Das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC): “Gestaltung einer digitalen Zukunft im Bereich Blockchain” (Jan Carlos Janke – Hochschule Luzern & Philipp Sandner, Frankfurt School Blockchain Center)

Die Blockchain-Industrie rüttelt am traditionellen Finanzsystem und bringt unzählige neue Produkte und Lösungen auf den Markt. Es gibt jedoch noch immer viele Herausforderungen zu lösen. Unternehmen nehmen deshalb die Herausforderungen selbst in die Hand, gestalten die Industrie neu und entwerfen neue Erfolgsmodelle. Das Frankfurt School Blockchain Center sieht sich hier in der Aufgabe, motivierten Unternehmern, Führungskräften und Young Professionals ein breites Spektrum an Bildungsangeboten, Beratung, Events und Industry Insights anzubieten, damit diese Interessierten mit dem richtigen Know-How die Industrie mitgestalten können und so die Digitalisierung in Europa voranzutreiben.

Autoren: Jan Carlos Janke, Philipp Sandner

Einleitung

Die Krypto-Industrie und deren Innovationen schreiten stetig voran. Es gibt mittlerweile spannende globale Entwicklungen, wie am Beispiel der Vorreiterrolle El Salvadors, wo Bitcoin als Landeswährung eingeführt wurde, ersichtlich wird. Nun folgen weitere Länder, wie die Zentralafrikanische Republik und Panama, die auch Bitcoin als legale Währung einführen. Zusätzlich steigt die Zahl an Unternehmensgründungen in der Krypto-Industrie sowie an Investitionen im Bereich Decentralized Ledger Technologies (DLT) und in Decentralized Finance DeFi stetig. Neuerdings sind auch Themen wie Non-Fungible-Tokens (NFT) sehr im Gespräch, da sie die Konzepte des digitalen Ausdrucks, der Kultur und des Eigentums neu definieren. Jedoch ist auch zu beobachten, dass das  schnell entwickelnde Ökosystem vielen schwer macht inhaltlich auf dem Laufenden zu bleiben. 

Je weiter die Industrie voranschreitet, desto öfter stößt man auf Herausforderungen, die es gemeinsam zu lösen gilt. Derzeitige Herausforderungen der Industrie sind mitunter

  • Resistenz gegen Hacks und Sicherheitslücken,
  • klare Richtlinien für die KYC/AML-Berichterstattung unter Wahrung der Privatsphäre,
  • die einheitliche Klärung von Steuervorschriften auf EU-Ebene,
  • zuverlässige Kandidaten für offene Jobs in der Industrie,
  • klare Regeln wie DAOs als Rechtsform durchzusetzen sind und
  • eine zuverlässige Interoperabilität zwischen Layer 1 Ökosystemen und realen Vermögenswerten herzustellen.

Die Herausforderung bezüglich Web 3.0 und Kryptowährungen in Deutschland besteht darin, die digitale Sozialisierung voranzutreiben und Expertise zu entwickeln. Die Gestaltung des technologischen Fortschritts ist wesentlich für den wirtschaftlichen Standort Frankfurt am Main, für Deutschland und für Europa. Das Frankfurt School Blockchain Center trägt dazu bei, indem wir eine Plattform für Manager, Start-Ups, Technologie- und Industrieexperten bereitstellen und uns dort über neue Erkenntnisse und Best Practices austauschen. Mit unseren Partnern arbeiten wir an innovativen Konzepten bezüglich Decentral Finance (DeFi), Central Bank Digital Currencies (CBDC) und digitale Transformation. Das Portfolio des FSBC erstreckt sich über Forschung, Beratung, Bildung und Events.

Philipp Sandner: “Die Zukunft ist dezentral: Blockchain wird unsere Gesellschaft verändern, Unternehmen und den Finanzsektor auf den Kopf stellen und auch die Art und Weise, wie wir mit Vielfalt in Führung und Technologie umgehen und sie leben. Es ist nun an jedem von uns Teil dieses Wandels zu sein.“

Jan Carlos Janke: “Blockchain, speziell digitale Identitäten und DeFi unter Berücksichtigung von NFTs und DAOs werden die Zukunft dramatisch verändern. Entweder wird sich auf eine immer schneller werdende Veränderung von Geschäftsfeldern eingestellt oder Disruption ist unausweichlich. Das Frankfurt School Blockchain Center verfolgt dementsprechend das Ziel, die Industrie aktiv mitzugestalten.”

Ziele und Projekte des Frankfurt School Blockchain Centers

Was ist das Frankfurt School Blockchain Center? Das FSBC ist ein Think-Tank und Forschungszentrum, welches sich in erster Linie auf die Erforschung der Auswirkungen der Blockchain-Technologie konzentriert. Neben der allgemeinen Forschung und der Entwicklung von Prototypen organisiert das FSBC zahlreiche Bildungsangebote für Studierende und Führungskräfte, darunter Kurse auf dem Campus, Workshops und Konferenzen.

Was ist der Schwerpunkt? Derzeit konzentriert sich das FSBC auf Krypto-Assets, digitale Wertpapiere, den digitalen Euro, Tokenisierung von Vermögenswerten, Decentralized Finance (DeFi) und Non Fungible Tokens (NFTs).

Welche Projekte? Im Einzelnen veranstalten wir die Crypto Assets Conference (CAC), das DLT Talents-Programm zur Ausbildung von Frauen im Blockchain-Bereich, das DeFi Talents-Programm und das NFT Talents Programm, welches im Juni 2022 startet.. Darüber hinaus haben wir die Digital Euro Association (DEA), die International Token Standardization Association (ITSA), das Beratungsunternehmen  INTAS.tech für den Bereich der digitalen Vermögenswerte und das DEC Institute als Organisation, die das Blockchain-Wissen von Führungskräften zertifiziert, mitgegründet.

Im Folgenden werden einige Initiativen des FSBCs vorgestellt:

Der Master in Blockchain & Digital Assets erklärt zunächst, wie die Blockchain-Technologie die grundlegende Infrastruktur für die Finanz- und Kapitalmärkte der Zukunft sein kann. Dazu gehören auch Krypto-Assets und DLT-Lösungen für Unternehmen. Die Studierenden werden die notwendigen Kompetenzen und technischen Grundlagen erwerben, um zielgerichtete und IT-gesteuerte Organisationen zu führen, die eine finanzielle, digitale und strategische Transformation durchlaufen. Das Programm ist deshalb speziell auf die Bedürfnisse von Managern oder Fachleuten zugeschnitten, die während ihres Studiums voll berufstätig bleiben und gleichzeitig Fachwissen erwerben wollen, um ihr Unternehmen weiterzuentwickeln.

DieBlockchain Academy ist das Knowledge Hub des Frankfurt School Blockchain Centers und beinhaltet einen kostenfreien Zugang zu vielen Videos aus den Konferenzen und Veranstaltungen mit unseren Partnern und ist die perfekte Ergänzung für einen Karriereboost: Ein umfassender 12-stündiger Kurs, der die drei entscheidenden Aspekte erfolgreicher Blockchain-Projekte im Detail beleuchtet. Technologie, Anwendung und Implementierung sind in der Blockchain Masterclass in 13 Abschnitte und 65 Themen unterteilt und stellt den ersten wichtigen Schritt in die Welt der Blockchain mit anschließender Zertifizierung dar.

Die Crypto Asset Conference ist eine führende europäische Krypto-Konferenz zum Aufbauen von professionellen Netzwerken. Auf dieser Konferenz trifft ein breites Spektrum an Branchenexperten und Vordenkern aufeinander, um in Vorträgen, Diskussionen und Pitches aktuelle Trends in den Bereichen DLT, Blockchain und Krypto-Assets auf höchstem Niveau zu diskutieren. Diese haben in den letzten Jahren sowohl auf privater als auch auf institutioneller Ebene einen deutlichen Popularitätsschub erfahren. Die Panel-Diskussionen umfasst ein breites Spektrum an Krypto-Themen, wie Bitcoin, dezentrales Finanzwesen, digitale Wertpapiere und deren Infrastruktur, sowie den digitalen Euro und die digitale Identität in dezentralen Netzwerken.

Das Programm DLT Talents fördert ambitionierte Frauen für Führungsaufgaben im Blockchain-Bereich, denn die Blockchain Community ist zu 90 % männlich geprägt und das Programm zielt darauf ab, dies zu ändern. Das Programm ist für die Teilnehmerinnen kostenfrei. Unter diesem Link kann man sich für eine Teilnahme bewerben.

Das Programm DeFi Talents ist jüngst gestartet und fördert junge und innovative Talente im Bereich Decentralized Finance (DeFi). Das Programm befähigt Motivierte, in die Blockchain-Technologie und insbesondere in DeFi einzutauchen und mitzuwirken. So erreichen die Teilnehmer die Grundlage für eine erfolgreiche Karriere in der Blockchain-Industrie. Das Programm ist für die Teilnehmer kostenfrei. Bei Interesse an einer Teilnahme, einfach hier bewerben.

Die Seminarreihe Digital Asset Management ist speziell auf Führungskräfte zugeschnitten, welche die Zukunft der Finanzbranche mitgestalten möchten. Sie  wurde in Kooperation mit der ifb Group entwickelt. Die Referenten der Seminare sind führende Blockchain-Experten und Unternehmer im Bereich Blockchain. Das Programm besteht aus vier Blöcken, welche jeweils technologische, rechtliche Aspekte, sowie Use Cases und eine praktische Zusammenführung behandeln. Im Abschlusskolloquium werden die Use Cases präsentiert und diskutiert. Neben dem Thema Blockchain steht hier auch ein intensives Networking zwischen den Teilnehmern und Referenten im Vordergrund.

Die International Token Standardization Association (ITSA) hat sich zur Aufgabe gemacht, den dynamisch wachsenden Bereich der Token zu analysieren und Ansätze für Standardisierung zu entwickeln.Der Aufbau einer Datenbank, die die Analyse von Krypto-Token, die Token-Identifikations- und Klassifizierungsdaten mit Markt- und Blockchain-Daten kombiniert und die Festlegung von Standards für globale Token-Märkte ist dabei wesentlich. Die Erhöhung der Transparenz im Umgang mit Token und das Verständnis über deren Kategorisierung liegt dabei im Fokus.

Die Digital Euro Association (DEA) ist ein Think-Tank, der sich auf den digitalen Euro in verschiedenen Formen fokussiert: Digitale Zentralbankwährungen (CBDCs), Stablecoins und andere Formen sind das Thema. Aufgabe der DEA ist es, durch Forschung und Bildung zum öffentlichen und politischen Diskurs beizutragen und eine Plattform und Gemeinschaft für politische Entscheidungsträger, Technologie-Experten und Ökonomen zu schaffen, um Themen rund um digitales Geld zu diskutieren.

Die INTAS.tech ist ein Beratungsunternehmen für Digital Assets und verbindet breites und relevantes Fachwissen aus Wirtschaft mit Wissenschaft und Technologie. Hierbei steht die Integration und Handhabung von digitalen Assets für Finanzunternehmen und digitale Vermögensstrategie im Vordergrund. Die INTAS.tech integriert digitale Assets entlang aller Dimensionen der gesamten Wertschöpfungskette. Hierzu gehört die Konzeption und technische Umsetzung einer Digital-Asset-Strategie, z.B. Portfoliomodellierung,

Das DEC Institute ist eine Gesellschaft und Vereinigung, die von führenden akademischen Institutionen mit starkem Fokus auf Blockchain-Technologien gegründet und unterstützt wird, darunter das University College London, die Frankfurt School of Finance & Management, die Politecnico di Milano Graduate School of Business, das Indian Institute of Technology Hyderabad und die Hochschule Luzern. Ziel vom DEC Institute ist, ein professionelles Zertifizierungsangebot für Fachleute zu gestalten, die im Bereich der Distributed Ledger Technologies und Digital Assets arbeiten. Das DEC Institute hat daher 2021 die weltweit ersten Programme für Charterholder ins Leben gerufen, den Chartered Blockchain Expert 1 – CBX® und den Chartered Digital Asset Analyst 1 – CDAA®.

Der Newsletter unterstützt durch E-Mails in das gesamte Blockchainthema zu finden. Des Weiteren stellt es Ihnen einen Überblick verschiedener Vorträge der Crypto Asset Konferenz zur Verfügung und es wird über Aktuelles aus der Industrie berichtet.

Das Team des Frankfurt School Blockchain Centers freut sich auf einen Diskurs über die Blockchain-Technologie – vom Bitcoin, über DeFi, Smart Contracts, NFTs, Oracles, über Interoperabilität bis hin zum digitalen Euro und weiteren spannenden Themen.


Über die Autoren

Jan Carlos Janke, Double Msc. EADA und EBS, ist Unternehmer, Investor und wissenschaftlicher Mitarbeiter an der HSLU, sowie war es am FSBC der Frankfurt School. Hier verantwortet er das Business Development und ist Projektmanager. Er ist Geschäftsführer eines PropTechs. Des Weiteren hat er mehrjährige Berufserfahrung als Referent der Geschäftsleitung im Bereich Family-Office, sowie Private Equity. Er ist Experte für digitale Vermögensverwaltung mit Schwerpunkt auf DeFi, Blockchain- und Smart-Contract-basierte Finanzmärkte.

Jan Carlos Janke koordiniert die Swiss Digital Finance Conference 2022 und wird an diese auch vor Ort leiten.

Prof. Dr. Philipp Sandner hat das Frankfurt School Blockchain Center (FSBC) gegründet. Von 2018 bis 2021 wurde er von der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) als einer der „Top 30“ Ökonomen in Deutschland gelistet. Außerdem gehörte er zu den „Top 40 unter 40“ – ein Ranking des deutschen Wirtschaftsmagazins Capital. Er war Mitglied des FinTech Council und des Digital Finance Forum des Bundesfinanzministeriums in Deutschland. Außerdem ist er im Verwaltungsrat von FiveT Fintech Fund, 21e6 Capital und Blockchain Founders Group – Unternehmen, die in der Risikokapitalfinanzierung für Blockchain-Startups und der Verwaltung von Krypto-Investitionen tätig sind.

Die Expertise von Prof. Sandner umfasst die Blockchain-Technologie im Allgemeinen, Krypto-Assets wie Bitcoin und Ethereum, dezentralisierte Finanzen (DeFi), den digitalen Euro, die Tokenisierung von Vermögenswerten und Rechten sowie die digitale Identität.

Weiterführende Links:

https://www.frankfurt-school.de/home

https://www.frankfurt-school.de/home/research/centres/blockchain

https://my.blockchain-academy.io/home

https://my.dlt-talents.com/

https://philippsandner.medium.com/call-for-application-for-defi-talents-an-18-week-mentoring-program-empowering-talent-for-121db00c70fc

https://home.digital-euro-association.de/en

https://my.itsa.global/

https://assets.intas.tech/

https://paymentandbanking.com/news-die-wichtigsten-krypto-meldungen-des-monats-dezember/

https://www.linkedin.com/pulse/messaris-2022-crypto-theses-key-takeaways-vijay-ayyar/

https://www.forbes.com/sites/philippsandner/2022/01/13/10-predictions-for-blockchain-crypto-assets-defi-and-nfts-for-2022/?sh=4ac5c19b4911

https://cryptoexplained.substack.com/p/crypto-trends-for-2022-from-messaris

https://messari.io/pdf/messari-report-crypto-theses-for-2022.pdf

Quelle: www.fondsboutiquen.de

FINANZPLATZ FRANKFURT: „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternativen Investments“ (Studie – artis Institutional Capital Management & TELOS)

Die Umfrage wurde vor wenigen Wochen abgeschlossen. An der Studie hatten 64 deutsche institutionelle Investoren teilgenommen, welche zusammengerechnet ein Anlagevolumen von knapp 1,2 Billionen Euro verantworten.  

Bei der Studie ging es um derzeit aktuelle Trends im Immobilien- und alternativen Anlagesegment, u. A. Themen wie Private Debt, Private Equity, erneuerbare Energien sowie Investitionen in klassische Infrastruktur. Ein weiterer Schwerpunkt dieser Studie waren Befragungen zu Themen wie Nachhaltigkeit, ESG und Impact Investing (Artikel 9, EU-Offenlegungsverordnung). Folgende Rückschlüsse lassen sich dadurch für die Zukunft ableiten:

  • Immobilienanlagen sind immer noch gefragt, allerdings ist eine gewisse Sättigung bei den Investmentquoten zu erkennen, neue Nutzungsarten sind nur noch bedingt gesucht.  
  • Private Debt und Infrastructure Equity dürften die neuen Stars in den kommenden Jahren werden. Hier sind massive Aufstockungen seitens der institutionellen Investoren vorgesehen. 
  • Insbesondere Energiethemen werden bei Infrastructure und Private Debt bevorzugt. Bei Erstinvestitionen in die Assetklasse Private Debt stehen allerdings Real Estate-Themen im Fokus der institutionellen Investoren.
  • Das Thema Nachhaltigkeit hat weiter an Bedeutung gewonnen – sowohl exogen durch aufsichtsrechtliche Vorgaben ausgelöst, aber insbesondere auch in der internen Wahrnehmung seitens der institutionellen Investoren sowie der Berücksichtigung von ESG- Aspekten bei Investitionen in Alternative Assets. Auch das Thema Impact Investing stößt zunehmend auf Interesse seitens der Investoren.

Über artis Institutional Capital Management GmbH

artis Institutional Capital Management GmbH ist ein Placement Agent für institutionelle Anleger, spezialisiert auf die Segmente Immobilien und Alternative Investments. artis versteht sich als Bindeglied zwischen Anbietern (Asset Managern) und institutionellen Anlegern. Im Fokus stehen wertige und renditeträchtige Anlagemöglichkeiten für den institutionellen Investor wie auch nachhaltige Lösungen für Wirtschaft, Finanzmärkte und Gesellschaft.

Kontakt:                                                                                                                                                        

Sebastian Thürmer                                                                                                                        
Geschäftsführender Gesellschafter                                                                                                                 
st@artis-icm.de                                                                                                                                                      
+49 69 71 91 439-10 oder +49 172 664 2087

Über TELOS GmbH

Die TELOS GmbH, ein vor mehr als 20 Jahren gegründetes, inhabergeführtes Unternehmen, versteht sich als Brücke zwischen institutionellen Investoren und Anbietern von Asset Management bzw. Administrationsdienstleistung (Master –/ Service KVGen und Verwahrstellen) auf der anderen Seite. Das Angebot von TELOS umfasst im Wesentlichen die vier Bereiche Ratings, Consulting, Studien und Publikationen sowie Veranstaltungen. Bei allen Dienstleistungen spielen die Themen Alternative Assets und Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle.

Kontakt:

Alexander Scholz                                                                                                                                    
Geschäftsführer & Gesellschafter                                                                                       
alexander.scholz@telos-rating.de                                                                                                                    
+49 611 9742 120

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Quelle: www.fondsboutiquen.de

WUNDERKAMMER & FRANKFURT: Was Aristoteles mit Mäzenatentum zu tun hat (Gastbeitrag – Prof. Dr. Patrick Peters)

Aristoteles entwickelt in der Nikomachischen Ethik das Konzept der Eudaimonie als einem Kernbegriff der antiken Philosophie. Damit meint er das vollkommene, absolute Gute, das sich in dauerhaften Handlungen vollzieht. Bei näherer Betrachtung wird auch die Verbindung zu Mäzenatentum und Philanthropie deutlich.

Um das Heute zu verstehen, lohnt sich oftmals der Blick in die Vergangenheit. So auch, um sich einem besonderen Verständnis von Mäzenatentum und Philanthropie zu nähern. In diesem Fall reicht der Blick in die Vergangenheit sogar fast 2500 Jahre zurück und führt ins antike Griechenland. Und zwar zu Aristoteles (384 bis 322 vor Christus), dem wohl bekanntesten Schüler des großen Platon. Aristoteles gehört zu den einflussreichsten Philosophen und Naturforschern der Geschichte und hat zahlreiche Disziplinen entweder selbst begründet oder maßgeblich beeinflusst, darunter Wissenschaftstheorie, Naturphilosophie, Logik, Biologie, Physik, Ethik, Staatstheorie und Dichtungstheorie.

Nikomachische Ethik ist die älteste wissenschaftliche Ethik Europas

Eigentlich kann man nicht sagen, dass Aristoteles für etwas besonders bekannt war. Seine überlieferten Werke in Gänze haben die europäische Geistesgeschichte und kulturell-intellektuelle Entwicklung derart geprägt, dass man von jeder Wertung besser Abstand nehmen sollte. Ist die Poetik wichtiger als die Rhetorik, die Metaphysik wichtiger als die Politik? Was im Zusammenhang mit Mäzenatentum und Philanthropie indes als herausragend erscheint, ist die Nikomachische Ethik. Die Nikomachische Ethik (im Folgenden werden Zitate aus der Nikomachischen Ethik mit dem Kürzel „NE“ in Kombination mit dem entsprechenden Buch und Kapitel gekennzeichnet) gilt als die bedeutendste der drei unter dem Namen des Aristoteles überlieferten ethischen Schriften und ist die älteste wissenschaftliche Ethik Europas. Die Bücher V—VIII sind identisch mit den Büchern IV—VI der Eudemischen Ethik.

Das Endziel ist die Erlangung des eigentlichen Guten

Aristoteles entwickelt in der Nikomachischen Ethik das Konzept der Eudaimonie als einem Kernbegriff der antiken Philosophie. Der Begriff geht auf das altgriechische „εὐδαιμονία“ zurück, das so viel bedeutet wie „von gutem Geist“. Gewöhnlich wird Eudaimonie einfach mit „Glück“ oder „Glückseligkeit“ übersetzt. Das ist in der klassischen Philologie und Philosophie umstritten, weshalb der Begriff häufig in der Fachliteratur nicht übersetzt wird. Schon weit vor Aristoteles ist die Eudaimonie ein Basiskonzept in Literatur und Philosophie. So unterscheidet beispielsweise Platon zwischen dem erfreulichen Zustand Eudaimonie als hohem Wert und der Lust („hēdonḗ“), die er als Gut niederen Ranges betrachtet. Mit Eudaimonie meint er das vollkommene, absolute Gute, das in der platonischen Werteordnung höchsten Rang einnimmt.

Diese Haltung nimmt auch Aristoteles ein. in der Nikomachischen Ethik benennt Aristoteles die Eudaimonie als das für einen Menschen höchste Gut, ohne Platon zu kopieren. Denn Aristoteles lehnt die platonische Ideenlehre ab und ordnet die Ziele hierarchisch. Das Endziel ist die Erlangung des eigentlichen Guten, das an der Spitze aller Güter steht. Somit besteht die Hauptaufgabe der philosophischen Ethik darin zu bestimmen, was das höchste Gut ist: „Jede Technik und jede Methode, desgleichen jedes Handeln und jedes Vorhaben zielt, wie es scheint, auf irgendein Gut ab; deshalb hat man das Gute treffend als das bezeichnet, worauf alles abzielt.“ (NE I 1, 1094a)

Das Gute ist ein verbindendes, übergeordnetes Prinzip

In der Wissenschaft herrscht Einigkeit, dass das Gute zugleich ein sittlicher Grundbegriff ist und damit die Frage betrifft, wie man sein und sich verhalten soll. Das Gute zielt damit nicht allein auf Vorteilsmaximierung im Sinne des Wollens und Wünschens ab (vgl. Buchheim, Thomas (1999): Aristoteles. Freiburg/Basel/Wien: Herder, S. 145). Das folgt dem Verständnis, dass Aristoteles das Gute als intersubjektiven Begriff ansieht, der immer relativ auf den Menschen als rationales Wesen abgestellt ist, der sich kontinuierlich im Austausch mit anderen darüber befinde, was gut ist oder eben nicht (vgl. ebd.).

Kurz gesagt: Das Gute ist ein verbindendes, übergeordnetes Prinzip, das sich nicht in Details verstrickt und auch nicht nur in Bruchstücken verstanden werden kann. Der, der wirklich gut sein will, muss dies als Globalziel anerkennen. Es reicht nicht aus, temporär gut zu sein. Das Gute als Zweck des Lebens ist menschliche Handlungsmaxime und identitätsstiftende Kategorie. Es genügt also nicht, tugendhaft und gut sein zu wollen. Die Handlungen müssen diesem Vorsatz entsprechen, um wirklich gut zu sein. Das Gutsein wird zum Maßstab des Handelns.

Freigebigkeit setzt den Besitz von Geldmitteln voraus

Interessanterweise erkennt Aristoteles auch bestimmte Grundbedingungen, um der Handlungsmaxime der dauerhaften guten Tat entsprechen zu können. Das Gute kann sich nur in echten Handlungen vollziehen, die wiederum von der Möglichkeit vorgegeben sind, die dafür notwendigen Mittel vorzuhalten. Freigebigkeit setzt den Besitz von Geldmitteln voraus! Eudaimonie, Glückseligkeit, wird um ihrer selbst willen erstrebt (das sogenannte Ergon-Argument). Alle anderen Güter werden nur benötigt, um dieses Ziel zu erreichen. Damit ist Eudaimonie das vollkommene und selbstgenügsame Gut und das Endziel des Handelns und das „Erstrebenswerteste von allem, und zwar so, dass man ihm nichts mehr hinzufügen kann“ (NE I 5, 1097b). Aber es lässt sich nur dann erreichen, wenn die wirtschaftliche Basis abgesichert ist. Wer finanzielle Not leidet, kann sich dem Guten nicht mit voller Kraft zuwenden, da er um die eigene Existenz kämpfen muss.

Mäzene stiften Sinn auf vielen Ebenen

Hierbei wird auch die Verbindung zu Mäzenatentum und Philanthropie deutlich. Ein Mäzen ist bekanntlich eine Person, die einen anderen Menschen, einen Verein oder Einrichtungen mit Geld bei der Umsetzung eines Vorhabens unterstützt, ohne eine direkte Gegenleistung zu verlangen. Dafür wird also persönliches Vermögen benötigt – und zwar der Teil des Vermögens, der nicht zur Deckung der eigenen Bedürfnisse benötigt wird. Im Leben des Mäzens ist also die Unterstützung einer kulturell-künstlerischen Sache die Eudaimonie, das große Gute, der übergeordnete Zweck der Existenz. Mäzene stiften Sinn auf vielen Ebenen. Sie übernehmen Verantwortung für den Kulturbetrieb und werden beispielsweise Teil einer Gemeinschaft, die Musik als Quelle der Inspiration und Lebensfreude auf höchstem Niveau fördert. Das ist die Handlungsmaxime eines Mäzens: für Künstlerinnen und Künstler eine existentielle Unterstützung zu schaffen, um Entfaltung und künstlerisches Schaffen zu ermöglichen. Durch dieses Tun erreichen Mäzene ihre Eudaimonie und beweisen ihren Weg zum Guten im Aristotelischen Sinne.

Somit beschreibt Aristoteles, ohne es zu nennen, in der Nikomachischen Ethik die Grundprinzipien von Mäzenatentum und Philanthropie. Aristoteles fragt sich, wie das Leben zu Eudaimonie führen kann. Die Antwort ist gegeben: durch echte Handlungen, die das Gute fördern, wie es Mäzene tun. Der Sinn des Lebens ist Eudaimonie; diese kann nicht hedonistisch-individualistisch gelingen, sondern allein durch die Kultivierung einer sinnvollen, zweckgerichteten Existenz, um dadurch ein erfolgreicher Mensch zu werden. Mäzene geben durch ihre Wahl des Eudaimonie-Prinzips der Gesellschaft einen nachhaltigen Wert zurück und nutzen damit ihren wirtschaftlichen Erfolg für das übergeordnete Gute.


Dr. Patrick Peters ist Professor für PR, Kommunikation und digitale Medien an der Allensbach Hochschule in Konstanz und befasst sich als Unternehmensberater (Klare Botschaften), Publizist und Wissenschaftler ausgiebig mit Ethik und Kommunikation. Er ist Chefredakteur des Impact Investing-Magazin.

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FRANKFURT & MÄZENATENTUM: „Mäzene und Mäzenatinnen* fördern besonders begabte Personen – z.B. im Bereich Musik – bei der Entfaltung ihres persönlichen Talents und ermöglichen kulturelle Höchstleistungen.

Mäzenatisches Engagement geschieht direkt z.B. durch die Bereitstellung von Instrumenten oder durch Vergabe von Stipendien und zielt im Unterschied zu Sponsoring  nicht auf eine direkte Gegenleistung ab.“

Quelle: www.maezena.de

FINANZPLATZ FRANKFURT: Real Assets, Digital Assets, ESG und Master KVG-Studie – virtuelle Welten, Smarttrainer & isotonische Kaltgetränke (Interview – Alexander Scholz, Telos GmbH)

Real Assets, Digital Assets, Alternative Investments und ESG – viele dieser Themen werden auch in 2022 mit großem Interesse von Asset Management Consultants verfolgt. Markus Hill sprach für Finanzplatz Frankfurt Main mit Alexander Scholz, Telos GmbH, über den aktuellen Fokus von institutionellen Investoren in diesen Anlage-Segmenten und über aktuelle Ergebnisse der Telos Master-KVG-Studie. Abgerundet werden seine Ausführungen durch Gedanken zu virtuellen und realen Welten, Smarttrainer und isotonischen Kaltgetränken.

Hill: Herr Scholz, Sie bei TELOS pflegen ja eine enge Beziehung zu institutionellen Investoren, sind hier konstant im Dialog. Was beobachten Sie aktuell in dieser Anlegergruppe?

Scholz: Wir sehen weiterhin einen ganz klaren Trend zu den sogenannten Alternativen Investments. Neben dem Klassiker Immobilien sind dies nun vor allem Private Debt, Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Dies zeigen klar die Ergebnisse verschiedenen Umfragen, die wir durchgeführt haben. Bestehende Quoten sollen ausgebaut werden oder bisherige „Nichtinvestoren“ wollen neu in die Assetklassen einsteigen. Zudem registrieren wir ein steigendes Interesse an intelligenten Risikomanagementstrategien. Gerade der Januar hat wieder gezeigt, dass die Kapitalmärkte nun mal keine Einbahnstraße sind und dass die alte Regel der kommunizierenden Röhren (wenn die Aktien fallen, dann steigen die Renten/Staatsanleihen) nicht immer greift. Hier sind einige statische Sicherungsansätze an ihre Grenzen gestoßen. Das dritte große Thema sind die drei Buchstaben „E“, „S“ und „G“ – also Nachhaltigkeit. Getrieben durch verschiedene Faktoren gewinnt das Thema ESG bei den Investoren immer mehr an Bedeutung und beschäftigt dies zunehmend mehr. Dies betrifft zum einen die interne Seite durch das Entwickeln hauseigener ESG Strategien. Dies betrifft aber auch die externen Partner der Investoren durch die steigenden Anforderungen an deren Leistungsfähigkeit im Bereich Nachhaltigkeit. Gerade beim Thema ESG schauen die Investoren ihren Asset Managern zunehmend kritischer auf die Finger.

Alexander Scholz, Telos GmbH

Hill: Sie betreuen ja auch das Segment der Kapitalverwaltungsgesellschaften (KVGs) – welchen aktuellen Trends sehen Sie hier derzeit?

Scholz: Auch bei den Administrationsdienstleistern, insbesondere bei den KVGen, spielen Alternatives und Nachhaltigkeit eine große Rolle. Durch die Veränderungen in den Allokationen der institutionellen Investoren mit steigenden Alternative-Quoten stehen die KVGen vor der großen Herausforderung, diese administrieren und in das ganzheitliche Reporting für die Investoren aber auch in das aufsichtsrechtliche Reporting zu müssen. Hier sehen wir deutliche Anstrengungen bei den KVGen, diesen Herausforderungen gerecht zu werden. Die zweite Baustelle ist das Thema ESG. Dies betrifft die KVGen auf verschiedenen Ebenen. Zum einen müssen sie in der Lage sein, die meist individuellen ESG-bezogenen Anlagerestriktionen überwachen zu können. Zum anderen steigen die Anforderungen der Investoren an ein aussagefähiges Nachhaltigkeitsreporting. Hier reicht der Ausweis eines irgendwie berechneten Carbon-Footprint bei Weiten nicht mehr aus. Die Investoren fordern, teils getrieben durch die Aufsicht, wesentliche detailliertere ESG-Reports und Analysen. Dies bedingt oftmals den Bezug der relevanten Daten von mehreren externen ESG-Datenanbietern, was i.d.R. eine kostspielige Angelegenheit ist und wofür die Investoren in der Breite nicht zwingend bereit sind, zusätzliche Gebühren zu zahlen. In unserer aktuellen Telos Master-KVG Studie haben wir diese und weitere interessante Aspekte rund um den Bereich Master-KVG beleuchtet.

Hill: Welche Projekte stehen bei TELOS schwerpunktmäßig in 2022 an?

Scholz: Wenn ich jetzt wieder auf Alternatives und Nachhaltigkeit eingehe, denken Sie vermutlich, ich habe einen Sprung in der Platte. Spaß beiseite, natürlich beschäftigen auch wir uns mit diesen Themen. So analysieren wir Asset Manager, Administrationsdienstleister aber auch Fonds hinsichtlich der Leistungsfähigkeit sowie Umsetzung von ESG. Dabei geben wir jedoch nicht vor, was „gut“ oder „böse“ ist, sondern schauen uns das Thema eher in einem holistischen Verfahren prozessual an, d.h. hat der Asset Manager seine Prozesse und seine Struktur in Bezug auf ESG ausgerichtet. Ein anders spannendes Thema, mit dem wir uns befassen, ist die immer stärkere Digitalisierung im Asset Management. Dies betrifft KI-basierte Investmentstrategien, dies betrifft aber auch völlig neue Fondskonzepte, die in digitale Assets wie Kryptowährungen oder andere Token-basierte Assets investieren. Auch im Bereich der Administration wird dieses Thema zukünftig eine große Rolle spielen, denn durch den Einzug digitaler Asset müssen sowohl KVGen als auch Verwahrstellen ihre Prozesse anpassen und teilweise ihr gesamtes Geschäftsmodell überprüfen. Ansonsten werden wir wieder unsere beiden Investoren-Konferenzen, den Wiesbadener Investorentag am 23. Juni und die Wiesbadener Alternative Konferenz am 13. Oktober durchführen – beides als Präsenzveranstaltung. Zudem werden wir auch die ein oder andere Online-Veranstaltung anbieten, wie z.B. am 3. März zum Thema Private Debt.

Hill: Verlassen wir die berufliche Ebene. Sie sind ja ein begeisterter Radfahrer. Wie sind Sie durch den schmuddeligen Winter gekommen?

Scholz: Auch als Radfahrer habe ich mich inzwischen an ein Leben der virtuellen Welt gewöhnt. Meine Saisonvorbereitung findet inzwischen nahezu komplett im heimischen Keller statt. Hier habe ich die Möglichkeit, auf verschiedenen Online-Plattformen mit meinem Smarttrainer zu trainieren. Dabei kann ich gezielte Trainingsprogramme absolvieren oder auch zur Vorbereitung Strecken virtuell abfahren, die ich später im Jahr real fahren werde. Und wenn ich mich mit anderen Rennradfahrern messen möchte, kann ich an Online-Rennen teilnehmen. Trotzdem ersetzt das natürlich nicht eine Ausfahrt bei sonnigem Wetter mit Freunden in der realen Welt – das gesellige isotonische Kaltgetränk am Ende der Runde eingeschlossen.



TELOS GmbH:
telos-rating.de

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Quelle: www.institutional-investment.de

Foto: www.istockphoto.com/de/portfolio/AliaksandrAntanovich

FINANZPLATZ FRANKFURT: 1.000 Prozent Wertzuwachs seit Auflage – Ausdauer zahlt sich aus ACATIS Aktien Global Fonds – Value für Investoren (PRESSE)

Die ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft schafft seit ihrer Gründung 1994 erfolgreich Value für Investoren. Das belegt eindrucksvoll der ACATIS Aktien Global Fonds (Kl. A), der älteste Fonds des Hauses. Fondsmanager Dr. Hendrik Leber erwirtschaftete mit ihm einen Wertzuwachs von 1.000 Prozent seit Performancestart am 21. Mai 1997 (bis 22.11.2021). Das entspricht einer durchschnittlichen jährlichen Performance von 10,3 Prozent über 24 1⁄2 Jahre. Der Fonds zeigt eindrücklich, dass Aktien auch über Krisen hinweg langfristig gute Ergebnisse erzielen können. Vermutlich gibt es in Deutschland keinen zweiten Fonds, der eine solche Performance in der konstanten Verantwortung einer einzelnen Person erzielt hat.
Der Vergleichsindex MSCI Welt GDR (EUR) erreichte im gleichen Zeitraum einen Wertzuwachs von 564 Prozent (8,0 Prozent p.a.).

Auch in der Corona-Pandemie hat sich der aktiv gemanagte ACATIS Aktien Global Fonds bewährt. 2020 verzeichnete der Fonds ein Plus von 12,5 Prozent (Vergleichsindex 7,0 Prozent), 2021 beträgt der Zuwachs ytd 38,3 Prozent gegenüber 32,6 Prozent beim Vergleichsindex (22.11.2021).

Das Vorbild für die erfolgreiche Anlagestrategie des ACATIS Aktien Global Fonds ist der Investmentstil des Value Papstes Warren Buffett, den ACATIS stetig weiterentwickelt („Buffett 2.0“). Die Unternehmen werden immer noch anhand fundamentaler Zahlen analysiert, aber wichtig ist besonders die Zukunftsfähigkeit des Geschäftsmodells. Denn Digitalisierung und Innovationen zerstören klassische Geschäftsmodelle und strategische Burggräben (Moats).
Mit „Buffett 2.0“ sucht Dr. Leber nach neuen Trends und Aktien, die davon profitieren. Das Ziel ist es, die Gewinner von morgen zu identifizieren. Der ACATIS Aktien Global Fonds streut indexunabhängig breit über Länder und Branchen und verwaltet ein Volumen von rund 690 Millionen Euro. Knapp 80 Millionen Euro sind dem Fonds an neuen Mitteln in diesem Jahr zugeflossen. Der Fonds ist in Artikel 8 der EU- Offenlegungsverordnung eingestuft.

Der ACATIS Aktien Global Fonds kann für Anleger interessant sein, die ihren Fokus auf wertorientiertes Anlegen setzen und einen langfristigen Anlagehorizont haben. Auf lange Sicht ist der Einstiegszeitpunkt für den Anleger von nachrangiger Bedeutung. Time schlägt Timing. Zwischenzeitliche Schwankungen und Kursrückgänge können natürlich nicht ausgeschlossen werden.

Über die ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft

Die ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH wurde 1994 in Frankfurt am Main gegründet. Die Kernkompetenz des Unternehmens ist das Value Investing nach Benjamin Graham und Warren Buffett, das in den letzten Jahren unter dem Stichwort „Buffett 2.0“ weiterentwickelt wurde. ACATIS betreut heute mehrere Investmentfonds, darunter Aktien-, Misch- und Rentenfonds sowie Mandate. Drei Fonds verfolgen zudem den Aspekt der Nachhaltigkeit. Der Flaggschifffonds ACATIS Aktien Global Fonds wurde bereits 1997 aufgelegt. Seit einigen Jahren befasst sich ACATIS auch mit Künstlicher Intelligenz (KI) und ihrer Anwendung im Portfoliomanagement. 2016 erfolgte die erste praktische Anwendung von KI bei ACATIS. Geschäftsführer von ACATIS sind Dr. Hendrik Leber (Portfoliomanagement, Auszeichnung als Fondsmanager des Jahres 2017), Dr. Claudia Giani-Leber (Marketing und PR), Thomas Bosch (Risikomanagement, Compliance, Recht, Interne Revision und Verwaltung) und Felix Müller (Vertrieb). Das Unternehmen verwaltet ein Vermögen von rund 13,4 Mrd. Euro (22.11.2021).


ACATIS Investment Kapitalverwaltungsgesellschaft mbH: www.acatis.de
Pressekontakt: Ansgar Wingenter (wingenter@acatis.de)

FINANZPLATZ FRANKFURT: Frankfurt Finance Club vergibt Excellence Award (Prof. Dr. Michaela Hönig, Julia Fetsch, Seghen Gebreyosus – Frankfurt University of Applied Sciences, Markus Hill)

„Der Frankfurt Finance Club vergibt einen Excellence Award für besondere Leistungen an Frau Seghen Gebreyosus, Studierende im Studiengang International Finance an der Frankfurt University of Applied Sciences. Frau Gebreyosus hat in Ihrer Bachelor-Arbeit mit sehr großem Engagement die Anwendbarkeit und das Erfolgspotenzial der digitalen privaten Kryptowährung Diem/Libra des Facebook-Konzerns untersucht. Hierzu wurde ein Modell erarbeitet, das die makro-, sozioökonomischen, demografischen und infrastrukturellen Faktoren in den Entwicklungsländern auswertet. Die Studentin hat einen sehr umfangreichen Datensatz mit 17 Parametern und 143 Ländern erstellt und über 2400 Werte mit einem Ranking und einer Gewichtung analysiert, so Prof. Hönig, die mit Prof. Dr. Lutz Anderie Gutachterin der Arbeit ist. Neben der empirischen Untersuchung wurden auch qualitative Hintergrundinterviews mit volkswirtschaftlichen Experten geführt. Auch diese würdigen ebenfalls das sehr gute Ergebnis der Arbeit, betont Julia Fetsch 1. Vorsitzende des Clubs, die den Award mit Markus Hill vom Finanzplatz Frankfurt übergeben hat. Frau Gebreyosus kam zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit einer hohen Partizipation an einer Facebook-Kryptowährung in Asien, insbesondere Süd-, Ost- und Südostasien, sowie Mittel- und Südamerika am größten sei. Anders als erwartet, ist das Erfolgspotenzial auf dem afrikanischen Kontinent, wo die Nachfrage nach alternativen Finanzdienstleistungen und die Signifikanz finanzieller Inklusion am größten sind, sehr gering. Wichtige Faktoren für das Erfolg von Diem/Libra sind vor allem eine fortgeschrittene digitale Infrastruktur, ein flexibles Wechselkursregime, ein großes Volumen an grenzüberschreitenden Zahlungen und eine weitverbreitete Nutzung von Facebook Apps.“ 

Von links nach rechts:  Markus Hill, 1. Vorsitzende Frankfurt Finance Club Julia Fetsch, Preisträgerin Seghen Gebreyosus, Prof. Dr. Michaela Hönig

Frankfurt Finance Club: www.frankfurtfinanceclub.de

Frankfurt University of Applied Science: www.frankfurt-university.de

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FINANZPLATZ FRANKFURT MAIN: Sind Fondsboutiquen die Gewinner der COVID-Krise? – Alternative Anlageklassen, ESG, „Alter Mann & Nylonklamotten“ etc. & Veranstaltungshinweis „Wiesbadener Alternative Konferenz“, 4.11.2021 (Interview – Alexander Scholz, TELOS GmbH)

„Achtsamkeit bedeutet, dass wir ganz bei unserem Tun verweilen, ohne uns ablenken zu lassen“ (Dalai Lama). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Alexander Scholz, TELOS GmbH, über Themen wie Fondsboutiquen & COVID-Krise, „Webinar-Müdigkeit“ versus Persönliches Gespräch sowie über ESG und die Bedeutung der sogenannten Alternativen Anlageklassen in diesem Asset Manager-Segment. Zusätzlich wurden Themen wie „Alter Mann & Nylonklamotten“, Taunus und Giro d’Italia diskutiert (Veranstaltungshinweis: Wiesbadener Alternative Konferenz, 4.11.2021).

Hill: Herr Scholz, Sie führen mit TELOS regelmäßig Markterhebungen bei institutionellen Investoren durch. Gibt es darunter auch gezielte Untersuchungen bezüglich spezialisierter, kleinerer Asset Management Fondsboutiquen?

Scholz: Speziell auf kleinere Asset Management Gesellschaften ausgerichtete Markterhebungen führen wir nicht durch. Aber in der seit 2004 jährlich Zufriedenheitsstudie, in der institutionelle Investoren bezüglich ihrer Zufriedenheit mit ihren Asset Managern befragt werden, differenzieren wir zwischen drei Größenklassen – „Große Asset Manager“ (ab 150 Mrd. Euro AuM), „Mittlere Asset Manager“ (51 bis 150 Mrd. Euro AuM) und „Kleinere Asset Manager“ (bis 50 Mrd. Euro AuM). Insofern haben wir zumindest im Punkt Anlegerzufriedenheit eine lange Datenhistorie.

Alexander Scholz, Geschäftsführer und Gesellschafter der TELOS GmbH
Alexander Scholz, Geschäftsführer und Gesellschafter der TELOS GmbH 

Hill: Das klingt spannend. Wie schlagen sich die Fondsboutiquen im Vergleich zu den anderen Kategorien?

Scholz: In den Anfängen waren die kleineren Asset Manager noch deutlich unterrepräsentiert bei den Nennungen. D.h. sie haben in den Portfolien der institutionellen Anleger kaum eine Rolle gespielt. Dies hat sich aber in den letzten Jahren deutlich gewandelt. Inzwischen macht die Gruppe der kleineren Asset Manager mehr als ¼ der Nennungen aus. Dies zeigt klar, dass die Fondsboutiquen von institutionellen Investoren immer mehr akzeptiert und ausgewählt werden.

Hill: Wie verhält es sich denn mit der Zufriedenheit der Investoren mit „ihren“ Fondsboutiquen? Kann man diese eher unter die Kategorie „es war ein netter Versuch“ einstufen oder wird die Qualität der Fondsboutiquen positiv eingestuft?

Scholz: Auch hier zeigt sich ein klar positiver Trend. Die Zufriedenheitswerte haben sich über die Zeit immer weiter verbessert. Gerade in der jüngst durchgeführten Befragung hat sich dieser Trend nochmals beschleunigt. Insbesondere in den kundenbezogenen Kriterien wie Kundenbetreuung und -beratung oder der proaktiven Ansprache haben die kleineren Asset Manager besser abgeschnitten als die beiden größeren Kategorien. Offensichtlich konnten die kleineren Asset Manager ihre Flexibilität und Individualität in der COVID-Phase sehr gut ausspielen.

Hill: Haben Sie eine Vermutung woran das liegen könnte?

Scholz: Ohne es genau zu wissen, aber eventuell liegt es an der Abwesenheit der Kundenbetreuung durch die Homeoffice Regelung. Bei kleineren Asset Manager waren die Mitarbeitenden oftmals eher im Office als bei den größeren Häusern mit ihren Großraumbüros. Die großen Anbieter haben dafür verstärkt auf Online-Betreuung, z.B. über Webinare, gesetzt. Dies wurde auch in der Anfangszeit positiv seitens der Investoren aufgenommen. Im Laufe der Zeit wurde dies aber zur Routine und der „Reiz“ des Neuen ging verloren. Ich denke, die Investoren haben sich zunehmend nach einem individuellen, persönlichen Gespräch gesehnt.

Hill: Mann könnte also sagen, dass die Fondsboutiquen die Gewinner der COVID-Einschränkungen sind.

Scholz: In Teilen sicherlich. Dennoch war und ist in Teilen immer noch die Situation auch für die Fondsboutiquen schwierig. Die meisten Investoren haben freie Mittel bei Bestandsmanagern allokiert. Neue Kunden zu gewinnen ohne persönliche Meetings ist ein sehr schwieriges Unterfangen. Aber nach vorne blickend können die kleineren Asset Manager sicherlich von ihrer größeren Kundennähe profitieren.

Hill: Wie sieht es bei anderen Kriterien aus? Haben sich die Fondsboutiquen auch dort verbessert?

Scholz: Ja, das ist so. Z.B. im Bereich ESG-Kompetenz haben sich die kleineren Asset Manager deutlich verbessert. Auch beim Reporting ist die Zufriedenheit der institutionellen Anleger gestiegen. Dies zeigt, dass sich die Fondsboutiquen zunehmend professioneller aufstellen und sich auf die Anforderungen institutioneller Anleger einstellen.

Hill: TELOS agiert auch als Consultant und unterstützt institutionelle Anleger bei der Managerselektion. Wie nehmen Sie hier die Fondsboutiquen wahr?

Scholz: Durch die immer komplexer werdende Asset Allokation der institutionellen Investoren mit immer mehr Anlageklassen und -strategien rücken auch hier spezialisierte Fondsboutiquen stärker in den Fokus. Dies trifft auf spezielle Anlagestile oder Konzepte im liquiden Bereich zu, aber insbesondere auch auf die sog. „Alternativen Anlageklassen“ wie Immobilien, Infrastruktur, Private Equity oder Private Debt zu. Gerade hier kommen spezialisierte Fondsboutiquen verstärkt zum Zuge. Dies zeigt sich übrigens auch bei den Nennungen im Rahmen der Zufriedenheitsbefragung.
Übrigens stoßen auch auf unseren Investorenkonferenzen, wie z.B. der Wiesbadener Alternative Konferenz am 4. November, die Vorträge der teils noch nicht so bekannten Fondsboutiquen auf großes Interesse der Anleger.

Hill: Alles in allem also ein sehr positives Bild für Fondsboutiquen. Herr Scholz, erlauben Sie mir noch eine Frage abseits des beruflichen Alltags. Mit was beschäftigen Sie sich außerhalb der Geschäftswelt?

Scholz: Als Mitglied der Midlife-Crises-Generation verbringe ich den Großteil meiner Freizeit auf dem Rennrad – quasi „alter Mann in engen Nylonklamotten“. Dabei kann ich die Natur genießen und bekomme den Kopf frei. Zum Glück teile ich das Hobby mit meiner Frau, so dass wir häufig gemeinsame Ausfahrten im Taunus und Umgebung machen. Auch im passiven Bereich dominiert das Thema Rennrad bei mir. Zum Beispiel lese ich gerade das Buch „Pellegrina: Eine italienische Radsportwallfahrt“. In dem Buch beschreibt eine Journalistin ihre Eindrücke von einer Pilgerfahrt zu den Wallfahrtsorten des Giro d’Italia. Für Radsport- und Italienfans wirklich zu empfehlen.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.


Alexander Scholz ist Geschäftsführer und Gesellschafter der TELOS GmbH. Vor seinem Eintritt bei TELOS im Juni 2016 war er stellvertretender Leiter Institutional Sales bei GAM Deutschland. Insgesamt verfügt er über mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung aus den Bereichen Asset Management Consulting, Fonds- und Investmentanalyse, Investment Controlling und Reporting, Portfolio Management und Kundenbetreuung bei Asset Management Gesellschaften und Banken.

VERANSTALTUNGSHINWEISWiesbadener Alternative Konferenz
„Mit der Wiesbadener Alternative Konferenz tragen wir dem gestiegenen Interesse institutioneller Investoren an alternativen Assetklassen wie Immobilien, Infrastruktur, Private Debt, Private Equity aber auch den sog. ‚Liquid Alternatives‘ Rechnung und bieten Investoren ein entsprechendes Forum zum Informationsaustausch und zur Informationsbeschaffung.“

VERANSTALTUNG FÜR INSTITUTIONELLE INVESTOREN (4.11.2021 – INFORMATION / AGENDA / ANMELDUNG): Wiesbadener Alternative Konferenz 2021

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Nachhaltige Metzler-Aktienfonds erhalten höchste Bewertung beim FNG-Siegel

Am 25. November 2021 wurden die FNG-Siegel vergeben – der Qualitätsstandard für nachhaltige Investmentfonds im deutschsprachigen Raum, entwickelt vom FNG – Forum Nachhaltige Geldanlagen e. V. Sechs Aktienfonds von Metzler Asset Management erzielten jeweils das beste Resultat von drei Sternen. „Wir freuen uns über die sehr gute Bewertung unserer Aktienfonds. Unsere langjährige Erfahrung beim Thema Nachhaltigkeit ermöglicht es uns, unseren ESG-Ansatz konsequent und stetig weiterzuentwickeln – im Einklang mit den steigenden Nachhaltigkeitsanforderungen von Anlegern“, so Oliver Schmidt, Deputy Chief Investment Officer, Metzler Asset Management GmbH. Daniel Sailer, Co-Head Sustainable Investment Office, ergänzt: „Das FNG-Siegel hat sich als Orientierungshilfe im Markt für nachhaltige Geldanlagen etabliert. Die Bestnote für die Metzler-Aktienfonds bestärkt uns in unserem ESG-Ansatz.“
 
Die mit dem FNG-Siegel verbundene externe und unabhängige Nachhaltigkeitszertifizierung erfolgt jährlich. Auditor des FNG-Siegels ist die Research Group on Sustainable Finance der Universität Hamburg, unterstützt und begleitet von der Qualitätssicherungsgesellschaft Nachhaltiger Geldanlagen (QNG) sowie einem unabhängigen Komitee mit interdisziplinärem Expertenwissen.

FNG-Siegel: Umfassende Bewertungskriterien

Mit mehr als 80 Fragen werden unter anderem der Investmentprozess, die ESG-Research-Kapazitäten und der begleitende Engagement-Prozess analysiert. Darüber hinaus spielen das ESG-Reporting und die Einbindung von Stakeholdern eine wichtige Rolle bei der Bewertung. Nachhaltigkeitsfonds, die sich in den Bereichen „institutionelle Glaubwürdigkeit“, „Produktstandards“ und „Portfolio-Fokus“ (Titelauswahl, Engagement und Key-Performance-Indicators – KPIs) besonders hervorheben, können bis zu drei Sterne erhalten.
 
Mit jeweils drei Sternen ausgezeichnet wurden die Publikumsfonds

  • Metzler European Dividend Sustainability (Class A: IE00BYY02855)
  • Metzler European Growth Sustainability (Class A: IE0002921868)
  • Metzler European Smaller Companies Sustainability (Class A: IE0002921975)
  • Metzler Global Equities Sustainability (Class A: IE0003723560)
  • Metzler Global Growth Sustainability (DE0009752253)
  • Metzler German Smaller Companies Sustainability (A: DE0009752238)

Metzler Asset Management: Dem Thema Nachhaltigkeit verpflichtet

Das Thema Nachhaltigkeit spielt bei der Metzler Asset Management GmbH seit über 20 Jahren eine wichtige Rolle. Das Unternehmen zählt seit 2012 zu den Unterzeichnern der UN Principles of Responsible Investment (UN PRI) und ist im November 2021 der „Net Zero Asset Managers Initiative“ beigetreten. Inzwischen setzt der Asset-Manager in einem mehrstufigen Prozess bei allen fundamental und diskretionär gesteuerten Aktien-, Renten- und Multi-Asset-Fonds eine vollständige ESG-Integration um; die Metzler-Sustainability-Fonds sind entsprechend Artikel 8 der EU-Offenlegungsverordnung klassifiziert. Der indexnahe Publikumsfonds Metzler Global Ethical Values reduziert den CO2-Fußabdruck im Portfolio durch klimarelevante Ausschlusskriterien deutlich, berücksichtigt strenge ESG-Kriterien ethisch-nachhaltiger Investoren und entspricht somit Artikel 9 der EU-Offenlegungsverordnung.
 
Der ESG-Ansatz von Metzler Asset Management umfasst neben Engagement auch detaillierte ESG-Reportings sowie Beratungsleistungen. In institutionellen Mandaten werden die vielschichtigen kundenspezifischen Anforderungen an die nachhaltige Kapitalanlage berücksichtigt – jederzeit abgestimmt auf das individuell gewünschte Rendite-Risiko-Profil des Portfolios. Der Anteil nachhaltiger Kapitalanlagen an den Assets under Management beträgt mittlerweile 61,5 % und belief sich per 31. Oktober 2021 auf 33,7 Mrd. EUR.



 
Weitere Informationen zum Thema Nachhaltigkeit sowie zu Strategien von Metzler Asset Management unter:
www.metzler.com/asset-management
www.metzler.com/esg

Weitere Informationen zu FNG unter: http://fng-siegel.org

Ansprechpartnerin für Presseanfragen:

Cathrin Brass
069 2104-1459
cbrass@metzerl.com

HESSEN & MITTELSTAND: „Ownership Approach“, ESG und Nachhaltigkeit in Familienunternehmen (Interview – Florian Riedel, Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik)

„Was wir heute tun, entscheidet darüber, wie die Welt morgen aussieht.“ (Marie von Ebner-Eschenbach)

Wer von erfolgreicher Vermögensanlage von Family Offices und Fondsboutiquen spricht, hat schnell die Worte „Langfristdenke“ und „Nachhaltigkeit“ im Mund. Grund für Markus Hill mit dem Familienunternehmer Florian Riedel, in dritter Generation Mitinhaber der Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik aus Bad Karlshafen im äußersten Norden Hessens, über Nachhaltigkeit und Realwirtschaft zu sprechen.

Hill: Nachhaltigkeit wird in der Finanzbranche derzeit häufig mit „Impact Investing“ gleichgesetzt. Wie sieht das ein Familienunternehmer?

Riedel: Impact Investing kann wichtige Akzente setzen, wird aber unsere Welt allein nicht retten. Das liegt schon in der Tatsache begründet, dass Impact Investing nur einen kleinen Teil der Assets, die CO2 emittieren, adressieren kann. Ein kleiner Ziegeleibetrieb in Indien oder ein Kohlekraftwerk im chinesischen Staatsbesitz kann nicht mit Kapitalmarktinstrumenten erreicht werden. Ich bin der Meinung, dass nur Eigentum zu einem pfleglichen Umgang mit der Umwelt, den Ressourcen, mit allem anregt. „Ownership Approach“ und „Skin in the game“ sind Schlagworte, die einem dabei möglicherweise einfallen. Der studierte Volkswirt, was wir ja beide sind, würde von der „Internalisierung externer Effekte“ sprechen. Am Ende geht es immer um das Gleiche: Handle so, als wäre es Dein Eigentum. Und wenn neben „Skin“ auch noch die eigene Gene im Spiel sind, zum Beispiel in Form der eigenen Nachkommen, wird es wirklich nachhaltig.

Hill: Was ist das Besondere an einem Familienunternehmen?

Riedel: Der Name sagt es eigentlich schon. Es ist der Familien- und Mehrgenerationenansatz. Mehrere Studien belegen, dass Familienunternehmen sehr großzügig in den Ausbau des Geschäfts und in Forschung und Entwicklung investieren, gerade weil der Investitionshorizont nicht nur bis zum Renteneintrittsalter oder bis zum Ende einer Bestellungsperiode eines Vorstands reicht. Der Unternehmer, der sein Unternehmen so aufstellt, dass die folgende Generation es weiterführen kann und das als Kern seiner unternehmerischen Verantwortung begreift, handelt nachhaltig. Darüber hinaus muss er innovativ sein, damit er etwas zum Vererben hat. Bei ihm sind es nicht die Aktienoptionen, die man dem Manager als Anreiz zugesteht, damit er sich nicht wie ein Beamter, sondern wie ein Unternehmer verhält, sondern der Gedanke an die eigenen Kinder.

Hill: Die angesprochenen Studien zeigen auch, dass Familienunternehmen börsennotierte Unternehmen bezüglich der Rendite schlagen. Sind also Familienunternehmen attraktive Investments?

Riedel: Ein Investor sieht in einem Familienunternehmen ein attraktives Übernahmeziel, wird vielleicht noch 5 Jahre mit dem Unternehmer als Minderheitsgesellschafter zusammenarbeiten und dann seinen Exit anstreben. Für das Familienunternehmen bedeutet dieser Exit-Druck aber, dass es kein Familienunternehmen mehr ist, sobald klar ist, dass ein Verkauf in der mittleren Zukunft ansteht. Da zerbricht also genau das, was vorher das Besondere an dem Unternehmen war. Eine aktive Zusammenarbeit zwischen Investor und Familienunternehmer könnte sehr fruchtbar sein, sofern die Anforderungen bezüglich des Wunsches nach Kontrolle seitens der Unternehmerfamilie und der Mehrgenerationenaspekt hinreichend gewahrt bleiben. So könnte der Finanzinvestor wirklich von den Familienunternehmenseigenschaften profitieren und das Familienunternehmen von der finanziellen Stärke des Finanzinvestors. Solche Modelle sind leider viel zu selten.

Hill: Dann werden wir doch mal konkret: was hat ein Finanzinvestor davon, in ein Familienunternehmen einzusteigen und was hat das Familienunternehmen davon? Wie spielen die beiden zusammen?

Riedel: Der Finanzinvestor hat seine – hoffentlich tatsächlich realisierbare – Überrendite gegenüber dem Investment in eine beispielsweise börsennotierte Gesellschaft. Die wird er auch brauchen, allein wegen der Illiquidität seines Investments. Dafür hat er nicht das Problem, sein Investment nach einigen Jahren verkaufen und dann auch noch eine Wiederanlagemöglichkeit suchen zu müssen. Und was das Beste ist: er eröffnet sich ein komplett neues Universum von Anlagemöglichkeiten, welches ihm anderenfalls verschlossen bliebe. Das Familienunternehmen auf der anderen Seite kann Investitionen stemmen, die sonst vielleicht völlig außerhalb des realisierbaren stünden. Beispielsweise die Übernahme eines Wettbewerbers aus den USA oder den Bau einer neuen Fabrik in China. Mit einem Finanzinvestor wird es realisierbar, aber deswegen das Unternehmen zu verkaufen? Da bleibt so manche hervorragende Idee auf der Strecke, weil sich die Zielkoordinaten der beiden nicht in Übereinstimmung bringen lassen. Es braucht also auf beiden Seiten den Willen zur kreativen Gestaltung, zum Dialog. Mit standardisierten Ansätzen wird man diesen Antagonismus nicht lösen können. Das bedeutet natürlich auch, dass der Familienunternehmer bereit sein muss, dem Finanzinvestor durch Informations- und Kontrollrechte eine Mitgestaltungsmöglichkeit einzuräumen. Er sollte mitdenken und mitentscheiden, denn er hat mutmaßlich Kompetenzen, die der Familienunternehmer typischerweise nicht hat.

Hill: Kommen wir zurück zur Ausgangsfrage nach der Nachhaltigkeit: Sie haben in Ihrem Beispiel vom Bau einer Fabrik in China gesprochen. Wie nachhaltig ist nach Deiner Meinung eine Investition in China, vor dem Hintergrund von Know-how-Abfluss, der Erfahrung von Corona und Umweltaspekten?

Riedel: Es ist nicht so, dass Chinesen weniger vertrauenswürdige Menschen wären, auch wenn immer wieder dieser Eindruck in Europa und den USA vermittelt wird und sich leider auch in vielen Köpfen festgesetzt hat. Schlechte Erfahrungen gibt es viele, aber es gibt weit mehr positive Erfahrungen. Ich kenne einen Fall eines Herstellers von Tiernahrung, der es geschafft hat, sein Know-how zu schützen und ein sehr erfolgreiches Joint-Venture mit einem Chinesischen Unternehmer zu gründen. Ohne ein Fachmann auf dem Gebiet der Tiernahrung zu sein, denke ich immer, dass es doch nicht schwer sein kann, Tiernahrung nachzuahmen. Es gibt also Erfolgsgeschichten.
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass wir mit Ausbruch der Pandemie ohne unsere Chinesische Tochtergesellschaft und deren Lager massive Schwierigkeiten gehabt hätten, unsere Kunden in China zu beliefern. Umgekehrt waren wir in der Lage aus China größere Mengen Mundschutzmasken für unsere Mitarbeiter und die Stadtverwaltung zu besorgen. Das zu einer Zeit, in der Feuerwehrleute in Deutschland von amtlicher Seite eine Bastelanleitung für Masken als einzige Unterstützung erhalten haben.
Ich halte Globalisierung für eine grundsätzlich positive Sache, auch für die Umwelt. Der Austausch von Wissen, zum Beispiel bei der Reduzierung von Industrieabgasen, kann am leichtesten befördert werden, wenn Direktinvestitionen in Anlagen stattfinden und dieses Know-how gleich mit implementiert wird. Es liegt vor allem in der Verantwortung der Staaten, den richtigen Rahmen abzustecken. Das sollte bitte nicht vergessen werden.

Hill: Was lesen Sie zurzeit?

Antwort: ich lese immer mehrere Bücher parallel. Derzeit beschäftigen mich am meisten die Sachbücher “Enlightment Now“, von Stephen Pinker und „Regency Revolution“ von Robert Morrison. Grade habe ich nach vielen Jahren das Buch „The Black Swan“ von Nassim Nicolas Taleb wiedergelesen.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.


Florian Riedl ist Head of International Business, Sales and Finance bei Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik.

Krebs & Riedel Schleifscheibenfabrik: www.krebs-riedel.de/

Quelle: LinkedIn

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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT: ESG, digital infrastructure, innovation & „Frankfurt ecosystem“ (Michael Jakobi, contagi Digital Impact Group)

stakeholders in frankfurt

Europe in general and Germany, in particular, are not taking the easy way out when it comes to shaping a sustainable future. As generally accepted as the UN’s sustainability goals are, as much as the words Ecological – Social – Governance (ESG for short) are on everyone’s lips, the attitudes and actions on how these are to be achieved diverge.

In Germany in particular, there is an immense will to fulfill the goals set in all areas and in the best possible way – technical progress should be egalitarian, democratic, and in line with data protection; the energy turnaround should protect the environment without jeopardizing economic growth. We are trying to solve and overcome the conflicting goals and limits that we inevitably come up against with a great deal of (technical) expertise and even more capital investment.

In the area of digitization and its underlying infrastructure, the ambivalence becomes even clearer. On the one hand, this is a key building block for ESG: be it the replacement of the business trip by a virtual meeting, online access for educational purposes in the countryside, or information on the actions of public authorities freely available on the Internet – to name just three examples. On the other hand, digitization consumes large amounts of resources, be it electricity for data centers or rare-earth for batteries and devices. It also sets new hurdles in social and professional participation and is subject to criticism due to data collection and analysis, especially by (American) large corporations.

Unfortunately, the „solution“ to this tension often amounts to stagnation – regulatory requirements alienate investors, NIMBY (Not in my Backyard) protests prevent or delay critical projects, and processes are not digitized „for data protection reasons. The fact that this ultimately helps neither the climate nor society seems to be of secondary importance.

In Frankfurt, a city that has evolved from a banking capital to the data capital of the EU, the challenge is evident in practice: despite the unquestionable availability of capital, expertise, and infrastructure, the city on the Main is neither at the smart city level (Hamburg) nor among the top startups (Berlin/Rhein-Ruhr/Munich) in Germany, let alone in Europe. The city also struggles with its role as the (world’s largest) Internet hub and important data center location – difficult energy supply, unused waste heat, displaced businesses – to name just a few points of criticism.

Michael Jakobi, contagi Digital Impact Group
Michael Jakobi, contagi Digital Impact Group

The new governing coalition in the city parliament is striving to remedy the situation with a digitization strategy on the one hand and regulatory requirements on the other, and in doing so is taking the operators of the data centers to task, for example on the issue of waste heat. The new Telehouse Datacenter in Kleyerstraße is already a pilot project in which waste heat from the data center is to be used to heat a new development in cooperation with Mainova. However, this – very positive – example is not a one-size-fits-all solution, as the conditions at other locations are far less optimal, not to mention the cost-effectiveness of retrofitting existing infrastructures.

Frankfurt will therefore also have to face the challenge of developing holistic concepts in terms of digitization and digital infrastructure – based on sound data and involving not only the data centers but also a large number of other stakeholders from startups to hyperscaler’s (AWS, Google, Microsoft & Co). The fact that these stakeholders are located in Frankfurt and the entire Rhine-Main area in a geographically very confined yet internationally networked space is an important component here that brings both human and technical advantages. So while corporate servers exchange data with low latency and mainframes enable the use of artificial intelligence, human decision-makers and specialists can physically come together to find solutions.

No one believes that this topic will lose its complexity and importance in the next few years. On the contrary, against a backdrop of dwindling resources and advancing climate change, social inequality, and political tensions, we need digitization more than ever – for greater efficiency and social participation, learner administration, and faster processes in general. The fiber rollout that is finally in full swing, together with 5G and its possibilities to help existing approaches such as IoT, AI, M2M, etc. make a breakthrough, are important building blocks here, as are clouds and applications.

To summarize: Only when data centers and the applications running there are seen as part of a complex ecosystem, as part of social change and the energy transition, and significantly more players are involved, can the promise of „ESG – positive“ digitization be realized. Whether in Frankfurt, Germany, or Europe, this creates a historic opportunity to shape the digital transformation in a humane, climate-friendly, free, and democratic way.


AUTHOR: Michael Jakobi, LL.M. is a consultant and project manager in the field of digital innovation & infrastructure at contagi Digital Impact Groupwww.contagi.ch

Quelle: Linkedhttps://www.linkedin.com/company/finanzplatz-frankfurt-am-main/In

Digitalization & “Asset Class Data Centers” – Real Estate, REITs and ESG (Michael Jakobi, contagi Digital Impact Group)

Photo: www.istock.com/jotily