„Man findet hier bei der Due Diligence oft verschiedene Sichtweisen bei Family Offices, Stiftungen und klassischen institutionellen Investoren“

Anfang Dezember findet in Frankfurt am Main die Konferenz „Germany Institutional Forum“ statt. Der unabhängige Branchenexperte Markus Hill wird dort ein Panel moderieren. Im Rahmen des Themas Opportunistic Alternative Investments werden Themen wie Investments in Hedgefonds, Private Equity und Rohstoffe und „Diverses“ besprochen. IPE Institutional Investment-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit ihm über das Panel, weitere Konferenzinhalte, über Frankfurt am Main und über die Moderation des MH-Fokus-Roundtable „Fondsboutiquen, Family Offices und Absolute Return“, die kurz vorher in Frankfurt am 27. November stattfindet. Auf dieser Veranstaltung wird das Thema „Family Offices und Managerselektion“ eng in Verbindung mit der Thematik Liquid Alternatives diskutiert werden.

IPE Institutional Investment: Welche Themenfelder werden auf der Konferenz „Germany Institutional Forum“ angesprochen?

Hill: Die Konferenz findet jährlich statt und richtet sich an institutionelle Investoren. Dort werden eine Vielzahl von Themen in Vorträgen und Panels behandelt: Wandelanleihen-Markt, Makro-Ausblick, Asset Allocation, Factor Investing, Real Assets (Real Estate, Energie, Infrastruktur) und Global Fixed Income. Ferner werden Themen wie „Opportunistic Alternative Investments“, Investments in Emerging Markets und die Integration von ESG-Kriterien bei dem Investmentprozess für Institutionelle dort diskutiert. Meine Erfahrung auf meinem Panel im letzten Jahr zum Thema „Passives contra Aktives Management, die Auflage einer alten Debatte““ ist, dass dort sehr kontrovers diskutiert werden kann.

IPE Institutional Investment: Welche Punkte werden konkret bei Ihrem Panel aufgegriffen und diskutiert?

Hill: Wie auch im Vorjahr möchte ich inhaltlich meiner Diskussion und den Interessen meiner Panelteilnehmer nicht vorgreifen. Das Thema „Opportustic Alternative Investments“ wird im Zentrum der Diskussion stehen. Teilnehmen werden Trutz Rendtorff, Chief Financial Officer der Karg Stiftung, Marcus Storr, Head of Hedge Funds von der FERI Trust GmbH und Tara Moor, Managing Director bei Guggenheim Partners. Meine Erfahrung aus anderen Zusammenhängen ist, dass das Thema viele Ansatzpunkte zur Diskussion bietet. Dr. Thomas Rüschen von Deutsche Oppenheim Family Office AG habe ich im Oktober in München auf dem Private Wealth Forum der Markets Group als Moderator erlebt, er hatte das Thema stärker mit dem Fokus auf semi-institutionelle Anleger und HNWIs diskutiert. Bei unserem Panel in Frankfurt steht die Frage im Vordergrund, mit welchen Alternative Investments noch, risikoadjustiert betrachtet, attraktive Renditen für institutionelle Investoren erwirtschaften lassen: Welche Rolle spielt Private Equity in einem diversifizierten Portfolio? Welche Alternativen gibt es im Bereich Hedgefonds und Rohstoffe? Gibt es Anlagealternativen, die vielleicht oft nur mit erhöhtem Due Diligence-Aufwand und einem speziellem Know-how-Netzwerk zugänglich sind? Im derzeitigen Niedrigzinsumfeld ist das Spannungsfeld zwischen liquiden und nicht-liquiden Alternative Investments vielleicht auch eine zusätzliche Betrachtung wert. Auch die Rolle von Produktverpackungen könnte ein Thema sein. Real Assets – Direktinvestment, AIFs, Listed Equity, auch diese Themen könnten zusätzlich interessant sein. Man findet hier bei der Due Diligence oft verschiedene Sichtweisen bei Family Offices, Stiftungen und klassischen institutionellen Investoren.

IPE Institutional Investment: Haben Sie eine bestimmte Meinung zum Themenfeld des Panels?

Hill: Nein, die Panelteilnehmer haben Ihren Wissensbereich. Ich kann da nur Anregungen geben. Was ich immer wieder wahr nehme ist, dass heutzutage der Bereich der liquiden und nicht-liquiden Produkten, auch der Bereich Direktinvestments, wesentlich „ganzheitlicher“ auf der Produktauswahlseite bei Institutionellen und Semi-Institutionellen betrachtet wird. Man sieht dies zum Beispiel daran, dass ohnehin der Bereich Beteiligungen – insbesondere Venture Capital und Private Equity – zum Beispiel auch in Kombination mit der Auswahl von Direktinvestments im Bereich Real Assets (Immobilien etc.) zu finden ist, beziehungsweise, dass die Fachbereiche bei den Investoren auch innerhalb der Organisation im intensiven fachlichen Gedankenaustausch stehen. Ein Indikator hierfür könnte auch sein, dass diese Themen und die Fachexperten hier oft auch auf Fachkonferenzen nicht mehr strikt voneinander getrennt werden, man sozusagen etwas stärker „interdisziplinär“ zu diskutieren bereit ist. Family Offices und Stiftungen, aber auch Versorgungswerke und Consultants, stellen hier einen besonderen Bereich dar, in „weicher“ Abgrenzung zu Versicherungen oder Pensionskassen. Vielleicht ergibt sich dieser Eindruck von dieser Seite auch dadurch, dass ich seit 2015 jeweils zwei Mal pro Jahr kleine Veranstaltungen mit Prof. Dr. Carlos Jarillo moderierend begleite. Als Autor des Buches „Strategische Logik – Die Quellen der langfristigen Unternehmensrentabilität“ und Manager eines Value-Fonds ist eines der Themen vor semi-institutionellen Investoren häufig gewesen: Value Investing – Unterschiede, Vor- und Nachteile von liquiden Fondsmanagementansätzen (klassischer, liquidere Publikumsfonds) versus nicht-liquiden Produktlösungen (Private Equity). Beim letzten Termin in München wurden interessanterweise, in Verbindung mit meinem Panelthema auf dem German Institutional Forum, zusätzlich der Zusammenhang von Value Investing, Nachhaltigkeit und die Auswahlkriterien von Rohstoffinvestments diskutiert.

IPE Institutional Investment: Sie haben im Vorfeld des German Institutional Forum für den 27. November noch eine eigene Veranstaltung zum Thema „Fondsboutiquen, Family Offices und Absolute Return“ in Frankfurt organisiert. Wo liegt der Schwerpunkt Ihrer Veranstaltung?

Hill: Dieser MH-Fokus-Roundtable ist eine Investoren-Veranstaltung in sehr kleinem Rahmen, die in den Räumlichkeiten von MM. Warburg & Co. in Frankfurt stattfinden wird. Reiner Konrad von dem Multi Family Office wird einen Vortrag zum Thema „Family Offices, Fondsboutiquen & Managerselektion“ halten. Dr. Björn Borchers von Warburg Invest wird zu dem Thema „Liquid Alternatives – Volatilität als alternative Renditequelle“ referieren, Manfred Gridl von Gridl Asset Management wird zum Thema „Unsere Antwort auf die EZB-Zinspolitik“ vortragen. (Siehe auch beigefügtes Foto). Ich werde ein Kurzintro geben und die Veranstaltung moderieren. Es soll ein Frühstücks-Gedankenaustausch in kleiner Runde werden.

IPE Institutional Investment: Warum haben Sie diesen Themenschwerpunkt gewählt?

Hill: Seit 2013 habe ich immer Paneldiskussion mit Fondsselektoren zum Thema Due Diligence von Fonds (liquide und nicht-liquide) begleiten dürfen. Den Bereich Fondsselektion kennen ich auch aus meiner eigenen Tätigkeit, wie auch die Unterstützung von Fondsboutiquen in speziellen Themen. Seit drei Jahren, auch in 2018 – neben FundForum International auch auf der funds excellence in Frankfurt – habe ich diese Themen noch stärker ausschließlich mit Family Offices diskutieren können. Die Idee ist sozusagen aus vielen fachlichen Gesprächen mit Produktauswahl-Verantwortlichen auf Family-Office-Seite entstanden – in Einzelgesprächen bei Projekten (Managerselektion und Fondskonzept-Checks bei Fondsboutiquen) und im Zusammenhang mit Moderations-, Vortrags- und Artikelthemen, die ich bearbeitet habe. Interessant ist, dass der Themenkreis Fondsboutiquen nochmals ein spezielles Feld darstellt. Hier sind auch Bereiche wie Existenzgründung, Lebenszyklus, Seed Money neben Track Record, Fondsgröße und Investmentprozess interessante Diskussionsfelder. Noch entscheidender erscheinen hier Faktoren wie Managerpersönlichkeit, Spezialisierung, Skin-in-the-Game, Unabhängigkeit und nicht zuletzt die Langfristdenke auf Unternehmerseite. Nicht zu vergessen: Diese Unabhängigen tuen, was sie lieben!

IPE Institutional Investment: Welches Themenfeld schauen Sie sich derzeit genauer an?

Hill: Den Bereich Opportunistic Alternative Investments kann man unterschiedlich interpretieren, vielleicht interpretiere ich ihn auch nur auf eine eigene Weise. Ein Ansatz wäre es, sich die Dinge anzusehen, die oft nicht grundsätzlich vertrieben werden müssen. Hierzu zählen viele Anbieter aus dem Mittelstand, „Boutiquen“, mit Produkten und Dienstleistungen, die durchaus „gebraucht“ werden, auf die man aber häufig nicht oder nur schwer stößt. Zum einen gibt es diese Kategorie, weil die Anbieter sich selber nicht aggressiv vermarkten beziehungsweise die sich selber nicht in dieser Form offensiv „anpreisen“ wollen, zum anderen oft auch deshalb, weil dieser Ansatz der Vermarktung sich für diese Anbieter auch aus Reputationsgründen weniger empfiehlt. Hier lernt man immer wieder Adressen kennen, die exzellente Qualität bieten. Die Performance stimmt, der fachliche Background stimmt, man kommt aus der Zielgruppe, der man diese Produkte zur Verfügung stellt, man ist selber in den eigenen Produkten investiert etc. – ein Markt, den ich völlig getrennt sehe vom eher „Marktschrei-geprägten“ klassischen Investmentproduktmarkt. Völlig wertfrei ausgedrückt, die Ausgangslagen bei beiden Produktkategorien sind einfach unterschiedlich: Der eine hat etwas, dass gebraucht wird, aber keiner weiß davon. Der andere hat etwas, was vielleicht nicht unbedingt gebraucht wird oder aber ein enormer Überschuss von vergleichbaren Mitwerbern besteht – zwangsweise ist hier die vertriebliche Vorgehensweise unterschiedlich. Interessant sind hier viele unternehmerisch aufgesetzte AIF-Strukturen in vielen Gebieten – Real Assets in verschiedenster, insbesondere in Nischenfeldern, als Beispiel. Im Family Office-Bereich findet man solche Dinge häufig, oft kombiniert mit dem Unwillen, die eigenen Produkte, von denen man mit Skin-in-the-Game überzeugt ist, netterweise auch Dritten anzubieten. Hier wäre es oft aus Gemeinwohlgründen fast eine hilfreiche Maxime angebracht: „Tue Gutes und sprich darüber!“.

IPE Institutional Investment: Vielen Dank für das Gespräch.



*) Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main. Kontakt: info(at)markus-hill.com; Website: www.markus-hill.com

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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT: Frankfurt Spring & Investors – Events, Fressgass and Value Investing

“It is good to rub and polish our mind against that of others” (Michel Eyquem de Montaigne). Frankfurt am Main, as a city, always offers sufficient reason for rubbing and polishing. On the one hand, against the background of topics such as Brexit, ECB policy, and the financial industry, the importance of the business location is given priority; on the other hand, the city is often wrongly accused of lacking attractiveness in areas such as culture and quality of life. Controversial views invite dialogue, so far so good. Frankfurt’s qualities as a central location and multiplier are undisputed when it comes to topics such as financial communication and financial industry events. In addition to well-known formats such as the BVI Asset Management Conference, Institutional Money Congress, or formats such as the German Equity Forum, there are a large number of lesser-known, smaller events. What are the differences between certain formats? When and where in spring will value investing fans enjoy and enjoy the exchange of ideas in the Main metropolis?

Formats of events

1. education & networking

Some events serve the exchange of ideas from industry to industry. Here the focus is more on expanding know-how and networking with participants from the financial industry. Especially for sponsors of such events, it is important at the beginning to sort out the exact character of these formats. Otherwise, the normal impression is created here: “More hunters than a game”. An investor then sits, so to speak, between three sales employees of product suppliers. A dialogue-free of compulsion and open to results often cannot develop here. One feels the intention and is upset. This is one of the reasons why many “real” investors increasingly stay away from such formats. A problem that many classic event organizers, not only in Frankfurt, have to struggle with. It is an unfortunate trend, as many of these formats offer very high-quality lectures and panel discussions. For sponsors who like to exchange ideas in the industry or who are looking for more visibility, these formats offer a good platform. The professional audience can be grateful if a “public-interest” task (diffusion of knowledge) is taken on by financial market players here, so to speak.

A disadvantaged group of sponsors is often foreign companies that have not thoroughly screened the market here and in the end unintentionally spent a substantial part of their marketing budget on large-format educational events, although they wanted to invest in business development. Visibility and market research seems to be less in demand for many of these addresses. What seems more interesting to these providers is the targeted, direct contact with investors, who are expected to sign “tickets” in the foreseeable future, once a relationship of trust has been established. This is a purpose for which many of the large events are not actually intended and with which the organizers can generally be overburdened. The support of “formats with a high scattering loss” is no problem for major players from abroad, companies with boutique character will lack the sustainable financial strength after a while to be able to pursue a market entry strategy in the long term. To be fair, it has to be said that most organizers of this event category emphasize the educational character and pure networking orientation of the event, at least in marketing materials. Perhaps one explanation for the suboptimal selection of formats among suppliers can simply be that the sales and marketing departments have not yet been sufficiently coordinated. The objectives of marketing / PR and sales managers do not necessarily have to be the same for structural reasons (example: criteria for measurability of success – internal discussion: press clipping, page impression versus “tickets”, sales, business development).

2. education & business development

Small, specialized events are a popular format for developing direct investor contact. These are organized by the product providers either internally or with external support. These formats are often invitation-only and participants are pre-filtered. In contrast to the above-mentioned “educational events”, which have a greater scattering loss with a purely business development objective, these events usually pursue the purpose of maintaining existing customers or acquiring new customers. Of course, there is always a core educational element and also the goal of gaining multipliers for your concern (business development). For many investors, the charm of such formats lies in the fact that you will find many professional colleagues at these events, with whom you can then exchange views on specialist topics on a small scale. All participants are also aware that the speakers want to present products or services. However, since it is often known from experience that here investors also exchange ideas directly with investors in a pleasant atmosphere, this is gladly accepted – as long as the sales staff of the product provider show sufficient tact in communication.

Spring 2018 – Value Investing, joy and the cultivated exchange of ideas

Examples of different formats dealing with Value Investing in spring: Prof. Dr. J. Carlos Jarillo of SIA Funds AG covers the topic “Strategic Investing, Value Investing & Fund Boutiques” on 19.4. (Transparency – MH-Kurzintro, “bias”). Topics such as the differences between private equity funds and classic liquid investment funds and family office long-term thinking will also be discussed. Dr. Hendrik Leber and his team from ACATIS Investment will organize the ACATIS Value Conference, a classic for value investors, on May 25. Frank Fischer from Shareholder Value AG will give the keynote speech at the Equity Forum spring conference (14.-15.5.), quoting the format: “Listed companies present their current business figures and outlook for the following financial year to selected investors, analysts, financial journalists, and other capital market players”. It is interesting to note that in the value investing sector, many product packages/approaches often complement each other, that there are variations, different worlds come together: The areas of the liquid and non-liquid investment world have many common intersections, at least at the “edges” (decision-making processes of investors, product selection, asset allocation, etc.).

The Value Investing Meeting of value DACH will take place in Frankfurt on 23.5., at the end of the event a completely different format for the professional exchange of ideas of people interested in value investing, in the organizer’s own words: “At the meetings, we will exchange ideas with each other in a relaxed atmosphere. We are out and about in various restaurants in different parts of the city of Frankfurt. In doing so, we also broaden our culinary horizons”. Coincidentally, the season for the Fressgassfest in Frankfurt begins on the same day, traditionally one of the first and best-known street festivals of the season – for friends of sun, wine, and conviviality a highlight of the year, not only for the financial industry. To begin with, let’s take up the remarks about an often seemingly critical metropolis – Frankfurt am Main, enjoyment, thinking outside the box and a cultivated exchange of ideas are by no means mutually exclusive!


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Kommentar: Frankfurter Frühling & Investoren – Events, Fressgass und Value Investing

„Es ist gut, unseren Geist gegen den von anderen zu reiben und zu polieren“ (Michel Eyquem de Montaigne). Frankfurt am Main bietet als Stadt immer wieder genügend Anlass zu Reibung und Politur. Einerseits wird vor dem Hintergrund von Themen wie Brexit, EZB-Politik und Finanzindustrie die Bedeutung des Wirtschaftsstandortes in den Vordergrund gestellt, andererseits wird der Stadt oft zu Unrecht eine mangelnde Attraktivität in den Bereichen wie Kultur und Lebensqualität unterstellt. Kontroverse Ansichten laden zum Dialog ein, so weit so gut. Unbestritten sind die Qualitäten Frankfurts als zentraler Standort und Multiplikator, wenn es um Themen wie Finanzkommunikation und Finanzindustrie-Events geht. Neben bekannten Formaten wie BVI Asset Management Konferenz, Institutional Money Congress oder Formaten wie Deutsches Eigenkapitalforum gibt es eine Vielzahl weniger bekannter, kleinerer Veranstaltungen. Worin unterscheiden sich bestimmte Formate? Wann und wo werden im Frühling Value Investing-Fans Freude und Genuss am Gedankenaustausch in der Mainmetropole haben?

Formate von Veranstaltungen

1. Education & Networking
Es gibt Veranstaltungen, die dem Gedankenaustausch von Industrie zu Industrie dienen. Hier steht eher im Vordergrund, Know-how zu erweitern, Networking mit Finanzindustrie-Teilnehmern auszubauen. Gerade für Sponsoren von solchen Veranstaltungen ist es zu Beginn wichtig, den genauen Charakter dieser Formate einzusortieren. Ansonsten entsteht hier der normale Eindruck: „Mehr Jäger als Wild“. Ein Investor sitzt dann sozusagen zwischen drei Sales-Mitarbeitern von Produktanbietern. Ein zwangsfreier, ergebnisoffener Dialog kann hier oft nicht entstehen. Man spürt die Absicht und ist verstimmt. Einer der Gründe, warum viele „richtige“ Investoren solchen Formaten zunehmend fernbleiben. Ein Problem, mit dem viele klassische Eventveranstalter, nicht nur in Frankfurt, zu kämpfen haben. Eigentlich ein bedauerlicher Trend, da viele dieser Formate sehr hochwertige Vorträge und Paneldiskussionen anbieten. Sponsoren, die gerne den Gedankenaustausch in der Industrie oder die nach mehr Visibilität suchen, bieten diese Formate auf jeden Fall eine gute Plattform. Das Fachpublikum kann dankbar sein, wenn hier sozusagen eine „gemeinwohlfördernde“ Aufgabe (Diffusion von Wissen) von Finanzmarktakteuren übernommen wird.

Eine benachteiligte Sponsorengruppe können oft ausländische Firmen sein, die hier den Markt nicht gründlich Screenen und am Schluss unbeabsichtigt einen wesentlichen Teil ihres Marketingbudgets für Educational-Veranstaltungen im Großformat ausgegeben haben, obwohl man eigentlich in Business Development investieren wollte. Visibilität und Marktforschung erscheinen für viele dieser Adressen weniger gefragt. Interessanter erscheint diesen Anbietern eher die gezielte, direkte Kontaktanbahnung zu Investoren, die in absehbarer Zeit, nach Aufbau eines Vertrauensverhältnisses, „Tickets“ zeichnen sollen. Ein Zweck, für den viele der großen Veranstaltungen eigentlich nicht gedacht sind und womit man die Veranstalter grundsätzlich auch überfordern kann. Die Unterstützung von „Formaten mit hohem Streuverlust“ stellt kein Problem für große Player aus dem Ausland dar, Unternehmen mit Boutiquen-Charakter fehlt hier nach einer Zeit die nachhaltige Finanzkraft, um so eine Markteintrittsstrategie dauerhaft verfolgen zu können. Fairerweise muss man sagen, dass die meisten Veranstalter dieser Veranstaltungskategorie zumindest in Marketingmaterialien den Ecucational-Charakter und die reine Networking-Ausrichtung der Veranstaltung unterstreichen. Vielleicht kann eine Erklärung für die suboptimale Auswahl von Formaten bei Anbietern einfach daran liegen, dass sich die Bereiche Sales und Marketing noch nicht genügend abgestimmt haben. Die Ziele von Marketing / PR und von Vertriebsverantwortlichen müssen sich strukturbedingt nicht unbedingt gleichen (Beispiel: Kriterien für Messbarkeit von Erfolg – interne Diskussion: Presse Clipping, Page Impression versus „Tickets“, Umsatz, Business Development).

2. Education & Business Development
Ein beliebtes Format für den Ausbau des direkten Investorenkontakts sind kleine, spezialisierte Veranstaltungen. Diese werden von den Produktanbietern entweder intern oder mit externer Begleitung veranstaltet. Oft erfolgen diese Formate auf Invitation-only-Basis, die Teilnehmer werden vorgefiltert. Im Gegensatz zu den oben angeführten „Educational-Veranstaltungen“ mit größerem Streuverlust bei reinem Business Development-Ziel, verfolgen diese zumeist den Zweck, Bestandskunden zu pflegen beziehungsweise Neukunden zu gewinnen. Natürlich gibt es auch hier immer einen Kern Educational-Element und auch das Ziel, Multiplikatoren für das eigene Anliegen (Business Development) zu gewinnen. Der Charme solcher Formate liegt für viele Investoren darin, dass Sie auf diesen Veranstaltungen viele Berufskollegen finden, mit denen man sich dann in kleinem Rahmen über Fachthemen austauschen kann. Allen Teilnehmern ist auch hier bewusst, dass die Referenten Produkte oder Dienstleistungen präsentieren möchten. Da man hier aber oft aus Erfahrung weiß, dass hier Investor mit Investor auch den direkten Gedankenaustausch in angenehmer Atmosphäre betreiben, nimmt man dies gerne in Kauf – solange die Vertriebsmitarbeiter des Produktanbieters genügend Fingerspitzengefühl in der Kommunikation beweisen.

Frühling 2018 – Value Investing, Genuss und der gepflegte Gedankenaustausch

Beispiele für verschiedene Formate, die den Bereich Value Investing im Frühling behandeln: Prof. Dr. J. Carlos Jarillo von SIA Funds AG deckt am 19.4. das Thema „Strategic Investing, Value Investing & Fondsboutiquen“ ab (Transparenz – MH-Kurzintro, „Befangenheit“). Auch Themen wie die Unterschiede von Private Equity-Fonds zu klassischen liquiden Investmentfonds und Family Office-Langfristdenke werden hier diskutiert. Dr. Hendrik Leber und sein Team von Acatis Investment werden am 25.5. die ACATIS Value Konferenz organisieren, ein Klassiker für Value-Investoren. Frank Fischer von Shareholder Value AG wird bei der Equity Forum Frühjahrskonferenz (14.-15.5.) die Keynote-Speech halten, Zitat zum Format: „Börsennotierte Unternehmen präsentieren ihre aktuellen Geschäftszahlen und Ausblicke für das folgende Geschäftsjahr vor ausgesuchten Investoren, Analysten, Finanzjournalisten und weiteren Akteuren am Kapitalmarkt“. Interessant erscheint, das sich im Value Investing-Bereich oft viele Produktverpackungen / Ansätze ergänzen, dass variiert wird, verschiedene Welten finden zueinander: Die Bereiche der liquiden und nicht-liquiden Anlagewelt haben viele gemeinsame Schnittmengen, zumindest an den „Rändern“ (Entscheidungsprozesse bei Investoren, Produktauswahl, Asset Allocation etc.).

Das Value Investing Treffen von value DACH findet in Frankfurt am 23.5. statt, zum Abschluss sozusagen ein ganz anderes Format für den fachlichen Gedankenaustausch von Value Investment-Interessierten, in eigenen Worten des Veranstalters: „Bei den Treffen tauschen wir uns in entspannter Atmosphäre untereinander aus. Wir sind in verschiedenen Restaurants in den unterschiedlichen Vierteln der Stadt Frankfurt unterwegs. Dabei erweitern wir auch kulinarisch unseren Horizont“. Zufällig beginnt zum gleichen Tag die Saison für das Fressgassfest in Frankfurt, traditionell eines der ersten und bekanntesten Straßenfeste der Saison – für Freunde von Sonne, Wein und Geselligkeit ein Höhepunkt des Jahres, nicht nur für die Finanzindustrie. Um an den Beginn der Ausführungen über eine oft scheinbar kritisch betrachtete Metropole anzuknüpfen – Frankfurt am Main, Genuss, Über-den-Tellerrand-schauen und ein gepflegter Gedankenaustausch schließen sich keineswegs aus!


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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT: “For the fund industry Frankfurt unlike Luxembourg is the location par excellence especially for product development, fund management and distribution” (Interview – Thomas Richter)

Frankfurt is the central location for the professional exchange of ideas in the fund industry in Germany. Events such as the BVI Asset Management Conference on the 6th of October are offering this year again the opportunity, to stay informed of all the current developments in the industry. Markus Hill spoke in the name of FONDSBOUTIQUEN.DE to Thomas Richter, CEO of The German Fund Association BVI, about the conference topics, current affairs and as well about the special “charm” the city Frankfurt has to offer as a venue.

Hill: Mr. Richter, on the 6th of October the BVI Asset Management Conference takes place in Frankfurt. What distinguishes this industry event from other formats? Which topics are this years priorities?

Richter: The BVI Asset Management Conference is meanwhile an industry gathering/networking of the year. It gives an overview on current developments at the capital market and about the regulatory and strategic challenges the industry is facing. It is not a trade fair, rather a non-commercial platform. This year, among others ex-constitutionalists Udo Di Fabio, Head of Asset Management at the European Commission Sven Gentner and Consumer Protection Chairman Klaus Müller are among the guests. The topics range from the current challenges in Europe about the risk management of pension funds right up to cyber security and digitalization trends in fund sales.

Hill: Frankfurt is an attractive location for sharing and exchanging expertise in the fund industry. Many fund companies have their headquarters here. What is it in your eyes that makes the “Main metropolis” so attractive to many industry peers? With the BREXIT in mind is there still additional potential for this location?

Richter: Frankfurt can build on many strengths. The city plays an important role in Europe in regard to the monetary policy and financial market regulations. It has evolved in recent years to the home of national and international financial organizations and regulatory agencies such as: ECB, Federal Financial Supervisory Authority (BaFin), German Central Bank and the EU insurance supervisory EIOPA which all are already here. Whether Frankfurt attracts more financial companies from the Thames to the Main after the BREXIT, remains a question. The density is already high: Nowhere else in Germany are more companies from the financial industry located than in Frankfurt. For the fund industry Frankfurt unlike Luxembourg is the location par excellence especially for product development, fund management and distribution.

Hill: At present which topics are your main focus? What is the focal point of your activities in the next 12 months?

Richter: The topics on pension plan and retirement arrangements are highly up to date. After the summer break the Federal Ministry of Labour and Social Affairs (BMAS) intends to submit a pension policy concept. That should be exciting, because for the promotion of occupational pensions, BVI receivables such as the opting out or the target pension are currently being discussed in politics. At EU level, the financial market policy MiFID II and the PRIIPs-
Regulation are perennial favorites.


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„Für die Fondsbranche ist Frankfurt anders als Luxemburg der Standort schlechthin für Produktentwicklung, Fondsmanagement und Vertrieb“ (Interview – Thomas Richter)

Frankfurt ist der zentrale Ort für den fachlichen Gedankenaustausch der Fondsindustrie in Deutschland. Formate wie die BVI Asset Management Konferenz am 6. Oktober bieten auch in diesem Jahr wieder die Gelegenheit, sich über aktuelle Entwicklungen in der Branche zu informieren. Markus Hill sprach für FONDSBOTIQUEN.DE mit Thomas Richter, Hauptgeschäftsführer des deutschen Fondsverbands BVI, über Konferenzinhalte, aktuelle Themen sowie über den speziellen „Charme“ der Stadt als Veranstaltungsort.

Hill: Herr Richter, am 6. Oktober findet die BVI Asset Management Konferenz in Frankfurt statt. Was unterscheidet diesen Branchenevent von anderen Formaten? Welche Themen stehen dieses Jahr im Vordergrund?

Richter: Die BVI Asset Management Konferenz ist mittlerweile der Branchentreff des Jahres. Sie gibt einen Überblick über aktuelle Entwicklungen am Kapitalmarkt und über die regulatorischen und strategischen Herausforderungen für die Branche. Sie ist keine Messe, sondern eine nichtkommerzielle Plattform. In diesem Jahr sind unter anderen Ex-Verfassungsrechtler Udo Di Fabio, Leiter Asset Management bei der EU-Kommission Sven Gentner und Verbraucherschutz-Vorstand Klaus Müller dabei. Die Themen reichen von den aktuellen Herausforderungen in Europa über das Risikomanagement von Pensionskassen bis hin zu Cyber-Security und Digitalisierungstrends im Fondsvertrieb.

Hill: Frankfurt ist ein attraktiver Standort für den fachlichen Gedankenaustausch in der Fondsindustrie. Viele Fondsgesellschaften haben hier ihren Sitz. Was macht in Ihren Augen die Mainmetropole so attraktiv für viele Branchenkollegen? Sehen Sie vor dem Hintergrund des BREXIT noch zusätzliche Potenziale für den Standort?

Richter: Frankfurt kann auf viele Stärken bauen. Die Stadt spielt mit Blick auf Geldpolitik und Finanzmarktregulierung eine entscheidende Rolle in Europa. Sie hat sich in den vergangenen Jahren zur Heimat nationaler und internationaler Finanzorganisationen und Aufsichtsbehörden entwickelt: EZB, BaFin, Bundesbank und die EU-Versicherungsaufsicht EIOPA sind schon hier. Ob Frankfurt nach dem Brexit mehr Finanzunternehmen von der Themse an den Main lockt, wird sich zeigen. Die Dichte ist ja schon hoch: Nirgendwo sonst in Deutschland sitzen mehr Unternehmen aus der Finanzbranche als in Frankfurt. Für die Fondsbranche ist Frankfurt anders als Luxemburg der Standort schlechthin für Produktentwicklung, Fondsmanagement und Vertrieb.

Hill: Welche Themen beschäftigen Sie momentan intensiv? Was ist der Schwerpunkt Ihrer Aktivitäten in den nächsten 12 Monaten?

Richter: Das Thema Altersvorsorge ist hochaktuell. Nach der Sommerpause will das BMAS ein rentenpolitisches Konzept vorlegen. Das dürfte spannend werden, denn zur Förderung der betrieblichen Altersversorgung werden in der Politik derzeit BVI-Forderungen wie das Opting Out oder die Zielrente diskutiert. Auf EU-Ebene sind die Finanzmarktrichtlinie MiFID II und die PRIIPs-Verordnung Dauerbrenner.


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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT:“Frankfurt can build on many strengths” (Interview – Thomas Richter)

Frankfurt is the central location for the professional exchange of ideas of the fund industry in Germany. Formats such as the BVI Asset Management Conference on October 1 will again offer the opportunity to find out about current developments in the industry. Markus Hill spoke on behalf of FONDSBOUTIQUEN.DE with Thomas Richter, Chief Executive of the German fund association BVI, about conference content, current topics, and the special “charm” of the city Frankfurt as a venue.

Hill: Mr. Richter, the BVI Asset Management Conference will again be held in Frankfurt on October 1. What makes this conference different from other events?

Richter: The BVI Asset Management Conference has developed into the industry meeting of the year. It provides an overview of current developments in the capital market and of the regulatory and strategic challenges facing the industry. It is not a trade fair and as a non-commercial platform, it regularly convinces with its programme and speakers. This year, for example, ECB Chief Economist Peter Praet, BaFin President Felix Hufeld, Hessian Economics Minister Tarek Al-Wazir, and EU Member of Parliament Burkhard Balz are among the participants. We are expecting 500 participants again.

Hill: Frankfurt is an attractive location for the exchange of ideas in the fund industry. What do you think makes the Main metropolis so attractive for many colleagues in the industry?

Richter: Frankfurt can build on many strengths. In recent years, the city has developed into the home of national and international financial organizations and supervisory authorities. Whether ECB, BaFin, Bundesbank, or the EU insurance supervisory authority EIOPA – Frankfurt plays a decisive role in Europe concerning monetary policy and financial market regulation. Nowhere else in Germany are there more companies from the financial sector than in Frankfurt. In 2014, around 200 banks were based here, plus 34 representative offices of foreign institutions – not to mention Deutsche Börse as one of the world’s leading exchange and settlement operators. The investment companies are also strong here. More than half of the BVI members are based in Frankfurt. Over 70 percent of the 2.6 trillion euros that the fund industry manages for customers in Germany are managed from here. In contrast to Luxembourg, where funds are launched, Frankfurt is the location for product development, fund management, and sales.

Hill: What topics are you currently working on intensively?

Richter: The investment tax reform, Solvency II and MiFID II are the current topics. The latter regulates, among other things, commission consulting. The debate on systemic relevance is also a constant issue. Indeed, FSB and IOSCO have now realized that the business of asset managers is more relevant than their size or that of their funds. But the issue will remain on the regulatory and political agenda.

Hill: Thank you very much for the interview.


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FINANCIAL CENTRE FRANKFURT:“Frankfurt’s Autumn” for family offices, asset managers and foundations

“Speak, that I may see you” (Socrates). This or something similar could be the motto under which the asset management industry and investors frequently meet in Frankfurt. This autumn seems promising. Interestingly, the voice of the independent will be heard more often: Family offices, asset managers and foundations are entering into a fruitful dialog, three examples of many: “Management Forum Asset Management” (Frankfurt School of Finance & Management), “Frankfurter Dialog for Family Offices and Asset Management ” (Heuking Kühn Lüer Wojtek) and “trend forum and Asset Management” (portfolio Verlagsgesellschaft). To be fair, one could also refer to the Düsseldorf event “German Asset Management Day” (VuV – Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V./ VuV Association of Independent Asset Managers), which is organized from Frankfurt and will also take place in November. What interesting topics are discussed in Frankfurt, for example? What are the interesting keywords for the dialog partners?

Low-interest phase

Plant emergency – whether explicitly in the meeting program mentioned or by lecture and discussion to expect: Under these keywords, one can summarize many of the meeting elements, which concern themselves with the range investment and products. Whether institutional or semi-institutional investors or private investors – solutions are sought. Procyclic versus risk management – flight from bonds into risky investments? Is the next foundation for a financial bubble now being laid or will there be a constructive, know-how-based adjustment in the investment behavior of investors?

Family offices and asset managers

Not only this autumn, but these target groups will also be strongly courted by the product supplier side. It is interesting to note that family offices – often forgetting the “pseudo-scientific” use of the definition of the family office – also want to increasingly promote their products. If the client has done well with this in the past and there is transparency for their clients regarding possible conflicts of interest, the request appears legitimate. As long as there are still many different forms and intermediate forms of family offices and no clarity of terminology exists, the smooth transition between asset management and consulting, controlling, and reporting will remain an interesting area of discussion. Family offices offer asset management, asset managers offer family office services – may the target group-oriented solutions be revealed in competition as discovery processes (F. A. von Hayek). Untouched by this, neutral, equally independent family offices “without” products will continue to look after their clients.

Foundations

Asset emergency and product solutions move foundation decision-makers. A relativization may be allowed: Perhaps there is no lack of product offerings, but perhaps a lack of time and know-how in some foundations? Due Diligence needs time. Foundation size and volume in the investment area can create a bottleneck in terms of personnel resources for the examination of the diverse offerings in the market. The financial industry may be overestimating itself, or perhaps it has learned that the world is not just about capital investment for foundation decision-makers. Mission Investing – the smooth transition between fulfilling the foundation’s purpose, fundraising, and sustainability in the holistic sense of the foundation’s mission are also points that are intensively discussed at Frankfurt events. A positive trend: Foundations will gradually discover which product providers not only pursue short-term sales interests but also have a longer-term partnership based on a competitive product offering.

Regulation

AIFM, MIFID, KAGB, and various other abbreviations of the wide world of regulation will have room for discussion at many events in Frankfurt. Many of the KVGen such as Universal-Investment, Hansainvest, Ampega, and other well-known addresses are well known among independent asset managers, family offices, and foundations. For independent asset managers questions of consulting liability can be in the foreground. Fund advisory, fund management and club deals (e.g. real estate) are topics of discussion that meet with a positive response from all three target groups. The VuV and also many law firms in Frankfurt have an expertise advantage here due to the “regulatory dynamics” (interpretation etc.) in these fields.

Independence and trust

Of course, there will always be the group-bound world of product suppliers. Banks and capital investment companies of various sizes offer recognized solutions for the target groups. This class of providers is addressed in part by the events. The not group-bound, independent product offerers stand however clearly in the foreground of the “Frankfurt autumn”. The author of these lines has carried out his survey of this group of investors (in addition to funds of funds management, family office, and private banking) as part of the “1st Funds Boutique Panel” – interestingly enough, independents often like to buy independents. An unambiguous interpretation should be deferred here – in addition to the element of performance, the element of trust in the areas of specialization and long-term thinking can also play a role. Competitive performance is naturally assumed here.

Conclusion

Frankfurt is an excellent location for the professional exchange of ideas at a high level. National and international suppliers and investors meet here. The networking of different providers and target groups is increasing – product packaging, asset classes, and customer segments are losing their discriminatory power in the discussion. The banking crisis has led to controversial discussions, but perhaps a second, “holistic” level is developing in the culture of discussion alongside the established product and event-level – the dissolution of the rigid target group philosophy on the provider side: perhaps from “Who can I sell my product to?” to “With whom do I want to build a good business relationship in the long term? Established industry and the “independents” would sustainably pursue location marketing!


Source: www.institutional-investment.de
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Kommentar: „Frankfurter Herbst“ für Family Offices, Vermögensverwalter und Stiftungen

„Sprich, damit ich Dich sehe“ (Sokrates). So oder ähnlich könnte man das Motto beschreiben, unter dem sich Asset Management-Industrie und Investorenseite häufig in Frankfurt treffen. Dieser Herbst erscheint vielversprechend. Interessanterweise wird verstärkt die Stimme der Unabhängigen mehr Gehör finden: Family Offices, Vermögensverwalter und Stiftungen treten in einen fruchtbaren Dialog, drei Beispiele von vielen: „Managementforum Vermögensverwaltung“ (Frankfurt School of Finance & Management), „Frankfurter Dialog für Family Offices und Vermögensverwalter“ (Heuking Kühn Lüer Wojtek) und „trendforum vermögensmanagement“ (portfolio Verlagsgesellschaft). Fairerweise könnte man zusätzlich auf das von Frankfurt aus organisierte Düsseldorfer Event „Deutscher Vermögensverwaltertag“ (VuV – Verband unabhängiger Vermögensverwalter Deutschland e.V.) verweisen, das auch im November stattfindet. Welche interessanten Themen werden beispielsweise in Frankfurt engagiert diskutiert? Was sind interessante Stichworte für die Dialogpartner?

Niedrigzinsphase

Anlagennotstand – ob explizit im Veranstaltungsprogramm genannt oder durch Vortrag und Diskussion zu erwarten: Unter diesen Stichworten kann man viele der Veranstaltungselemente zusammenfassen, die sich mit dem Bereich Kapitalanlage und Produkte beschäftigen. Ob institutionelle bzw. semi-institutionelle Anleger oder Privatanleger – Lösungen sind gesucht. Prozyklik versus Risikomanagement – Flucht aus Anleihen in risikoreiche Investments? Wird jetzt die nächste Grundlage für eine Finanzblase gelegt oder ergibt sich eine konstruktive, Know-how-basierte Anpassung im Investmentverhalten der Investoren?

Family Offices und Vermögensverwalter

Nicht nur diesen Herbst werden diese Zielgruppen stark umworben von der Produktanbieterseite. Interessant erscheint, dass auch Family Offices – vergessen wird oft der „pseudo-wissenschaftliche“ Gebrauch der Definition von Family Office – verstärkt eigene Produkte promoten möchten. Wenn der Kunde damit gut gefahren ist in der Vergangenheit und Transparenz für eigene Kunden bezüglich möglicher Interessenkonflikte besteht, erscheint das Anliegen als legitim. Solange es noch vielfältige Formen und Zwischenformen von Family Offices gibt und nicht Klarheit über Begrifflichkeiten herrschen, bleibt der fließende Übergang zwischen Vermögensverwaltung und Beratung, Controlling, Reporting ein interessantes Diskussionsfeld. Family Offices bieten Vermögensverwaltung an, Vermögensverwalter bieten Family Office-Dienstleistung an – mögen die zielgruppengerechten Lösungen im Wettbewerb als Entdeckungsverfahren (F. A. von Hayek) aufgedeckt werden. Unberührt davon werden neutrale, ebenso unabhängige, Family Offices „ohne“ Produkte Ihre Kunden weiterhin betreuen.

Stiftungen

Anlagenotstand und Produktlösungen bewegen Stiftungsentscheider. Eine Relativierung mag erlaubt sein: Vielleicht gibt es keinen Mangel an Produktangeboten, sondern vielleicht einen Mangel an Zeit und Know-how bei einigen Stiftungen? Due Diligence braucht Zeit. Stiftungsgröße und Volumen im Anlagebereich können einen Engpass bilden bezüglich Personalausstattung für die die Prüfung der vielfältigen Angebote im Markt. Die Finanzbranche überschätzt sich vielleicht oder aber sie hat dazugelernt: Die Welt besteht nicht nur aus Kapitalanlage für Stiftungsentscheider. Mission Investing – der fließende Übergang zwischen Erfüllung des Stiftungszwecks, Fundraising und Nachhaltigkeit im ganzheitlichen Sinne der Stiftungsaufstellung sind ebenso Punkte, die intensiv diskutiert werden auf Frankfurter Veranstaltungen. Ein positiver Trend: Stiftungen werden nach und nach entdecken, welche Produktanbieter nicht nur kurze Absatzinteressen verfolgen, sondern eine längerfristige Partnerschaft unter Zugrundelegung eines wettbewerbsfähigen Produktangebots haben.

Regulierung

AIFM, MIFID, KAGB und diverse andere Kürzel der weiten Welt der Regulierung werden in Frankfurt bei vielen Events Diskussionsraum besitzen. Viele der KVGen wie Universal-Investment, Hansainvest, Ampega und andere namhafte Adressen besitzen einen hohen Bekanntheitsgrad bei unabhängigen Vermögensverwaltern, Family Offices und Stiftungen. Für unabhängige Vermögensverwalter können Beratungshaftungsfragen im Vordergrund stehen. Fondsadvisory, Fondsmanagement und Club Deals (z. B. Immobilien) sind Diskussionsthemen, die auf Resonanz stoßen bei allen drei Zielgruppen. Der VuV und auch viele Kanzleien in Frankfurt besitzen hier einen Expertise-Vorteil aufgrund der „Regulierungsdynamik“ (Auslegung etc.) in diesen Feldern.

Unabhängigkeit und Vertrauen

Natürlich wird es immer auch die konzerngebundene Welt der Produktanbieter geben. Banken und Kapitalanlagegesellschaften der verschiedensten Größen bieten anerkannte Lösungen für die angesprochenen Zielgruppen an. Diese Anbieterklasse wird in Teilen durch die Veranstaltungen angesprochen. Die nicht konzern-gebundenen, unabhängigen Produktanbieter stehen aber eindeutig im Vordergrund des „Frankfurter Herbst“. Der Autor dieser Zeilen hat im Rahmen vom „1. Fondsboutiquen-Panel“ eine eigene Befragung dieser Investorengruppe durchgeführt (neben Dachfondsmanagement, Family Office und Private Banking) – interessanterweise kaufen Unabhängige oft gerne Unabhängige. Eine eindeutige Interpretation sei hier zurückgestellt – neben dem Element Leistung kann auch das Element Vertrauen in den Bereichen Spezialisierung und Langfristdenke eine Rolle spielen. Eine wettbewerbsfähige Performance wird hier natürlich vorausgesetzt.

Fazit

Frankfurt ist ein exzellenter Standort für den fachlichen Gedankenaustausch auf hohem Niveau. Nationale und internationale Anbieter und Investoren treffen hier aufeinander. Die Vernetzung verschiedener Anbieter und Zielgruppen nimmt zu – Produktverpackungen, Assetklassen und Kundensegmente verlieren ihre Trennschärfe in der Diskussion. Die Bankenkrise hat zu kontroversen Diskussionen geführt, jedoch entwickelt sich vielleicht neben der etablierten Produkt- und Event-Ebene eine zweite, „ganzheitliche“ Ebene in der Diskussionskultur – das Auflösen der starren Zielgruppen-Philosophie auf der Anbieterseite: Vielleicht vom „Wem kann ich mein Produkt verkaufen?“ hin zu „Mit wem möchte ich langfristig eine gute Geschäftsbeziehung aufbauen?“. Etablierte Industrie und die „Unabhängigen“ würden Standortmarketing auf nachhaltige Weise betreiben!


Quelle: www.institutional-investment.de
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