ich freue mich tatsächlich immer über neue interessante Kontakte und den Austausch. Und zur Frage: Wird nicht verraten! Aber „Nomen est omen“ als Stichwort… und es hat was mit unserer Stadt zu tun, dem „Sound of Frankfurt“. Stay tuned!