FRANKFURT, FAMILY OFFICES & KNOWHOW: Unternehmerfamilien & MYTHOS NR. 1 – das Unternehmen geht immer vor (GASTBEITRAG – Dr. Henning Schröer, FIDUBONUM)

Mythen in Unternehmerfamilien

Als langjährigem Begleiter von Unternehmerfamilien begegnen mir in der Beratung regelmäßig Mythen und Glaubenssätze, die ich hier auf den Prüfstand stelle. Den Auftakt einer Beitragsserie mache ich mit dem Mythos aller Mythen:

Mythos #01: Das Unternehmen geht immer vor

Welcher Spross einer Unternehmerfamilie hat ihn nicht schon häufiger gehört, als ihm lieb ist, den Spruch „Das Unternehmen geht vor“? Ob es das Familienoberhaupt ist, das im Urlaub keine Zeit für die Kinder hat, weil es vom Unternehmen absorbiert wird, oder der Druck in eine bestimmte Richtung bei der Berufswahl: Gerne wird dies mit der Priorität des Familienunternehmens begründet. Und diese muss oft auch herhalten für die Rechtfertigung hoher Thesaurierungs- und niedriger Ausschüttungsquoten. Von der Notwendigkeit, einen Ehevertrag zu schließen und tunlichst nicht ins Ausland zu verziehen, ganz zu schweigen.

Dr. Henning Schröer, FIDUBONUM.
Dr. Henning Schröer, FIDUBONUM

Geht das Unternehmen tatsächlich immer vor? Ist es deshalb für die Unternehmerfamilie oft mehr Last als Lust? Sind die Mitgliedschaft in einer Unternehmerfamilie und/oder die Teilhabe an dem Familienunternehmen gar nicht erstrebenswert? Wie fast immer lohnt ein differenzierterer Blick. Im einleitenden Absatz sind fünf Situationen angerissen, in denen persönliche und Familieninteressen in Konflikt mit dem Unternehmensinteresse geraten können.

Die erste Situation ist eigentlich nicht spezifisch für Unternehmerfamilien, sondern kann bei jeglichem überdurchschnittlichen beruflichen Engagement auftreten. Wenn es im Unternehmen irgendwo kriselt oder ein Projekt dringend vorangetrieben werden muss, muss man nicht zwingend der Unternehmenseigentümer sein, um sich auch während der Urlaubszeit verantwortlich zu fühlen. Gleichgültig, ob man Unternehmenseigentümer oder „nur“ engagierter Angestellter ist, sollte man aber seinen Mitarbeitern vertrauen und ihnen etwas zutrauen. Wenn es dann noch gelingt, die eigenen Beiträge nicht als unersetzbar anzusehen, sollte selbst in Krisensituationen ein Dauereinsatz während des Urlaubs nicht erforderlich sein.

Spezifischer für Unternehmerfamilien ist die Erwartung an den Nachwuchs, in die Fußstapfen desjenigen Elternteils zu treten, das das Unternehmen leitet. Das bedingt dann meist auch eine entsprechende Berufsausbildung. Es ist aber niemandem damit gedient, wenn die Unternehmensleitung in die Hände einer Person gelegt wird, die diese Rolle aus irgendeinem Grund nicht ausfüllen kann oder will. Findet sich kein Familienmitglied für diese Rolle, muss der Schritt gegangen werden, eine familienfremde Geschäftsführung zu installieren. Ob die Familie dann noch Gesellschafter sein will und wie sie ihre Interessen aus größerer Distanz zum Unternehmen dann noch wahrnimmt, sollte Gegenstand eines sorgfältigen inhaberstrategischen Prozesses sein. Als dessen Ergebnis wird die Familie für sich geklärt haben, was für sie Sinn und Ziel einer gemeinsamen Vermögensbewirtschaftung ist, ob das Familienunternehmen weiter dazugehören soll und mit welcher Governance sie ihren Einfluss sicherstellen will. Es ist also nicht das Unternehmen, das vorgeht, sondern die Familie!

Weniger digital ist diese Entscheidung bei dem dritten oben genannten Beispielsfall, der Frage des Vorrangs von Thesaurierung oder Ausschüttung. Die jeweiligen persönlichen Interessen der Gesellschafter sind hier stark von ihrer Lebenssituation und ihrem sonstigen Vermögen beeinflusst, aber auch von ihrer Nähe zum Unternehmen und der Größe ihres Gesellschaftsanteils. Die „richtige“ Ausschüttungsquote wird sich deshalb nicht bestimmen lassen. Da hilft auch das Argument wenig, dass der Gesellschaftsanteil ohne eigene Leistung erlangt worden sei und die Familienmitglieder ihre Ansprüche deswegen zügeln sollten. Sinnvoll kann es aber sein, die Diskussion über die reguläre Ausschüttungshöhe von derjenigen über Sonderentnahmerechte bei besonderen Anlässen zu trennen. Wird für bestimmte Situationen ein disquotales Entnahmerecht oder die Möglichkeit zur Aufnahme eines Darlehens bei der Gesellschaft vorgesehen, vereinfacht das die Suche nach einer für alle akzeptablen regulären Ausschüttungshöhe oft erheblich. Auch diese Diskussion sollte Teil des inhaberstrategischen Prozesses sein und die Interessen aller Gesellschafter berücksichtigen. Das kann dazu führen, dass ergebnis- oder eigenkapitalabhängige Quoten bestimmt, eine Mindestausschüttung garantiert oder verschiedene Mechanismen über Zeit miteinander kombiniert werden. Letzteres bietet sich insbesondere dann an, wenn das Unternehmen in bestimmten Zyklen mehr oder weniger Kapital benötigt. Das Unternehmen geht nämlich nicht pauschal vor, es ist aber in der Regel der wichtigste Vermögensgegenstand der Familie und muss von dieser geschützt werden.

Damit es nicht auch vor der Familie geschützt werden muss, sollte diese möglichst homogen sein. Das ist angesichts unterschiedlicher Charaktere, Erfahrungen und Altersklassen meist schon herausfordernd genug. Deshalb versuchen die meisten Familien, Ehepartner und Adoptivkinder, sofern sie nicht im Familienverbund aufgewachsen sind, außen vor zu lassen. Dafür sind Regelungen zur Gütertrennung, zum Pflichtteilsverzicht und zu Vertretungsberechtigungen in der Gesellschafterversammlung erforderlich. Sie werden von den jungen Gesellschaftern zumeist als belastend empfunden, aber an dieser Stelle empfiehlt es sich tatsächlich, der Firma bzw. der Familienhomogenität den Vorrang einzuräumen. Denn diese sollte nicht durch persönliche Animositäten im Zusam­menhang mit einer möglichen Ehescheidung belastet werden. Dieser Aspekt verliert erst dann an Bedeutung, wenn der Gesellschafterkreis so groß ist, dass das Querschießen eines Einzelnen weder die Stimmung unter den Gesell­schaftern, noch die Entscheidungsfähigkeit des Unternehmens, noch den Erhalt des Familienvermögens gefährden kann.

Schließlich das Thema Wegzug ins Ausland: Erfüllt die Gesellschaft, an der der Wegziehende beteiligt ist, nicht bestimmte Voraussetzungen, sind die stillen Reserven, mit dem persönlichen Einkommensteuersatz zu versteuern wenn Deutschland durch den Wegzug das Besteuerungsrecht verliert. Je nach Größe des Gesellschaftsanteils des wegziehenden Gesellschafters und des Umfangs der hierauf entfallenden stillen Reserven kann die so entstehende Steuerlast eine Größenordnung erreichen, die den Verkauf zumindest eines Teils der Anteile erforderlich macht. Wenn dann in der Familie niemand bereit oder in der Lage ist, die Anteile aufzunehmen, droht die Veräußerung an Familienfremde und damit die Aufgabe der Geschlossenheit des Gesellschafterkreises. Zwar gibt es hier einige Strukturierungsmöglichkeiten zur Vermeidung der Steuer, sie sind aber komplex und führen zu Strukturen, die man sonst nicht gewählt hätte. Dennoch lohnt es darüber nachzudenken, weil eine faktische Immobilität heute von vielen Gesellschaftern als unzumutbar empfunden wird. Letztlich ist auch hier ein sorgfältiger Interessenabwägungsprozess erforderlich, nach dessen Ende erst feststeht, ob das Unternehmensinteresse vorgeht oder nicht. Sofern die Entscheidung gegen Wegzugsteuer-vermeidende Strukturen fällt, sollte überlegt werden, inwieweit die Familie dem Wegziehenden hilft: Hier kommen disquotale Entnahmerechte, Ansprüche auf Darlehensgewährung, Aufkauf von Anteilen durch Gesellschafter und sogar ein Anspruch auf Abkauf von Anteilen durch das Unternehmen in Betracht. Alle diese Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile und es gehört auch zu den Aufgaben eines Inhaberstrategieprozesses, die Familienmitglieder in die Lage zu versetzen, hierüber kompetent zu entscheiden.

Der Mythos stimmt nicht. „Immer“ geht das Unternehmen nicht vor; dort, wo es das nicht tun soll, sollten die Interessen vorher aber sorgfältig abgewogen worden sein.

„Dr. Henning Schröer hat für die Familie Merz in Frankfurt ein Family Office aufgebaut und über 10 Jahre geleitet. Mit fidubonum (www.fidubonum.de) berät er nun vermögende Familien in Strategie- und Strukturfragen, wozu auch die Beratung beim Aufbau passgenauer Family Office-Strukturen gehört.“

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FINANZPLATZ FRANKFURT & FINANZPLATZ DEUTSCHLAND: Neue Impulse durch Fin.Connect.NRW, Ökosysteme, Knowhow, Sustainable Finance, Germany Finance & “Katzensprung” (INTERVIEW – Heinz-Joachim Plessentin)

„Finanzplatz Nordrhein-Westfalen“, Finanzplatz Frankfurt, Wirtschaft, Innovation, Germany Finance & Kooperation der Finanzplätze – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE über diese Themen mit Heinz-Joachim Plessentin, ehemals Koordinator von Fin.Connect.NRW im Wirtschaftsministerium von NRW. Weitere Bestandteile der Diskussion waren zusätzlich die Bereiche Venture Capital, ESG, Transformation sowie die Inhalte der Studie „Der Finanzplatz Deutschland als Eckpfeiler des europäischen Finanzsystems“.

Hill: Fin.Connect.NRW hat über die Landesgrenzen hinaus Aufmerksamkeit gefunden. Im Vergleich zu anderen Finanzplätzen wie Frankfurt ist die Finanzplatzinitiative noch relativ jung. Was sind die Besonderheiten, was ist das Alleinstellungsmerkmal von Fin.Connect.NRW?


Plessentin: In der Tat sind die Strukturen in Nordrhein-Westfalen besonders. Das Land ist eher dezentral organisiert mit mehreren Oberzentren wie Düsseldorf, Köln und Münster. Nordrhein-Westfalen ist nach Frankfurt der zweitgrößte deutsche Bankenplatz mit dem Schwerpunkt Düsseldorf. Köln ist neben München der stärkste Versicherungsstandort. Das Land ist ein bedeutender Industrie-, Mittelstands- und Wissenschaftsstandort. Entsprechend ist Fin.Connect.NRW keine städtische, sondern eine übergreifende Landesinitiative, die alle Akteure zusammenführt. Fin.Connect.NRW ist die Finanzplatzinitiative mit dem Fokus auf nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation und deren Finanzierung. Außerdem haben wir die klassischen Finanzplatzthemen auf der Agenda: Standortmarketing, Human Resources, Innovation & Fintechs. So ist beispielsweise das InsurLab Germany in Köln die größte Brancheninitiative zur Förderung von Digitalisierung und Innovation in der Versicherungswirtschaft.

Heinz-Joachim Plessentin, Fin.Connect.NRW & Markus Hill


Hill: Für eine Finanzplatzinitiative sind das Ökosystem und die Vernetzung entscheidend. Vernetzung basiert im Wesentlichen auf Kontakten in die Finanzwirtschaft und die Wirtschaftsbranchen, persönlichem Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Wer ist als Kooperationspartner bei Fin.Connect.NRW mit an Bord?

Plessentin: Mit Fin.Connect.NRW wird das Finanzökosystem NRW weiter ausgebaut, gerade angesichts der großen wirtschaftlichen Herausforderung der Transformation. Die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit eines Finanzplatzes und von Sustainable Finance im weiteren Sinne hängt maßgeblich von der Leistungsfähigkeit des Ökosystems ab. Wir „spannen den Bogen“ von der Wissenschaft über die Finanzwirtschaft zur „Realwirtschaft“. Die Realwirtschaft wird durch die IHK NRW vertreten, ebenso sind die kreditwirtschaftlichen Verbände und die Hauptverwaltung in NRW der Deutschen Bundesbank Gründungsmitglieder. Darüber hinaus sind neben der Versicherungswirtschaft die Börse, Private-Equity-Gesellschaften, die NRW.BANK, das Zentrum für Innovation und Technik in Nordrhein-Westfalen, kurz ZENIT, das Institut der deutschen Wirtschaft und das Energiewirtschaftliche Institut an der Universität zu Köln, Bank- und Wirtschaftsprofessoren sowie Beratungsunternehmen wie BCG und zeb Teil der Initiative.


Hill: Das ist beeindruckend. Wer koordiniert die Initiative?


Plessentin: Wir verstehen Vielfalt als Stärke. Fin.Connect.NRW kommt vor allem über die Themen. Die Strukturen entwickeln sich noch. Derzeit liegt die Koordination beim Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand, Klimaschutz und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, konkret bei meinem Kollegen Dr. Dirk Schlotböller und insbesondere bei mir. Entsprechend dem Zukunftsvertrag für Nordrhein-Westfalen (Koalitionsvertrag) wird Fin.Connect.NRW gestärkt. Der Landtag NRW hat am 14. Juni 2023 die Stärkung der Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW beschlossen. Konkret hat der Landtag die Landesregierung beauftragt, die Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW und die Vernetzung zwischen Stakeholdern wie Betrieben, der Kreditwirtschaft, Versicherungen sowie weiteren Akteuren zu stärken. Auf dieser Plattform sollen die Akteure passgenaue Finanzierungsinstrumente für eine syndizierte Finanzierung mit mehreren Kreditgebern anbieten und Partnerinnen und Partnern vermitteln können. Eine umfassende Informationskampagne soll entwickelt werden, um die Bekanntheit von Fin.Connect.NRW bei den relevanten Zielgruppen zu erhöhen. Auch das vom Kabinett beschlossene erste NRW-Klimaschutzpaket beinhaltet die Stärkung von Fin.Connect.NRW durch die Vergabe einer Geschäftsstelle, die am 1. November 2023 ihre Arbeit aufnimmt.


Hill: Ich bitte um nähere Erläuterungen zu den konzeptionellen Eckpunkten. Ist Vielfalt eine Stärke des Finanzplatzes?

Plessentin: Ja, davon sind wir überzeugt. Eine Studie von Germany Finance und zeb (Studie „Der Finanzplatz Deutschland als Eckpfeiler des europäischen Finanzsystems“, in Kooperation mit dem Lehrstuhl für Bankwirtschaft und Finanzdienstleistungen der Universität Hohenheim, Prof. Burghof, an der ich mitgewirkt habe) belegt die Vielfalt als Vorteil und Stärke des Finanzsystems: Der deutsche Finanzplatz passt hervorragend zur dezentralen, mittelständischen Wirtschaftsstruktur und zum deutschen Föderalismus. Die Strukturen der Wirtschaft und des Bankensektors sind sehr ähnlich. Unser Finanzplatz besteht aus mehreren führenden regionalen Finanzplätzen mit unterschiedlichen Schwerpunkten. Dies entspricht der bekannten Struktur der deutschen Realwirtschaft, die vielfältig, wachstumsstark, international und stabil ist. Neue Herausforderungen müssen gemeistert werden. Eine diversifizierte Wirtschaft hat dafür gute Chancen. Die nachhaltige Transformation der Wirtschaft – der Megatrend des 21. Jahrhunderts – und ihre Finanzierung erfordern einen Aufbruch und massive Innovationen, Investitionen und Finanzmittel. Zur Erläuterung: Fin.Connect.NRW ist neben Frankfurt Main Finance, Finanzplatz Hamburg, Stuttgart Financial und Finanzplatz München Initiative (mit Beobachterstatus) Gründungsmitglied der Arbeitsgemeinschaft Germany Finance; Berlin Finance Initiative kam hinzu. Die beteiligten Organisationen haben damit eine gemeinsame Plattform initiiert, um den kontinuierlichen Austausch untereinander weiter zu fördern und eine zentrale Anlaufstelle für am Finanzplatz Deutschland Interessierte aus dem In- und Ausland zu bieten.

Hill: Wie funktioniert die Zusammenarbeit bei Germany Finance? Ich frage das auch vor dem Hintergrund, dass ich Frankfurt sehr gut kenne und schätze, aus NRW/Köln komme und weiß, dass die Zusammenarbeit zwischen Ländern, Finanzplätzen und Organisationen oft nicht ganz einfach ist.


Plessentin: Die Zusammenarbeit bei Germany Finance funktioniert gut und kollegial. In diesem Jahr liegt die Sprecherrolle in Frankfurt, 2024 bei Fin.Connect.NRW. Als Germany Finance haben wir gemeinsam mit Studien zum Finanzplatz, zum Fintech-Standort, zu Sustainable Finance und im Frühjahr mit der Konsultation zur Attraktivität der Finanzbranche für junge Menschen einiges bewegt. Auch bei Fin.Connect.NRW funktioniert die Zusammenarbeit gut.


Hill: Für die Koordination einer Finanzplatzinitiative sind Erfahrung, übergreifende Expertise und über Jahre gewachsenes Vertrauen unerlässlich. Bei meinen Gesprächen geht es, wie Sie wissen, daher um die Sache und um die Menschen. Sie sind Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums NRW, waren vorher bei der DZ Bank, haben sich mit Unternehmenskrediten und Beteiligungsfinanzierungen, Förder- und Aufsichtsfragen beschäftigt und sind auch Autor zu diesen Fragen. Was sind Ihre persönlichen Erfahrungen und Einschätzungen?


Plessentin: Im Wirtschaftsministerium Nordrhein-Westfalen bin ich in der Grundsatzabteilung engagiert, die sich mit Zukunftsfragen befasst. Koordination und Aufbau von Fin.Connect.NRW  sind daher nicht meine einzigen Aufgaben, sondern ich beschäftige mich auch mit den Grundsatzfragen des Kapital- und Finanzmarktes. Dabei hilft mir meine Berufserfahrung bei renommierten Instituten (DZ Bank und KfW nach heutiger Bezeichnung). Darüber hinaus hilft die Erfahrung aus der fachlichen Begleitung bei Spitzengesprächen, in der Leitung von Arbeitskreisen auf Bund-Länder-Ebene, mit den Ressorts bei der Förderbank-Gremienvorbereitung und mit der Wirtschaft. Von Hause aus bin ich Diplom-Betriebswirt und gelte als „Urgestein“ des Finanzplatzes.

Hill: Damit haben wir die Rahmenbedingungen von Fin.Connect.NRW und Ihrer Koordination beleuchtet, die für das Verständnis wesentlich sind. Die bisherigen Erfolge können sich sehen lassen. Für diese ambitionierte Aufgabe werden in einer Scaleup-Phase gleichwohl mehr Ressourcen und mehr Flexibilität benötigt. Nun zum Markenkern. Der Fokus von Fin.Connect.NRW liegt auf der Transformationsfinanzierung. Was heißt das konkret?


Plessentin: Das Institut der deutschen Wirtschaft in Köln hat den Investitionsbedarf für die klimaneutrale und digitale Transformation allein für NRW auf 70 Milliarden Euro pro Jahr geschätzt (IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie lässt sich die digitale und klimaneutrale Transformation der Unternehmen in NRW am besten finanzieren?“). Davon entfallen auf die klimaneutrale Transformation 50 Mrd. Euro. Darin enthalten sind sowohl Zusatz- als auch Ersatzinvestitionen. Aus heutiger Sicht sind es eher 80 Mrd. Euro p.a. Der überwiegende Teil wird privat finanziert werden müssen. Die Banken können dies nicht alleine stemmen, auch der Kapitalmarkt muss besser genutzt werden. Die Herausforderung bei der Transformationsfinanzierung besteht oft darin, Kapitalangebot und -nachfrage besser zusammenzubringen. Das IW-Gutachten zeigt Handlungsempfehlungen auf. Die Landesregierung und Ministerin Neubaur haben sich das „Gemeinschaftsprojekt Klimaneutrale Industrieregion“ zum Ziel gesetzt. Nordrhein-Westfalen soll die erste klimaneutrale Industrieregion Europas und Vorreiter auf dem Weg zur Klimaneutralität werden. Mit Fin.Connect.NRW sollen die Kräfte für die Transformation gebündelt werden. Fin.Connect.NRW kann neue Lösungen anstoßen. Der Beitrag von Finanzwirtschaft und Unternehmen auf diesem Zukunftspfad ist von großer Bedeutung.

Hill: In der Tat sind die Herausforderungen gerade jetzt groß. Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung sind für die Finanzwirtschaft und die Unternehmen entscheidend. Geschäftsmodelle müssen transformiert, Produkte und Prozesse angepasst und ESG-Kriterien stärker berücksichtigt werden. Wie kann Fin.Connect.NRW mit seinen begrenzten Ressourcen dazu beitragen?


Plessentin: In der Startphase von Fin.Connect.NRW war das Gutachten des IW wichtig, das gemeinsam mit den Verbänden der Kreditwirtschaft vergeben wurde und erstmals den Investitions- und Finanzierungsbedarf für die Transformation in NRW quantifiziert hat. Finanzwirtschaft und Unternehmen sind gut beraten, die Chancen der Transformation zu nutzen. Eine Umfrage zeigt, dass größere Unternehmen die Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit „auf dem Schirm“ haben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht häufig Informationsbedarf. Fin.Connect.NRW führt daher lösungsorientiert gemeinsam mit seinen Kooperationspartnern Veranstaltungen durch, um unterschiedliche Akteure übergreifend zusammenzubringen, zu sensibilisieren, praxisnah zu informieren und Wissen zu vermitteln. Dazu dienen auch die Website und der vierteljährlich erscheinende Newsletter. Wir freuen uns, dass diese Angebote gut angenommen werden. In Zukunft wird es darauf ankommen, gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern das Matching weiter zu intensivieren. Ich gehe davon aus, dass die neue Geschäftsstelle, die mit mehr Ressourcen ausgestattet sein wird, einen Lenkungskreis und thematische Arbeitsgruppen einrichten und die Partner einbeziehen wird.


Hill: Sie sind des Öfteren auch in Frankfurt. Was schätzen Sie an Frankfurt?

Plessentin: Frankfurt ist der größte deutsche Bankenplatz und international aufgestellt. Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen ist gut und ich treffe mich zum Austausch. Und vom Rhein an den Main ist es nur ein „Katzensprung“.

Hill: Zum Schluss eine persönliche Frage: Wie lange werden Sie Fin.Connect.NRW noch koordinieren? Werden Sie Ihre vielseitige Erfahrung und Expertise weiter einbringen?


Plessentin: Meine Dienstzeit im NRW-Wirtschaftsministerium endet am 31. Juli 2023. Daher möchte ich die Gelegenheit nutzen, den Kolleginnen, Kollegen und Kooperationspartnern für das Vertrauen und die konstruktive Zusammenarbeit zu danken. Die Themen machen mir Spaß, das Netzwerk ist ausgeprägt und ich habe Anfragen. Schauen wir mal.

Hill: Große Aufgaben und interessante Perspektiven. Es bleibt spannend. Ich danke Ihnen für das Gespräch.

H.-Joachim Plessentin hat in vier Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen wichtige Impulse und Beiträge zur wirtschaftspolitischen Entwicklung des Landes NRW gegeben und seine Expertise beratend und unterstützend eingebracht. Er koordinierte die Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW vom 15. Juni 2020  bis zum 31. Juli 2023, war langjähriger Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums NRW sowie zuvor Banker bei der DZ Bank und der KfW (heutige Bezeichnungen), ist Diplom-Betriebswirt und Autor. Das Interview wurde im Juli 2023 geführt.

Links: www.fin-connect-nrw.de

Germany Finance (germany-finance.com)

Studien: IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie kann die digitale und klimaneutrale Transformation in NRW am besten finanziert werden?

Der Finanzplatz Deutschland als Eckstein des europäischen Finanzsystems

FRANKFURT & RESEARCH: Investoren-Studie „Immobilien, Alternatives & ESG“ (VIDEO – Panel – TELOS, ARTISICM, BVT HOLDING & MARKUS HILL)

IMMOBILIEN, ALTERNATIVE INVESTMENTS & ESG. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE & FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alexander Scholz (Telos GmbH), Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital Management GmbH), Martin Krause (BVT Holding) und Martin Stoß (BVT Holding) über die Ergebnisse der Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternative Investments“. Zum einen wurden die allgemeinen Inhalte und Ergebnisse der Studie zu Immobilien, Alternative Investments und ESG erläutert (Immobilien, Infrastruktur, Erneuerbare Energien etc.), zum anderen wurde intensiv über das Thema Internationalisierung & Asset Allocation diskutiert (Beispiel: US-Immobilien).

INSTITUTIONELLE INVESTOREN wurden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu folgenden Entwicklungen (Bereiche & Stichworte) befragt: Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI-Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Asset-Klassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG – Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien.

INFORMATION: www.telos.de (Alexander Scholz), www.artis-icm.de (Sebastian Thürmer), www.bvt.de (Martin Krause & Martin Stoß)

Rückfragen zur Studie (Zusammenfassung, Zusatzinformationen, PDF etc.): info@markus-hill.com

INTERVIEWS:

Martin Krause (BVT Holding) auf www.fondsboutiquen.de:

Sebastian Thürmer artis Institutional Capital Management GmbH) auf www.fondsboutiquen.de:

Alexander Scholz (Telos GmbH) auf www.fondsboutiquen.de:

FRANKFURT & KNOWHOW: „Anlagepräferenzen institutioneller Anleger“, USA, Kanada, Europa – Erneuerbare Energien, Infrastruktur & Private Markets (INTERVIEW – Sebastian Thürmer, artis ACM)

USA, Kanada, Europa, Erneuerbare Energien und Infrastruktur – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT.DE mit Sebastian Thürmer, artis ACM, über aktuelle Trends in den Bereichen Immobilien, Alternative Investments und ESG. Grundlagen des Gespräches zu verschiedenen Themen wie Direktinvestments, Spezialfonds und das Segment Private Markets war unter anderem die kürzlich durchgeführte Studie „Anlagepräferenzen institutioneller Anleger“.

Hill: Sie sind gegenwärtig dabei, auch Gelder für nordamerikanische Kapitalanlagen seitens deutscher Institutioneller einzuwerben. Produktinitiatoren sprechen hier aktuell von einer stark gestiegenen Nachfrage bei diesen Investoren. Stimmt das und warum ist das so?

Thürmer: Im Vergleich zu Europa punkten die USA und Kanada mit langfristig besseren Konjunkturdaten, positiv demographischen Aussichten, attraktiven Standortbedingungen, einer proaktiven Industriepolitik und niedrigen Energiepreisen. In Deutschland und Europa beobachten wir schon längere Zeit eine Art Deindustrialisierung der Wirtschaft, also Standortverlagerungen. Kapitalanleger schließen sich nun diesem Trend an. Diese Entwicklung kommt nicht von ungefähr, schließlich bieten besonders die USA und Kanada einen hohen Grad an Rechtssicherheit, welches Länder und Regionen in Asien nicht unbedingt bieten können. Im Prinzip ist diese Einstellung aber eher ein Votum gegen Deutschland und Europa, da viele Anleger politische Entscheidungen zum Beispiel in der Energiepolitik oder das Ignorieren struktureller Probleme, nicht mehr nachvollziehen können. Das sorgt vermehrt für Unsicherheit und Verdruss. In der von artis Institutional Capital Management und Telos Rating initiierten Studie „Anlagepräferenzen institutioneller Anleger“ kam dieser Trend auch deutlich zum Ausdruck. Netterweise hatten Sie ja im Mai dieses Jahres die Ergebnisse der Studie mit mir, Alexander Scholz (TELOS), Martin Krause & Martin Stoss (BVT Holding) in einem Podcast diskutiert, ich freue mich natürlich auch auf die baldige Veröffentlichung unseres Gedankenaustausches. Sie moderieren ja auch noch bei einem Panel zum Thema „Immobilien, Alternative Investments, ESG – Herausforderungen für Family Offices & institutionelle Investoren“ auf dem P5 THE PROPERTY CONGRESS von Dr. Dominik Benner am 7. Juli in Frankfurt. Herr Scholz wird ja auch mit dabei sein, ebenso Herr Dr. Benner selber und Jan Paul Becker. Ein interessanter Mix von Fachleuten, zumal hier auch noch die besondere Betrachtungsweise von Family Offices zu diesem Themenkreis angesprochen wird.

Sebastian Thürmer, artis ACM

Hill: Also wenden sich institutionelle Investoren von Deutschland und Europa ab?

Thürmer: Diese Einschätzung würde ich so nicht teilen, aber Anleger sind momentan außereuropäischen Kapitalanlagen offener eingestellt als noch vor wenigen Jahren und erhöhen demnach hierfür ihre Quoten. Anlageschwerpunkt deutscher Institutioneller bleibt weiterhin die Heimatregion. Hier werden aber zukünftig Anlageklassen bevorzugt, welche eher konjunkturunabhängig sind.

Hill: Sprechen Sie vom Thema Energie-Infrastruktur?

Thürmer: Energie-Infrastruktur ist in der Tat eines der Megathemen, deckt aber nur einen Teilbereich im Bereich Infrastruktur ab. Infrastrukturinvestitionen werden in den kommenden Jahren enorm an Bedeutung gewinnen. Thematisch steht bei Institutionellen der Sektor Energie als Kernstück der Energiewende ganz oben auf der Agenda. Fakt ist aber auch, dass einige Institutionelle von der Energiepolitik beziehungsweise der in Deutschland grassierenden Heizungsdebatte irritiert sind und Anlageentscheidungen hinauszögern. Mir ist zwar noch kein Fall von einem Investitionsstopp bekannt, aber diese Diskussion und hieraus mögliche Auswirkungen schaden dem Standort Deutschland. Der Bereich Infrastruktur wird als Mix zukünftig breiter aufgestellt sein müssen. Themen wie Verkehrsinfrastruktur, also Personenverkehr und Gütertransport als auch Soziales wie Gesundheit und Bildung sind bislang nicht oder nur geringfügig implementiert. Der gewaltige Investitionsbedarf in Energie, Digitalisierung oder nachhaltige Transportthemen erfordert sehr viel Kapital. Demnach werden Infrastrukturanlagen in den Portfolien der Assekuranz oder von Altersvorsorgeeinrichtungen in den kommenden Jahren massiv im Neugeschäft zulegen.

Hill: Besteht die Wahrscheinlichkeit, dass die Quote der Infrastrukturinvestments die der Immobilien in fünf oder zehn Jahren überholt?

Thürmer: Ob in fünf oder zehn Jahren Immobilien oder Infrastruktur eine stärkere Gewichtung in der Gesamtallokation einnehmen, ist zum jetzigen Zeitpunkt reine Spekulation. Beide Assetklassen haben in der Kapitalanlage ihre Bedeutung und demnach auch ihre Berechtigung. Beide Assetklassen sind ohnehin miteinander verwandt und verzahnen sich im Laufe der Zeit. Einige professionelle Anleger haben beide Bereiche ohnehin schon zusammengelegt.

Hill: Wie schätzen Sie denn aktuell die Anlageklassen Immobilien, Private Equity und Private Debt ein?

Thürmer: Wir sehen für 2024 weltweit eine leichte Konjunkturaufhellung, rückläufige Inflationszahlen und daraus folgend möglicherweise wieder sinkende Zinsen. Das wäre ein guter Nährboden für diese Assetklassen. Bei Immobilien zeigen sich Institutionelle derzeit recht zurückhaltend. Das Preisniveau ist in den vergangenen 12 Monaten zum Teil deutlich gesunken. Dies geht einher mit stark steigenden Mieten. Das macht Immobilien dann wieder attraktiver und dürfte bei Zinssenkungen durchschlagen. Wahrscheinlich fokussieren sich Institutionelle weiter auf Wohnimmobilien, im Gegensatz zu gewerblichen Immobilien. Als investitionswürdig gelten dann Neubauimmobilien sowie Bestandsimmobilien mit Baujahren nahe der Neubaugrenze. Bei älteren Gebäuden ist die Kostenschätzung der energetischen Sanierung oftmals mit Risiken behaftet. Private Equity-Anlagen sind traditionell sehr hoch kreditfinanziert, so dass einige Deals in Frage gestellt werden. Mit einem rückläufigen ZInsniveau entspannt sich auch hier die Situation. Private Debt sehe ich als einen wichtigen Baustein für die Zukunft. Im Vergleich zu den USA spielt diese Assetklasse in Europa noch immer ein Nischendasein, aber mit einem sehr großen Wachstumspotenzial. Niedrigere Zinsen dürften dieser Assetklasse überproportional helfen. Private Debt wird den klassischen Bondmärkten deutlich zusetzen. Aufgrund regulatorischer Faktoren wie beispielsweise die Baseler Eigenkapitalvorschriften werden Banken und Sparkassen, welche immer noch den Löwenanteil an Kreditfinanzierungen stellen, im Neugeschäft deutlich zurückhaltender agieren, weshalb Investoren und Projektentwickler gezwungen sein werden, auf alternative Anbieter zurückzugreifen. Investoren profitieren von hohen Renditeaufschlägen.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Sebastian Thürmer ist geschäftsführender Gesellschafter der artis Institutional Capital Management GmbH mit Sitz in Frankfurt am Main, einem unabhängigen Consultant und Placement Agent für institutionelle Investoren in der DACH-Region.

FRANKFURT & KNOWHOW: „Wholistische Innovation“, Finanzplatz, Blockchain, Kryptowinter und Krimis (INTERVIEW – Dieter Brockmeyer, Diplomatic World)

„Was die Zukunft anbelangt, so haben wir nicht die Aufgabe, sie vorherzusehen, sondern sie zu ermöglichen“ (Antoine de Saint-Exupéry). Markus Hill sprach mit Dieter Brockmeyer, Diplomatic World, über das Thema „Wholistische Innovation“. Angesprochen wurden hier Punkte wie Finanzplatz Frankfurt, Blockchain, Bitcoin, Kryptowinter und die Kunst der Entspannung.

Hill: Wholistische Innovation, was ist darunter zu verstehen?

Brockmeyer: Wir sehen Innovationen immer noch viel zu isoliert. Dabei hat alles was ich in einem Segment anstoße auch Auswirkung auf benachbarte Segmente. Das wird gerne außer Acht gelassen, einfach weil wir auf kurzfristige Entscheidungen zum eigenen Vorteil geprägt sind. Das hat uns immer das Überleben gesichert und unseren Kindern einen besseren Start ermöglicht. Nur heute sind die Probleme so komplex geworden, dass sie nur noch gemeinschaftlich und grenzüberschreitend gelöst werden können. Dazu gehört Dialog- und Kompromissbereitschaft, die aktuell aber wieder von Ideologien verdrängt wird. Das ist sehr gefährlich.

Dieter Brockmeyer, Diplomatic World ( Bild: Olaf Deneberger)
Dieter Brockmeyer, Diplomatic World – Bild: Olaf Deneberger

Hill: Was hat das mit einem Finanzplatz wie Frankfurt zu tun?

Brockmeyer: Sehr viel! Das Leben besteht nicht nur aus Arbeit. Wir müssen uns regenerieren und das geht nur in einem lebenswerten Umfeld. Und auch die Arbeitsbedingungen müssen so sein, dass ich meine Leistungskraft voll entfalten kann und es mir dabei gut geht. Auch hier hilft ohne Zweifel eine ganzheitliche und übergreifende Betrachtungsweise. Hinzu kommt, dass das alles Geld kostet, das erst einmal erwirtschaftet werden muss und auch die Finanzmärkte vor eine Disruptionswelle stehen. Bitcoin und Co haben langfristig enorme Auswirkungen – und das ist erst der Anfang. Das betrifft auch den Finanzplatz Frankfurt, der sich übrigens gar nicht so schlecht schlägt, wie von mancher Seite unterstellt wird. Ich lebe sehr gerne in dieser Stadt. Das ist jetzt sehr subjektiv. Es wird aber gestützt von immer mehr internationalen Rankings in denen Frankfurt immer bessere Positionen einnimmt.

Hill: Trotz einiger Skandale und dem sogenannten Kryptowinter scheint sich der Bitcoin stabilisiert zu haben.

Brockmeyer: Kryptowährungen sind immer noch ein recht junger Bereich und sind gerade erst am Anfang eines Übergangs zu geregelten Strukturen. Da sind Rückschläge und Reinigungsprozesse normal und die Volatilität ist enorm. Das Problem ist auch die Geschwindigkeit, mit der sich Blasen aufbauen und platzen. Die Internetblase baute sich in den 1990ern über 10 Jahre auf, bevor sie platzte. Seit 2015 haben wir bereits die ich glaube vierte Konsolidierung gesehen. Das geht natürlich an die Nerven.

Hill: Haben wir jetzt die Trendwende?

Brockmeyer: Das Potential der Blockchain Technologie ist enorm, nicht nur in der Finanzindustrie. Was wirklich geht, das wird sich erst nach vielen Versuchen und einigem Scheitern herausstellen. Das ist immer so. Hier müssen wir aber auch vorsichtig sein, denn die Blockchain ist auch eine potenziell sehr gefährliche Technologie, je nachdem, wie man sie einsetzt. Jede Transaktion wird für alle Zeit gespeichert und kann nachvollzogen werden. Anonymisiert zwar, aber das kann durch gezielte Regulierung und in Kombination mit anderen Technologien ausgehebelt werden. Wir müssen klar definieren, was wir wollen und was nicht. Das ist eine immer drückender werdende gesellschaftlich Aufgabe, der wir uns stellen müssen.

Hill: Werden wir neue Rekordstände beim Bitcoin sehen?

Brockmeyer: Als wir die Turbulenzen bei den Banken hatten, sehen wir zum ersten Mal, dass der Bitcoin gegen den Trend regelrecht nach oben ausgebrochen ist, stärker als die Edelmetalle. Bitcoin hat sich zum ersten Mal so verhalten, wie es seine Jünger immer vorhergesagt haben und dient zum ersten Mal als so etwas wie einen sicheren Hafen für Geldwerte. Ob das langfristig so bleibt, das wird die Zukunft zeigen. Denn dieser Kryptofrühling findet aber in einem veränderten Umfeld statt. Krypto Assets sind längst im normalen regulierten Finanzmarkt angekommen und Regierungen sind sehr darum bemüht auch einen Regulierungsrahmen für Kryptoprodukte zu schaffen. Hinzu kommen die Bemühungen um nationale Kryptowährungen wie den digitalen Euro. Das wird zwar noch einige Jahre dauern, aber es verändert natürlich das Umfeld. So viel jedenfalls scheint aber klar: Die Wild West Zeiten sind vorbei und damit dürften auch die allergrößten Ausschläge nach oben vorbei sein. Ich lasse mich gerne eines Besseren belehren, aber ich halte die Prognosen für neue Höchststände bei Bitcoin und Co. für übertrieben. Im kommenden Jahr steht voraussichtlich Ende April das nächste Halfing an bei dem der Aufwand einen Bitcoin zu „minen“ sich wieder verdoppeln wird. Die vergangenen Male hat das immer zu regelrechten Kursexplosionen geführt. Es wird spannend sein zu sehen, ob es dieses Mal wieder so ist oder die Ausschläge etwas moderater ausfallen.

Hill: Das bringt mich zum Schluss: Was macht Dieter Brockmeyer, wenn er mal nicht arbeitet?

Brockmeyer: Mit einem guten Essen kann man mich sehr leicht vom Schreibtisch weglocken und gelingt gelegentlich auch mit einem guten Buch, wobei sich ein Faible für Kriminalromane herausgebildet hat. Gelegentlich kann man mich auch zu Galerie, Theater oder Konzertbesuchen motivieren, wobei leider meine alte Liebe für gutes Kino inzwischen häufig zu kurz kommt.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Dieter Brockmeyer ist ein international anerkannter Medien- und Innovationsexperte, Publizist, Keynote-Speaker und Moderator. Er ist Chief Project Officer, CPO, von Diplomatic World, einem Medienprojekt, das seit der Jahrtausendwende am Markt ist und mit seinem vierteljährlichen Magazin sich als Meinungsmedium in der Diplomatie im Raum Brüssel und weit darüber hinaus einen Namen gemacht hat. Er ist Mitgründer und der Innovationsexperte des Diplomatic World Institutes, DWI, in Brüssel, sowie Partner der internationalen Audio-Podcast-Reihe „2hochMEHR“ zum Thema Innovationsdenken. Er kuratiert internationale Branchenkongresse und entwickelte die Wholistic World Innovation Trophy, die das DWI 2021 erstmals virtuell vergeben hat, und die im November 2022 im Casa Llotja del Mar in Barcelona ihre physische Premiere feierte. Die internationale Auszeichnung basiert auf dem Konzept der „Wholistischen Innovation“, das er für das Institut entwickelt hat und in seinen auf Amazon erhältlichen letztem Büchern „Pandemia’s Box“ auf Englisch und Deutsch erläutert wird.

Das Konzept der „Wholistischen Innovation“ wird in dem Buch „Pandemia’s Box“ erklärt, erhältlich im Buchhandel und den Onlineplattformen.

FRANKFURT & NETWORKING: „Care Gen“, Community Building, 5. Finfluencer Circle Treffen & Lieblingsmenschen (INTERVIEW – Birgit Hass, BB Beteiligungsbörse Deutschland GmbH)

Am Finanzplatz Frankfurt am Main bieten sich viele Gelegenheiten für einen gepflegten Gedankenaustausch. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE mit Birgit Hass, BB Beteiligungsbörse Deutschland GmbH, über die persönliche Motivation für Themen wie Networking, Social Media, Community Building, „Care-Gen“ und das anstehende 5. Finfluencer Circle Treffen in Frankfurt (Kooperation: Baader Bank AG & CMS Deutschland). Zusätzlich angesprochen wurden auch ihre Interessen für die Bereiche Mittelstand, Beteiligungen, Startups, „Romantik“ und Lieblingsmenschen.

Hill: Was bedeutet für Sie Networking?

Hass: Ich bin ein Networker aus Leidenschaft. Gerne bringe ich Menschen und Marken zusammen. Irgendwie liegt das in meiner DNA. In Sachen Sichtbarkeit und Netzwerk macht man mir wenig vor. Ich bin einfach ein Community Builder und Matchmaker. Ich liebe es Menschen und Ideen zu matchen, 360° Content zu produzieren und zu promoten. Ich denke, dass Netzwerken und Community Builden in der Zukunft immer bedeutender werden, v.a. im Metaverse. Da braucht man diese Stärken. Wenn man dazu noch eine gewisse Empathie mitbringt und das Care-Gen, dann hat man den Menschlichkeitsfaktor, den die Maschine nie ersetzen können wird. Daher bin ich hoffentlich für die Zukunft gut gerüstet.

Hill: Sie betreiben intensiv Networking in Frankfurt. Was steht bei Ihnen aktuell an?

Hass: Gerade bin ich mit bereits dabei das 5.te Finfluencer Circle Treffen mit CMS Deutschland und der Baader Bank zu organisieren. An meiner Organisationsseite stehen Dr. Andreas Zanner, Bianca Hoffmann sowie Nathalie Richert und Nico Baader. Am 22.06 ist es soweit. Diesmal feiern wir auf einer der schönsten Dachterrassen Frankfurts 40 Jahre Baader Bank, sprechen über Unternehmensfinanzierung, Retail, mögliche Wege an die Börse & was man unbedingt dabei beachten sollte! Natürlich darf das Networking nicht zu kurz kommen!

Speaker:

  • Birgit Hass, Finfluencer Circle – BB Beteiligungsbörse Deutschland GmbH
  • Nico Baader, Baader Bank
  • Nathalie Richert, Baader Bank
  • Sabina Prüser, Secure Point
  • Dr. Andreas Zanner, CMS Deutschland
  • Florian Plagemann, CMS Deutschland
  • Bettina Laurick, FidAR
  • Robert Halver, Baader Bank
  • Christoph Greitemann, Deutsche Telekom
  • Matthias Wittenburg, Beteiligungsboerse Deutschland
  • Sophie Charlotte Salathé, CMS Deutschland

Hill: Was machen Sie gerade, wenn Sie nicht „finfluencen“?

Hass: Ich bin CMO bei der Beteiligungsbörse Deutschland, der hybriden Plattform für mittelständische Direktbeteiligungen. Dort bin ich 360° für Marketing und Kommunikation zuständig. Auch die Beteiligungsbörse ist ein Matchmaker! Das gefällt mir persönlich natürlich besonders gut. Wir bringen die mittelständischen Unternehmen mit den passenden Investoren auf einer hybriden Plattform zusammen. Die Themen Unternehmertum- und StartUp Förderung, Female Empowerment, Networking, Personal Branding liegen mir am Herzen. Privat lese ich gerne Ratgeberbücher, sehe gerne romantische Filme oder Serien, treffe Familie und Freunde und mag Wellness & Reisen. Mein Lieblingsmensch ist meine Tochter.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich auch auf ein Wiedersehen am Abend bei einem interessanten Stammtisch, den Ingo Narat und Holger Ullrich organisieren.

Birgit Hass ist Chief Marketing Officer, Finfluencerin, Netzwerkerin, Beirätin, Mentorin, Content Creatorin und Social Media Expertin. Sie bringt jede Menge Marketing- und Kommunikationserfahrung aus den Medien (Sky, sport1, Bellevue and More AG, der Agenturwelt (Chocolate Blue, CMF Advertising, Klickkonzept GmbH) sowie aus der Fintech Branche (creditshelf, Traxpay, Beteiligungsbörse Deutschland) mit. Als Gründerin des Finfluencer Circles connected sie Influencer und Finanzentscheider um ihr Wissen über Geldanlage und Finanzen zu teilen und gemeinsam mehr zu erreichen.

LINKEDIN-PROFIL : Birgit Hass

BETEILIGUNGSBÖRSE DEUTSCHLAND: www.beteiligungsboerse.eu

Birgit Hass (BETEILIGUNGSBÖRSE) & Markus Hill (FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE
Birgit Hass (BETEILIGUNGSBÖRSE) & Markus Hill (FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE)

FRANKFURT & NETWORKING: P5 THE PROPERTY KONGRESS – Inflation, Immobilien, Alternative Investments, ESG, Family Offices, Proptech & “Frankfurter Junge” – P5 THE PROPERTY CONGRESS, Frankfurt, 6.7. – 7.7.2023 (INTERVIEW – Dr. Dominik Benner, Benner Holding GmbH)

„Es ist nicht genug zu wissen – man muss auch anwenden. Es ist nicht genug zu wollen – man muss auch tun“ (Johann Wolfang von Goethe) – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE mit Dr. Dominik Benner, CEO der Benner Holding GmbH, über den am 6.7. 7.7.2023 in Frankfurt stattfindenden P5 THE PROPERTY CONGRESS. Geschichte, Motivation und ausgewählte Programmpunkte werden angesprochen. „Beyond Crisis“ lautet das aktuelle Motto. Die Immobilienbranche erhält ein neues Forum für den fachlichen Gedankenaustausch – Knowhow, Workshops, Vorträge und Networking – die Mainmetropole unterstreicht wieder ihre Bedeutung als zentraler „Info-Hub“ in Deutschland für die Branche. Immobilien, Makroausblick (Hans Werner Sinn) und Herausforderungen für Family Offices und institutionelle Investoren werden zusätzlich in einer Paneldiskussion thematisiert.

Hill: Sie veranstalten in Frankfurt am 6.7. bis 7.7.2023 die Veranstaltung P5 THE PROPERTY KONGRESS. Wie kam es zu der Idee für die Veranstaltung, welche Denke steht hinter Ihrem Konzept?

Benner: Der Ursprung ist unser Magazin THE PROPERTY: Hier sind wir vor zwei Jahren gestartet, inzwischen haben wir 10.000 Leser und das Magazin ist bundesweit bekannt. Um es live erlebbar zu machen, kam in 2022 ein Podcast, bei dem wir alle zwei Wochen die Bosse der Immobilienwirtschaft im Podcast interviewen. Und als dritte Stufe kam die Idee, nach Magazin und Podcast nun eine Konferenz zu starten. Nicht als Messe und nicht als Kaminabend, sondern als cooles Konferenzformat, wo man echt etwas beruflich mitnehmen kann.

Hill: Hans Werner Sinn wird über das Thema Inflation und Immobilien sprechen. Wir haben ein Panel danach, bei dem dieses Thema durch die Brille der Praxis betrachtet und diskutiert wird. Wo sehen Sie die Herausforderungen für Immobilieninvestoren in den nächsten Jahren?

Benner: Die Zinskurve wird länger oben bleiben als gedacht, die Preise fallen noch etwas. Aber was wirklich kritisch ist sind zwei Dinge: Der massive Leerstand bei Büros und Handel, der massive Abwertungen zur Folge haben wird. Und zweitens das Thema Sanierungszwang, denn egal ob auf EU-Ebene oder durch Herrn Habeck, hier kommen große Aufgaben und Unsicherheiten auf die Branche zu. Und Unsicherheiten sind bekanntlich Gift für Investoren, was sich dann auch auf den Neubau auswirkt, der faktisch nicht mehr stattfindet, egal was sich die Regierung wünscht.

Dominik Benner, Benner Holding GmbH
Dr. Dominik Benner, Benner Holding GmbH

Hill: Über welche weiteren Themen kann man sich im Juli freuen?

Benner: Wir haben hier ganz stark den Fokus auf ESG, Proptech, Bestand & Bau sowie Finanzierung gelegt. Immer mit dem Motto der Konferenz: „Beyond Crisis“. Denn wir möchten nicht Trübsal blasen, sondern schauen, wie man in der Krise als Gewinner hervorgehen kann. Und hier haben wir top Referenten, exzellente Workshops und umfangreiches Networking für unsere Teilnehmer. Und einige Überraschungen platzieren wir vor Ort.

Hill: Sie haben Frankfurt als Veranstaltungsort ausgewählt. Was gefällt Ihnen an dieser Stadt besonders?

Benner: Ich bin gefühlt ein Frankfurter Junge, so dass ich mich immer gewundert habe, warum ausgerechnet in dieser klasse Stadt kein relevantes Immobilienformat stattfindet. Daher haben wir uns bewusst für Frankfurt entschieden, um dort das größte Immobilienevent umzusetzen. Und da Frankfurt in der Mitte von Deutschland ist und sehr internationale Player hat, passt dies sehr gut zu unserem P5 Kongress.

Hill: Wenn Sie sich gerade nicht mit Plattformen und Immobilien beschäftigen – was macht Dr. Dominik Benner, um den Kopf frei zu bekommen?

Benner: Ich habe inzwischen drei kleine Kinder, die mir oft kurze Nächte bereiten (lacht), aber auch viel Kraft geben. Und da wir neben Immobilien auch viel Handel sowie Gastronomie haben, gibt es genug, was wir mit unserer Familie gemeinsam am Wochenende machen können. Die Kinder lieben inzwischen diese Vielfalt unserer Gruppe, auch wenn sie oft nicht verstehen, wie was zusammenhängt.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Immobilien, Alternative Investments und ESG – ich freue mich auf unsere Diskussionsrunde mit Ihnen in Frankfurt!


Dr. Dominik Benner, Benner Holding GmbH – Als Geschäftsführender Gesellschafter leitet Dr. Dominik Benner das Unternehmen und die Beteiligungen. Nach dem Studium der Betriebswirtschaft an der Universität St. Gallen (Bachelor, Master), Schweiz, sowie am Insead Fontaineblau und San Diego erhielt Dr. Benner die Promotion als Dr. oec. HSG. Nach verschiedenen Führungspositionen und Prokura bei Bilfinger Berger wurde Herr Dr. Benner 2011 zum Geschäftsführer innerhalb der juwi-Gruppe berufen und bekleidete dort mehrere Führungs- und Projektpositionen. Seit 2014 ist Dr. Dominik Benner Geschäftsführender Gesellschafter der Holding sowie der Beteiligungen. Weiter ist er Beiratsmitglied in mehreren Gesellschaften.

  1. P5 THE PROPERTY CONGRESS: „Die neue Plattform der Immobilienbranche. Der Anstoß für etwas Neues: Es gibt zahlreiche gute Immobilienveranstaltungen, doch sind sie entweder nur auf bestimmte Teile der Branche, lokal oder zum politischen Austausch fokussiert. Es fehlte eine neue Kommunikationsplattform mit einem Groß-Kongress. Deshalb haben wir uns als Immobilieninvestoren aus den Bereichen private und institutionelle Anleger, Family Offices sowie Projektentwicklungen zusammengetan und die Idee zum P5 Property Kongress entwickelt.Dabei steht P für Property und 5 für die Themenschwerpunkte Bestandsimmobilien, ESG, Finanzierung, Bau und PropTech.“ (PROGRAMM, THEMEN & KÖPFE P5 THE PROPERTY CONGRESS: http://www.P5.immo
  2. P5 THE PROPERTY CONGRESS: Paneldiskussion – „Immobilien, Alternative Investments und ESG – Herausforderungen für Family Offices & institutionelle Investoren in 2023“ (11.10 – 11.50 Uhr, 7.7.2023) – Panelisten: Dr. Dominik Benner (Benner Holding GmbH), Florian Schmitt (VBG Invest AG), Jan Paul Becker (Jan Paul Becker Institut GmbH), Alexander Scholz (Telos GmbH) – Moderation: Markus Hill (FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE)
  3. P5 THE PROPERTY CONGRESS (BEYOND BORDERS – 2023 – Gastland Türkei): „Mit der Initiative ‚Beyond Borders‘ wollen wir über die Grenzen hinausdenken. Eine erfolgreiche Networking-Plattform wie der P5 Property Kongress dient als Brücke zwischen den Branchen, national und international und genau das repräsentiert ‚Beyond Borders‘. Deshalb haben wir Unternehmer, Projektentwickler, Family Offices und weitere Teilnehmer aus der Immobilienbranche der Türkei zu uns eingeladen. Deutschland und die Türkei verbinden besonders vielfältige und kulturelle Beziehungen. Diese sind geprägt von einer bereits seit mehreren Jahrzehnten existierenden Freundschaft und wirtschaftlichen Verbundenheit, die sich im Laufe der Jahre weiter verstärkt und intensiviert hat.  Zudem zählen türkische Immobilieninvestoren bereits seit einigen Jahren zu den besonders aktiven ausländischen Investoren in Deutschland. Interessante Projekte, innovative Baumethoden, der Austausch von Fachkräften und Investitionsmöglichkeiten sowie kritische Diskussionen über die aktuellen Entwicklungen nach der Wahl in der Türkei erwarten die Besucher des P5 Property Kongresses.“ (ORGANISATION & LEITUNG: Yusuf Tüm, Tüm Holding – www.p5.immo)

Foto: www.istock.com/jotily

FRANKFURT & NETWORKING: P5 THE PROPERTY CONGRESS (Dr. Dominik Benner, Benner Holding GmbH) – USA, Immobilien & Risikomanagement (Martin Stoß, BVT Holding), ‚Podcast ante portas‘ – Family Offices & FUNDFORUM INTERNATIONAL (LINKEDIN & MORE)

1. P5 THE PROPERTY CONGRESS: „Die neue Plattform der Immobilienbranche. Der Anstoß für etwas Neues: Es gibt zahlreiche gute Immobilienveranstaltungen, doch sind sie entweder nur auf bestimmte Teile der Branche, lokal oder zum politischen Austausch fokussiert. Es fehlte eine neue Kommunikationsplattform mit einem Groß-Kongress. Deshalb haben wir uns als Immobilieninvestoren aus den Bereichen private und institutionelle Anleger, Family Offices sowie Projektentwicklungen zusammengetan und die Idee zum P5 Property Kongress entwickelt.Dabei steht P für Property und 5 für die Themenschwerpunkte Bestandsimmobilien, ESG, Finanzierung, Bau und PropTech.“ (PROGRAMM, THEMEN & KÖPFE P5 THE PROPERTY CONGRESS: www.p5.immo)

P5 THE PROPERTY CONGRESS: Paneldiskussion – „Immobilien, Alternative Investments und ESG – Herausforderungen für Family Offices & institutionelle Investoren in 2023“ (11.10 – 11.50 Uhr, 7.7.2023) – Panelisten: Dr. Dominik Benner (Benner Holding GmbH), Florian Schmitt (VBG Invest AG), Jan Paul Becker (Jan Paul Becker Institut GmbH), Alexander Scholz (Telos GmbH) – Moderation: Markus Hill – www.finanzplatz-frankfurt-main.de & www.fondsboutiquen.de

P5 THE PROPERTY CONGRESS (BEYOND BORDERS – 2023 – Gastland Türkei): „Mit der Initiative ‚Beyond Borders‘ wollen wir über die Grenzen hinausdenken. Eine erfolgreiche Networking-Plattform wie der P5 Property Kongress dient als Brücke zwischen den Branchen, national und international und genau das repräsentiert ‚Beyond Borders‘. Deshalb haben wir Unternehmer, Projektentwickler, Family Offices und weitere Teilnehmer aus der Immobilienbranche der Türkei zu uns eingeladen. Deutschland und die Türkei verbinden besonders vielfältige und kulturelle Beziehungen. Diese sind geprägt von einer bereits seit mehreren Jahrzehnten existierenden Freundschaft und wirtschaftlichen Verbundenheit, die sich im Laufe der Jahre weiter verstärkt und intensiviert hat.  Zudem zählen türkische Immobilieninvestoren bereits seit einigen Jahren zu den besonders aktiven ausländischen Investoren in Deutschland. Interessante Projekte, innovative Baumethoden, der Austausch von Fachkräften und Investitionsmöglichkeiten sowie kritische Diskussionen über die aktuellen Entwicklungen nach der Wahl in der Türkei erwarten die Besucher des P5 Property Kongresses.“ (ORGANISATION & LEITUNG: Yusuf Tüm, Tüm Holding – www.p5.immo)

2. „Sind die USA ein interessanter Standort für Sachwertanlagen?“ (Interview, April 2023, www.fondsexlusiv.de)

Vier Fragen an Martin Stoß, Geschäftsführer Immobilien USA der BVT Holding, München (Zitat):

„Wie sieht die BVT-Investitionsstrategie aus? — Worauf legen Sie Wert bei der Standortwahl? — Wie versuchen Sie das Risiko von Fehlentscheidungen beim Investitionsprozess zu begrenzen? — Was bedeutet dieses Vorgehen für Laufzeit und Ertrag des deutschen Investors?“ & „Martin Stoß verantwortet als Geschäftsführer für US-Immobilien der BVT Holding die Segmente Portfoliomanagement, Fondskonzeption und Investmentstrategie. Stoß verfügt über mehr als 20 Jahre Erfahrung im internationalen Portfoliomanagement (USA, Asien und Europa) sowie im Bereich Transaktionen aus seiner Zeit bei der Deutschen Bank und PGIM.“

Link zum Interview „USA & REAL ASSETS” – www.fondsexklusiv.de & www.bvt.de

Vielleicht auch interessant (Juni 2023, ZUSATZINFO FOLGT – Investoren-Studie) – Interview (Podcast) zum Thema „Immobilien, Alternative Investments & ESG“: Diskussion mit Martin Krause & Martin Stoß (BVT Holding), Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital), Alexander Scholz (TELOS) – Moderation: Markus Hill – www.finanzplatz-frankfurt-main.de & www.fondsboutiquen.de

3. FAMILY OFFICES & RESEARCH: „What‘s on the mind of family offices around the globe? What shifts are they planning in their strategic asset allocation? Find out in the world’s most comprehensive survey of its kind. In its latest edition the Global Family Office Report focuses on 230 of the world’s largest single family offices and covers a total net worth of USD 495.8 billion, with the individual families’ net worth averaging USD 2.2 billion.“ – SURVEY (SECTIONS): Asset allocation and portfolio diversification – Private equity, private debt and hedge funds – Real estate – Professionalization – Costs and staffing – Regional spotlights – Some facts about our report (QUOTE UBS – INFORMATION & DOWNLOAD – SURVEY „Global Family Office Report 2023“: https://lnkd.in/e-wTaJAa – www.ubs.com)

LINK “MARKUS HILL & LINKEDIN – FINANZPLATZ FRANKFURT, FONDSBOUTIQUEN, FAMILY OFFICES & MORE”

Stichworte – LINKEDIN-Kanäle: Finanzplatz Frankfurt, Finanzplatz Schweiz, Finanzplatz Liechtenstein, Finanzplatz Österreich, Fondsboutiquen, Private Label Fonds, Fund Boutiques, Cat Bonds, Investing in India

Input, Ideen & Anregungen zu den oben genannten Themenkreisen sind willkommen:

info@markus-hill.com & +49 (0) 1634616179

4. Finanzplatz Frankfurt am Main & FINANZPLATZ ÖSTERREICH meet Finanzplatz Monaco – FAMILY OFFICE, FAMILY BUSINESS, HOLDING & FO-PANEL DISCUSSION (FUNDFORUM INTERNATIONAL – 27/6/2023): „Die Zahl der Family Offices steigt in Deutschland. Diese beteiligen sich vielfach wieder an anderen Unternehmen. Wie Holding und Family Office unter einem Dach funktionieren kann, dazu 3 Fragen an Florian Schmitt“: Sie leiten mit Ihrem Cousin die unternehmerischen Gesamtaktivitäten Ihrer Holding, die u.a. zwei mittelständische Unternehmen beinhaltet, als eine Form von inhabergeführtem Family Office. Wie fing das denn an? — Worauf kommt es an beim Eigen-Management eines nicht gerade kleinen Family Offices? Wie sieht Ihre Strategie aus? — Was sind dabei die größten Herausforderungen aktuell? (Zitat – www.fyb.de)
VERANSTALTUNG – FAMILY OFFICE-PANEL (27/6/2023): „Challenges for family offices in 2023 – Asset allocation and fund selection in times of rising interest rates – Family offices and perspectives on liquid versus non-liquid investments, private markets, ESG and more.“ – PANELISTS: Florian Schmitt, Head, Schmitt Family Office – VBG Invest AG (Finanzplatz Frankfurt & Fulda) – Dr. Demir BektićFINVIA (Finanzplatz Frankfurt) – Martin Friedrich, CIO, Lansdowne Partners Austria (Ex-Finanzplatz Frankfurt – Bad Homburg, aktuell: FINANZPLATZ ÖSTERREICH) – MODERATOR: Markus Hill (IMpower Incorporating FundForum – INFORMATION „FUNDFORUM INTERNATIONAL 2023 in MONACO – ASSET MANAGEMENT & MORE: www.informaconnect.com Jenny Adams): 
LINK ZUM INTERVIEW “Vom Familienunternehmen zur Holding mit Family Office“ – www.fyb.de

FUNDFORUM INTERNATIONAL & INFORMA (Zitat)

„Join 1400+ of the world’s most influential asset and wealth managers. Access a range of partnership-building and learning opportunities. Key topics include appropriate growth strategies for your business, the future of wealth management, customer alignment and digital transformation, the rise of ETFs and illiquid investment solutions, asset allocation, tokenisation, data and  technology, fund selection, and much more. Leading companies confirmed to speak so far include , EdmCapital Group, Amundi, LGIM, Invesco, PIMCO, GSAM, Citi, BNY Mellon, Nikko AM, Principal Asset Management, Hamilton Lane, Allfunds, Northern Trust, Nordea, Columbia Threadneedle Investments, Ninety One, Neuberger Berman, Universal Investment, Edmond de Rothschild and many more. There is no other place where you will hear from so many top asset and wealth management firm leaders.“: 
LINK zum Programm „FUNDFORUM INTERNATIONAL – MONACO“ — 27.6. –  28.6.2023

5. Frankfurt ist immer eine Reise wert. Die Stadt bietet Finanzen, Kultur und weit mehr! (Input, Ideen und weitere Hinweise zum Themenkreis „Frankfurt & more“ sind immer willkommen: info@markus-hill.com).

FRANKFURT & LIEBE AUF DEN ZWEITEN BLICK: „Die Mär vom öden Ort hält sich hartnäckig: ‚Frankfurt ist halb so groß und doppelt so tot wie der Friedhof von Manhattan‘, macht es in London nach dem Brexit-Referendum bösartig die Runde. Ein längst überwunden geglaubtes Klischee über die Stadt am Main lebt plötzlich wieder auf. Zugegeben: Die enorme Lebensqualität von Frankfurt erschließt sich erst auf den zweiten Blick. Dem, der sich auf die Stadt einlässt. Hierbleibt. Meist gezwungenermaßen. Denn wer zieht schon freiwillig nach Frankfurt am Main – so wie man nach Berlin geht oder sich in München niederlässt? Nach Frankfurt am Main kommt man aus Zufall oder um Geld zu verdienen. So unromantisch fängt es an. Doch ist der erste Schock überwunden, spüren die meisten: In der Stadt am Main kann man nicht nur arbeiten, sondern auch leben. Und weinen Frankfurt plötzlich Krokodilstränen nach, wenn die nächste Versetzung ansteht. Denn Frankfurt ist längst nicht mehr ‚unbewohnbar wie der Mond‘. Es ist überschaubar. Eine Stadt der kurzen Wege. Grün. Familienfreundlich. Liebenswert. Frankfurt – das ist Liebe auf den zweiten Blick.“ (Zitat / Buch Matthias Arning – FRANKFURT FÜR ANFÄNGER – INFORMATION „LITERATUR ÜBER FRANKFURT“: https://lnkd.in/dbQHgH3)

LINK ZUM BEITRAG AUF FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN (LINKEDIN)

www.frankfurteransichten.net

6. FINANZPLATZ FRANKFURT, ASSET MANAGEMENT & KULTUR: Freitags gibt’s was auf die Ohren (INTERVIEW – Oliver S. Bauer, Allianz Global Investors)

Was Musik am Freitag mit Social Selling zu tun hat? So einiges, findet Oliver S. Bauer, Social Selling Program Manager bei Allianz Global Investors in Frankfurt am Main.Ein Gespräch über Netzwerken 4.0, das Touchpoint-Puzzle, die Frage der Messbarkeit – und natürlich Musik. Aufgezeichnet von Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt.

LINK ZUM INTERVIEW „FREITAG GIBT’S WAS AUF DIE OHREN“ (Oliver Bauer & Markus Hill)

7. FINANZPLATZ FRANKFURT: Family Office, Familie Governance und Mittelstand – Airport, Digitalisierung & Gedankenaustausch (DISKUSSION – Dominik von Eynern & Oliver Staudt, DECOMPLEX – Markus Hill)

Frankfurt, Family Offices, Family Governance und Mittelstand – diese Themen boten Anlass für eine interessante Diskussion im Airport Club in Frankfurt.  Was ist ein Family Office, was bedeutet Family Governance? Wo besteht hier die Schnittstelle zu Themen wie Behavioral Finance, Think Tank und Digitalisierung? Weitere Schlagworte des Gedankenaustausches in der Mainmetropole waren: Wissensmanagement, Social Infrastructure, Networking, Unternehmensnachfolge, Compliance und die Herausforderungen für ein „Expert Venture“ in 2023 (Gründung, Investition, Co-Investing etc.).

LINK ZUM VIDEO „Family Office, Family Governance & Mittelstand”

www.fondsboutiquen.de

8. FRANKFURT & COMMUNITIES: Frankfurt, Zürich, Networking & «Ich spreche auch jeden Tag mit meinen Kakteen» (INTERVIEW – Thomas Caduff, FUNDPLAT.COM)

„Ich bin überzeugt, dass etwa die Hälfte dessen, was erfolgreiche Unternehmer von nicht erfolgreichen unterscheidet, reine Ausdauer ist“ (Steve Jobs). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Thomas Caduff, CEO der Fundplat GmbH in Zürich, über Frankfurt und Zürich, die Leidenschaft für Networking, seine Freude an Menschen und seinen gelegentlichen „Gedankenaustausch“ mit Haustieren. Ergänzt werden seine Ausführungen durch Informationen zu Themen wie Geschäftsmodell, Medien, Interviews, Newsletter und Heimatliebe.

LINK „INTERVIEW THOMAS CADUFF & MARKUS HILL – FINANZPLATZ FRANKFURT“

www.fundplat.com

PS: Thomas Caduff wird auch in 2023 immer wieder einmal in Frankfurt sein und gerne die FINANZPLATZ SCHWEIZ, FINANZPLATZ FRANKFURT und Finanzplatz London „unterstreichen“. SHAKE HANDS & MORE!

9. FONDSBOUTIQUEN.DE & FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE

a) Unabhängige Asset Manager (Fondsboutiquen) erfreuen sich einer großen Beliebtheit bei privaten und institutionellen Investoren. Unabhängig von der jeweiligen Asset-Klasse (Aktien, Renten, Immobilien etc.) und von der Produktverpackung (Publikumsfonds, Spezialfonds, AIF) punkten die stark unternehmerisch geprägten Asset Manager durch Unabhängigkeit (U), Spezialisierung (S) und Authentizität (A). Zumeist liegt keine Konzernbindung vor, man konzentriert sich auf eine beziehungsweise wenige Asset-Klassen, man hat Skin-in-the-Game: Authentizität bedeutet hier, dass viele dieser eigentümergeführten Häuser die Fonds (Private Label Fonds) mit eigenem Geld starten und dass die Unternehmer (Fondsinitiatoren) für Ihre Sache „brennen“. Die unabhängige Seite www.fondsboutiquen.de diskutiert mit Freude die oben genannten Themenfelder und ist für Input, Ideen und Anregungen in diesem Marktsegment dankbar: www.fondsboutiquen.de / redaktion@fondsboutiquen.de & FONDSBOUTIQUEN-KANAL (LINKEDIN) & FONDSBOUTIQUEN-KANAL (YOUTUBE)

b) FRANKFURT AM MAIN bietet als Stadt immer wieder genügend Anlass zu Reibung und Politur. Einerseits wird vor dem Hintergrund von Themen wie Brexit, EZB-Politik und Finanzindustrie die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes in den Vordergrund gestellt, andererseits wird der Stadt oft zu Unrecht eine mangelnde Attraktivität in den Bereichen wie Kultur und Lebensqualität unterstellt. Kontroverse Ansichten laden zum Dialog ein, so weit so gut. Unbestritten sind die Qualitäten Frankfurts als zentraler Standort und Multiplikator, wenn es um Themen wie Finanzkommunikation und Finanzindustrie-Events geht. Neben bekannten Formaten wie BVI Asset Management Konferenz, Institutional Money Congress oder Formaten wie Deutsches Eigenkapitalforum gibt es eine Vielzahl weniger bekannter, kleinerer Veranstaltungen. www.finanzplatz-frankfurt-main.de / redaktion@finanzplatz-frankfurt-main.de & FINANZPLATZ-FRANKFURT-AM-MAIN-KANAL (LINKEDIN)

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FRANKFURT & KNOWHOW: Family Office und Freude, Portfoliomanagement, Managerselektion & FundForum International in Monaco (Interview – Prof. Dr. Demir Bektić, FINVIA)

„Wenn du liebst, was du tust, wirst Du nie mehr in Deinem Leben arbeiten!“ (Konfuzius). Markus Hill* sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT MAIN mit Prof. Dr. Demir Bektić, FINVIA, über Themen wie „Family Office & Freude“, Fondsselektion, Real Assets, Geopolitik und Portfolio Management. Themen wie eine Professur für Finance, Networking am Finanzplatz Frankfurt und ein Family Office-Panel beim FundForum International in Monaco wurden ebenso angesprochen wie die aktuelle Positionierung bei ausgewählten Asset-Klassen und der „Platz am Tisch“.

Hill: Welchen Bereich betreuen Sie aktuell, für welche Themen begeistern Sie sich und wie hat dieses Interesse zu einer Tätigkeit im Bereich Family Offices geführt?

Bektić: Ich verantworte bei FINVIA das Portfoliomanagement und bin Mitglied des Investmentkomitees. Bevor ich zu FINVIA kam, hatte ich diverse leitende Positionen im institutionellen Asset Management sowie Hedge Fund Management inne. Dazu bin ich außerplanmäßiger Professor für Finance an der International University of Monaco und unabhängiger Experte im Gremium des Bundesverbandes Alternative Investment e.V. (BAI) zur Vergabe des jährlichen BAI-Wissenschaftspreises. Nach meinem Studium der Wirtschaftsinformatik an der Universität Mannheim habe ich über faktorbasierte Investmentstrategien an der Technischen Universität Darmstadt promoviert. Die Professionalisierung und Institutionalisierung von zum Beispiel Vermögenscontrolling, Reporting, Qualität der Analyse und Beratung hat in den letzten Jahren maßgeblich zur Verschmelzung zwischen dem Asset Management und Wealth Management beigetragen. Diese Entwicklungen sind das Ergebnis der zunehmenden Komplexität von Finanzmärkten und der wachsenden Nachfrage von Kunden nach integrierten Lösungen, die ihre Anlagebedürfnisse und ihre breiteren Finanzziele berücksichtigen. Zudem gibt es mehrere Gründe, warum das Wealth Management schon immer einen besonderen Charme hatte: Im Wealth Management geht es oft darum, persönliche Beziehungen zu Kunden aufzubauen und zu pflegen. Für mich persönlich stellt dies eine sehr befriedigende Art der Arbeit dar, die mehr persönliche Interaktion und Kundenbindung erfordert. Darüber hinaus ist eine ganzheitliche und breitere Palette von Finanzdienstleistungen verfügbar, denn es geht nicht nur um die reine Anlageberatung. Insgesamt bin ich davon überzeugt, dass meine bisherigen Erfahrungen im institutionellen Asset Management sowie Hedge Fund Management eine wertvolle Bereicherung auch in der Wealth Management Welt sind. Gerade durch die angesprochene Verschmelzung wird der Übergang in ein paar Jahren nahtlos sein. Ich muss jedoch gestehen, dass insbesondere das Team, das Start-Up Flair sowie das klare Bekenntnis zu digitalen Technologien für mich am Ende ausschlaggebend waren.

Prof. Dr. Demir Bektić, FINVIA
Prof. Dr. Demir Bektić, FINVIA

Hill: Was genau macht FINVIA?

Bektić: FINVIA, als Multi Family Office, vereint exzellente Beratung und bewährte Family Office Leistungen mit den Möglichkeiten digitaler Technologien. Gleichzeitig verfolgt FINVIA einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Anliegen der Kunden hinsichtlich ihres Vermögens berücksichtigt – und ihnen Zugang zu allen Anlageklassen, auch im Bereich alternativer Assets, ermöglicht. Wir verfolgen einen unabhängigen Ansatz und sind nicht an bestimmte Finanzprodukte oder -anbieter gebunden. Stattdessen legen wir Wert auf eine umfassende Analyse der Kundenbedürfnisse und eine maßgeschneiderte Beratung, um die bestmöglichen Ergebnisse zu erzielen. Neben dem traditionellen Leistungsspektrum eines Family Office, bieten wir, parallel zu den Bereichen wie zum Beispiel Real Estate oder Private Equity, auf der liquiden Seite eine eigene Vermögensverwaltung an. Hierbei stellen wir unseren Mandaten drei Lösungen auf der Aktien- sowie eine auf der Anleihen-Seite zur Verfügung. Darüber hinaus bieten wir auch die klassische Selektion von externen Vermögensverwaltern beziehungsweise Fonds an, sowie seit diesem Jahr auch die Möglichkeit in Hedgefonds zu investieren.

Hill: Welche Themen schauen Sie sich derzeit genauer an?  

Bektić: Aktuell beschäftigen wir uns mit etlichen Fragestellungen. Hier alles konkret zu beleuchten, würde definitiv den Rahmen sprengen. Daher würde ich hier in Stichpunkten die wichtigsten Themen nennen. Wenn es um die liquide Seite geht, ist bei uns aktuell das Thema Gold im Fokus. Auch Aktien sind nach wie vor interessant, obwohl wir hier vor kurzem eine defensivere Ausrichtung implementiert haben und uns derzeit insb. auf die Sektoren Gesundheit und Basiskonsum konzentrieren. Bei der regionalen Ausrichtung präferieren wir Europa sowie Japan im Gegensatz zu den USA. Bei Anleihen bevorzugen wir nach wie vor inflationsgeschützte Papiere. Durch die gestiegenen Zinsen, in Kombination mit einer inversen Zinsstrukturkurve, sind auch Termingelder wieder attraktiv geworden. Von Themenprodukten halten wir zurzeit eher wenig. Bei den übergeordneten Themen schauen wir derzeit sehr genau auf Hedgefonds sowie Faktor-Investing im Allgemeinen. Gerade mit Hinblick auf Faktoren (häufig auch Stile oder Risikoprämien genannt) versprechen wir uns viel. Es ist von entscheidender Bedeutung, eine umfassende und detaillierte Kenntnis der verschiedenen Faktoren zu haben, die die Märkte antreiben. Durch eine sorgfältige Analyse der verschiedenen Faktoren können wir Portfolios noch besser optimieren und nach Ihren individuellen Zielen ausrichten. Dies führt einerseits dazu, die Kosten zu senken und die Effizienz des Anlageprozesses zu steigern sowie diesen zu rationalisieren. Wir sind zuversichtlich, dass die Identifizierung von Faktoren ein wesentlicher Bestandteil unserer Anlagestrategie sein wird und uns dabei helfen wird, die Ertragserwartungen aber auch Risiken noch besser zu steuern. Über diese aber auch andere interessante Themen spreche ich regelmäßig bei diversen Veranstaltungen. Gerne würde ich hier insbesondere zwei Event-Formate hervorheben: Zum einen bei „Platz am Tisch“, die eine gemeinnützige Organisation ist, welche sich für Diversität und Chancengleichheit bei Jugendlichen einsetzt und nicht nur aufgrund meiner persönlichen Herkunft eine Herzensangelegenheit ist. Zum anderen beim Fund Forum in meiner zweiten Heimat Monaco, welches eine exklusive Opportunität bietet die weltweit führenden Investmenthäuser an einem Ort zu treffen und sich mit den Leadern der Branche auszutauschen. Ich freue mich auf unseren gemeinsamen Gedankenaustausch am 27. Juni bei unserem Family Office-Panel zum Themenfeld „Herausforderungen für Family Offices 2023“ und bin auf Ihre Fragen gespannt. Es hat mich übrigens besonders gefreut, dass ich meine beiden anderen Gesprächspartner des Panels, Martin Friedrich (Lansdowne Partners Austria GmbH) und Florian Schmitt (VBG Invest AG), schon im Vorfeld schon einmal persönlich kennengelernt habe.

Hill: Welche Themen stehen außerdem bei Ihnen auf der Agenda für 2023?

Bektić: Die Themen, die uns im Jahr 2023 aber auch darüber hinaus beschäftigen sind vielfältig. Als Family Office investieren wir langfristig und denken daher in Dekaden. Grundsätzlich klassifizieren wir säkulare Trends in fünf Themengebiete: Geopolitik, Gesellschaft, Wirtschaft, Technologie und Kapitalmarkt. So sind beim Thema Geopolitik zum Beispiel eine multipolare Welt oder die Deglobalisierung im Fokus. Beim Thema Gesellschaft geht es zum Beispiel um Themen wie Nachhaltigkeit oder die Demographie-Wende. Wenn es um die Wirtschaft geht, werden uns nach wie vor die Inflation und Fiskalpolitik beschäftigen. Beim Thema Technologie achten wir zum Beispiel auf die letzten Entwicklungen im Bereich der künstlichen Intelligenz. Zu guter Letzt, beim Thema Kapitalmarkt, analysieren wir unter anderem Alternative Risikoprämien und die zugrundeliegenden Faktoren wie zum Beispiel Value oder Quality, die potenzielle Entkopplung des US-Dollars sowie die daraus resultierende relative Schwäche der USA, oder auch globale Rohstoffengpässe und deren Auswirkung auf die Märkte. Alle fünf Themengebiete sind eng miteinander verknüpft und greifen wie Zahnräder ineinander. Um nur ein konkretes und aktuelles Beispiel zu nennen: Der Krieg in der Ukraine hatte und hat weiterhin Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Im vergangenen Jahr hat er zu einer erhöhten Volatilität und Unsicherheit auf den Märkten geführt, insbesondere im Hinblick auf die Auswirkungen auf die globalen Energiepreise und die geopolitischen Spannungen. Aufgrund der politischen Spannungen und Sanktionen gegen Russland kam es zu Kapitalabflüssen aus der Region und zu Turbulenzen auf den Währungsmärkten. Darüber hinaus hat der Konflikt die europäischen Gaslieferungen beeinträchtigt und zu einem Anstieg der Energiepreise geführt, was wiederum zur Inflation beigetragen hat. Insgesamt hat der Ukraine-Konflikt gezeigt, wie eng geopolitische Ereignisse mit den Finanzmärkten verknüpft sind und wie wichtig es ist, politische und wirtschaftliche Risiken in die Anlagestrategie einzubeziehen.

Hill: Was machen Sie, wenn Sie gerade nicht mit dem Thema Finanzmärkte beschäftigt sind?

Bektić: Insgesamt ist es ein wichtiger Teil meines Lebens, ein Gleichgewicht zwischen meiner Arbeit und meinem Privatleben zu finden. Eines meiner „Hobbies“ ist das Unterrichten von jungen Menschen an Universitäten weltweit. Ich finde es unglaublich erfüllend, meine Erfahrungen und mein Wissen mit der nächsten Generation zu teilen und sie dabei zu unterstützen, ihre Ziele zu erreichen. Diese Tätigkeit gibt mir auch die Möglichkeit viel zu reisen, mich mit aufstrebenden Talenten auszutauschen und von ihnen zu lernen. Etwas, das ich sehr schätze, ist Zeit mit meinem Sohn zu verbringen. Abseits der Finanzmärkte hilft es mir, meine Batterien aufzuladen und mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Einfach mal abzuschalten und gemeinsam die Natur zu genießen oder gemeinsam zu spielen, gibt mir die Möglichkeit, die Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und meine Gedanken zu sortieren. Schließlich bin ich auch leidenschaftlicher Motorradfahrer. Das Fahren auf der Straße gibt mir ein Gefühl von Freiheit, das mich begeistert. Es hilft mir, meinen Kopf freizumachen und klare Gedanken zu bekommen. Während der Fahrt kann ich mich vollständig auf meine Umgebung und das Fahren konzentrieren und mich vollkommen entspannen.

Hill: Sie arbeiten bei FINVIA in Frankfurt und leben auch hier. Wo Sie gerade von Entspannung sprechen – warum ist Frankfurt beruflich und privat ein interessanter Standort? Oft wird ja behauptet, dass die Stadt sich zu schlecht verkauft.

Bektić: In Frankfurt lässt es sich gut leben. Als einzige deutsche Metropole hat es Frankfurt im letztjährigen Ranking der britischen „Economist“-Gruppe unter die Top Ten der lebenswertesten Städte der Welt geschafft. Für mich persönlich bietet Frankfurt eine enorme Vielfalt, sowohl beruflich als auch privat. Zum einen ist Frankfurt das wichtigste Finanzzentrum Deutschlands und eines der bedeutendsten weltweit. Das breite Angebot an Bildungseinrichtungen sowie die internationalen Messen ziehen regelmäßig Fachleute aus aller Welt an und bietet eine Plattform für den Austausch von Ideen, Geschäftskontakten und Innovationen. Die Stadt ist zudem ein wichtiger Bahnknotenpunkt und Autobahnkreuzungspunkt, was eine gute Erreichbarkeit sowohl innerhalb Deutschlands als auch international gewährleistet. Da ich selbst nicht in Deutschland geboren wurde, empfinde ich Frankfurt als eine eine kosmopolitische Stadt mit einer reichen kulturellen Vielfalt. Apropos Entspannung: Die Stadt hat zudem eine grüne Seite mit vielen Parks und dem Mainufer, die zum Erholen und Entspannen einladen.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Ich freue mich auf das Panel mit Ihnen in Monaco.



Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main.
Kontakt: info(at)markus-hill.de; Website: www.markus-hill.de

Prof. Dr. Demir Bektić verantwortet bei FINVIA das Portfoliomanagement und ist Mitglied des Investmentkomitees. Dazu ist er außerplanmäßiger Professor für Finance an der International University of Monaco und unabhängiger Experte im Gremium des Bundesverbandes Alternative Investment e.V. (BAI) zur Vergabe des jährlichen BAI-Wissenschaftspreises.

VERANSTALTUNGSHINWEIS FundForum International 2023 (27.6. – 28.6.2023): https://informaconnect.com/impower-fundforum/



Quelle: www.institutional-investment.de

FRANKFURT & RESEARCH: Studie „Immobilien, Alternative Investments und ESG“, Wiesbadener Investorentag, USA, Immobilien & „Funds, Bikes & Espressi“ (INTERVIEW – Alexander Scholz, Telos GmbH)

„Mir ist es eingefallen, während ich Fahrrad fuhr.“ (Albert Einstein). Markus Hill*sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE mit Alexander Scholz, Telos Gmbh, über die Investorenbefragung 2023 „Immobilien, Alternative Investments & ESG“. Themen wie Private Debt, Infrastruktur, US-Immobilien und Risikomanagement bei institutionellen Investoren werden hier ebenso angesprochen wie das Thema Podcast, „Funds, Bikes & Espressi“ und der Wiesbadener Investorentag.

Hill: Herr Scholz, Sie hatten Anfang des Jahres zusammen mit artis institutionelle Investoren bezüglich deren Anlageverhalten bei Immobilien und Alternative Investments befragt. Was sind die wesentlichen Erkenntnisse der Umfrage?

Scholz: Zunächst möchte ich mich bei allen Teilnehmenden ganz herzlich bedanken. Je höher die Teilnehmerzahl, umso höher ist die Aussagekraft einer Studie. Mit erneut knapp 60 teilnehmenden deutschen institutionellen Investoren können wir mit Fug und Recht sagen, dass die Studie eine sehr hohe Aussagekraft hat. Betrachtet man die Ergebnisse, so lässt sich eine gewisse Zurückhaltung der institutionellen Investoren feststellen – quasi ein „Verschnaufen“. Gerade im Bereich der Immobilien ist die Euphorie der letzten Jahre zum Stoppen gekommen. Ein deutlicher Ausbau der Immobilienquoten ist nicht zu erwarten – aber auch kein Ausverkauf bestehender Objekte. Bei den Alternative Investments liegen Infrastruktur und erneuerbare Energien weiterhin im Trend. Bei Private Debt ist wie bei Immobilien eine gewisse Zurückhaltung zu spüren.

Alexander Scholz, TELOS GmbH
Alexander Scholz, TELOS GmbH

Hill: Worauf führen Sie die Zurückhaltung der Anleger zurück?

Scholz: Vieles hängt mit der Zinsentwicklung zusammen. Insbesondere regulierte institutionelle Investoren mussten spürbare Verluste auf ihre Anleiheninvestments hinnehmen. Dies hat nicht nur das verfügbare Risikokapital der Anleger reduziert, sondern auch zu einer – passiven – Erhöhung der Alternative-Quoten geführt. Infolge dessen warten institutionelle Investoren zunächst den Abruf ihrer in den Vorjahren gemachten Commitments ab, bevor sie Neuallokationen anstoßen. Ein weiterer Effekt der gestiegenen Renditen ist, dass institutionelle Investoren ihre Verpflichtungen nunmehr auch mit klassischen Anlagen wie Staatsanleihen, Covered Bonds sowie Unternehmensanleihen erfüllen können. Platt gesagt: 2,5% bekommen ich auch locker mit einer Mischung aus 50% Staats- und 50% Unternehmensanleihen hin. Auch wenn dies sicherlich zu kurz gedacht ist. Eine vernünftig diversifizierte Asset Allokation mit liquiden und Alternative Investments ist auch weiterhin der richtige Ansatz.

Hill: Gibt es weitere Trends, die Sie auch der Studie ableiten können?

Scholz: Bei Immobilien und Alternatives können wir eine „Internationalisierung“ feststellen. Anleger schauen sich auch in diesen Segmenten zunehmend nach Anlageopportunitäten außerhalb Deutschlands um – zum Beispiel US Immobilien. Im Prinzip verhalten sich die Investoren bei Immobilien und Alternatives so wie sie es früher auch bei den klassischen liquiden Anlageklassen gemacht haben. Statt wie früher DAX und REX sind heutzutage Aktien und Anleihen aus den Schwellenländern normale Portfoliobestandteile.

Hill: Wie sieht mit dem Thema Nachhaltigkeit aus? Ist dies aufgrund der Marktentwicklungen aus dem Fokus der institutionellen Investoren gerückt?

Scholz: In Teilen ja. Die hohe Inflation mit all ihren Folgen (steigende Zinsen, Rezession etc.) gepaart mit geopolitischen Ereignissen hat das Thema ESG etwas in den Hintergrund rücken lassen. Dennoch muss man klar sagen, das Asset Manager, die das Thema nicht ernsthaft angehen, zukünftig einen schweren Stand bei der Gewinnung neuer Mandate haben werden. Hier wird alleine die Aufsicht durch ihre Vorgaben sorgen – wie z.B. mit dem 8. Änderungsgesetz für SGB IV Anleger. An dieser Stelle möchte ich auch noch auf einen Video-Cast hinweisen, in dem detaillierter auf die Ergebnisse der Studie eingegangen wird. Danke noch für die Moderation der Runde, über den interessanten Gedankenaustausch zu den Ergebnissen der Studie mit Sebastian Thürmer sowie über das Thema „USA & Immobilien“ mit Martin Krause und Martin Stoß von der BVT Holding habe ich mich sehr gefreut. Investoren, die Interesse an der Studie haben, können sich gerne unter info@telos-rating.de bei uns melden. Über einige Ergebnisse der Studie werden wir bestimmt auch noch bei unserem gemeinsamen Panel in Frankfurt am Main am 7. Juli sprechen. Ich freue mich auf die Diskussion mit Dr. Dominik Benner (Benner Holding GmbH), Florian Schmitt (VBG Invest AG) und Jan-Paul Becker (Jan Paul Becker Institut GmbH). Dort können wir dann auch vertieft über andere Themen wie Due Diligence, Performance, Rendite und die aktuellen Herausforderungen von Family Offices beim Investment in liquide und nicht-liquide Assets sprechen.

Hill: Welche Strömungen nehmen Sie noch bei institutionellen Investoren wahr?

Scholz: Das Jahr 2022 hat tiefe Spuren in den Portfolien hinterlassen. Insofern gewinnt das Thema Risikomanagement klar an Bedeutung. Auf die Frage, worauf institutionelle Investoren bei Managerauswahl Wert legen, wurde das Kriterium Risikomanagement am häufigsten genannt, noch vor Performance. Weitere wichtige Faktoren sind Transparenz, Kommunikation und Kundenbetreuung. Der Faktor Kosten spielt eine deutlich geringere Rolle als noch in den Vorjahren.

Hill: Das ist interessant. Kann man sagen, dass Qualität vor Preis geht?

Scholz: Letztendlich ja, auch wenn dies sicherlich nicht bedeutet, dass die Investoren nun jeden Preis akzeptieren. Auf jeden Fall lohnt es sich, die Qualität der Prozesse und des Risikomanagements genau zu analysieren, wenn man einer Asset Manager auswählt.

Hill: Sie haben das sehr herausfordernde Umfeld für die Investoren angesprochen. Was schlagen Sie den Anlegern konkret vor?

Scholz: Konkrete Anlageempfehlungen sprechen wir bei TELOS nicht aus. Aber vielleicht finden Investoren ja ein paar Anregungen und Ideen beim Wiesbadener Investorentag am 22. Juni. Weitere Informationen stehen auf unserer Homepage (www.telos-rating.de) unter der Rubrik „Veranstaltungen“.

Hill: Verlassen wir die Welt der Kapitalmärkte. Wie lief das Frühjahr in sportlicher Hinsicht?

Scholz: Bei dem Wetter in diesem Frühjahr hätte ich auf Wassersport umsatteln können. Der Regen und die niedrigen Temperaturen haben mir in meinen Planungen gehörig einen Strich durch die Rechnung gemacht. Selbst ein geplantes „Trainingslager“ mit unserem kleinen Team „Funds, Bikes & Espressi“ (an dieser Stelle grüße ich Stephan Jacobs von Active Fundplacement, Peter Kerger von MBMs/GreenVesting und Olaf Struckmeier von Bike Union) Mitte Mai am Gardasee ist ins Wasser gefallen. Insofern war der Saisonauftakt bescheiden, aber ich hoffe einen schönen Sommer mit netten Touren.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main.

Kontakt: info(at)markus-hill.de; Website: www.markus-hill.de

Veranstaltungshinweis „14. Wiesbadener Investorentag“ (22.6.2022)

HIER KLICKEN: Telos Wiesbadener Investorentag