Ein Franke in Frankfurt, Internationalität, Trends in der Immobilienbranche und der aktuelle REAL ESTATE INVESTMENT DAY am 13.5.2025 – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Jochen Goetzelmann, Managing Director (Targa Communications GmbH) über die Vorzüge der Mainmetropole und Möglichkeiten zum qualifizierten Gedankenaustausch und Networking im Immobilien-Segment. Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Künstliche Intelligenz waren ebenso Thema des Gespräches wie der REAL ESTATE FINANCE DAY im Herbst 2025.
Hill: Was gefällt Ihnen an Frankfurt?
Goetzelmann: Nach über 20 Jahren in Frankfurt fühlt sich der Franke hier inzwischen ziemlich zuhause. Irgendwann war klar, dass es mich als ehrgeizigen Jungbanker nach Frankfurt verschlagen würde – spätestens, als ich als Zweiter aus der Dresdner Bank-Niederlassung Nürnberg an die Hochschule für Bankwirtschaft durfte. Begeisterung sah damals anders aus. Wenn man aus dem gemütlichen Würzburg kommt, steht Frankfurt mit seinem ersten Eindruck nicht ganz oben auf der Wunschliste. Mein täglicher Weg zur damaligen HfB (heute: Frankfurt School of Finance) führte durch die Kaiserstraße, Mittagessen im Silvertower – nicht gerade die Ecke, die einem die Stadt schmackhaft macht. Junkies, die sich im Hauseingang einen Schuss setzen, kannte ich bis dahin nur aus dem Tatort (von dem ich übrigens kaum eine Folge verpasse – nur um mich dann in 80 Prozent der Fälle zu ärgern, dass ich ihn schlecht fand).
Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) & Jochen Goetzelmann (Targa Communications) – REID 2024
Dass ich doch geblieben bin, lag an einer ziemlich tollen Altbauwohnung in der Morgensternstraße, von der mir ein Kollege vorgeschwärmt hatte – ich wollte sie mir eigentlich gar nicht leisten. Aber die Aussicht, statt zwei Stunden mit Auto und Bahn nur noch 15 Minuten zu Fuß zur Arbeit zu brauchen, war dann doch zu verlockend.
Am Anfang habe ich auf die Frage, was mir an Frankfurt gefällt, oft reflexartig die Verkehrsanbindung genannt. Autobahn, Flughafen, alles da. Und klar, die Standardantwort ließ nicht lange auf sich warten: „Aha, das Beste an Frankfurt ist also, dass man schnell wieder wegkommt?“ Fair enough – aber die Anbindung bleibt ein echtes Asset. In unserer Branche hat ja sowieso jeder irgendwann mal was in Frankfurt zu tun, da spart man sich viele Reisen.
Was ich heute an der Stadt mag? Sie ist kompakt, international, überraschend grün. Seit ich Pádel spiele, merke ich, wie viele Nationalitäten sich hier tummeln – und wie schnell man neue Leute kennenlernt. Es gibt genug Restaurants, in die ich gerne (und regelmäßig) gehe. Inzwischen wissen auch die meisten Kellner, was ein Weißbier ist. Ich habe hier meine Frau kennengelernt, unser Freundeskreis ist hier oder von hier gut erreichbar. Manchmal wünsche ich mir, Frankfurt läge am Meer – aber davon abgesehen lebe ich gern „im Herzen von Europa“.
Hill: Welche Themen bewegen die Immobilienbranche gegenwärtig?
Goetzelmann: Was die Immobilienbranche im Moment am stärksten beschäftigt? Ganz klar: geopolitische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Viele institutionelle Investoren agieren deutlich vorsichtiger, Planungshorizonte werden kürzer, Risikoprämien steigen spürbar. Die Gefahr einer Rückkehr der Inflation, vielleicht sogar einer Stagflation, ist real und wird ernst genommen.
Zinsen spielen in diesem Umfeld natürlich eine zentrale Rolle, aber nicht als singuläres Thema. Finanzierungen sind heute schwieriger zu strukturieren, Covenants restriktiver, konservativer. Ohne tragfähige Finanzierung bleibt die Transaktionsdynamik begrenzt. Zusätzlich erschwert die anhaltende Preisdiskrepanz zwischen Verkäufer- und Käufererwartungen den Abschluss vieler Deals.
Büroimmobilien stehen weiter unter Druck. Nutzeransprüche ändern sich rasant, und die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf flexible, hochwertige und zukunftsfähige Flächen. Für viele Bestandsobjekte wird es ohne substanzielle Investitionen in Qualität, Lage und ESG-Standards schwer. Parallel dazu sehen wir erste echte Bewegungen hin zu alternativen Nutzungskonzepten: Konversionen, Mischnutzungen, adaptive Re-Use-Strategien. Es entstehen spannende Schnittstellen, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien – etwa bei der Integration von Ladeinfrastruktur, Energieversorgung oder neuen Mobilitätskonzepten in Immobilienprojekte.
Ein weiterer massiver Treiber ist der rasante Fortschritt bei Künstlicher Intelligenz. KI bietet enorme Chancen. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Technologien entwickeln, wird uns alle zwingen, Innovationen nicht nur zu adaptieren, sondern aktiv mitzugestalten.
Hill: Mit welchem Thema beschäftigen Sie sich gegenwärtig intensiver?
Goetzelmann: Aktuell dreht sich bei mir vieles – eigentlich fast alles – um unsere beiden “Flagship-Konferenzen”: den REAL ESTATE INVESTMENT DAY und den REAL ESTATE FINANCE DAY. Der REFD, wie wir ihn intern nennen, geht dieses Jahr am 13. November in die zwölfte Runde. Für viele in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist er längst ein fester Termin im Kalender. Einer hat mal gesagt: „Hier führt man an einem Tag mehr relevante Gespräche als an drei Tagen auf der Expo Real.“ Sowas freut uns natürlich riesig – ist aber auch ein ziemlicher Ansporn.
Noch ein bisschen näher liegt gerade unser REID, der REAL ESTATE INVESTMENT DAY, am 13. Mai – auch schon zum sechsten Mal. Der Fokus auf europäische Investmentthemen passt perfekt zu unserer DNA als Kommunikationsberatung mit Immobilien-Schwerpunkt. Inhaltlich war’s in diesem Jahr nicht ohne: europäischer Blickwinkel, Investmentthemen, neue Dynamiken – da ist einiges in Bewegung. Umso schöner, dass wir wieder ein starkes Line-up und eine gute Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern haben. Und klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – der nächste REID ist schon gesetzt: 19. Mai 2026, wie immer in Frankfurt.
Neben Investment, Finance & Management – den Klassikern der Immobilienkommunikation und unserer Konferenzarbeit – beschäftige ich mich zunehmend auch mit denselben Themen im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Da ist viel in Bewegung, und das überschneidet sich oft stärker mit Real Estate, als man auf den ersten Blick denkt.
Und dann gibt’s da natürlich noch das allgegenwärtige Thema Künstliche Intelligenz. Man kommt ja kaum dran vorbei. Die Einsatzmöglichkeiten im beruflichen Alltag (und auch privat) sind riesig, die Entwicklung rasant, und ich finde es einfach spannend, da mitzudenken, mitzutesten, mitzugestalten. Ob in der Beratung, in der Kreation oder bei der Eventplanung – KI spielt überall rein.
FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & FONDSBOUTIQUEN unterstützen auch in diesem Jahr gerne diese Veranstaltung als Netzwerkpartner & Medienpartner. Wir freuen uns auf den Gedankenaustausch in Frankfurt!
FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Kanal:
Value Investing, Rohstoffe, Family Offices, „Finanzplatz Frankfurt meets Finanzplatz Schweiz & Finanzplatz Österreich“ und Swiss Value Day – Markus Hill sprach fürFINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Alex Rauchenstein, SIA Funds AG, über die Positionierung bei diesen Themenfeldern sowie über Natural Resources Day und Gedankenaustausch am Finanzplatz Liechtenstein.
Hill: Sie waren gerade auf der Finanzmesse in Zürich. Wie waren die Gespräche dort, was stand für Sie bei den Gesprächen im Vordergrund? Rauchenstein: Ja, wir sind jeweils seit einigen Jahren an der FINANZ’25 am Boutiquen Stand, dies ermöglicht es uns sehr effizient viele unserer Kunden zu treffen, zu präsentieren und an Panels zu sprechen. In diesem Jahr wurden Urs Marti und ich zudem von Finpact angefragt, ob wir bereit wären mit Ihnen zwei Kurzvideos aufzunehmen – diese findet man auf unserer Webseite. Generell stellten wir wieder ein großes Interesse an aktiven Strategien wie den unseren fest.
Alex J. Rauchenstein, SIA FUNDS AG
Hill: Am 7. und 8. Mai sehen wir uns wieder in Frankfurt und Köln. Sie, Urs Marti und Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA) repräsentieren die Finanzplätze Schweiz und Österreich. Über welche Themen werden Sie sprechen? Rauchenstein: Eigentlich nichts neues, steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein. Denn der Titel unserer Präsentation heißt seit 2020 „Diese Dekade gehört Value & Rohstoffaktien“. Wir freuen uns sehr, diese Präsentation in diesem Jahr mit Martin Friedrich von Lansdowne bestreiten zu können. Ich kenne Martin seit bald 20 Jahren und schätze den Gedankenaustausch mit ihm und seine Kompetenzen sehr. Er wird sein sehr erfolgreiches Endowment Fund Konzept vorstellen, in das ich auch privat investiert bin. Und dann werden Urs Marti und ich ein Update zum Thema Strategic Investing und Rohstoffe geben.
Hill: Welche Investorengruppe interessiert sich derzeit besonders stark für die Themen „Value & Rohstoffe“, gibt es besondere Gründe dafür? Rauchenstein: Unsere langjährigen Kunden sind in erster Linie Familie Offices und unabhängige Vermögensverwalter. Derzeit stellen wir aber auch ein beginnendes Umdenken bei institutionellen Kunden fest. Denn diese sind Profi genug, dass sie verstellen welche hervorragenden Chancen sich für sehr aktive Manager bieten, wenn fast die ganze Welt sich passiv in ETF positioniert.
Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN
Hill: Sie veranstalten auch in diesem Jahr wieder den Swiss Value Day. Welche Themen stehen dieses Jahr im Fokus? Rauchenstein: Ja, am Freitag, dem 13. Juni, findet unser 4th Swiss Value Day in Zürich statt. Auch in diesem Jahr haben BWM und wir wieder zwei weiter sehr bekannte Value Manager als Gäste eingeladen. Seit Lancierung dieser Veranstaltung vor bald fünf Jahren war es mein Ziel auf den Tisch zu klopfen und zu sagen: Vergesst Value Investing nicht! Denn wenn man genügend lange im Business ist, dann weiß man, dass es Zyklen für Value, Rohstoffe etc. gibt.
Hill: Welche anderen Themen stehen bei Ihnen dieses Jahr noch auf der Agenda? Rauchenstein: Gegenwärtig bereiten wir noch ein Event in Vaduz vor. Vielleicht sehen wir uns dann auch wieder am Finanzplatz Liechtenstein. Der Natural Resources Day wird am 11. September wieder in Zürich stattfinden. Auch hier sind wir gerade bei der Konzeption der Veranstaltung.
Finanzplatz Frankfurt, Family Offices, Digital Assets, Investorenstudie „Alternative Investments, Immobilien & ESG”, Impact Investing, Veranstaltungsformate, Indien, Asset Management, Philosophie, LinkedIn-Community „Finanzplatz Frankfurt am Main“ und Networking in der DACH-Region – IPE D.A.CH-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit dem unabhängigen Asset Management Consultant Markus Hill über die anstehenden Aktivitäten und Interessensgebiete in 2025.
IPE D.A.CH: Sie hatten im Februar ein Panel moderiert zum Themenbereich „Family Offices, Asset Allocation & Financial Education“, was war der Hintergrund dieses Formats?
Hill: Netterweise hatten mir im Vorfeld der Veranstaltung „Forum für Digitale Vermögenswerte“ Manuel Müller und Samir Zakaria, die Möglichkeit eingeräumt, im Vorfeld ein Pre-Event zu organisieren. Auf deren Hauptveranstaltung hatte ich zwei Panels betreut, eines der Panels hatte auch zu tun mit dem Themenbereich Family Offices, Produktentwicklung und Advisory im Bereich Digital Assets (Kyra-Marie Anderle, Dr. Giesen Family Office). Bei der Abendveranstaltung konnte ich unabhängig von dem Digital Assets-Thema auch andere Themen ansprechen. Beispiele hierfür war zum Beispiel ein Impulsvortrag von Peter Preller (HQ Trust) zum Thema Asset Allocation und Asset Manager Selection. Bei der Diskussion konnte Reiner Konrad (Focam) interessante Punkte zum Themenbereich Portfolio Management, Manager Selection und zu meinem Lieblingsthema Fondsboutiquen erläutern. Henning Schröer (fidubonum) präsentierte sehr interessante Gedanken zum Thema Beauty Contest bei Multi Family Offices, Herausforderungen beim Aufbau eines Single Family Offices sowie Einblicke in den Rahmen und die Inhalte der „Jahrestagung Family Office“ (Petersberg, Herbst 2025). Wie so oft waren die Fragen aus dem Publikum sehr fokussiert – einer der Kernpunkte bei solchen Diskussionen ist häufig: Wie kommt man in den Dialog mit Family Offices? Vor dem Hintergrund, dass Investoren in der Regel nicht unumschränkt begeistert sind bei „Sales-Anrufen“, gab es hier einen sehr lebendigen Diskussionsverlauf. Natürlich gab es auch den Bezug zum Thema Digital Assets. Anknüpfend an das Thema Investorendialog wurde hier das Thema Financial Ecucation bei institutionellen Investoren angesprochen. Tenor der Diskussion war, dass gerade die Kommunikation im Bereich Digital Assets noch ein großes Optimierungspotenzial bietet.
IPE D.A.CH: Sie halten in Kürze bei einer Veranstaltung ein Kurzintro zum Thema „Alternative Investments, Immobilien & Impact Investing, ESG“. Was steckt hinter der Idee?
Markus Hill & Frank Schnattinger, IPE D.A.CH
Hill: „Finanzplatz Frankfurt am Main“ unterstützt auch in diesem Jahr Sebastian Thürmer (artis ICM) bei seiner traditionellen Investorenstudie „Alternative Investments, Immobilien & ESG“, diese findet nun schon zum fünften Mal statt. Die Befragungen laufen gerade, die Befragung ist wenig zeitintensiv und viele Investoren schätzen das Format. Man kann in anonymisierter Form zusätzlich Eindrücke über aktuelle Tendenzen auf der Investorenseite gewinnen („Peer Review“-Thematik etc.). Aktuell spreche ich mit einigen potenziellen, neuen Teilnehmern. Man greift dann einmal zum Hörer und spricht verschiedene Themen an. Im Rahmen dieser Gespräche kam auch immer das Thema ESG auf, zugegebenermaßen gibt es hier ein gemischtes Stimmungsbild. Durch diese Gespräche entwickele ich auf ein Gefühl für dieses Thema, damit man auch „live“ erfährt, was sich hier tut – oder auch nicht. Netterweise hat mir Herr Thürmer einige der Ergebnisse von der letzten Studie zur Verfügung gestellt, in Kombination auch mit seinen aktuellen Eindrücken der laufenden Befragungen. Als Ideengeber und Initiator der Studie kann er mir zeitnah ein sehr gutes Stimmungsbild geben, als Praxisimpression ist so ein Input immer wertvoll. Die Studie wurde im letzten Jahr von Solvium (Verkehrsinfrastruktur) unterstützt, die Sponsoren der Studie ermöglichen im Abschluss, dass die Ergebnisse der Befragung in einem Videoformat dargestellt werden können. Eigentlich sollten am Finanzplatz Frankfurt die Ergebnisse auch noch vor Ort im zweiten Quartal diskutiert werden, der Dialog läuft, erste Ideen entwickeln sich.
IPE D.A.CH: Welche Themenfelder werden in dieser Investorenstudie angesprochen?
Hill: Die institutionellen Investoren werden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu verschiedenen Entwicklungen befragt. Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Assetklassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG-Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien – um hier einmal kurz und knapp die Themenfelder zu umreißen.
IPE D.A.CH: Wo halten Sie das Kurzintro, auf welcher Veranstaltung?
Hill: Die Veranstaltung „Smart Impact Investing Forum von Christian Hommens findet am 17. und 18.3.2025 in Königstein statt. Das Thema passt gut, da Nachhaltige Investments auch am Finanzplatz Frankfurt intensiv und oft auch kontrovers diskutiert werden. Hier gibt es viele Universitäten, Think Tanks und Akteure, die ein sehr interessantes Ökosystem darstellen. Die Veranstaltung konzentriert sich auf den Gedankenaustausch, das Networking von institutionellen Investoren mit anderen „Center of Competence“-Vertretern vor Ort. Zum Beispiel wird es wertvollen Input geben von Prof. Dr. Timo Busch (Sustainable Finance Research Group), Michael Schmidt (Mitglied des Sustainable-Finance Beirats der Bundesregierung) und Kristina Jeromin (Stiftung Mercator). Roland Kölsch (F.I.R.S.T. e.V.) ist auch vor Ort, er hat mir letzte Woche auch noch einmal ein gutes Stimmungsbild zum Thema Investoren, Asset Management und ESG gegeben.
IPE D.A.CH: Welche weiteren Themen beschäftigen Sie derzeit intensiver?
Hill: Die Themen Finanzzentren, DACH-Region und Indien haben mich immer begeistert. Ich freue mich diese Woche auf den Vortrag von Ravikant Susarla von Seraina Invest AG beim German Indian Round Table (GIRT, Johannes Weisser / Regionalvertretung). Herr Susarla wird in seinem Vortrag über erfolgreiche Strategien zur Planung und Umsetzung von Immobilienprojekten in Indien sprechen. Der Titel des Berichts ist „Immobilieninvestments in Indien – Ein Werkstattbericht“. Ich freue mich, an dem Abend auch einige, kurze Worte zum Themenbereich „Finanzplatz Frankfurt & Indien“ sagen zu können, im Rahmen eines anderen Projektes mit Indien-Bezug hatte ich für den Gedankenaustausch auf LinkedIn den Kanal „Investing in India“ eingerichtet. Das Thema Indien lässt sich hier gut mit dem Thema Finanzplatz Schweiz verbinden, auch hier ergibt sich wieder eine Brücke zu unseren Interessensgebieten und Netzwerken – Kommunikation & DACH-Region. Warum? Im Januar hatte ich eine Moderation auf einer Investorenveranstaltung von Frankfurt Asset Management und SIA Funds (Schweiz) beim Fondskongress in Mannheim. Am 7.5. (Frankfurt) und 8.5. (Köln) freue ich auch hier wieder auf ein Wiedersehen mit Alex Rauchenstein und Urs Marti von SIA Fund, mit dabei sein wird auch Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA) dabei sein – durch einen Vertreter vom Finanzplatz Österreich wird diese „DACH-Impression“ zusätzlich abgerundet. Die Themenbereiche Value Investing, Rohstoffe, Multi Asset Management & Endowment-Ansatz werden dort diskutiert werden, mein Kurzintro zum Thema Fondsboutiquen & USA-Formel wird auch nicht fehlen. Gegenwärtig sind wir auch in den Vorbereitungen zur diesjährigen Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ (LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband) im Herbst dieses Jahres, ich freue mich auf mein nächstes Interview mit David Gamper, Geschäftsführer LAFV. Am Samstag vor Königstein habe ich das Vergnügen, mit dem Frankfurter Künstler Ulrich Diekmann wieder in kleiner Runde in der Innenstadt des Dorfes mit Hochhäusern wieder an einer kleinen Philosophierunde teilnehmen zu können, alle vier Wochen wird ein Buchkapitel diskutiert – out of the box, die Welt besteht ja nicht nur aus Finanzen. Die Grundlage der Diskussion bildet das Buch „Was bedeutet das alles? Eine kurze Einführung in die Philosophie“ (Thomas Nagel). Ende des Monats wird es in Frankfurt noch ein interessantes Event vom Finfluencer Circle geben (Birgit Hass), neben einer interessanten Digital Assets „Disco-Nacht“ in Verbindung mit dem Thema Digital Assets (Michael Wutzke, TechQuartier, Finance Loop – Alliance for on-chain finance etc.), kurz danach findet die Crypto Asset Conference der Frankfurt School of Finance (Blockchain Centre) statt. Man sieht, dass Frankfurt auch in Sachen Digital Assets sehr aktiv ist, das Center of Competence. Es hat mich im Zusammenhang mit den Kommunikationsaktivitäten in der DACH-Region sehr gefreut, dass unsere LinkedIn-Community aus dem Kanal „Finanzplatz Frankfurt am Main“ zum Ende des Jahres die 10.000-Follower-Grenze überschritten hat, auch der Austausch in der gleichnamigen LinkedIn-Gruppe hat sich sehr gut entwickelt. Input, Ideen und Anregungen für die Weiterentwicklung dieser Plattform wissen wir zu schätzen – ich bin dankbar für die Unterstützung, die wir in den letzten fünf Jahren bei dem Ausbau dieses Netzwerks erhalten haben. Auch die Finanzplatz Liechtenstein-Community hatte auf LinkedIn im Jahr 2025 die 3.000-Follower-Grenze überschritten, hier verfolge ich die Private Label Fonds-Aktivitäten des Standorts intensiver. Übrigens auch ein Danke an Sie persönlich, auf mein Kurzinterview mit Ihnen in dem Kanal freue ich mich ebenso, auch Sie sind ja häufig in Frankfurt um Investorenveranstaltungen zu moderieren und um Asset Manager zu treffen. Ich habe gesehen, dass sich Ihr Kanal auf Linkedin ebenso sehr erfreulich entwickelt. Ich schätze diesen Social-Media-Kanal in erster Linie als Tool für Wissensmanagement, man kommt in einen interessanten Austausch mit Fachexperten aus den verschiedensten Gebieten. Der Finanzplatz Frankfurt ist die ideale Drehscheibe für den Themenkomplex Diffusion von Wissen in Verbindung mit Freude an Gedankenaustausch!
IPE D.A.CH: Vielen Dank für das Gespräch.
*) Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main. Kontakt: info@markus-hill.de; Website: www.markus-hill.de
Diskussionen rund um das Thema ESG und Impact Investing werden in 2025 zunehmend „verhaltener“ geführt. Welcher Rahmen könnte den Dialog wieder beleben? Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Christian Hommens, Smart Bridges GmBH, über Idee, Konzeption von „Smart Impact Investing Excellence Forum“, eines Formats zum Gedankenaustausch mit Investoren und Fachexperten in Königstein, Taunus. Natürlich zählt dieser Ort zum CENTER OF COMPETENCE-„Einflussgebiet“ vom Finanzplatz Frankfurt – die Stadt hat an Möglichkeiten auch zu diesem Themengebiet viel zu bieten.
Hill: Wie kam man auf die Idee zu der Veranstaltung?
Hommens: Impact Investing ist kein kurzfristiger Trend, sondern eine echte Chance, Kapital sinnvoll einzusetzen und gleichzeitig nachhaltige Renditen zu erzielen. Genau darüber wollen wir beim Smart Impact Investing Excellence Forum sprechen. Die Idee entstand aus vielen Gesprächen mit Investoren, Unternehmern und Asset Managern, die alle vor ähnlichen Herausforderungen stehen: Wie kombiniert man Rendite mit echtem Impact? Mit dieser Veranstaltung schaffen wir eine Plattform für den Austausch, neue Perspektiven und praxisnahe Lösungen.
Hill: Warum Themen wie Impact Investing und ESG?
Markus Hill & Christian Hommes, Smart Bridges Gmbh
Hommens: Ich bin fest davon überzeugt, dass nachhaltige Investments die Zukunft der Finanzwelt prägen werden. ESG ist längst nicht mehr nur eine regulatorische Notwendigkeit – es ist ein Wettbewerbsvorteil für Unternehmen und Investoren, die langfristig denken. Beim Forum bringen wir führende Experten zusammen, die nicht nur über Theorie sprechen, sondern zeigen, wie Impact Investing in der Praxis funktioniert.
Hill: Warum sind solche Veranstaltungen interessant für Frankfurt?
Hommens: Frankfurt ist als Finanzplatz das perfekte Umfeld für solche Diskussionen. Hier sitzen nicht nur große Player aus der Banken- und Investmentwelt, sondern auch viele innovative Köpfe, die den Wandel aktiv gestalten. Wir wollen genau diese Akteure zusammenbringen, um nachhaltige Finanzstrategien nicht nur zu diskutieren, sondern auch konkret voranzutreiben.
Hill: Welche besonderen Herausforderungen gibt es bei der Ausgestaltung von Veranstaltungen mit Finance-Themen?
Hommens: Eine der größten Herausforderungen ist es, das Thema greifbar und praxisnah zu machen. Viele Diskussionen rund um ESG und Impact Investing bleiben abstrakt – wir wollen konkrete Lösungen, echte Best Practices und einen offenen Austausch. Die richtige Mischung aus hochkarätigen Speakern, interaktiven Formaten und inspirierenden Gesprächen ist dabei entscheidend. Unser Ziel: Kein Buzzword-Bingo, sondern echte Insights mit Mehrwert für alle Teilnehmer.
Hill: Vielen Dank für das Gespräch. Ich bin ja bekanntlich befangen (Transparenz) und freue mich auf mein Kurzintro am 2. Tag zum Thema „Alternative Investments, Immobilien & ESG – Ein Werkstattbericht“ – einige wenige Minuten am Morgen zum Thema Investorenstudien.
Veranstaltung: Smart Impact Investing Excellence Forum 2025
Nachhaltiges Investieren gewinnt immer mehr an Bedeutung – auch für den Finanzplatz Frankfurt am Main und die Region. Am 17. & 18. März 2025 findet im nahegelegenen Bold Campus Königstein im Taunus das Smart Impact Investing Excellence Forum statt – das Strategie- und Networking-Event für Entscheider:innen aus Family Offices, institutionellen Investoren und nachhaltigen Finanzakteuren.
Hochkarätige Speaker & Investment-Expert:innen:
Prof. Dr. Timo Busch – Sustainable Finance Research Group, Universität Hamburg
Michael Schmidt – Mitglied des Sustainable-Finance-Beirats der Bundesregierung
Roland Kölsch – Verantwortlicher Standards & Labels, F.I.R.S.T. e.V.
Was erwartet die Teilnehmenden?
– Top-Insights von führenden Expert:innen zu ESG, Impact Venture Fonds & nachhaltigen Finanzstrategien
– Exklusive Networking-Formate, darunter individuelle Vier-Augen-Gespräche mit Investor:innen & Branchenführern
– Impulse für die Zukunft nachhaltiger Investments am Finanzplatz Frankfurt
Der Finanzplatz Frankfurt am Main spielt eine zentrale Rolle in der Entwicklung nachhaltiger Finanzstrategien – dieses Forum bietet die perfekte Plattform, um Impulse zu setzen und Innovationen zu gestalten.
Rating, Liechtenstein als Fondsstandort, Regulatorik, Finanzplatz Frankfurt, Family Office und Fondsboutiquen, Fondsselektion, Vermögensstrukturierung, Stiftungen, HNWIs – Markus Hill* sprach für IPE D.A.CH mit David Gamper, Geschäftsführer Liechtensteinischer Anlagefondsverband (LAFV), über die Themen, die den Verband aktuell beschäftigen. In dem Gespräch wurden ebenso weitere geplanten Aktivitäten in Deutschland für 2025 in Mannheim („FONDSKONGRESS“) angesprochen, in Zusammenarbeit mit Liechtenstein Finance. Auch in diesem Jahr wird der Dialog des Finanzplatz Liechtenstein mit dem Finanzplatz Deutschland bei Veranstaltungen des Verbands in München, Hamburg und Frankfurt intensiv fortgesetzt.
David Gamper, LAFV
Hill: Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat am 25. November 2024 das liechtensteinische Rating mit der Bestnote Triple-A und stabilem Ausblick erneut bestätigt. Welche Bedeutung hat dieses Rating für den Finanzplatz Liechtenstein? Gamper: Das AAA-Rating ist für Liechtenstein und insbesondere für den Finanzplatz von zentraler Bedeutung. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen Anleger nach sicheren Investitionsstandorten. Die Bestnote, die weltweit nur elf Länder von S&P Global Ratings erhalten, unterstreicht Liechtensteins Position als sicherer Hafen für Kapitalanlagen. Besonders bemerkenswert ist, dass Liechtenstein das einzige europäische Land ohne Staatsschulden ist. Dank eines sehr umsichtigen Umgangs mit den Staatsfinanzen sowie beachtlicher Rücklagen wird dies auch in Zukunft so bleiben. Ein weiterer Faktor, der Anleger überzeugt, ist die Währungsunion mit der Schweiz und der damit verbundene stabile Schweizer Franken als Landeswährung. Zudem bietet Liechtensteins Status als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) Zugang zum EU-Binnenmarkt, ohne selbst Teil der Europäischen Union zu sein. Eine Situation, die Anleger ebenfalls schätzen. Diese Kombination aus Stabilität, Sicherheit und Marktzugang ist auch für die Fondsbranche ein klarer Vorteil.
Hill: Am 29 Oktober vergangenen Jahres fand zum zweiten Mal die Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ statt. Was waren für Sie die wesentlichen Punkte der Veranstaltung? Gamper: Besonders erfreulich war die gestiegene Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr, als wir schon angenehm überrascht wurden. Das zeigt das wachsende Interesse am Fondsdomizil Liechtenstein und seinen in vielen Bereichen einzigartigen Rahmenbedingungen. Die Veranstaltung bietet zudem eine hervorragende Gelegenheit für Networking.Die Teilnehmer konnten auch erleben, wie gut in Liechtenstein das Zusammenspiel zwischen Marktteilnehmern, der Finanzmarktaufsicht – vertreten durch Verena Schlömer – und dem Fondsverband funktioniert. Benjamin Bente von Vates Invest, dessen Unternehmen seit Herbst 2022 sehr erfolgreich einen liechtensteinischen Fonds managt, hat dies eindrucksvoll bestätigt und die Vorzüge des Fondsplatzes hervorgehoben. Für mich persönlich war es außerdem spannend, Einblicke in die Arbeitsweise des Family Office HQ Trust zu gewinnen, insbesondere wie dort Fonds ausgewählt werden.
Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN
Hill: Welche Themen stehen aktuell beim LAFV auf der Agenda? Gamper: Leider beschäftigen uns derzeit sehr viele regulatorische Themen, da Liechtenstein als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums verpflichtet ist, EU-Regulierungen umzusetzen. Aber da sitzen wir mit allen anderen Verbänden in Europa im selben Boot und ich will nicht jammern, das bringt uns ja schließlich auch den Vorteil des EU-Passporting. Allerdings sind es schon ordentliche Brocken, die laufend aus Brüssel kommen und die wir zu verdauen haben, allen voran die DORA (Digital Operational Resilience Act) Verordnung, AIFMD 2.0, das AML Package zur Geldwäschebekämpfung und die UCITS Eligible Assets Reform. Um es klar zu sagen: Ich bin nicht gegen Regulierung, aber sie muss sinnvoll und effizient sein. Der derzeitige Trend zu überbordender Bürokratie aus Brüssel stellt uns jedoch vor große Herausforderungen. Parallel dazu arbeiten wir daran, den Fondsstandort Liechtenstein weiter bekannt zu machen. Unser Fokus liegt dabei nicht auf der Ansiedlung großer Fondsgesellschaften, sondern auf unserer Kernkompetenz: Private/White-Label-Fonds für kleinere und mittelgroße Asset Manager sowie Fondsboutiquen. Auch die Vermögensstrukturierung für Family Offices, Stiftungen und vermögende Privatpersonen gehört zu unseren Stärken, die wir weiter ausbauen möchten.
Hill: Da haben Sie jetzt das richtige Stichwort geliefert. Welche Veranstaltungen des Verbands sind noch in Planung? Wo kann man Sie und die Vertreter der liechtensteinischen Fondsbranche in nächster Zeit in Deutschland treffen? Gamper: Wir sind zusammen mit Liechtenstein Finance auf dem FONDS professionell KONGRESS am 29. und 30. Januar 2025 in Mannheim vertreten. Unser erster Auftritt dort 2024 war ein voller Erfolg – wir waren begeistert, sowohl von der Veranstaltung selbst als auch vom Interesse an Liechtenstein, das wir vorgefunden haben. Etliche Aussteller hatten auch schon liechtensteinische Fonds in Ihrem Angebot, was uns besonders gefreut hat. Wer uns am FONDS professionell KONGRESS besuchen will, findet uns am Stand 162, Ebene 1, in der Nähe der Getränkebar. Weitere Termine sind der 11. März 2025 in München im Roomers Hotel und der 1. April 2025 in Hamburg im Hotel Vier Jahreszeiten. Das genaue Programm dieser Events ist auf der LAFV-Website (www.lafv.li) verfügbar. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Michael Feiten, der sich kritisch mit dem Einsatz von KI im Asset Management auseinandersetzen wird. Außerdem wird Reto Degen, Mitglied der Geschäftsleitung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein und Leiter Bereich Asset Management und Märkte, also der Verantwortliche für Fonds und Vermögensverwalter, als Interviewpartner dabei sein. Im Herbst 2025 planen wir eine weitere Veranstaltung in Frankfurt, der Termin wird noch bekannt gegeben. Neben Vertretern des Verbands werden bei all diesen Terminen auch Ansprechpartner unserer Mitgliedsgesellschaften anwesend sein, mit denen man konkrete Fondsprojekte besprechen kann.
Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg
in der Galerie Hübner&Hübner vom 26. Januar bis 24. Februar 2024 in Frankfurt am Main
Inspiriert durch die Vernissage der Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg am 26. Januar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend bin ich den Spuren ihrer Kunst gefolgt. Der Titel ihrer Ausstellung mit Bildern, die sie im Zeitraum von 2009 bis 2023 gemalt hat, „GLEICH MUT“ war ein erster Hinweis, vielleicht auf die zehnte parami des Buddhismus, Gleichmut (Pali: upekkha). Dieser Begriff steht für eine Geisteshaltung, mit der wir nichts für unsere Hilfe zurückerwarten und gleichgültig gegenüber Freude und Schmerz sind, auch gegenüber Nutzen und Schaden, den wir empfangen. Es ist eine gelassene Haltung, ohne Bewertung.
Geli von der Schulenburg zeigt in ihrer Ausstellung Bilder aus den letzten fünfzehn Jahren ihres Schaffens, kombiniert mit neuen Arbeiten. In unterschiedlichen Serien greift sie kontinuierlich Themen wie Beziehungen des Individuums in der Welt, Erinnerung, Glücksstreben oder Entgrenzung auf. Dabei fließen eigene Erfahrungen, Familiengeschichte und Anregungen aus Kunstgeschichte und Literatur in ihre Bilder ein. Eine besondere Rolle spielt dabei der meist monochrome Hintergrund, der den Ausdruck der Motive intensiviert und zur Aussage der Bilder beiträgt.
Im wiederholten Aufgreifen von Motiven und Themen in Serien entwickelt sie diese inhaltlich und künstlerisch weiter. Die dargestellten Tiere z.B. erhalten dabei eine fast menschliche Mimik, die zum Blickkontakt herausfordert. Und Wachtürme, die die Künstlerin eher als Aussichtstürme oder Grenzhäuser verstanden wissen will, machen in der Form eine sichtbare Wandlung durch, weg von einer Überwachungsanlage, hin zu einem Ort der Grenzüberwindung. Obwohl ihre Motive ruhig und still erscheinen, sind sie voller Energie. Diese innere Bewegung bezieht ihre Lebendigkeit aus einer Reaktion auf die Veränderlichkeit der Welt. Geli von der Schulenburg unterstreicht die Wichtigkeit dieser Aussage mit einem japanischen Zitat, das die Ungewissheit, in der wir leben, als eine höchst wertvolle Konstellation hervorhebt. Sie stellt diese in einen Zusammenhang mit dem titelgebenden Gleichmut und macht den Betrachtenden ein Angebot zur Auseinandersetzung des Ichs mit der Welt [1].
Aus der Zeit, 2009 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 24 x 18 cm)
Im Katalog zitiert die Künstlerin den deutschen Philosophen und Kulturkritiker Walter Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Portbou, Spanien) mit einer Überlegung zum Begriff der Geschichte: „Streift denn nicht uns selber ein Hauch der Luft, die um die Früheren gewesen ist?“
Die Bilder der Serie „Aus der Zeit“ verstärken mit ihren fast monochromen Grau-Weiß-Schattierungen als Rätsel- und Imaginationsfläche einen flüchtigen, fast schattenhaften Eindruck. Dementsprechend ist die stille Gemütsruhe der Bilder der Zeit enthoben. „Die Tiefe des Ausdrucks hat die Künstlerin viele Jahre lang in mehreren Serien entwickelt, in der sie sich Themen wie der Vergangenheitsbewältigung oder des Glücks nähert. Konnte in früheren Arbeiten die Stille ihren Ursprung im erlebten Schrecken haben, rührt die gelassene Ruhe der Gesichter und Körper nun spürbar von einer zurzeit nicht selbstverständlichen Zuversicht her; diese ist in jedem Blick zu spüren [2].“
Dein Lächeln (Faceroom), 2012 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 70 x 50 cm)
Soziale Interaktion ist nichts Individuelles
Von Geli Schulenburg portraitierte Gesichter aus der Serie Faceroom sind mehr als die Darstellung einer konkreten Person. Sie stehen für soziale Interaktion und emotionale Reifung. Damit bleiben sie ewig wirksam, auch wenn die Erinnerung an eine bestimmte Person längst verschwunden ist. Die emotionale Kraft bestimmt ihre Portraits, nicht der individuelle Zug oder – wenn es sich um religiöse Kunst handelt – der Symbolgehalt. Die Künstlerin fixiert in ihren Portraits das Urmenschliche. Damit öffnet sich ihr Begriff „GLEICH“ als eine Grundeigenschaft des „menschlichen Herzens und Kopfes“ die das „selbe, gleiche und unwandelbare Wesen“ des Menschen und vielleicht auch der Tiere erfasst [3].
Aus familiären Gründen hat Geli die dramatische Geschichte des Diplomaten Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg (1875 – 1944), Großonkel ihres Mannes Stephan kennengelernt. F. W. Schulen-burg hatte sich dem Kreisauer Widerstandskreis angeschlossen und war in die Umsturzpläne gegen Hitler einbezogen gewesen. Im November 1944 wurde er deshalb hingerichtet. Alte Fotos, Briefe, Quittungen, Vermerke, Notizen und andere Dokumente aus seinem Nachlass wurden auf der Burg Falkenberg in der Oberpfalz entdeckt und waren in Frankfurt auf dem Weg ins Bundesarchiv zwischengelagert. In ihrer Wohnung war sie daher über Jahre gewissermaßen verfolgt von den Spuren, den Geistern dieses mutigen Mannes und seiner Lebensgefährtin. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte inspirierte die Künstlerin zu ihrer Serie „Aus der Zeit“ [4].
Altes Boot: Zwischen den Welten
Altes Boot II, 2015 (Tusche, Acryl, Graphit, Ölstift auf Leinwand, 60 x 80 cm)
Neben lebendigen Bildern malt Geli von der Schulenburg auch alte Boote. Dies Bilder lassen viel Raum für die Phantasie des Betrachters. Die kontrastreiche Zweiteilung des Hintergrundes verweist auf eine Reise zwischen den Welten. Die alten Boote sind vom Leben gezeichnet. Mit einer ungeheuren Präsenz sind sie auf einer hoffnungsvollen Reise. Die Boote könnten auch für die Arche Noah stehen, ein Schiff, dass keinen Antrieb und keine Masten braucht. Wenn die alten Boote für einen Zustand des Wartens auf die Sturmflut stehen, gewinnt der Begriff „alt“ eine neue, zeitlose Bedeutung. So gesehen stehen diese Bilder für den Gegensatz von Statik und Dynamik. Melancholie und Schönheit kennzeichnen diese Bilder gleichermaßen. Gerade ihre unausgesprochenen Geschichten machen sie spannend und ausdrucksstark.
Geli von der Schulenburg, Jahrgang 1961, hat Kunst und Architektur in Frankfurt am Main und Darmstadt studiert, lebt und arbeitet in Frankfurt. Im Rahmen ihres Architekturstudiums in den 1980er Jahren in Darmstadt absolvierte sie eine klassische Ausbildung in Malerei und Zeichnen.
Fazit
Die Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg ist sehr empfehlenswert. Die Bilder sind kraftvoll, sie leben von einem Spannungsbogen zwischen Dynamik und Statik. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Februar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend zu besichtigen.
Gastbeitrag auf Finanzplatz-Frankfurt-Main.de am 01.Februar 2024
„Als größter fossil-basierter Energie- und Industriestandort und als bedeutender Finanzmarktplatz im Zentrum Europas ist Nordrhein-Westfalen zwar am stärksten von den Herausforderungen der Transformation betroffen, hat aber auch die größten Chancen, zum Transformations-Leader Europas zu werden.“ Prof. Dr. Michael Hüther, Institut der deutschen Wirtschaft (IW; Beitrag auf LinkedIn im Januar 2024)
In der Tat ist die nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation der Wirtschaft eine große Herausforderung und eröffnet neue Chancen. Um die Transformation zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, braucht es mehr Innovationen, Investitionen und Finanzierungen. Die Baustellen sind offensichtlich: Neue geopolitische Herausforderungen sind Gamechanger. Längerfristige Entwicklungen wie Demographie und Fachkräftemangel wirken sich aus. Krisenmanagement allein greift zu kurz. Offenheit für Innovationen ist notwendig. Es bedarf attraktiver Rahmenbedingungen und eines gewissen Maßes an Planungssicherheit für die Unternehmen. Die seit Jahren unterdurchschnittliche Investitionsquote muss verbessert werden. Steigende Energiepreise und eine vernachlässigte Infrastruktur treffen NRW und seine industriellen Strukturen. Verwaltungsverfahren sollten beschleunigt werden. Der Transformations-, Investitions- und Finanzierungsbedarf ist groß und privates Kapital muss mobilisiert werden.
Heinz-Joachim Plessentin & Markus Hill (Treffen, 2023 – Frankfurt am Main)
Ein positiver Ansatz zur Verbesserung ist der übergreifende Ausbau des Finanzökosystems durch die Finanzplatzinitiative. Fin-Connect-NRW mit Fokus auf die Transformationsfinanzierung kann hier als Enabler aktiv werden. Die Vergabe der neuen Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW durch das Wirtschaftsministerium NRW an das wettbewerbsneutrale Konsortium aus dem Zentrum für Innovation und Technik in Nordrhein-Westfalen, kurz ZENIT, dem IW und der IHK NRW für die Skalierungsphase ist zu begrüßen. Fin-Connect-NRW kann lösungsorientiert dazu beitragen, die Umsetzung der Transformation in der Praxis und ihre Finanzierung zu unterstützen. Die Vernetzung ist vor allem für mittelständische Unternehmen wichtig, die über keine Stabsabteilungen verfügen und Austausch, Information und Beratung benötigen.
Rückblick auf die Phase I (Anlaufphase)
Die Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW wurde am 15. Juni 2020 unter der Leitung von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Rahmen eines Spitzengesprächs mit der Kreditwirtschaft gegründet. Eine starke Realwirtschaft braucht einen starken Finanzplatz. Arbeitsgruppensitzungen und Gespräche über ein Jahr hatten zu einem schlüssigen Konzept geführt. Kern des Konzeptes war von Anfang an, übergreifend den „Bogen“ von der Wissenschaft über die Finanzwirtschaft (Kreditwirtschaft, Versicherungswirtschaft, Börse, Private Equity) zu den Unternehmen der Realwirtschaft (IHK NRW) zu spannen. In der konkreten Entscheidungssituation überzeugte souverän der Minister über Einzelinteressen hinweg. Motto: „Mit Fin-Connect-NRW ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.“
Als besonders hilfreich erwies sich ebenfalls ein Gutachten, „Treiber“ zu bestärken und „Bremser“ auf dem Weg mitzunehmen. Auch in der Startphase von Fin-Connect-NRW war das Gutachten des IW wichtig, das gemeinsam von den Verbänden der Kreditwirtschaft, der NRW-BANK und dem NRW-Wirtschaftsministerium vergeben wurde und erstmals den Investitions- und Finanzierungsbedarf für die Transformation in NRW quantifizierte.
Das IW schätzt den Investitionsbedarf für die klimaneutrale und digitale Transformation allein für NRW auf 70 Milliarden Euro pro Jahr (IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie lässt sich die digitale und klimaneutrale Transformation der Unternehmen in NRW am besten finanzieren?“). Darin sind sowohl Zusatz- als auch Ersatzinvestitionen enthalten. Aus heutiger Sicht sind es eher 80 Mrd. Euro pro Jahr. Der überwiegende Teil wird privat finanziert werden müssen. Die Banken können das nicht alleine stemmen, auch der Kapitalmarkt muss besser genutzt werden. Die Herausforderung bei der Transformationsfinanzierung besteht vielfach darin, Kapitalangebot und -nachfrage besser zusammenzubringen („Matching“). Das IW-Gutachten gibt Handlungsempfehlungen.
In der Diskussion um die Stärkung des Finanzplatzes und der Transformationsfinanzierung kommt der Deutschen Bundesbank eine große Bedeutung zu. Erwähnenswert ist auch, dass die Finanzplatzinitiativen an den anderen deutschen Finanzplätzen schon Jahre früher gestartet sind. Fin-Connect-NRW wurde Anfang 2021 Gründungsmitglied von Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze.
In der Corona-Phase wuchs das Bewusstsein, dass es mehr Gemeinsames als Trennendes gibt. Das Momentum wurde genutzt und es gelang Fin-Connect-NRW, in kurzer Zeit ein Netzwerk von rund 30 Kooperationspartnern aufzubauen. Branchenübergreifende Vernetzung kann gemeinsam zu neuen Lösungen beitragen und bietet einen Mehrwert. Die Finanzwirtschaft ist Teil der Lösung. Gerade angesichts der sehr begrenzten personellen Ressourcen von Fin-Connect-NRW – das Wirtschaftsministerium NRW ging voran und koordinierte die Finanzplatzinitiative – waren dabei oft gewachsene persönliche Kontakte, Vertrauen und Wertschätzung sowie übergreifende Erfahrung entscheidend.
Innovation und Kooperation eröffnen Chancen und helfen, Zukunft mitzugestalten, Potenziale zu entfalten und den Finanzplatz besser sichtbar zu machen. Fin-Connect-NRW gibt neue Impulse und führt seit 2020 mit seinen Kooperationspartnern lösungsorientierte Veranstaltungen durch, um unterschiedliche Akteure übergreifend zusammenzubringen, zu sensibilisieren, praxisnah zu informieren und Wissen zu vermitteln. Dazu dienen auch die Website und der vierteljährlich erscheinende Newsletter. Der Austausch hat zu neuen Lösungen beigetragen und Projekte angestoßen.
Vielfalt ist ein Vorteil am Finanzplatz und entspricht der mittelständischen Wirtschaftsstruktur. Unternehmen sind gut beraten, die Zukunftschancen der Transformation zu nutzen. Eine Umfrage zeigt, dass Großunternehmen die Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit „auf dem Schirm“ haben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht häufig Informationsbedarf, damit sie die für sie passende Transformationsstrategie gemeinsam mit ihren Finanzpartnern finden.
In Phase I wurde das Fundament erfolgreich aufgebaut. Im Kreise der deutschen Finanzplatzinitiativen hat Fin-Connect-NRW mit dem Fokus auf der Transformationsfinanzierung ein Alleinstellungsmerkmal.
Ausblick auf die Phase II (Skalierung)
Die Entscheidung zum Start der Phase II wurde von Ministerin Mona Neubaur souverän getroffen. Das NRW-Wirtschaftsministerium stellt die Anschubfinanzierung zur Verfügung.
Langjährige Erfahrungen zeigen, dass Organisationskulturen sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen mit sich bringen können. Um diese Dilemmata zu überwinden, ist neben organisatorischer auch personelle Flexibilität, besonders in der Skalierungsphase, vonnöten. Daher ist es ermutigend zu sehen, dass das Konsortium aus ZENIT, IW und IHK NRW vom NRW-Wirtschaftsministerium beauftragt wurde, die Phase II mittels Outsourcing und Auftragsvergabe durchzuführen (Start zum 01. November 2023). Das Konsortium ist in der Lage, sich auf die Lösungsorientierung zu konzentrieren und maßgeschneidert zu handeln.
Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist eine fundierte Erfahrung und Kompetenz, gerade auch im Bereich von Finanzplatzinitiativen, von großem Nutzen, um zeitnah aktiv werden zu können. In die Phase II fällt turnusgemäß ab Januar 2024 die Übernahme der Sprecherfunktion bei Germany Finance für ein Jahr. Es wird sich zeigen, welche Impulse für den Finanzplatz Deutschland und die Transformationsfinanzierung gesetzt werden und es ist sicherlich geplant, dass Germany Finance 2024 eine neue Studie zur Transformationsfinanzierung in Auftrag gibt. Inwieweit Beteiligungen an internationalen und nationalen Präsentationen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten.
Die Phase II ist angelaufen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur neuen Phase am 18. Dezember 2023 – die Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums NRW finden Sie hier – stellte die neue Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW sich und die zukünftigen Beteiligungsmöglichkeiten für Stakeholder anhand von Schaubildern vor (Auszüge):
„Claim und Mission Statement: Vernetzen. Informieren. Transformieren. Wir fördern die Vernetzung und bieten Unternehmen und Finanzwirtschaft Know-how an, um die Finanzierung der klimaneutralen und digitalen Transformation in NRW zu unterstützen.“
Ein „Herzstück“ der operativen Arbeit, das Finanzökosystem auftragsgemäß auszubauen, sollen fünf thematische Arbeitskreise bilden („Fachgruppen“). Die Moderation liegt bei der Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW. Die Kooperationspartner sind aufgerufen, in den Facharbeitsgruppen mitzuwirken. Ziel: „Bestehende Partner in die Phase „Ausbau und Professionalisierung“ mitnehmen. Neue Partner ansprechen und in das Netzwerk einbinden.“
Nach dem am 18.12.2023 vorgestellten Projektstand, der noch vorläufig ist, sieht Fin-Connect-NRW 5 Fachgruppen vor, die Wissen zur Transformationsfinanzierung bündeln und systematisch für Unternehmen und Finanzwirtschaft nutzbar machen sollen:
Fachgruppe Finanzökosystem NRW: Partner gewinnen und vernetzen
Finanzplatzinitiative
Finanzökosystem und Vernetzung
Standortmarketing
Fachgruppe Transfer: Know-how für die Transformation vermitteln
Bedarfe und Notwendigkeiten Realwirtschaft/KMU
Praxisbezogenes Wissen und Handlungsempfehlungen für KMU und Banken
Roadshow, Gute-Praxis und Kombination von Finanzierungsinstrumenten
Fachgruppe Digitalisierung: Digitalisierung und Innovation fördern
Fachgruppe Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit im Finanzsektor fördern
EU-Taxonomie und Green Asset Ratio
Nachhaltigkeit im Finanzsektor und Unternehmensfinanzierung
Auswirkungen von Nachhaltigkeitskriterien in der Aufsichtspraxis
Als Meilensteine sind im 1. Quartal 2024 vorgesehen:
Festlegung eines Steuerungskreises (die Kooperationspartner sollen bei strategischen Weichenstellungen einbezogen werden),
Festlegungen der Fachgruppen (Ziele, Agenden, Aufgaben, Teilnehmende),
Start der neuer Veröffentlichungsreihe mit thematischer Priorisierung,
Relaunch der Internetseite, Newsletter, neuer LinkedIn-Kanal,
Einzelgespräche / Interviews mit relevanten Akteuren & Institutionen.
An dieser Stelle sei ergänzend auf die Rolle der NRW-BANK als Förderbank des Landes hingewiesen. Förderbanken können durch Anschubfinanzierungen, Förderkredite, Haftungsfreistellungen und als Ankerinvestoren eine wichtige Rolle bei der Transformationsfinanzierung und Risikoverteilung spielen: Die Europäische Investitionsbank, Klimabank der EU, die KfW, Transformationsbank des Bundes und die NRW-BANK mit ihren Förderangeboten und Finanzierungsinitiativen.
Aus langjähriger Erfahrung auch ein zusätzlicher Hinweis auf die Regulierung: Sie verhält sich phasenweise wie ein Pendel. Zu wenig ist nicht angemessen (siehe Finanzmarktkrise), zu viel ist auch nicht gut (engmaschige Regulierung erstickt Innovation und Expertise; Fehlallokationen). Es gibt keine „Weisheit letzter Schluss“ bei den Methoden und Instrumenten – immer wieder muss bei Zielkonflikten neu abgewogen und ein „gesunder Mittelweg“ gefunden werden. Oft lassen sich mit Anreizen bessere Wirkungen erzielen.
Fazit
Es ist entscheidend, die Rahmenbedingungen für Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ein starkes Finanzökosystem als Chance für Innovation, Investition, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung zu begreifen. Eine gestärkte Finanzplatzinitiative hat positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort, den Finanzplatz selbst sowie die Finanzierung von Transformationsprozessen. Das kommt besonders mittelständischen Unternehmen zugute. Der langfristige Erfolg wird auch daran gemessen, inwieweit für Fin-Connect-NRW möglichst selbsttragende Strukturen (Phase III) aufgebaut werden können.
Wertschätzung, Vertrauen und Interessenausgleich bilden die Grundlage der Zusammenarbeit. Ein Dank gebührt allen, die zum bisherigen Erfolg von Fin-Connect-NRW beigetragen und die Stärkung der Transformationsfinanzierung entscheidend vorangetrieben haben. Ein besonderer Dank gilt Ministerin Mona Neubaur (Phasen I/II), Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Phase I), den Kolleginnen und Kollegen des Wirtschaftsministeriums NRW sowie den Kooperationspartnern von Fin-Connect-NRW.
In der Phase II wird das Konsortium, bestehend aus ZENIT, IW und IHK NRW, eine führende Rolle übernehmen. Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur Phase II am 18. Dezember 2023 hat die Zuversicht gestärkt. Das überzeugende Konzept muss nun mit Leben gefüllt werden. Das Konsortium verfügt über personelle Ressourcen, um sich aktiv in die Umsetzungsphase einzubringen und konkrete Projekterfolge zu erzielen.
Nestled in the heart of Europe, Luxembourg stands as a global financial powerhouse, defying its modest size. Beyond its scenic beauty and rich history, Luxembourg boasts a unique fusion of expertise, extensive networks, and a thriving private market ecosystem that continues to captivate a discerning business audience. In this article, we delve into what sets Luxembourg apart as a hub for private markets and alternative investment funds while exploring the dynamic interplay between personal networks, expatriate communities, and the flourishing business landscape of the Grand Duchy.
The Grand Duchy’s Formula for Success
Luxembourg’s allure in the world of private markets and alternative investment funds owes much to its regulatory prowess. Operating under a robust regulatory framework, Luxembourg seamlessly combines stability and flexibility, fostering an environment where innovation thrives, and investor confidence remains steadfast. This equilibrium attracts asset managers, private equity firms, and hedge funds seeking smooth access to European markets.
Moreover, Luxembourg’s extensive tax treaty network and EU passporting rights offer unparalleled access to investors and markets across the European Union. This strategic positioning has been instrumental in attracting capital not only from within Europe but also from beyond its borders.
The Power of Personal Networks
While regulatory and logistical advantages are pivotal, Luxembourg’s true strength lies in its interconnected personal networks. In a nation where a thriving expatriate community fosters an environment of opportunity, personal relationships often form the bedrock of business ventures. Business leaders, financial professionals, and entrepreneurs converge in Luxembourg, forging a unique environment where ideas, funds, and expertise flow seamlessly.
These networks extend far beyond Luxembourg’s borders. The Grand Duchy has long served as a melting pot of cultures and nationalities, attracting professionals from around the world. This diverse expatriate and business community cultivates a dynamic setting that transcends international borders.
Navigating the Alternative Investment Landscape
Luxembourg’s prowess in the private markets and alternative investment funds arena is unmistakable. It has solidified its status as a premier domicile for alternative investment structures, encompassing private equity, real estate, and infrastructure funds.
Here are some reasons:
Expertise: Luxembourg boasts a deep multilingual talent pool of professionals with specialized knowledge in alternative investments, from fund administrators to legal advisors, ensuring the expertise required to manage complex structures is readily available.
Global Distribution: Luxembourg’s extensive distribution networks enable fund managers to access a diverse array of investors, a priceless asset in today’s globalized investment landscape where access to capital is paramount.
Efficiency: The country’s efficient regulatory framework, coupled with its cutting-edge fintech infrastructure, streamlines fund operations and enhances transparency, providing investors with robust oversight.
Sustainability: Luxembourg leads in promoting sustainable finance, with the government’s unwavering commitment to ESG (Environmental, Social, and Governance) principles aligning with the global shift toward responsible investing.
The Luxembourg Advantage in Private Markets
Luxembourg’s appeal in private markets transcends access to capital or favorable regulations; it’s the vibrant, interconnected ecosystem that truly sets Luxembourg apart. The Grand Duchy’s private markets industry thrives because of the close-knit relationships that facilitate deal-making and innovation.
The Role of Industry Associations
Luxembourg’s success story in the fund industry is greatly indebted to industry associations such as the Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), the Luxembourg Private Equity and Venture Capital Association (LPEA), and also Luxembourg for Finance as public-private agency. These associations play pivotal roles in shaping the future of the fund industry in the country. Through their collaborative efforts, these associations have enhanced Luxembourg’s reputation as a top destination for private markets and alternative investments, reinforcing the nation’s commitment to excellence and innovation.
ALFI (Association of the Luxembourg Fund Industry): ALFI has been at the forefront of advocating for the Luxembourg fund industry, celebrating its 35th anniversary in 2023. It provides valuable insights, conducts research, and fosters a collaborative platform for industry stakeholders. ALFI’s initiatives have created an encouraging environment for innovation and growth in the fund sector.
LPEA (Luxembourg Private Equity and Venture Capital Association): The LPEA is instrumental in driving the private equity ecosystem in Luxembourg. LPEA actively promotes knowledge exchange, networking, and the adoption of industry best practices, further strengthening the country’s position as a leading private markets hub.
Luxembourg for Finance: Luxembourg for Finance plays an integral role in promoting the Grand Duchy as an international financial center. It acts as a catalyst for attracting financial institutions and investors while facilitating dialogue between the public and private sectors.
Future Outlook
In the future, Luxembourg remains well-positioned to navigate the evolving landscape of private markets and alternative investments. The Grand Duchy is at the forefront of embracing emerging trends in the industry, including digitalization and the growing importance of ESG criteria in investment decisions. These forward-looking initiatives are expected to further strengthen its status as a leading financial hub with global reach.
Conclusion
In conclusion, Luxembourg’s distinctive blend of expertise, extensive networks, and a thriving private market ecosystem has solidified its global leadership in alternative investments. Bolstered by its deep ties with expatriate and business communities and supported by industry associations like ALFI, LPEA, and Luxembourg for Finance, Luxembourg’s business environment encourages innovation, collaboration, and embraces diverse perspectives.
For sophisticated business and fund professionals seeking an integrated financial platform in private markets and alternative investment funds, Luxembourg isn’t just a location; it’s a strategic nexus where talent, capital, and networks converge. This unique ecosystem continues to shine as a beacon of financial excellence, emphasizing the lasting influence of relationships and industry collaboration in the world of finance.
Thorsten Lederer, with over 25 years of experience in the financial sector, including senior roles at Citigroup and ABN AMRO, currently serves as a Senior Advisor at Trustmoore Luxembourg. Trustmoore is known for its excellence in delivering tailored fund administration and capital markets services. Mr. Lederer’s finance blogs, covering topics such as distressed debt, private equity real estate, and middle-market investing, complement his frequent appearances as a moderator and panelist at private markets conferences.
Luxemburg, im Herzen Europas gelegen, hat sich als globaler Finanzplatz und Fondsstandort etabliert. Abseits seiner malerischen Schönheit und reichen Geschichte zeichnet sich Luxemburg durch ein facettenreiches Zusammenspiel von Fachwissen, weitreichenden Netzwerken und einer florierenden Private Markets-Landschaft aus. In diesem Beitrag untersuchen wir, was Luxemburg als Hub für Private Markets und alternative Investmentfonds besonders macht und beleuchten die dynamischen Beziehungen zwischen persönlichen Netzwerken, der Expat-Community und der florierenden Geschäftswelt des Großherzogtums.
Die Erfolgsformel des Großherzogtums
Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds verdankt sich einem regulatorischen Umfeld mit investorenfreundlichem Ansatz. Luxemburg vereint Stabilität und Flexibilität in einem robusten Rahmen, der Innovation begünstigt und das Investorenvertrauen stabilisiert. Diese Ausgewogenheit zieht Vermögensverwalter, Private-Equity-Unternehmen und Hedgefonds an, die einen reibungslosen Zugang zu den europäischen Märkten suchen.
Darüber hinaus bieten Luxemburgs umfangreiche Netzwerke an Doppelbesteuerungsabkommen und EU-Passportrechten einen beispiellosen Zugang zu Investoren und Märkten in der gesamten Europäischen Union. Diese strategische Positionierung hat dazu beigetragen, Kapital nicht nur aus Europa, sondern auch aus anderen Teilen der Welt anzuziehen.
Persönliche Netzwerke: Expats, Locals & Co.
Während regulatorische und logistische Vorteile entscheidend sind, liegt Luxemburgs eigentliche Stärke in seinen verbundenen persönlichen Netzwerken. In einem Land, in dem eine blühende Gemeinschaft von Expatriates und Locals ein Umfeld der Chancen fördert, bilden persönliche Beziehungen oft das Fundament für nachhaltiges Business. Führungskräfte, Finanzexperten und Unternehmer treffen sich in Luxemburg und schaffen ein einzigartiges Miteinander, in dem Ideen, Kapital und Fachwissen nahtlos fließen.
Diese Netzwerke erstrecken sich weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus. Das Großherzogtum dient schon lange als Schmelztiegel von Kulturen und Nationalitäten und zieht Fachleute aus der ganzen Welt an. Diese vielfältige Expatriate- und Geschäftsgemeinschaft schafft eine dynamische Umgebung, die internationale Grenzen überwindet.
Private Markets: Erfolgreiche Navigation made easy
Luxemburgs Können im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds ist unverkennbar. Es hat seinen Status als erstklassiger Standort für alternative Anlagestrukturen wie Private Equity, Immobilien- und Infrastrukturfonds gefestigt.
Hier sind einige Gründe:
Fachwissen: Luxemburg verfügt über einen tiefen, multilingualen Talentpool von Fachleuten mit spezialisiertem Wissen im Bereich alternativer Investments, von Dienstleistern in der Fondsadministration bis zu Rechtsberatern, die das für die Verwaltung komplexer Strukturen erforderliche Fachwissen bereitstellen.
Globaler Fondsvertrieb: Die umfangreichen Netzwerke für den Fondsvertrieb ermöglichen es Fondsmanagern in Luxemburg, auf eine vielfältige Investorenbasis zuzugreifen, ein unschätzbares Gut in der heutigen globalisierten Investmentlandschaft, in der der Zugang zu Kapital von entscheidender Bedeutung ist.
Effizienz: Der effiziente regulatorische Rahmen des Landes, gekoppelt mit seiner hochmodernen und stetig wachsenden Fintech-Infrastruktur, optimiert den laufenden Fondsbetrieb und verbessert die Transparenz, wodurch den Investoren robuste Fondsaufsicht gewährt wird.
Nachhaltigkeit: Luxemburg ist führend in der Förderung von Sustainable Finance, und das Engagement der Regierung für ESG-Prinzipien entspricht dem globalen Wandel hin zu Responsible Investing.
Der Vorteil Luxemburgs im Bereich Private Markets
Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets geht über den Zugang zu Kapital oder günstige Regulierungen hinaus; es ist das lebendige, vernetzte Ökosystem, das Luxemburg wirklich auszeichnet. Der Private Markets-Sektor des Großherzogtums gedeiht aufgrund der engen Beziehungen, welche Geschäftsabschlüsse und Innovation ermöglichen.
Die Rolle der Branchenverbände
Der Erfolg Luxemburgs in der Fondsbranche verdankt sich maßgeblich Branchenverbänden wie der Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), der Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association (LPEA) und auch Luxembourg for Finance als öffentlich-private Agentur. Diese Verbände spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Fondsbranche im Land.
ALFI (Association of the Luxembourg Fund Industry): ALFI ist eine führende Organisation in der Förderung der Luxemburger Fondsindustrie und feierte 2023 ihr 35-jähriges Bestehen. Sie liefert wertvolle Markteinblicke, führt eigenes Research durch und schafft eine kooperative Plattform für Branchenakteure. Die Initiativen von ALFI haben ein ermutigendes Umfeld für Innovation und Wachstum im Fondssektor geschaffen. LPEA (Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association): Die LPEA ist wesentlich daran beteiligt, das Private-Equity-Ökosystem in Luxemburg voranzubringen. Die Organisation fördert aktiv den Wissensaustausch, Networking und die Umsetzung von Best-Practice-Ansätzen, um Luxemburgs Position als führenden Standort für Private Markets zu stärken.
Luxembourg for Finance: Luxembourg for Finance spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung Luxemburgs als internationales Finanzzentrum. Die Organisation trägt maßgeblich dazu bei, Finanzinstitute und Investoren anzuziehen, während sie den Dialog zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor erleichtert.
Ausblick in die Zukunft
In der Zukunft bleibt Luxemburg bestens positioniert, um sich in der sich entwickelnden Private-Markets-Landschaft und alternativen Investments erfolgreich zu bewegen. Das Großherzogtum steht an vorderster Front, um aufkommende Trends in der Branche aufzugreifen, darunter deren Digitalisierung und die wachsende Bedeutung von ESG-Kriterien bei Investitionsentscheidungen. Diese zukunftsorientierten Initiativen werden seinen Status als führender Finanzplatz mit globaler Reichweite weiter stärken.
Fazit
Zusammenfassend hat Luxemburg mit seiner besonderen Mischung aus Fachwissen, umfangreichen Netzwerken und einem blühenden Ökosystem für Private Markets seine globale Führungsposition bei alternativen Investments gefestigt. Gestärkt durch seine engen Bindungen zu Expatriates- und Geschäftsgemeinschaften und unterstützt durch Branchenverbände wie ALFI, LPEA und Luxembourg for Finance ermutigt das Geschäftsumfeld Luxemburg Innovation, Zusammenarbeit und umfasst vielfältige Perspektiven.
Thorsten Lederer mit über 25 Jahren Erfahrung im Finanzsektor, darunter Positionen bei Citigroup und ABN AMRO, fungiert Thorsten Lederer derzeit als Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg. Trustmoore ist bekannt für maßgeschneiderte Fondsverwaltungs- und Kapitalmarktdienstleistungen und gehört hier zu den wenigen inhabergeführten Playern im Großherzogtum und insgesamt 11 Standorten weltweit. Herr Lederers Finanzblogs, die Themen wie Distressed Debt Investing, Private Equity Real Estate Investing und DACH Mittelstand Investing behandeln, ergänzen seine bisherigen Auftritte als Moderator und Podiumsteilnehmer auf Konferenzen zu Private Markets.
Thorsten Lederer, Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg
Report on the Forum Bundesbank event at the head office of the Deutsche Bundesbank in North Rhine-Westphalia on 16 November 2023
The United Kingdom (UK) finally left the European Union (EU) at the end of the 11-month transition period on 1 January 2021. Some observers predicted difficult times for the British economy in the run-up to this and forecast a high migration of jobs from London as a financial centre to the EU, for example to Frankfurt and Paris. Has this happened? How has the British economy developed since then and what are the future prospects for the British economic model post-Brexit and the important financial centre of London?
Johannes Gerling, representative of the Deutsche Bundesbank in London, addressed these and other questions in his presentation at the Deutsche Bundesbank’s head office in North Rhine-Westphalia on 16 November 2023. There is great interest in the topic, as developments in the UK and London are of great importance both for the financial centre of Frankfurt and for the North Rhine-Westphalian economy.
Structure of the British economy and the role of the financial sector
The structures of the British and German economies differ significantly. In order to better understand current developments, some background information should be provided first:
– The British economy in comparison1:
UK Germany (DEU) Population: 66.97 million 84.08 million GDP $3.07 trillion $4.07 trillion GDP per capita $45,850 $48,433
The British economy is significantly less export-oriented than the German economy (GBR approx. 31 %, DEU approx. 48 %)2 and strongly characterised by the service sector (GBR approx. 80 %, DEU approx. 70 %)3 – this is particularly evident in foreign trade (DEU: clear dominance of goods exports; GBR: almost balanced ratio between goods and service exports)
The financial sector is of particular importance to the UK economy (share of value added approx. 8% (e.g. DEU: approx. 4%), jobs in the financial sector approx. 1.1 million, 405 thousand of which are in London).
The EU is by far the most important trading partner for the UK, although its share has been declining for some time (exports 42%, imports 50% of total trade in 2022). A deficit in bilateral trade in goods with the EU of £117 billion contrasts with a surplus of £25 billion in trade in services.
New framework for EU trade relations
Two agreements form the essential basis for new relations between Great Britain and Northern Ireland and the EU:
The Withdrawal Agreement primarily regulates the rights and obligations arising from the UK’s long-standing membership of the EU, including payments to the EU budget. The Northern Ireland Protocol as part of the agreement prevents a “hard border” between Northern Ireland and the Republic of Ireland, but at the same time introduced a new customs border between Great Britain and Northern Ireland. The agreement came into force on 1 February 2020 and provided for a transition period for the UK to remain in the EU single market until the end of 2020.
The trade and cooperation agreement primarily regulates trade relations and fishing quotas, but also cooperation in areas such as law enforcement, justice and research. It was signed on 24 December 2020 and came into force on 1 January 2021. It enables the largely duty-free movement of goods, but does not prevent the creation of new, non-tariff trade barriers (customs documents, product safety certificates, etc.). The free movement of persons between the EU and the UK no longer exists.
Similar to other modern free trade agreements, the trade and cooperation agreement essentially only contains very general agreements on trade in services that hardly go beyond the level of the corresponding WTO standards (World Trade Organisation). In the area of financial services, the UK is basically treated like any other third country. A corresponding equivalence decision by the EU, which would form the basis for EU-wide market access, currently only exists in the area of central counterparties (CCPs)4. The financial market dialogue newly established between the EU and the UK does not conceptually go beyond the EU’s exchange formats with the USA and Japan, among others, and does not decide on market access issues.
After Brexit was finalised, relations were initially severely strained as the British government refused to implement the Northern Ireland Protocol agreed with the EU, including new customs controls between Great Britain and Northern Ireland, in accordance with the treaty. An important step towards normalising relations between the EU and Great Britain is the “Windsor Framework” from February 2023, as it addresses some of the key issues surrounding the Northern Ireland Protocol:
Trade and customs issues: Establishment of so-called “Green Lanes” for goods that remain in Northern Ireland (quasi abolition of customs controls), acceptance of GBR standards for food in Northern Ireland by the EU (must bear “not for EU” labelling). Simplifications also for medicines. Parcels to friends and family and from online shops no longer require customs documents. Greatly simplified entry for pets. Specific customs problems for steel are eliminated.
Subsidies and VAT: Restriction of Brussels’ right to have a say on subsidies affecting Northern Ireland. Extensive exemption of Northern Ireland from EU VAT rules.
Sovereignty and institutions: “Stormont Brake” allows the UK to suspend the application of new EU internal market rules in Northern Ireland (EU can respond with “targeted remedial measures”).
There are new foundations for cross-border financial services post-Brexit:
The implementation of Brexit on 31 December 2020 created new conditions for market access in the EU. EU-wide passporting was lost. Instead, EU equivalence decisions and a “patchwork” of national access regulations apply.
The UK granted EU institutions a transitional period of up to three years through the “Temporary Permissions Regime” (even longer in some areas). The EU did not offer any such transitional arrangements for British institutions; these existed or exist in part at national level in the member states. In addition, far-reaching special powers were granted to the British institutions.
In addition, far-reaching special powers were created for the British supervisory authorities (Temporary Transitional Powers) for up to three years in order to be able to flexibly counter possible frictions caused by the on-shoring5 of EU regulations.
Equivalences are the new basis for EU-wide market access, but they do not represent an equivalent replacement for the passporting rights that have been abolished. The EU regulations provide for a total of around 40 sub-areas in which EU-wide equivalence decisions can be made. However, many important regulatory areas are not covered, e.g. credit and insurance transactions or payment services. EU decisions on equivalences are the responsibility of the EU Commission and are unilateral discretionary decisions that are taken in accordance with the priorities of the EU and the interests of the EU financial markets, if necessary with the involvement of the European supervisory authorities, and can be withdrawn unilaterally with a notice period of 30 days.
To date, the EU has been very reluctant to issue equivalence decisions for the UK. There is currently only one EU equivalence decision for the UK, which applies to the UK regulatory and supervisory framework for central counterparties (CCPs).
A joint declaration made by the EU and the UK at the end of 2024 together with the trade and cooperation agreement provided for the establishment of a joint forum for regulatory cooperation in the financial sector. Parts of the British tabloid press therefore expected a downstream “Brexit Deal for the City” with further decisions on EU equivalence at the beginning of 2021. In reality, however, only a framework agreement was reached on the format of a legally non-binding regulatory dialogue similar to the dialogue between the EU and the USA, which provides for an exchange on current regulatory developments, among other things. The granting of EU equivalences, on the other hand, remains a unilateral decision by the EU Commission. The first meeting of the new financial market dialogue took place on 19.10.2023.
Another contentious issue is the extensive use of UK financial market infrastructures for clearing derivatives by financial institutions based in the EU. Temporary EU equivalence for UK CCPs was initially granted until mid-2022, which was necessary to ensure financial stability. The London clearing houses LCH Clearnet and ICE Clear Europe have been categorised as “systemically important” (regulatory indicator Tier 2) by the European Securities and Markets Authority (ESMA). This means that they are subject to ESMA’s direct supervisory powers and the direct applicability of the European Market Infrastructure Regulation (EMIR). The EU Commission is endeavouring to reduce the EU’s excessive dependence on third-country CCPs. The “EMIR 3.0” reform currently being negotiated in Brussels provides for further instruments to reduce existing dependencies. The future of derivatives clearing by EU institutions via UK CCPs is currently still unclear.
Brexit is already leaving its first traces in the British financial sector
London will remain an important global financial centre even after Brexit. The City is still one of the top three leading global financial centres (behind New York). However, competition from the Asian centres of Singapore, Hong Kong and Shanghai is becoming stronger. In Europe, London can build on its strengths: Language, geographical location, metropolitan area, financial expertise, global role of the law of England and Wales, attractive city. However, London’s importance for the EU is likely to continue to decline.
According to estimates, Brexit has already led to the relocation of around 7,500 jobs to the EU – and more are likely to follow. Dublin, Paris, Luxembourg, Frankfurt as a banking centre and Amsterdam in particular are benefiting from relocations. To a lesser extent, there are also new branches of EU institutions in the UK.
Brexit has also led to the relocation of financial assets totalling more than £1.3 trillion. With the completion of Brexit at the beginning of 2021, trading in European equities has largely left London and Amsterdam has become the most important European equity trading centre. Derivatives trading has also seen a significant migration of trading volumes from London to trading centres in the EU and the US.
Starting points for strengthening London as a financial centre post-Brexit:
Establishing London as a leading green financial centre.
Expanding the leading role in the FinTech sector.
Reviewing the domestic regulatory framework to ensure its attractiveness as a global financial centre.
At the same time, utilising the new freedoms of Brexit to better adapt regulation to the needs of the domestic market.
Financial diplomacy: Increased focus on growth markets, particularly in Asia, envisaged financial sector agreement with Switzerland and attempt to maintain British influence in international bodies.
By way of comparison, Germany is also pushing to establish itself as a sustainable financial centre and FinTech location, for example through the German financial centre initiatives (Berlin, Frankfurt, Hamburg, Munich, North Rhine-Westphalia and Stuttgart), as well as in Germany Finance, the working group of German financial centres.
Current development of the British economy
New trade barriers as a result of Brexit mean a high level of bureaucracy for exporters and importers, particularly due to customs declarations and accompanying documentation requirements. This is a particular burden for SMEs. Some are withdrawing from previous business with European partners.
Pandemic and energy price crisis overshadow the impact of Brexit. Economic development in the UK is roughly analogous to that in Germany. In other words, external factors such as the pandemic and the energy price crisis are dominating macroeconomic development (in DEU and GBR alike) and overshadowing the macroeconomic effects of Brexit. Gross domestic product also slumped significantly in the UK in 2020. The unemployment rate rose sharply in 2020/2021 and recovered in 2021/2022; it remains noticeably higher in the UK than in Germany.
Similar to the eurozone, the UK has recently been plagued by high inflation. As in the eurozone, the main drivers of inflation were disruptions to global supply chains, a sharp rise in energy prices, high private savings during the pandemic and pent-up demand for consumer goods. The situation on the labour market is tense and there is a shortage of skilled workers in many sectors. The sharp rise in inflation has prompted the Bank of England to make 14 interest rate hikes in succession between December 2021 and August 2023; at the last three meetings, the Bank of England left the base rate unchanged at 5.25 %.
However, inflation has been particularly stubborn in the UK so far. Core inflation and services inflation – as indicators of price pressure from the domestic economy – are well above the eurozone level. One important reason for this is friction on the British labour market:
The UK’s trade with the EU is suffering as a result of Brexit. Trade with Germany is also weak:
Trade with the UK has become less important for Germany. According to Destatis, the UK was still Germany’s fifth most important trading partner in goods trade in 2015 – in 2022, it was only in 11th place. However, Germany still has the third largest foreign trade surplus with the UK. However, the interpretation of the trade data is complicated by a number of special effects, including statistical ones.
Reduced trade intensity and weak corporate investment are weighing on growth potential:
Most studies assume that Brexit will reduce the UK economy’s production potential by around 3 to 5 % in the medium term compared to where it would be without Brexit. However, quantifying the effects is not easy, partly due to methodological breaks and overlapping factors. The investment ratio, which has been low for years, is also likely to affect the prospects for competitiveness and growth in the longer term.
Expectations of “interesting trade agreements” and expansion into new markets have tended to be disappointed. New agreements that did not already exist through EU membership were mainly concluded with Japan, Australia and New Zealand; the economic impetus is manageable. Negotiations with the USA have made little progress. Relations with China have not developed as hoped. Talks are being held with India. It remains to be seen to what extent this partially deindustrialised country will succeed in rebuilding its own production capacities.
Migration to the UK remains high even after Brexit. An increasing number of non-European immigrants are entering the country via a points system for skilled labour. In view of the tight labour market, fundamental change is difficult.
Conclusion of this analysis
The consequences of the pandemic and the energy price crisis have so far overshadowed the impact of Brexit on the British economy. The adjustment of value chains and the decline in foreign trade are likely to weaken productivity growth in the medium term. A constructive economic policy, including a targeted labour market and migration policy, is likely to become even more important. Although Brexit also offers the UK opportunities, it is currently not foreseeable that these will outweigh the benefits of EU membership. London’s importance as a global financial centre is diminishing for the EU.
In an article on 25 November 2023, the Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) saw “A divided relationship (of the UK) to globalisation. The UK’s policy is wavering between opening up and cutting itself off. Since Brexit, trade policy has only progressed in small steps.”
However, in the longer term and in view of the geopolitical challenges, there is an opportunity to revitalise economic relations between the EU and the UK on the basis of many shared values.
1Data source: World Bank data for 2022
2Exports measured in terms of gross domestic product (GDP). Sources: Office for Northern Statistics ans Destatis; Deutsche Bundesbank; 2019 before the effects of the pandemic and the implementation of Brexit.
3Contributions to gross value added in 2019. Sources: Office for National Statistics and Destatis.
4CCPs act as financial market infrastructures between the original counterparties of a financial market transaction and replace them. They assume the default risk and thus make a significant contribution to risk management and efficiency.
5On-shoring here: short-term transfer of regulations previously governed by EU law into UK law.
(PHOTO: Kick-off Event FINANZPLATZ DEUTSCHLAND-INITIATIVE of the Börsenzeitung on 13.09.2023 with Hubertus Väth, H.-Joachim Plessentin, Hans-Jürgen Walter, Markus Hill)
“FINANZPLATZ FRANKFURT: What challenges do you see for the Frankfurt financial center in the coming year?
Plessentin: Geopolitical developments and the economic and financial environment will continue to have an impact on Frankfurt as a financial center in 2024. Frankfurt is in competition with financial centers such as London and Paris. Strengthening the financial center and financing the sustainable, climate-neutral and digital transformation are of central importance.
FINANZPLATZ FRANKFURT: What did you take away from the Fin-Connect-NRW kick-off event on 18.12.2023?
Plessentin: The Fin-Connect-NRW financial center initiative will enter the scaling phase in 2024. The new office has presented a coherent concept for expanding the financial ecosystem and intensifying the concrete implementation of transformation processes and their financing. The new specialist working groups are also important for this process.
FINANZPLATZ FRANKFURT: Germany Finance: What impetus will be given to strengthen Germany as a financial center and transformation financing in 2024?
Plessentin: The role of spokesperson for Germany Finance, the working group of German financial centers, will rotate to Fin-Connect-NRW for one year from January. It is certainly planned that Germany Finance will commission a new study on transformation financing in 2024. The extent to which participation in international and national presentations is planned remains to be seen.
I wish my colleagues in the German financial center and the Group a good and successful 2024!”