FINANZPLATZ FRANKFURT: „77% der befragten Studienteilnehmer wollen 2025 ihre Positionen bei Alternative Investments ausbauen“ (INTERVIEW – Sebastian Thürmer, artis Institutional Capital Management GmbH)

Sebastian Thürmer, artis Institutional Capital Management GmbH

Die artis-Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternativen Investments“ liefert auch in diesem Jahr wieder aktuelle Zahlen und interessante Erkenntnisse. Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Sebastian Thürmer, artis Institutional Capital Management GmbH, über die Ergebnisse der Umfrage. Schwerpunkte der Ausführungen dieses Interviews (Teil 1 v. 2) waren die Bereiche Alternative Investments und Immobilien. Infrastrukturinvestments, Erneuerbare, Private Equity, Private Debt und Impact Investing wurden thematisch ebenso angesprochen, wie energetische Sanierung im Immobilienbestand sowie Wohn- und Gewerbeimmobilien. Von besonderem Interesse war hier insbesondere die An-, Ab- und Einsichten der Investoren jenseits der Zahlen, die Impressionen aus dem direkten Dialog mit den Investoren.

Hill: Herr Thürmer, Sie haben 2025 bereits zum fünften Mal in Folge Ihre jährliche Studie durchgeführt. Welche neuen Erkenntnisse bei Anlagen in Immobilien und Alternativen konnten Sie in den Gesprächen mit institutionellen Investoren gewinnen?
Thürmer: Auch 2025 durften wir 52 Teilnehmer nach den aktuellen Anlagebedürfnissen befragen, die insgesamt 1,03 Billionen Euro an Kapitalanlagen verwalten. Unter den Teilnehmern dominierten die Unternehmen der Assekuranz sowie die Altersvorsorgeunternehmen, welche 60% ausmachten. Es waren aber auch Stiftungen, Kirchen, Industrieunternehmen, Family Offices sowie Banken und Sparkassen unter den Befragten. 14% der Anleger wollen demnach 2025 ihre Immobilienquote ausbauen. 2024 waren es nur noch fünf Prozent, was einem deutlichen Absturz gegenüber den 2023er Werten von 31% entsprach. Bei den favorisierten Nutzungsarten liegen Wohnimmobilien mit 60% weit vorne. Die starken Preisrückgänge der vergangenen Jahre sowie die derzeit aktuellen Rahmenbedingungen sind gute Kaufargumente. Man setzt aufgrund der wirtschaftlich rezessiven vergangenen drei Jahre eher auf konjunkturunabhängige Nutzungsarten. In diesem Marktumfeld haben es Gewerbe- und Betreiberimmobilien weiterhin schwer.
77% der befragten Studienteilnehmer wollen 2025 ihre Positionen bei Alternative Investments ausbauen. Dies entspricht einem deutlichen Zuwachs im Vergleich zum Vorjahr. Besonders favorisiert werden Infrastrukturinvestments sowie immer noch Erneuerbare. Mit einigem Abstand folgen Private Debt und Private Equity. Auffallend sind aber veränderte Bedürfnisse innerhalb der Assetklassen Infrastruktur und Erneuerbare. Bei Infrastruktur war man vor gar nicht so langer Zeit noch stark auf den Sektor Energie fokussiert. Mittlerweile ist der Wunsch nach einer breiteren Diversifikation erkennbar. Themen wie Verkehr und Digitalisierung holen derzeit kräftig auf. Bei Erneuerbaren ist die Bereitschaft, auch teilweise in Projektentwicklungen zu investieren, ausgeprägter als in den Vorjahren. Im Vordergrund stehen dabei nicht nur Renditegesichtspunkte, sondern eben auch Nachhaltigkeitsaspekte. Nachhaltigkeit wird mittlerweile als selbstverständlich angesehen. Impact Investing, also das wirkungsorientierte Investieren, bleibt allerdings eher ein Nischenthema.

Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN

Hill: Laut Ihrer Studie planen 50% der institutionellen Anleger in Deutschland energetische Sanierungen in ihrem Immobilienbestand. Ist diese Zahl für Sie enttäuschend? Darf es in Zeiten, in denen der Begriff „Nachhaltigkeit“ so oft verwendet wird, nicht etwas mehr sein?
Thürmer: Auf den ersten Blick mögen die 50% vielleicht enttäuschen, aber im internationalen Vergleich nimmt dieser Wert durchaus eine Spitzenstellung ein. Es kann auch nicht jede Immobilie energetisch saniert werden. In der Regel betreffen die Sanierungen Wohnbestände. Gewerbliche Objekte wie Büros oder Handelsimmobilien sind bis heute nicht sonderlich langlebig und werden bei veränderten Marktbedürfnissen oft durch Neubauten mit nachhaltigerer Ausstattung ersetzt. Unter Berücksichtigung und Umsetzung dieser Fakten könnte sich der institutionelle Immobilienbestand in Deutschland auf Sicht der nächsten fünf bis zehn Jahre komplett wandeln und europaweit eine Benchmark setzen.

Hill: Investieren Institutionelle noch in Zukäufe nicht-energetisch sanierter Liegenschaften?
Thürmer: Diese Frage wird derzeit intensiv und teilweise kontrovers bei institutionellen Investoren diskutiert. Ein Kaufvotum hängt nicht allein vom Akquisiteur, sondern auch vom Portfolio- und Risikomanagement sowie den Nachhaltigkeitsbeauftragten ab, deren Einfluss bei dieser Fragestellung deutlich zugenommen hat. Derzeit wollen nach unseren Umfrageergebnissen 20% solche Zukäufe weiter umsetzen, 30% lehnen dies ab und 50% sind nicht festgelegt bzw. machen eine Entscheidung vom jeweiligen Objekt, vom Standort oder von der Nutzungsart abhängig.

Hill: Gewerbliche Immobilien, insbesondere Büroliegenschaften, durchleben schwere Zeiten. Ihre Ergebnisse unterscheiden sich kaum von Analysen anderer Marktakteure. Wie bewerten Sie aktuell die Situation?
Thürmer: Büroimmobilien waren bei institutionellen Investoren bis vor 20 Jahren mit über 80% die wichtigste Nutzungsart im Portfolio. Dann begannen viele Investoren nach Nutzungsarten breiter zu diversifizieren, um Risiken zu minimieren und Gesamtportfoliorenditen zu optimieren. Das hat sich auch auf die Neubautätigkeit ausgewirkt. Über 75% der Büroimmobilien gelten heute als veraltet. Fast 60% der Liegenschaften in Deutschland sind über 30 Jahre alt und weniger als zehn Prozent wurden in den vergangenen Jahren neu errichtet. Ein Großteil der Bürobestände muss modernisiert werden, um den derzeitigen Umweltstandards zu entsprechen. Umgekehrt sind attraktive Neubauflächen in sehr guten Lagen bei Investoren und Mietern weiter gefragt, was zu hohen Mieten, niedrigen Leerständen und langfristig stabilen Bewertungen führen kann. Im Prinzip kann man sagen, dass gute Lagen mit alten Objekten zu kämpfen haben und Neubauprojekte in der Peripherie nicht immer zielführend sind. Institutionelle Anleger haben das Problem erkannt und sind dabei, diese strukturellen Probleme anzugehen. Langfristig kann der Büroimmobilienmarkt dann wieder mehr Nachfrage generieren.

Hill: Welche Bedeutung haben nach den starken Korrekturen der vergangenen Jahre eigentlich noch Private Debt-Anlagen?
Thürmer: Bei Private Debt-Anlagen geht es um Immobilien-, Infrastruktur- und Unternehmensfinanzierungen. Die von Ihnen angesprochenen Korrekturen, also Abschreibungen und Wertberichtigungen, betrafen in den letzten zwei Jahren hauptsächlich das Immobiliensegment, analog zu den Preisveränderungen der Immobilienmärkte und dem starken Anstieg der Baustoffpreise. Hier scheint aber der Tiefpunkt erreicht zu sein. Erste institutionelle Anleger gehen auf Schnäppchenjagd, da sie bei den Wertberichtigungen auf einen Umkehreffekt setzen. Der breite Markt wird womöglich erst in ein bis zwei Jahren Aufstockungen tätigen. 36% aller von uns befragten Anleger denken grundsätzlich über Aufstockungen im Private Debt-Bereich nach. Besonders Unternehmensfinanzierungen stoßen derzeit auf großes Interesse, während Infrastruktur- und Immobilienkredite etwas hinterherhinken.

Hill: Wie beurteilen Sie langfristig die Aussichten der Assetklasse Private Debt?
Thürmer: Banken werden aufgrund der Basel IV-Vorgaben weiter ihr Kreditengagement reduzieren. Dies gilt hauptsächlich für Immobilienfinanzierungen, aber teilweise auch für Unternehmensfinanzierungen. Die Legislative sowie die Aufsichtsbehörden schaffen aber für Unternehmen der Assekuranz sowie für Altersvorsorgeeinrichtungen neue Perspektiven, denn die Eigenkapitalhinterlegung nach Solvency II ist bei Fremdkapitaleinsatz für Versicherungen deutlich niedriger als bei Engagements in Eigenkapitalvehikel. Unternehmen, welche der Anlageverordnung (AnlV) unterliegen, also beispielsweise Altersvorsorgeeinrichtungen, können seit Februar des Jahres im Rahmen der neugeschaffenen „Infrastrukturquote“ nun zusätzlich in Eigen- und Fremdkapitalpositionen investieren. Das Marktwachstum wird dadurch enorm beschleunigt, denn im Vergleich zu angelsächsischen Märkten hat Deutschland noch hohen Nachholbedarf.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Sebastian Thürmer ist geschäftsführender Gesellschafter der artis Institutional Capital Management GmbH in Frankfurt am Main. artis ist ein unabhängiger Placement Agent und Consultant für institutionelle Anleger in der D-A-CH-Region mit der ausschließlichen Ausrichtung auf Immobilien und Alternativen Investments. Seine Schwerpunkte sind die Eigenkapitalgenerierung für Produktinitiatoren sowie die Allokationsberatung für institutionelle Investoren.

Die Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternativen Investments 2025“ kann digital unter info(at)artis-icm.de angefordert werden. Institutionellen Investoren wird die Studie kostenfrei zur Verfügung gestellt.

FINANZPLATZ FRANKFURT & RESEARCH: Studie „Alternative Investments, Immobilien & ESG“

Markus Hill sprach für FINANZPLATZ-FRANKFURT-MAIN.DE & FONDSBOUTIQUEN.DE mit Sebastian Thürmer (artis Institutional Capital Management GmbH) und Dr. Michael König (Primus Valor AG) über die Ergebnisse der Studie „Präferenzen institutioneller Anleger bei Immobilien und Alternative Investments 2025“. Zum einen wurden die allgemeinen Inhalte und Ergebnisse der Studie zu Immobilien, Alternative Investments und ESG erläutert (Immobilien, Infrastruktur, Erneuerbare Energien etc.), zum anderen wurde intensiver über das Thema Investments in Wohnimmobilien in Deutschland und Asset Allocation diskutiert.

INSTITUTIONELLE INVESTOREN wurden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu folgenden Entwicklungen (Bereiche & Stichworte) befragt: Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Asset-Klassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG – Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien.

INFORMATION:

www.artis-icm.de (Sebastian Thürmer)

www.primusvalor.com (Dr. Michael König) 

Rückfragen zur Studie (Zusammenfassung, Zusatzinformationen, PDF etc.): info@markus-hill.com

Institutionelle Investoren erhalten die Studie kostenfrei. Bei Interesse an einer Teilnahme für die Studie in 2026 bitte einfach eine Nachricht an die oben angegebene Mail senden.

FOTO: Michael Jakobi

QUELLE: IPE D.A.CH

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FINANZPLATZ FRANKFURT & NETWORKING: Ein Franke in Frankfurt, Weissbier, Tatort & REAL ESTATE INVESTMENT DAY – 13.5.2025 (INTERVIEW – Jochen Goetzelmann, Targa Communications GmbH)

Ein Franke in Frankfurt, Internationalität, Trends in der Immobilienbranche und der aktuelle REAL ESTATE INVESTMENT DAY am 13.5.2025 – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Jochen Goetzelmann, Managing Director (Targa Communications GmbH) über die Vorzüge der Mainmetropole und Möglichkeiten zum qualifizierten Gedankenaustausch und Networking im Immobilien-Segment. Infrastruktur, Erneuerbare Energien und Künstliche Intelligenz waren ebenso Thema des Gespräches wie der REAL ESTATE FINANCE DAY im Herbst 2025.

Hill: Was gefällt Ihnen an Frankfurt?

Goetzelmann: Nach über 20 Jahren in Frankfurt fühlt sich der Franke hier inzwischen ziemlich zuhause. Irgendwann war klar, dass es mich als ehrgeizigen Jungbanker nach Frankfurt verschlagen würde – spätestens, als ich als Zweiter aus der Dresdner Bank-Niederlassung Nürnberg an die Hochschule für Bankwirtschaft durfte. Begeisterung sah damals anders aus. Wenn man aus dem gemütlichen Würzburg kommt, steht Frankfurt mit seinem ersten Eindruck nicht ganz oben auf der Wunschliste. Mein täglicher Weg zur damaligen HfB (heute: Frankfurt School of Finance) führte durch die Kaiserstraße, Mittagessen im Silvertower – nicht gerade die Ecke, die einem die Stadt schmackhaft macht. Junkies, die sich im Hauseingang einen Schuss setzen, kannte ich bis dahin nur aus dem Tatort (von dem ich übrigens kaum eine Folge verpasse – nur um mich dann in 80 Prozent der Fälle zu ärgern, dass ich ihn schlecht fand).

Markus Hill (FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN) & Jochen Goetzelmann (Targa Communications) – REID 2024

Dass ich doch geblieben bin, lag an einer ziemlich tollen Altbauwohnung in der Morgensternstraße, von der mir ein Kollege vorgeschwärmt hatte – ich wollte sie mir eigentlich gar nicht leisten. Aber die Aussicht, statt zwei Stunden mit Auto und Bahn nur noch 15 Minuten zu Fuß zur Arbeit zu brauchen, war dann doch zu verlockend.

Am Anfang habe ich auf die Frage, was mir an Frankfurt gefällt, oft reflexartig die Verkehrsanbindung genannt. Autobahn, Flughafen, alles da. Und klar, die Standardantwort ließ nicht lange auf sich warten: „Aha, das Beste an Frankfurt ist also, dass man schnell wieder wegkommt?“ Fair enough – aber die Anbindung bleibt ein echtes Asset. In unserer Branche hat ja sowieso jeder irgendwann mal was in Frankfurt zu tun, da spart man sich viele Reisen.

Was ich heute an der Stadt mag? Sie ist kompakt, international, überraschend grün. Seit ich Pádel spiele, merke ich, wie viele Nationalitäten sich hier tummeln – und wie schnell man neue Leute kennenlernt. Es gibt genug Restaurants, in die ich gerne (und regelmäßig) gehe. Inzwischen wissen auch die meisten Kellner, was ein Weißbier ist. Ich habe hier meine Frau kennengelernt, unser Freundeskreis ist hier oder von hier gut erreichbar. Manchmal wünsche ich mir, Frankfurt läge am Meer – aber davon abgesehen lebe ich gern „im Herzen von Europa“.

Hill: Welche Themen bewegen die Immobilienbranche gegenwärtig?

Goetzelmann: Was die Immobilienbranche im Moment am stärksten beschäftigt? Ganz klar: geopolitische Unsicherheiten und ihre Auswirkungen auf die Kapitalmärkte. Viele institutionelle Investoren agieren deutlich vorsichtiger, Planungshorizonte werden kürzer, Risikoprämien steigen spürbar. Die Gefahr einer Rückkehr der Inflation, vielleicht sogar einer Stagflation, ist real und wird ernst genommen.

Zinsen spielen in diesem Umfeld natürlich eine zentrale Rolle, aber nicht als singuläres Thema. Finanzierungen sind heute schwieriger zu strukturieren, Covenants restriktiver, konservativer. Ohne tragfähige Finanzierung bleibt die Transaktionsdynamik begrenzt. Zusätzlich erschwert die anhaltende Preisdiskrepanz zwischen Verkäufer- und Käufererwartungen den Abschluss vieler Deals.

Büroimmobilien stehen weiter unter Druck. Nutzeransprüche ändern sich rasant, und die Nachfrage konzentriert sich zunehmend auf flexible, hochwertige und zukunftsfähige Flächen. Für viele Bestandsobjekte wird es ohne substanzielle Investitionen in Qualität, Lage und ESG-Standards schwer. Parallel dazu sehen wir erste echte Bewegungen hin zu alternativen Nutzungskonzepten: Konversionen, Mischnutzungen, adaptive Re-Use-Strategien. Es entstehen spannende Schnittstellen, insbesondere im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien – etwa bei der Integration von Ladeinfrastruktur, Energieversorgung oder neuen Mobilitätskonzepten in Immobilienprojekte.

Ein weiterer massiver Treiber ist der rasante Fortschritt bei Künstlicher Intelligenz. KI bietet enorme Chancen. Die Geschwindigkeit, mit der sich diese Technologien entwickeln, wird uns alle zwingen, Innovationen nicht nur zu adaptieren, sondern aktiv mitzugestalten.

Hill: Mit welchem Thema beschäftigen Sie sich gegenwärtig intensiver?

Goetzelmann: Aktuell dreht sich bei mir vieles – eigentlich fast alles – um unsere beiden “Flagship-Konferenzen”: den REAL ESTATE INVESTMENT DAY und den REAL ESTATE FINANCE DAY. Der REFD, wie wir ihn intern nennen, geht dieses Jahr am 13. November in die zwölfte Runde. Für viele in der gewerblichen Immobilienfinanzierung ist er längst ein fester Termin im Kalender. Einer hat mal gesagt: „Hier führt man an einem Tag mehr relevante Gespräche als an drei Tagen auf der Expo Real.“ Sowas freut uns natürlich riesig – ist aber auch ein ziemlicher Ansporn.

Noch ein bisschen näher liegt gerade unser REID, der REAL ESTATE INVESTMENT DAY, am 13. Mai – auch schon zum sechsten Mal. Der Fokus auf europäische Investmentthemen passt perfekt zu unserer DNA als Kommunikationsberatung mit Immobilien-Schwerpunkt. Inhaltlich war’s in diesem Jahr nicht ohne: europäischer Blickwinkel, Investmentthemen, neue Dynamiken – da ist einiges in Bewegung. Umso schöner, dass wir wieder ein starkes Line-up und eine gute Mischung aus bekannten und neuen Gesichtern haben. Und klar: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel – der nächste REID ist schon gesetzt: 19. Mai 2026, wie immer in Frankfurt.

Neben Investment, Finance & Management – den Klassikern der Immobilienkommunikation und unserer Konferenzarbeit – beschäftige ich mich zunehmend auch mit denselben Themen im Bereich Infrastruktur und Erneuerbare Energien. Da ist viel in Bewegung, und das überschneidet sich oft stärker mit Real Estate, als man auf den ersten Blick denkt.

Und dann gibt’s da natürlich noch das allgegenwärtige Thema Künstliche Intelligenz. Man kommt ja kaum dran vorbei. Die Einsatzmöglichkeiten im beruflichen Alltag (und auch privat) sind riesig, die Entwicklung rasant, und ich finde es einfach spannend, da mitzudenken, mitzutesten, mitzugestalten. Ob in der Beratung, in der Kreation oder bei der Eventplanung – KI spielt überall rein.

INFORMATION ZU REAL ESTATE INVESTMENT DAY (13.5.2025)

FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN & FONDSBOUTIQUEN unterstützen auch in diesem Jahr gerne diese Veranstaltung als Netzwerkpartner & Medienpartner. Wir freuen uns auf den Gedankenaustausch in Frankfurt!

  1. FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Kanal:

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  • FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN auf LINKEDIN – Gruppe:

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Foto: Markus Hill

FINANZPLATZ FRANKFURT & DACH-REGION: „Seit Lancierung dieser Veranstaltung vor bald fünf Jahren war es mein Ziel auf den Tisch zu klopfen und zu sagen: Vergesst Value Investing nicht!“( INTERVIEW – Alex J. Rauchenstein, SIA FUNDS AG)

Value Investing, Rohstoffe, Family Offices, „Finanzplatz Frankfurt meets Finanzplatz Schweiz & Finanzplatz Österreich“ und Swiss Value Day – Markus Hill sprach für FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN mit Alex Rauchenstein, SIA Funds AG, über die Positionierung bei diesen Themenfeldern sowie über Natural Resources Day und Gedankenaustausch am Finanzplatz Liechtenstein.

Hill: Sie waren gerade auf der Finanzmesse in Zürich. Wie waren die Gespräche dort, was stand für Sie bei den Gesprächen im Vordergrund?
Rauchenstein: Ja, wir sind jeweils seit einigen Jahren an der FINANZ’25 am Boutiquen Stand, dies ermöglicht es uns sehr effizient viele unserer Kunden zu treffen, zu präsentieren und an Panels zu sprechen. In diesem Jahr wurden Urs Marti und ich zudem von Finpact angefragt, ob wir bereit wären mit Ihnen zwei Kurzvideos aufzunehmen – diese findet man auf unserer Webseite. Generell stellten wir wieder ein großes Interesse an aktiven Strategien wie den unseren fest.

Alex J. Rauchenstein, SIA FUNDS AG

Hill: Am 7. und 8. Mai sehen wir uns wieder in Frankfurt und Köln. Sie, Urs Marti und Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA) repräsentieren die Finanzplätze Schweiz und Österreich. Über welche Themen werden Sie sprechen?
Rauchenstein: Eigentlich nichts neues, steter Tropfen höhlt ja bekanntlich den Stein. Denn der Titel unserer Präsentation heißt seit 2020 „Diese Dekade gehört Value & Rohstoffaktien“. Wir freuen uns sehr, diese Präsentation in diesem Jahr mit Martin Friedrich von Lansdowne bestreiten zu können. Ich kenne Martin seit bald 20 Jahren und schätze den Gedankenaustausch mit ihm und seine Kompetenzen sehr. Er wird sein sehr erfolgreiches Endowment Fund Konzept vorstellen, in das ich auch privat investiert bin. Und dann werden Urs Marti und ich ein Update zum Thema Strategic Investing und Rohstoffe geben.

Hill: Welche Investorengruppe interessiert sich derzeit besonders stark für die Themen „Value & Rohstoffe“, gibt es besondere Gründe dafür?
Rauchenstein: Unsere langjährigen Kunden sind in erster Linie Familie Offices und unabhängige Vermögensverwalter. Derzeit stellen wir aber auch ein beginnendes Umdenken bei institutionellen Kunden fest. Denn diese sind Profi genug, dass sie verstellen welche hervorragenden Chancen sich für sehr aktive Manager bieten, wenn fast die ganze Welt sich passiv in ETF positioniert.

Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN

Hill: Sie veranstalten auch in diesem Jahr wieder den Swiss Value Day. Welche Themen stehen dieses Jahr im Fokus?
Rauchenstein: Ja, am Freitag, dem 13. Juni, findet unser 4th Swiss Value Day in Zürich statt. Auch in diesem Jahr haben BWM und wir wieder zwei weiter sehr bekannte Value Manager als Gäste eingeladen. Seit Lancierung dieser Veranstaltung vor bald fünf Jahren war es mein Ziel auf den Tisch zu klopfen und zu sagen: Vergesst Value Investing nicht!  Denn wenn man genügend lange im Business ist, dann weiß man, dass es Zyklen für Value, Rohstoffe etc. gibt.

Hill: Welche anderen Themen stehen bei Ihnen dieses Jahr noch auf der Agenda?
Rauchenstein: Gegenwärtig bereiten wir noch ein Event in Vaduz vor. Vielleicht sehen wir uns dann auch wieder am Finanzplatz Liechtenstein. Der Natural Resources Day wird am 11. September wieder in Zürich stattfinden. Auch hier sind wir gerade bei der Konzeption der Veranstaltung.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.


Mehr zur SIA Funds AG: www.s-i-a.ch

Foto: Pixabay

Quelle: IPE D.A.CH

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FINANZPLATZ FRANKFURT & FINANZPLATZ LIECHTENSTEIN: „Die Veranstaltung in Frankfurt hat für uns einen hohen Stellenwert, da Frankfurt der wichtigste Finanzplatz der EU ist“ (INTERVIEW – David Gamper, LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband)

Rating, Liechtenstein als Fondsstandort, Regulatorik, Finanzplatz Frankfurt, Family Office und Fondsboutiquen, Fondsselektion, Vermögensstrukturierung, Stiftungen, HNWIs – Markus Hill* sprach für IPE D.A.CH mit David Gamper, Geschäftsführer Liechtensteinischer Anlagefondsverband (LAFV), über die Themen, die den Verband aktuell beschäftigen. In dem Gespräch wurden ebenso weitere geplanten Aktivitäten in Deutschland für 2025 in Mannheim („FONDSKONGRESS“) angesprochen, in Zusammenarbeit mit Liechtenstein Finance. Auch in diesem Jahr wird der Dialog des Finanzplatz Liechtenstein mit dem Finanzplatz Deutschland bei Veranstaltungen des Verbands in München, Hamburg und Frankfurt intensiv fortgesetzt.

David Gamper, LAFV

Hill: Die Ratingagentur S&P Global Ratings hat am 25. November 2024 das liechtensteinische Rating mit der Bestnote Triple-A und stabilem Ausblick erneut bestätigt. Welche Bedeutung hat dieses Rating für den Finanzplatz Liechtenstein?
Gamper: Das AAA-Rating ist für Liechtenstein und insbesondere für den Finanzplatz von zentraler Bedeutung. Gerade in Zeiten wirtschaftlicher Unsicherheit suchen Anleger nach sicheren Investitionsstandorten. Die Bestnote, die weltweit nur elf Länder von S&P Global Ratings erhalten, unterstreicht Liechtensteins Position als sicherer Hafen für Kapitalanlagen. Besonders bemerkenswert ist, dass Liechtenstein das einzige europäische Land ohne Staatsschulden ist. Dank eines sehr umsichtigen Umgangs mit den Staatsfinanzen sowie beachtlicher Rücklagen wird dies auch in Zukunft so bleiben.
Ein weiterer Faktor, der Anleger überzeugt, ist die Währungsunion mit der Schweiz und der damit verbundene stabile Schweizer Franken als Landeswährung. Zudem bietet Liechtensteins Status als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums (EWR) Zugang zum EU-Binnenmarkt, ohne selbst Teil der Europäischen Union zu sein. Eine Situation, die Anleger ebenfalls schätzen. Diese Kombination aus Stabilität, Sicherheit und Marktzugang ist auch für die Fondsbranche ein klarer Vorteil.

Hill: Am 29 Oktober vergangenen Jahres fand zum zweiten Mal die Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ statt. Was waren für Sie die wesentlichen Punkte der Veranstaltung?
Gamper: Besonders erfreulich war die gestiegene Teilnehmerzahl im Vergleich zum Vorjahr, als wir schon angenehm überrascht wurden. Das zeigt das wachsende Interesse am Fondsdomizil Liechtenstein und seinen in vielen Bereichen einzigartigen Rahmenbedingungen. Die Veranstaltung bietet zudem eine hervorragende Gelegenheit für Networking.Die Teilnehmer konnten auch erleben, wie gut in Liechtenstein das Zusammenspiel zwischen Marktteilnehmern, der Finanzmarktaufsicht – vertreten durch Verena Schlömer – und dem Fondsverband funktioniert. Benjamin Bente von Vates Invest, dessen Unternehmen seit Herbst 2022 sehr erfolgreich einen liechtensteinischen Fonds managt, hat dies eindrucksvoll bestätigt und die Vorzüge des Fondsplatzes hervorgehoben. Für mich persönlich war es außerdem spannend, Einblicke in die Arbeitsweise des Family Office HQ Trust zu gewinnen, insbesondere wie dort Fonds ausgewählt werden.

Markus Hill, FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN

Hill: Welche Themen stehen aktuell beim LAFV auf der Agenda?
Gamper: Leider beschäftigen uns derzeit sehr viele regulatorische Themen, da Liechtenstein als Mitglied des Europäischen Wirtschaftsraums verpflichtet ist, EU-Regulierungen umzusetzen. Aber da sitzen wir mit allen anderen Verbänden in Europa im selben Boot und ich will nicht jammern, das bringt uns ja schließlich auch den Vorteil des EU-Passporting. Allerdings sind es schon ordentliche Brocken, die laufend aus Brüssel kommen und die wir zu verdauen haben, allen voran die DORA (Digital Operational Resilience Act) Verordnung, AIFMD 2.0, das AML Package zur Geldwäschebekämpfung und die UCITS Eligible Assets Reform. Um es klar zu sagen: Ich bin nicht gegen Regulierung, aber sie muss sinnvoll und effizient sein. Der derzeitige Trend zu überbordender Bürokratie aus Brüssel stellt uns jedoch vor große Herausforderungen.
Parallel dazu arbeiten wir daran, den Fondsstandort Liechtenstein weiter bekannt zu machen. Unser Fokus liegt dabei nicht auf der Ansiedlung großer Fondsgesellschaften, sondern auf unserer Kernkompetenz: Private/White-Label-Fonds für kleinere und mittelgroße Asset Manager sowie Fondsboutiquen. Auch die Vermögensstrukturierung für Family Offices, Stiftungen und vermögende Privatpersonen gehört zu unseren Stärken, die wir weiter ausbauen möchten.

Hill: Da haben Sie jetzt das richtige Stichwort geliefert. Welche Veranstaltungen des Verbands sind noch in Planung? Wo kann man Sie und die Vertreter der liechtensteinischen Fondsbranche in nächster Zeit in Deutschland treffen?
Gamper: Wir sind zusammen mit Liechtenstein Finance auf dem FONDS professionell KONGRESS am 29. und 30. Januar 2025 in Mannheim vertreten. Unser erster Auftritt dort 2024 war ein voller Erfolg – wir waren begeistert, sowohl von der Veranstaltung selbst als auch vom Interesse an Liechtenstein, das wir vorgefunden haben. Etliche Aussteller hatten auch schon liechtensteinische Fonds in Ihrem Angebot, was uns besonders gefreut hat. Wer uns am FONDS professionell KONGRESS besuchen will, findet uns am Stand 162, Ebene 1, in der Nähe der Getränkebar.
Weitere Termine sind der 11. März 2025 in München im Roomers Hotel und der 1. April 2025 in Hamburg im Hotel Vier Jahreszeiten. Das genaue Programm dieser Events ist auf der LAFV-Website (www.lafv.li) verfügbar. Besonders hervorzuheben ist der Vortrag von Michael Feiten, der sich kritisch mit dem Einsatz von KI im Asset Management auseinandersetzen wird. Außerdem wird Reto Degen, Mitglied der Geschäftsleitung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein und Leiter Bereich Asset Management und Märkte, also der Verantwortliche für Fonds und Vermögensverwalter, als Interviewpartner dabei sein.
Im Herbst 2025 planen wir eine weitere Veranstaltung in Frankfurt, der Termin wird noch bekannt gegeben. Neben Vertretern des Verbands werden bei all diesen Terminen auch Ansprechpartner unserer Mitgliedsgesellschaften anwesend sein, mit denen man konkrete Fondsprojekte besprechen kann.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.

Dialog & Information:

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Foto: Finanzplatz Frankfurt

FRANKFURT & KULTUR: Ausstellung GLEICH MUT, Impressionen – KUNST: Geli von der Schulenburg (GASTBEITRAG, Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.)

Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg

in der Galerie Hübner&Hübner vom 26. Januar bis 24. Februar 2024 in Frankfurt am Main

Inspiriert durch die Vernissage der Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg am 26. Januar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend bin ich den Spuren ihrer Kunst gefolgt. Der Titel ihrer Ausstellung mit Bildern, die sie im Zeitraum von 2009 bis 2023 gemalt hat, „GLEICH MUT“ war ein erster Hinweis, vielleicht auf die zehnte parami des Buddhismus, Gleichmut (Pali: upekkha). Dieser Begriff steht für eine Geisteshaltung, mit der wir nichts für unsere Hilfe zurückerwarten und gleichgültig gegenüber Freude und Schmerz sind, auch gegenüber Nutzen und Schaden, den wir empfangen. Es ist eine gelassene Haltung, ohne Bewertung.

Geli von der Schulenburg zeigt in ihrer Ausstellung Bilder aus den letzten fünfzehn Jahren ihres Schaffens, kombiniert mit neuen Arbeiten. In unterschiedlichen Serien greift sie kontinuierlich Themen wie Beziehungen des Individuums in der Welt, Erinnerung, Glücksstreben oder Entgrenzung auf. Dabei fließen eigene Erfahrungen, Familiengeschichte und Anregungen aus Kunstgeschichte und Literatur in ihre Bilder ein. Eine besondere Rolle spielt dabei der meist monochrome Hintergrund, der den Ausdruck der Motive intensiviert und zur Aussage der Bilder beiträgt.

Im wiederholten Aufgreifen von Motiven und Themen in Serien entwickelt sie diese inhaltlich und künstlerisch weiter. Die dargestellten Tiere z.B. erhalten dabei eine fast menschliche Mimik, die zum Blickkontakt herausfordert. Und Wachtürme, die die Künstlerin eher als Aussichtstürme oder Grenzhäuser verstanden wissen will, machen in der Form eine sichtbare Wandlung durch, weg von einer Überwachungsanlage, hin zu einem Ort der Grenzüberwindung. Obwohl ihre Motive ruhig und still erscheinen, sind sie voller Energie. Diese innere Bewegung bezieht ihre Lebendigkeit aus einer Reaktion auf die Veränderlichkeit der Welt. Geli von der Schulenburg unterstreicht die Wichtigkeit dieser Aussage mit einem japanischen Zitat, das die Ungewissheit, in der wir leben, als eine höchst wertvolle Konstellation hervorhebt. Sie stellt diese in einen Zusammenhang mit dem titelgebenden Gleichmut und macht den Betrachtenden ein Angebot zur Auseinandersetzung des Ichs mit der Welt [1].

Aus der Zeit, 2009 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 24 x 18 cm)

Im Katalog zitiert die Künstlerin den deutschen Philosophen und Kulturkritiker Walter Benjamin (* 15. Juli 1892 in Berlin; † 26. September 1940 in Portbou, Spanien) mit einer Überlegung zum Begriff der Geschichte: „Streift denn nicht uns selber ein Hauch der Luft, die um die Früheren gewesen ist?“

Die Bilder der Serie „Aus der Zeit“ verstärken mit ihren fast monochromen Grau-Weiß-Schattierungen als Rätsel- und Imaginationsfläche einen flüchtigen, fast schattenhaften Eindruck. Dementsprechend ist die stille Gemütsruhe der Bilder der Zeit enthoben. „Die Tiefe des Ausdrucks hat die Künstlerin viele Jahre lang in mehreren Serien entwickelt, in der sie sich Themen wie der Vergangenheits­bewältigung oder des Glücks nähert. Konnte in früheren Arbeiten die Stille ihren Ursprung im erlebten Schrecken haben, rührt die gelassene Ruhe der Gesichter und Körper nun spürbar von einer zurzeit nicht selbstverständlichen Zuversicht her; diese ist in jedem Blick zu spüren [2].“

Dein Lächeln (Faceroom), 2012 (Tusche, Acryl, Graphit, Pigmentstifte auf Leinwand, 70 x 50 cm)

Soziale Interaktion ist nichts Individuelles

Von Geli Schulenburg portraitierte Gesichter aus der Serie Faceroom sind mehr als die Darstellung einer konkreten Person. Sie stehen für soziale Interaktion und emotionale Reifung. Damit bleiben sie ewig wirksam, auch wenn die Erinnerung an eine bestimmte Person längst verschwunden ist. Die emotionale Kraft bestimmt ihre Portraits, nicht der individuelle Zug oder – wenn es sich um religiöse Kunst handelt – der Symbolgehalt. Die Künstlerin fixiert in ihren Portraits das Urmenschliche. Damit öffnet sich ihr Begriff „GLEICH“ als eine Grundeigenschaft des „menschlichen Herzens und Kopfes“ die das „selbe, gleiche und unwandelbare Wesen“ des Menschen und vielleicht auch der Tiere erfasst [3].

Aus familiären Gründen hat Geli die dramatische Geschichte des Diplomaten Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg (1875 – 1944), Großonkel ihres Mannes Stephan kennengelernt. F. W. Schulen-burg hatte sich dem Kreisauer Widerstandskreis angeschlossen und war in die Umsturzpläne gegen Hitler einbezogen gewesen. Im November 1944 wurde er deshalb hingerichtet. Alte Fotos, Briefe, Quittungen, Vermerke, Notizen und andere Dokumente aus seinem Nachlass wurden auf der Burg Falkenberg in der Oberpfalz entdeckt und waren in Frankfurt auf dem Weg ins Bundesarchiv zwischengelagert. In ihrer Wohnung war sie daher über Jahre gewissermaßen verfolgt von den Spuren, den Geistern dieses mutigen Mannes und seiner Lebensgefährtin. Die Auseinandersetzung mit der Geschichte inspirierte die Künstlerin zu ihrer Serie „Aus der Zeit“ [4].

Altes Boot: Zwischen den Welten

Altes Boot II, 2015 (Tusche, Acryl, Graphit, Ölstift auf Leinwand, 60 x 80 cm)

Neben lebendigen Bildern malt Geli von der Schulenburg auch alte Boote. Dies Bilder lassen viel Raum für die Phantasie des Betrachters. Die kontrastreiche Zweiteilung des Hintergrundes verweist auf eine Reise zwischen den Welten. Die alten Boote sind vom Leben gezeichnet. Mit einer ungeheuren Präsenz sind sie auf einer hoffnungsvollen Reise. Die Boote könnten auch für die Arche Noah stehen, ein Schiff, dass keinen Antrieb und keine Masten braucht. Wenn die alten Boote für einen Zustand des Wartens auf die Sturmflut stehen, gewinnt der Begriff „alt“ eine neue, zeitlose Bedeutung. So gesehen stehen diese Bilder für den Gegensatz von Statik und Dynamik. Melancholie und Schönheit kennzeichnen diese Bilder gleichermaßen. Gerade ihre unausgesprochenen Geschichten machen sie spannend und ausdrucksstark.

Geli von der Schulenburg, Jahrgang 1961, hat Kunst und Architektur in Frankfurt am Main und Darmstadt studiert, lebt und arbeitet in Frankfurt. Im Rahmen ihres Architekturstudiums in den 1980er Jahren in Darmstadt absolvierte sie eine klassische Ausbildung in Malerei und Zeichnen.

Fazit

Die Ausstellung GLEICH MUT der Künstlerin Geli von der Schulenburg ist sehr empfehlenswert. Die Bilder sind kraftvoll, sie leben von einem Spannungsbogen zwischen Dynamik und Statik. Die Ausstellung ist noch bis zum 24. Februar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner im Frankfurter Westend zu besichtigen.

[1] „Geli von der Schulenburg: Gleich Mut“ vom 26. Januar bis 24. Februar 2024 in der Galerie Hübner & Hübner

[2] GELI VON DER SCHULENBURG – SO VIEL RUHE

[3] Die Spurensammlerin

[4] Friedrich-Werner Graf von der Schulenburg

Galerie Hübner & Hübner

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AUTOR

Dr.-Ing. Christian Gross, VDE Rhein-Main e.V.

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FOM Frankfurt am Main „Mangement von Informationstechnologien“

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FINANZPLATZ DEUTSCHLAND: Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW auf gutem Weg

Gastbeitrag auf Finanzplatz-Frankfurt-Main.de am 01.Februar 2024

„Als größter fossil-basierter Energie- und Industriestandort und als bedeutender Finanzmarktplatz im Zentrum Europas ist Nordrhein-Westfalen zwar am stärksten von den Herausforderungen der Transformation betroffen, hat aber auch die größten Chancen, zum Transformations-Leader Europas zu werden.“ Prof. Dr. Michael Hüther, Institut der deutschen Wirtschaft (IW; Beitrag auf LinkedIn im Januar 2024)

In der Tat ist die nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation der Wirtschaft eine große Herausforderung und eröffnet neue Chancen. Um die Transformation zu meistern und die Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten, braucht es mehr Innovationen, Investitionen und Finanzierungen. Die Baustellen sind offensichtlich: Neue geopolitische Herausforderungen sind Gamechanger. Längerfristige Entwicklungen wie Demographie und Fachkräftemangel wirken sich aus. Krisenmanagement allein greift zu kurz. Offenheit für Innovationen ist notwendig. Es bedarf attraktiver Rahmenbedingungen und eines gewissen Maßes an Planungssicherheit für die Unternehmen. Die seit Jahren unterdurchschnittliche Investitionsquote muss verbessert werden. Steigende Energiepreise und eine vernachlässigte Infrastruktur treffen NRW und seine industriellen Strukturen. Verwaltungsverfahren sollten beschleunigt werden. Der Transformations-, Investitions- und Finanzierungsbedarf ist groß und privates Kapital muss mobilisiert werden.

Heinz-Joachim Plessentin & Markus Hill (Treffen, 2023 – Frankfurt am Main)


Ein positiver Ansatz zur Verbesserung ist der übergreifende Ausbau des Finanzökosystems durch die Finanzplatzinitiative. Fin-Connect-NRW mit Fokus auf die Transformationsfinanzierung kann hier als Enabler aktiv werden. Die Vergabe der neuen Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW durch das Wirtschaftsministerium NRW an das wettbewerbsneutrale Konsortium aus dem Zentrum für Innovation und Technik in Nordrhein-Westfalen, kurz ZENIT, dem IW und der IHK NRW für die Skalierungsphase ist zu begrüßen. Fin-Connect-NRW kann lösungsorientiert dazu beitragen, die Umsetzung der Transformation in der Praxis und ihre Finanzierung zu unterstützen. Die Vernetzung ist vor allem für mittelständische Unternehmen wichtig, die über keine Stabsabteilungen verfügen und Austausch, Information und Beratung benötigen.

  1. Rückblick auf die Phase I (Anlaufphase)

Die Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW wurde am 15. Juni 2020 unter der Leitung von Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart im Rahmen eines Spitzengesprächs mit der Kreditwirtschaft gegründet. Eine starke Realwirtschaft braucht einen starken Finanzplatz. Arbeitsgruppensitzungen und Gespräche über ein Jahr hatten zu einem schlüssigen Konzept geführt. Kern des Konzeptes war von Anfang an, übergreifend den „Bogen“ von der Wissenschaft über die Finanzwirtschaft (Kreditwirtschaft, Versicherungswirtschaft, Börse, Private Equity) zu den Unternehmen der Realwirtschaft (IHK NRW) zu spannen. In der konkreten Entscheidungssituation überzeugte souverän der Minister über Einzelinteressen hinweg. Motto: „Mit Fin-Connect-NRW ist das Ganze mehr als die Summe seiner Teile.“

Als besonders hilfreich erwies sich ebenfalls ein Gutachten, „Treiber“ zu bestärken und „Bremser“ auf dem Weg mitzunehmen. Auch in der Startphase von Fin-Connect-NRW war das Gutachten des IW wichtig, das gemeinsam von den Verbänden der Kreditwirtschaft, der NRW-BANK und dem NRW-Wirtschaftsministerium vergeben wurde und erstmals den Investitions- und Finanzierungsbedarf für die Transformation in NRW quantifizierte.

Das IW schätzt den Investitionsbedarf für die klimaneutrale und digitale Transformation allein für NRW auf 70 Milliarden Euro pro Jahr (IW-Gutachten „Transformation in NRW. Wie lässt sich die digitale und klimaneutrale Transformation der Unternehmen in NRW am besten finanzieren?“). Darin sind sowohl Zusatz- als auch Ersatzinvestitionen enthalten. Aus heutiger Sicht sind es eher 80 Mrd. Euro pro Jahr. Der überwiegende Teil wird privat finanziert werden müssen. Die Banken können das nicht alleine stemmen, auch der Kapitalmarkt muss besser genutzt werden. Die Herausforderung bei der Transformationsfinanzierung besteht vielfach darin, Kapitalangebot und -nachfrage besser zusammenzubringen („Matching“). Das IW-Gutachten gibt Handlungsempfehlungen.

In der Diskussion um die Stärkung des Finanzplatzes und der Transformationsfinanzierung kommt der Deutschen Bundesbank eine große Bedeutung zu. Erwähnenswert ist auch, dass die Finanzplatzinitiativen an den anderen deutschen Finanzplätzen schon Jahre früher gestartet sind. Fin-Connect-NRW wurde Anfang 2021 Gründungsmitglied von Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze.

In der Corona-Phase wuchs das Bewusstsein, dass es mehr Gemeinsames als Trennendes gibt. Das Momentum wurde genutzt und es gelang Fin-Connect-NRW, in kurzer Zeit ein Netzwerk von rund 30 Kooperationspartnern aufzubauen. Branchenübergreifende Vernetzung kann gemeinsam zu neuen Lösungen beitragen und bietet einen Mehrwert. Die Finanzwirtschaft ist Teil der Lösung. Gerade angesichts der sehr begrenzten personellen Ressourcen von Fin-Connect-NRW – das Wirtschaftsministerium NRW ging voran und koordinierte die Finanzplatzinitiative  – waren dabei oft gewachsene persönliche Kontakte, Vertrauen und Wertschätzung sowie übergreifende Erfahrung entscheidend.

Innovation und Kooperation eröffnen Chancen und helfen, Zukunft mitzugestalten, Potenziale zu entfalten und den Finanzplatz besser sichtbar zu machen. Fin-Connect-NRW gibt neue Impulse und führt seit 2020 mit seinen Kooperationspartnern lösungsorientierte Veranstaltungen durch, um unterschiedliche Akteure übergreifend zusammenzubringen, zu sensibilisieren, praxisnah zu informieren und Wissen zu vermitteln. Dazu dienen auch die Website und der vierteljährlich erscheinende Newsletter. Der Austausch hat zu neuen Lösungen beigetragen und Projekte angestoßen.

Vielfalt ist ein Vorteil am Finanzplatz und entspricht der mittelständischen Wirtschaftsstruktur. Unternehmen sind gut beraten, die Zukunftschancen der Transformation zu nutzen. Eine Umfrage zeigt, dass Großunternehmen die Chancen für ihre Wettbewerbsfähigkeit „auf dem Schirm“ haben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht häufig Informationsbedarf, damit sie die für sie passende Transformationsstrategie gemeinsam mit ihren Finanzpartnern finden.

In Phase I wurde das Fundament erfolgreich aufgebaut. Im Kreise der deutschen Finanzplatzinitiativen hat Fin-Connect-NRW mit dem Fokus auf der Transformationsfinanzierung ein Alleinstellungsmerkmal.

  1. Ausblick auf die Phase II (Skalierung)

Die Entscheidung zum Start der Phase II wurde von Ministerin Mona Neubaur souverän getroffen. Das NRW-Wirtschaftsministerium stellt die Anschubfinanzierung zur Verfügung.

Langjährige Erfahrungen zeigen, dass Organisationskulturen sowohl Vorzüge als auch Herausforderungen mit sich bringen können. Um diese Dilemmata zu überwinden, ist neben organisatorischer auch personelle Flexibilität, besonders in der Skalierungsphase, vonnöten. Daher ist es ermutigend zu sehen, dass das Konsortium aus ZENIT, IW und IHK NRW vom NRW-Wirtschaftsministerium beauftragt wurde, die Phase II mittels Outsourcing und Auftragsvergabe durchzuführen (Start zum 01. November 2023). Das Konsortium ist in der Lage, sich auf die Lösungsorientierung zu konzentrieren und maßgeschneidert zu handeln.

Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist eine fundierte Erfahrung und Kompetenz, gerade auch im Bereich von Finanzplatzinitiativen, von großem Nutzen, um zeitnah aktiv werden zu können. In die Phase II fällt turnusgemäß ab Januar 2024 die Übernahme der Sprecherfunktion bei Germany Finance für ein Jahr. Es wird sich zeigen, welche Impulse für den Finanzplatz Deutschland und die Transformationsfinanzierung gesetzt werden und es ist sicherlich geplant, dass Germany Finance 2024 eine neue Studie zur Transformationsfinanzierung in Auftrag gibt. Inwieweit Beteiligungen an internationalen und nationalen Präsentationen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten.

Die Phase II ist angelaufen. Im Rahmen der Auftaktveranstaltung zur neuen Phase am 18. Dezember 2023 – die Pressemitteilung des Wirtschaftsministeriums NRW finden Sie hier – stellte die neue Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW sich und die zukünftigen Beteiligungsmöglichkeiten für Stakeholder anhand von Schaubildern vor (Auszüge):

„Claim und Mission Statement: Vernetzen. Informieren. Transformieren. Wir fördern die Vernetzung und bieten Unternehmen und Finanzwirtschaft Know-how an, um die Finanzierung der klimaneutralen und digitalen Transformation in NRW zu unterstützen.“

Ein „Herzstück“ der operativen Arbeit, das Finanzökosystem auftragsgemäß auszubauen, sollen fünf thematische Arbeitskreise bilden („Fachgruppen“). Die Moderation liegt bei der Geschäftsstelle von Fin-Connect-NRW. Die Kooperationspartner sind aufgerufen, in den Facharbeitsgruppen mitzuwirken. Ziel: „Bestehende Partner in die Phase „Ausbau und Professionalisierung“ mitnehmen. Neue Partner ansprechen und in das Netzwerk einbinden.“

Nach dem am 18.12.2023 vorgestellten Projektstand, der noch vorläufig ist, sieht Fin-Connect-NRW 5 Fachgruppen vor, die Wissen zur Transformationsfinanzierung bündeln und systematisch für Unternehmen und Finanzwirtschaft nutzbar machen sollen:

Fachgruppe Finanzökosystem NRW: Partner gewinnen und vernetzen

  • Finanzplatzinitiative
  • Finanzökosystem und Vernetzung
  • Standortmarketing

Fachgruppe Transfer: Know-how für die Transformation vermitteln

  • Bedarfe und Notwendigkeiten Realwirtschaft/KMU
  • Praxisbezogenes Wissen und Handlungsempfehlungen für KMU und Banken
  • Roadshow, Gute-Praxis und Kombination von Finanzierungsinstrumenten

Fachgruppe Digitalisierung: Digitalisierung und Innovation fördern

  • Finanzinnovationen
  • Plattformen
  • Fintechs und InsurTechs

Fachgruppe Finanzierungsinstrumente: Transformationsfinanzierung skalieren

  • Kreditfinanzierung und Kapitalmarkt
  • Verbriefungstransaktionen für kleinere Banken
  • Green Bonds in der Transformationsfinanzierung

Fachgruppe Nachhaltigkeit: Nachhaltigkeit im Finanzsektor fördern

  • EU-Taxonomie und Green Asset Ratio
  • Nachhaltigkeit im Finanzsektor und Unternehmensfinanzierung
  • Auswirkungen von Nachhaltigkeitskriterien in der Aufsichtspraxis

Als Meilensteine sind im 1. Quartal 2024 vorgesehen:

  • Festlegung eines Steuerungskreises (die Kooperationspartner sollen bei strategischen Weichenstellungen einbezogen werden),
  • Festlegungen der Fachgruppen (Ziele, Agenden, Aufgaben, Teilnehmende),
  • Start der neuer Veröffentlichungsreihe mit thematischer Priorisierung,
  • Relaunch der Internetseite, Newsletter, neuer LinkedIn-Kanal,
  • Einzelgespräche / Interviews mit relevanten Akteuren & Institutionen.

An dieser Stelle sei ergänzend auf die Rolle der NRW-BANK als Förderbank des Landes hingewiesen. Förderbanken können durch Anschubfinanzierungen, Förderkredite, Haftungsfreistellungen und als Ankerinvestoren eine wichtige Rolle bei der Transformationsfinanzierung und Risikoverteilung spielen: Die Europäische Investitionsbank, Klimabank der EU, die KfW, Transformationsbank des Bundes und die NRW-BANK mit ihren Förderangeboten und Finanzierungsinitiativen.

Aus langjähriger Erfahrung auch ein zusätzlicher Hinweis auf die Regulierung: Sie verhält sich phasenweise wie ein Pendel. Zu wenig ist nicht angemessen (siehe Finanzmarktkrise), zu viel ist auch nicht gut (engmaschige Regulierung erstickt Innovation und Expertise; Fehlallokationen). Es gibt keine „Weisheit letzter Schluss“ bei den Methoden und Instrumenten – immer wieder muss bei Zielkonflikten neu abgewogen und ein „gesunder Mittelweg“ gefunden werden. Oft lassen sich mit Anreizen bessere Wirkungen erzielen.

  1. Fazit

Es ist entscheidend, die Rahmenbedingungen für Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern und ein starkes Finanzökosystem als Chance für Innovation, Investition, Nachhaltigkeit, Klimaneutralität und Digitalisierung zu begreifen. Eine gestärkte Finanzplatzinitiative hat positive Auswirkungen auf den Wirtschaftsstandort, den Finanzplatz selbst sowie die Finanzierung von Transformationsprozessen. Das kommt besonders mittelständischen Unternehmen zugute. Der langfristige Erfolg wird auch daran gemessen, inwieweit für Fin-Connect-NRW möglichst selbsttragende Strukturen (Phase III) aufgebaut werden können.

Wertschätzung, Vertrauen und Interessenausgleich bilden die Grundlage der Zusammenarbeit. Ein Dank gebührt allen, die zum bisherigen Erfolg von Fin-Connect-NRW beigetragen und die Stärkung der Transformationsfinanzierung entscheidend vorangetrieben haben. Ein besonderer Dank gilt Ministerin Mona Neubaur (Phasen I/II), Minister Prof. Dr. Andreas Pinkwart (Phase I), den Kolleginnen und Kollegen des Wirtschaftsministeriums NRW sowie den Kooperationspartnern von Fin-Connect-NRW.

In der Phase II wird das Konsortium, bestehend aus ZENIT, IW und IHK NRW, eine führende Rolle übernehmen. Die erfolgreiche Auftaktveranstaltung zur Phase II am 18. Dezember 2023 hat die Zuversicht gestärkt. Das überzeugende Konzept muss nun mit Leben gefüllt werden. Das Konsortium verfügt über personelle Ressourcen, um sich aktiv in die Umsetzungsphase einzubringen und konkrete Projekterfolge zu erzielen.

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LUXEMBURG & NETWORKING: Strategischer Nexus Finanzplatz Luxemburg – Fachwissen, Netzwerke und Private Markets (GASTKOMMENTAR – Thorsten Lederer, Trustmoore)

Luxemburg, im Herzen Europas gelegen, hat sich als globaler Finanzplatz und Fondsstandort etabliert. Abseits seiner malerischen Schönheit und reichen Geschichte zeichnet sich Luxemburg durch ein facettenreiches Zusammenspiel von Fachwissen, weitreichenden Netzwerken und einer florierenden Private Markets-Landschaft aus. In diesem Beitrag untersuchen wir, was Luxemburg als Hub für Private Markets und alternative Investmentfonds besonders macht und beleuchten die dynamischen Beziehungen zwischen persönlichen Netzwerken, der Expat-Community und der florierenden Geschäftswelt des Großherzogtums.

Die Erfolgsformel des Großherzogtums

Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds verdankt sich einem regulatorischen Umfeld mit investorenfreundlichem Ansatz. Luxemburg vereint Stabilität und Flexibilität in einem robusten Rahmen, der Innovation begünstigt und das Investorenvertrauen stabilisiert. Diese Ausgewogenheit zieht Vermögensverwalter, Private-Equity-Unternehmen und Hedgefonds an, die einen reibungslosen Zugang zu den europäischen Märkten suchen.

Darüber hinaus bieten Luxemburgs umfangreiche Netzwerke an Doppelbesteuerungsabkommen und EU-Passportrechten einen beispiellosen Zugang zu Investoren und Märkten in der gesamten Europäischen Union. Diese strategische Positionierung hat dazu beigetragen, Kapital nicht nur aus Europa, sondern auch aus anderen Teilen der Welt anzuziehen.

Persönliche Netzwerke: Expats, Locals & Co.

Während regulatorische und logistische Vorteile entscheidend sind, liegt Luxemburgs eigentliche Stärke in seinen verbundenen persönlichen Netzwerken. In einem Land, in dem eine blühende Gemeinschaft von Expatriates und Locals ein Umfeld der Chancen fördert, bilden persönliche Beziehungen oft das Fundament für nachhaltiges Business. Führungskräfte, Finanzexperten und Unternehmer treffen sich in Luxemburg und schaffen ein einzigartiges Miteinander, in dem Ideen, Kapital und Fachwissen nahtlos fließen.

Diese Netzwerke erstrecken sich weit über die Grenzen Luxemburgs hinaus. Das Großherzogtum dient schon lange als Schmelztiegel von Kulturen und Nationalitäten und zieht Fachleute aus der ganzen Welt an. Diese vielfältige Expatriate- und Geschäftsgemeinschaft schafft eine dynamische Umgebung, die internationale Grenzen überwindet.

Private Markets: Erfolgreiche Navigation made easy

Luxemburgs Können im Bereich Private Markets und alternative Investmentfonds ist unverkennbar. Es hat seinen Status als erstklassiger Standort für alternative Anlagestrukturen wie Private Equity, Immobilien- und Infrastrukturfonds gefestigt.

Hier sind einige Gründe:

Fachwissen: Luxemburg verfügt über einen tiefen, multilingualen Talentpool von Fachleuten mit spezialisiertem Wissen im Bereich alternativer Investments, von Dienstleistern in der Fondsadministration bis zu Rechtsberatern, die das für die Verwaltung komplexer Strukturen erforderliche Fachwissen bereitstellen.

Globaler Fondsvertrieb: Die umfangreichen Netzwerke für den Fondsvertrieb ermöglichen es Fondsmanagern in Luxemburg, auf eine vielfältige Investorenbasis zuzugreifen, ein unschätzbares Gut in der heutigen globalisierten Investmentlandschaft, in der der Zugang zu Kapital von entscheidender Bedeutung ist.

Effizienz: Der effiziente regulatorische Rahmen des Landes, gekoppelt mit seiner hochmodernen und stetig wachsenden Fintech-Infrastruktur, optimiert den laufenden Fondsbetrieb und verbessert die Transparenz, wodurch den Investoren robuste Fondsaufsicht gewährt wird.

Nachhaltigkeit: Luxemburg ist führend in der Förderung von Sustainable Finance, und das Engagement der Regierung für ESG-Prinzipien entspricht dem globalen Wandel hin zu Responsible Investing.

Der Vorteil Luxemburgs im Bereich Private Markets

Die Anziehungskraft Luxemburgs im Bereich Private Markets geht über den Zugang zu Kapital oder günstige Regulierungen hinaus; es ist das lebendige, vernetzte Ökosystem, das Luxemburg wirklich auszeichnet. Der Private Markets-Sektor des Großherzogtums gedeiht aufgrund der engen Beziehungen, welche Geschäftsabschlüsse und Innovation ermöglichen.

Die Rolle der Branchenverbände

Der Erfolg Luxemburgs in der Fondsbranche verdankt sich maßgeblich Branchenverbänden wie der Association of the Luxembourg Fund Industry (ALFI), der Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association (LPEA) und auch Luxembourg for Finance als öffentlich-private Agentur. Diese Verbände spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung der Zukunft der Fondsbranche im Land.

ALFI (Association of the Luxembourg Fund Industry): ALFI ist eine führende Organisation in der Förderung der Luxemburger Fondsindustrie und feierte 2023 ihr 35-jähriges Bestehen. Sie liefert wertvolle Markteinblicke, führt eigenes Research durch und schafft eine kooperative Plattform für Branchenakteure. Die Initiativen von ALFI haben ein ermutigendes Umfeld für Innovation und Wachstum im Fondssektor geschaffen.

LPEA (Luxembourg Private Equity & Venture Capital Association):
 Die LPEA ist wesentlich daran beteiligt, das Private-Equity-Ökosystem in Luxemburg voranzubringen. Die Organisation fördert aktiv den Wissensaustausch, Networking und die Umsetzung von Best-Practice-Ansätzen, um Luxemburgs Position als führenden Standort für Private Markets zu stärken.

Luxembourg for Finance: Luxembourg for Finance spielt eine entscheidende Rolle bei der Förderung Luxemburgs als internationales Finanzzentrum. Die Organisation trägt maßgeblich dazu bei, Finanzinstitute und Investoren anzuziehen, während sie den Dialog zwischen dem öffentlichen und privaten Sektor erleichtert.

Ausblick in die Zukunft

In der Zukunft bleibt Luxemburg bestens positioniert, um sich in der sich entwickelnden Private-Markets-Landschaft und alternativen Investments erfolgreich zu bewegen. Das Großherzogtum steht an vorderster Front, um aufkommende Trends in der Branche aufzugreifen, darunter deren Digitalisierung und die wachsende Bedeutung von ESG-Kriterien bei Investitionsentscheidungen. Diese zukunftsorientierten Initiativen werden seinen Status als führender Finanzplatz mit globaler Reichweite weiter stärken.

Fazit

Zusammenfassend hat Luxemburg mit seiner besonderen Mischung aus Fachwissen, umfangreichen Netzwerken und einem blühenden Ökosystem für Private Markets seine globale Führungsposition bei alternativen Investments gefestigt. Gestärkt durch seine engen Bindungen zu Expatriates- und Geschäftsgemeinschaften und unterstützt durch Branchenverbände wie ALFI, LPEA und Luxembourg for Finance ermutigt das Geschäftsumfeld Luxemburg Innovation, Zusammenarbeit und umfasst vielfältige Perspektiven.

Thorsten Lederer mit über 25 Jahren Erfahrung im Finanzsektor, darunter Positionen bei Citigroup und ABN AMRO, fungiert Thorsten Lederer derzeit als Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg. Trustmoore ist bekannt für maßgeschneiderte Fondsverwaltungs- und Kapitalmarktdienstleistungen und gehört hier zu den wenigen inhabergeführten Playern im Großherzogtum und insgesamt 11 Standorten weltweit. Herr Lederers Finanzblogs, die Themen wie Distressed Debt Investing, Private Equity Real Estate Investing und DACH Mittelstand Investing behandeln, ergänzen seine bisherigen Auftritte als Moderator und Podiumsteilnehmer auf Konferenzen zu Private Markets.

Thorsten Lederer, Senior Advisor bei Trustmoore Luxembourg

Trustmoore: www.trustmoore.com

FINANZPLATZ LONDON & FINANZPLATZ DEUTSCHLAND: Großbritannien nach dem Brexit – Wohin steuern Wirtschaft und Finanzplatz London? (GASTBEITRAG & INTERVIEW – Heinz Joachim Plessentin)

Bericht über die Forum Bundesbank-Veranstaltung der Hauptverwaltung in NRW der Deutschen Bundesbank am 16. November 2023

Großbritannien (GBR)1 hat die Europäische Union (EU) mit Ende der 11-monatigen Übergangsperiode zum 1. Januar 2021 endgültig verlassen. Manche Beobachter sagten der britischen Wirtschaft im Vorfeld schwierige Zeiten voraus und prognostizierten eine hohe Abwanderung von Arbeitsplätzen vom Finanzplatz London in die EU, zum Beispiel nach Frankfurt und Paris. Ist es dazu gekommen? Wie hat sich die britische Wirtschaft seither entwickelt und was sind die weiteren Aussichten für das britische Wirtschaftsmodell post-Brexit und den wichtigen Finanzplatz London?

Auf diese und weitere Fragen ist Johannes Gerling, Repräsentant der Deutschen Bundesbank in London, in seinem Vortrag in der Hauptverwaltung in Nordrhein-Westfalen der Deutschen Bundesbank am 16. November 2023 eingegangen. Das Interesse an dem Thema ist groß, denn die Entwicklung in Großbritannien und London ist sowohl für den Finanzplatz Frankfurt als auch für die nordrhein-westfälische Wirtschaft von großer Bedeutung.

  1. Struktur der britischen Wirtschaft und Rolle des Finanzsektors

Die Strukturen der britischen und deutschen Volkswirtschaft unterscheiden sich signifikant. Zum besseren Verständnis aktueller Entwicklungen daher zunächst einige Hintergrundinformationen:

  • Die britische Volkswirtschaft im Vergleich 2 :

                                                GBR                                       Deutschland (DEU)

            Bevölkerung:             66,97 Mio.                             84,08 Mio.

            BIP                             3,07 Bio. $                             4,07 Bio. $

            BIP pro Kopf             45.850 $                                48.433 $

  • Die britische Wirtschaft ist deutlich weniger exportorientiert als die deutsche (GBR rd. 31 %, DEU rd. 48 %) 3 und stark vom Dienstleistungssektor geprägt (GBR ca. 80 %, DEU ca. 70 %) 4 – dies zeigt sich besonders im Außenhandel (DEU: klare Dominanz der Warenexporte; GBR: fast ausgeglichenes Verhältnis zwischen Waren- und Dienstleistungsexporten).
  • Der Finanzsektor ist für die britische Wirtschaft von besonderer Bedeutung (Anteil an der Wertschöpfung ca. 8 % (z. Vgl.: DEU: ca. 4 %), Arbeitsplätze im Finanzsektor ca. 1,1 Mio., davon 405 Tsd. in London).
  • Die EU ist für GBR der mit Abstand wichtigste Handelspartner, allerdings ist der Anteil schon seit Längerem rückläufig (Exporte 42 %, Importe 50 % des Gesamthandels 2022). Einem Defizit im bilateralen Warenhandel mit der EU von 117 Mrd. £ steht ein Überschuss von 25 Mrd. £ im Dienstleistungshandel gegenüber.
  1. Neuer Rahmen für EU-Handelsbeziehungen

Zwei Abkommen bilden die wesentliche Grundlage für neue Beziehungen zwischen Großbritannien und Nordirland sowie der EU:

  • Das Austrittsabkommen regelt vor allem die Rechte und Pflichten, die sich aus der langjährigen Mitgliedschaft Großbritanniens in der EU ergeben, einschließlich der Zahlungen an den EU-Haushalt. Das Nordirland-Protokoll als Teil des Abkommens verhindert eine „harte Grenze“ zwischen Nordirland und der Republik Irland, führte zugleich aber eine neue Zollgrenze zwischen Großbritannien und Nordirland ein. Das Abkommen trat am 01.02.2020 in Kraft und sah eine Übergangsfrist für den Verbleib Großbritanniens im EU-Binnenmarkt bis Ende 2020 vor.
  • Das Handels- und Kooperationsabkommen regelt in erster Linie die Handelsbeziehungen und Fischfangquoten, aber auch die Zusammenarbeit in Bereichen wie Strafverfolgung, Justiz und Forschung. Es wurde am 24.12.2020 unterzeichnet und trat am 01.01.2021 in Kraft. Es ermöglicht einen weitgehend zollfreien Warenverkehr, allerdings verhindert es nicht die Entstehung neuer, nichttarifärer Handelshemmnisse (Zollpapiere, Produktsicherheitszertifikate, etc.). Die Personenfreizügigkeit zwischen der EU und Großbritannien besteht nicht mehr.

Das Handels- und Kooperationsabkommen enthält – ähnlich wie andere moderne Freihandelsabkommen auch – im Wesentlichen nur recht allgemeine Vereinbarungen über den Handel mit Dienstleistungen, die kaum über das Niveau der entsprechenden WTO-Standards (Welthandelsorganisation) hinausgehen. Im Bereich der Finanzdienstleistungen wird Großbritannien im Grunde wie jeder andere Drittstaat behandelt. Eine entsprechende Äquivalenzentscheidung der EU, die Grundlage für einen EU-weiten Marktzugang wäre, existiert derzeit nur im Bereich der Zentralen Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs)5. Der zwischen der EU und Großbritannien neu etablierte Finanzmarktdialog geht konzeptionell nicht über die Austauschformate der EU u.a. mit den USA und Japan hinaus und entscheidet keine Marktzugangsfragen.

Nach Vollzug des Brexit waren die Beziehungen zunächst stark strapaziert, da sich die britische Regierung weigerte, das mit der EU vereinbarte Nord-Irland-Protokoll, einschließlich neuer Zollkontrollen zwischen Großbritannien und Nordirland vertragsgemäß umzusetzen. Ein wichtiger Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen der EU und Großbritannien ist das „Windsor Framework“ aus dem Februar 2023, da es einige der Kernstreitfragen um das Nordirland-Protokoll adressiert:

  • Handels- und Zollfragen:

Einrichtung von sog. „Green Lanes“ für Waren, die in Nordirland verbleiben (quasi Abschaffung der Zollkontrollen), Akzeptanz von GBR-Standards für Lebensmittel in Nordirland durch die EU (müssen „not for EU“-Label tragen). Erleichterungen auch   für Medikamente. Pakete an Freunde und Familie sowie aus Online-Shops benötigen keine Zollpapiere mehr. Stark vereinfachte Einreise für Haustiere. Spezifische Zollprobleme für Stahl werden ausgeräumt.

  • Subventionen und Mehrwertsteuer:
    Einschränkung der Mitspracherechte Brüssels bei Subventionen, die Nordirland betreffen. Weitgehende Ausnahme Nordirlands von den EU-Regeln zur Mehrwertsteuer.
  • Souveränität und Institutionen:
  • „Stormont Brake“ erlaubt es Großbritannien, die Anwendung neuer EU-Binnenmarktregeln in Nordirland auszusetzen (EU kann mit „targeted remedial measures“ reagieren).
  • Für grenzüberschreitende Finanzdienstleistungen bestehen post-Brexit neue Grundlagen:
  • Mit dem Vollzug des Brexit zum 31.12.2020 wurden neue Bedingungen für den Marktzugang in der EU geschaffen. Das EU-weite Passporting ging verloren. Stattdessen gelten Äquivalenzentscheidungen der EU und ein „Flickenteppich“ nationaler Zugangsregelungen.
  • Großbritannien gewährte EU-Instituten eine Übergangsfrist von bis zu drei Jahren durch das „Temporary Permissions Regime“ (in einzelnen Bereichen auch länger). Die EU bot keine derartigen Übergangsregelungen für britische Institute an, diese existier(t)en teilweise auf nationaler Ebene in den Mitgliedsstaaten.
  • Darüber hinaus wurden weitreichende Sonderbefugnisse für die britischen Aufsichtsbehörden (Temporary Transitional Powers) für bis zu drei Jahre geschaffen, um möglichen Friktionen durch das On-Shoring6 von EU-Vorschriften flexibel begegnen zu können.

Neue Grundlage für den EU-weiten Marktzugang sind die Äquivalenzen, die jedoch keinen gleichwertigen Ersatz für die wegfallenden Passporting-Rechte darstellen. Das EU-Regelwerk sieht insgesamt rd. 40 Unterbereiche vor, in denen EU-weit gültige Äquivalenzentscheidungen getroffen werden können. Viele wichtige Regelungsbereiche sind jedoch nicht abgedeckt, z.B. Kredit- und Versicherungsgeschäfte oder Zahlungsdienste. EU-Entscheidungen über Äquivalenzen obliegen der EU-Kommission und sind unilaterale Ermessensentscheidungen, die im Einklang mit den Prioritäten der EU und den Interessen der EU-Finanzmärkte, ggf. unter Einbeziehung der europäischen Aufsichtsbehörden, getroffen werden und mit einer Frist von 30 Tagen einseitig zurückgenommen werden können.

Bisher ist die EU mit Äquivalenzentscheidungen für Großbritannien sehr zurückhaltend. Derzeit besteht nur eine Äquivalenzentscheidung der EU für Großbritannien, diese gilt für den britischen Regulierungs- und Aufsichtsrahmen für Zentrale Kontrahenten (Central Counterparties, CCPs).

Eine Ende 2024 gemeinsam mit dem Handels- und Kooperationsabkommen getroffene gemeinsame Erklärung von EU und Großbritannien sah die Etablierung eines gemeinsamen Forums zur regulatorischen Zusammenarbeit im Finanzsektor vor. Teile der britischen Boulevardpresse erwarteten Anfang 2021 daher einen nachgelagerten „Brexit Deal for the City“ mit weiteren Entscheidungen zur EU-Äquivalenz. Tatsächlich wurde jedoch nur eine Rahmenvereinbarung über das Format eines rechtlich unverbindlichen Regulierungsdialogs ähnlich dem Dialog zwischen der EU und den USA getroffen, der u.a. den Austausch über aktuelle regulatorische Entwicklungen vorsieht. Die Gewährung von EU-Äquivalenzen hingegen bleibt weiterhin eine unilaterale Entscheidung der EU Kommission. Am 19.10.2023 fand das erste Treffen des neuen Finanzmarktdialogs statt.

Ein weiter strittiges Thema ist der umfangreiche Rückgriff von in der EU ansässigen Finanzinstituten auf britische Finanzmarktinfrastrukturen für das Clearing von Derivaten. Eine befristete EU-Äquivalenz für britische CCPs bestand zunächst bis Mitte 2022. Die Gewährung war notwendig, um die Finanzstabilität zu gewährleisten. Inzwischen erfolgte die Verlängerung bis Mitte 2025. Die Londoner Clearinghäuser LCH Clearnet und ICE Clear Europe werden von der Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde (ESMA) als „systemrelevant“ (Regulierungskennzahl Tier 2) eingestuft. Damit unterliegen sie direkten Aufsichtsbefugnissen der ESMA und der unmittelbaren Anwendbarkeit der European Market Infrastructure Regulation (EMIR). Die EU-Kommission ist bestrebt, die übermäßige Abhängigkeit der EU von Drittstaaten-CCPs zu reduzieren. Die derzeit in Brüssel verhandelte Reform „EMIR 3.0“ sieht weitere Instrumente zur Reduzierung bestehender Abhängigkeiten vor. Die Zukunft des Derivate-Clearings von EU-Instituten über britische CCPs ist derzeit noch unklar.

  1. Brexit hinterlässt bereits erste Spuren im britischen Finanzsektor

London wird auch nach dem Brexit ein wichtiges globales Finanzzentrum bleiben. Die City ist nach wie vor unter den Top 3 der global führenden Finanzzentren (hinter New York). Die Konkurrenz der asiatischen Zentren Singapur, Hongkong und Schanghai wird allerdings stärker. In Europa kann London auf seine Stärken bauen: Sprache, geografische Lage, Ballungsraum, Finanzexpertise, globale Rolle des Rechts von England und Wales, attraktive Stadt. Die Bedeutung Londons für die EU dürfte jedoch weiter abnehmen.

Der Brexit hat Schätzungen zufolge bisher schon zur Verlagerung von rd. 7.500 Arbeitsplätzen in die EU geführt – weitere dürften folgen. Vor allem Dublin, Paris, Luxemburg, Frankfurt als Bankenplatz und Amsterdam profitieren von Verlagerungen. In geringerem Umfang gibt es auch neue Niederlassungen von EU-Instituten in Großbritannien.

Außerdem hat der Brexit zur Verlagerung von Finanzaktiva in Höhe von mehr als 1,3 Billionen Pfund geführt. Mit dem Vollzug des Brexit Anfang 2021 hat der Handel in europäischen Aktien London weitgehend verlassen und ist  Amsterdam zum wichtigsten europäischen Aktienhandelsplatz geworden. Auch im Derivatehandel hat eine erhebliche  Abwanderung von Handelsvolumina aus London an Handelsplätze in der EU und den USA stattgefunden.

Ansatzpunkte zur Stärkung des Finanzstandorts London post-Brexit sind:

  • Etablierung Londons als führendes grünes Finanzzentrum.
  • Ausbau der Führungsrolle im Bereich FinTech.
  • Überprüfung des heimischen Regulierungsrahmens, um die Attraktivität als globales Finanzzentrum zu gewährleisten.
  • Gleichzeitig Nutzung der neuen Freiheiten des Brexit, um die Regulierung besser an die Bedürfnisse des heimischen Marktes anzupassen.
  • Finanzdiplomatie: Verstärkte Ausrichtung auf Wachstumsmärkte, insbesondere in Asien, angestrebtes Finanzsektorabkommen mit der Schweiz und Versuch, britischen Einfluss in internationalen Gremien zu wahren.

Zum Vergleich: Auch in Deutschland wird die Etablierung als nachhaltiger Finanzplatz und als FinTech-Standort forciert, zum Beispiel von den deutschen Finanzplatzinitiativen (Berlin, Frankfurt, Hamburg, München, NRW und Stuttgart), sowie in Germany Finance gebündelt, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze.

  1. Aktuelle Entwicklung der britischen Wirtschaft

Neue Handelshemmnisse infolge des Brexit bedeuten für Exporteure und Importeure einen hohen bürokratischen Aufwand insbesondere durch Zollerklärungen und begleitende Dokumentationspflichten. Das belastet vor allem mittelständische Unternehmen. Einige ziehen sich aus bisherigen Geschäften mit europäischen Partnern zurück.

Pandemie und Energiepreiskrise überschatten die Auswirkung des Brexit. Die wirtschaftliche Entwicklung in Großbritannien verhält sich etwa analog zu der in Deutschland. D.h., externe Faktoren wie Pandemie und Energiepreiskrise dominieren die makroökonomische Entwicklung (in DEU und GBR gleichermaßen) und überschatten die makroökonomischen Effekte des Brexit. Auch in Großbritannien brach das Bruttoinlandsprodukt 2020 deutlich ein. Die Erwerbslosenquote stieg 2020/2021 sprunghaft an und hat sich 2021/2022 erholt; sie liegt in Großbritannien weiterhin spürbar höher als in Deutschland.

Ähnlich wie der Euroraum wurde Großbritannien zuletzt von hoher Inflation geplagt. Wesentliche Inflationstreiber waren ähnlich wie im Euroraum insbesondere Störungen der globalen Lieferketten, stark gestiegene Energiepreise, hohe private Ersparnisse während der Pandemie und ein Nachholbedarf beim Konsum. Die Lage auf dem Arbeitsmarkt ist angespannt, in vielen Branchen herrscht Fachkräftemangel. Der starke Anstieg der Inflation hat die Bank of England veranlasst, zwischen Dezember 2021 und August 2023 14 Zinsschritte in Folge vorzunehmen; bei den letzten drei Sitzungen beließ die Bank of England den Leitzins unverändert bei 5,25 %.

Die Inflation zeigt sich in Großbritannien bislang jedoch besonders hartnäckig. Kerninflation und Dienstleistungsinflation – als Indikatoren für den Preisdruck aus der Binnenwirtschaft – liegen deutlich über dem Niveau des Euroraums. Ein wichtiger Grund hierfür sind Friktionen auf dem britischen Arbeitsmarkt:

Der Handel Großbritanniens mit der EU leidet unter dem Brexit. Auch der Handel mit Deutschland entwickelt sich schwach:

Der Handel mit Großbritannien hat für Deutschland an Bedeutung verloren. Laut Destatis war Großbritannien im Jahr 2015 noch der fünftwichtigste Handelspartner Deutschlands im Warenhandel – im Jahr 2022 nur noch auf Platz 11. Allerdings hat Deutschland nach wie vor den drittgrößten Außenhandelsüberschuss mit Großbritannien. Die Interpretation der Handelsdaten wird jedoch durch eine Reihe von Sondereffekten, auch statistischer Art, erschwert.

Verringerte Handelsintensität und schwache Unternehmensinvestitionen belasten das Wachstumspotenzial:

Die meisten Studien gehen davon aus, dass der Brexit das Produktionspotenzial der britischen Wirtschaft mittelfristig um etwa 3 bis 5 % verringern wird, im Vergleich zu dem, wo man ohne Brexit wäre. Die Quantifizierung der Effekte ist jedoch nicht einfach, u.a. aufgrund methodischer Brüche und sich überlagernder Faktoren. Die seit Jahren niedrige Investitionsquote dürfte auch längerfristig die Aussichten auf Wettbewerbsfähigkeit und Wachstum beeinträchtigen.

Die Erwartung auf „interessante Handelsabkommen“ und eine Expansion in neue Märkte wurde tendenziell enttäuscht. Neue Abkommen, die nicht auch schon zuvor über die Mitgliedschaft in der EU bestanden, wurden vor allem mit Japan, Australien und Neuseeland geschlossen; die volkswirtschaftlichen Impulse sind überschaubar. Die Verhandlungen mit den USA verzeichnen wenig Fortschritte. Das Verhältnis zu China hat sich anders als erhofft entwickelt. Mit Indien werden Gespräche geführt. Inwieweit es dem teilweise deindustrialisierten Land gelingt, eigene Produktionskapazitäten wieder aufzubauen, bleibt abzuwarten.

Die Migration nach Großbritannien ist auch nach dem Brexit hoch. Über ein Punktesystem für qualifizierte Arbeitskräfte kommen vermehrt nichteuropäische Zuwanderer ins Land. Angesichts des angespannten Arbeitsmarktes ist eine grundlegende Änderung schwierig.

  • Fazit dieser Analyse

Die Folgen der Pandemie und der Energiepreiskrise überlagern bislang die Auswirkungen des Brexit auf die britische Wirtschaft. Die Anpassung der Wertschöpfungsketten und der Rückgang des Außenhandels dürften die Produktivitätsentwicklung mittelfristig schwächen. Eine konstruktive Wirtschaftspolitik, einschließlich einer gezielten Arbeitsmarkt- und Migrationspolitik, dürfte weiter an Bedeutung gewinnen. Der Brexit bietet Großbritannien zwar auch Chancen, aber es ist derzeit nicht absehbar, dass diese die Vorteile der EU-Mitgliedschaft aufwiegen können. Die Bedeutung Londons als globales Finanzzentrum ist für die EU abnehmend.

Die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) sah in einem Artikel am 25. November 2023 „Ein gespaltenes Verhältnis (Großbritanniens) zur Globalisierung. Großbritanniens Politik schwankt zwischen Öffnung und Abgrenzung. In der Handelspolitik geht es seit dem Brexit nur in kleinen Schritten voran.“

Längerfristig und angesichts der geopolitischen Herausforderungen besteht jedoch die Chance einer Wiederbelebung der Wirtschaftsbeziehungen zwischen der EU und Großbritannien auf der Grundlage vieler gemeinsamer Werte.


1 In diesem Beitrag wird der Einfachheit halber von Großbritannien gesprochen. Bekanntlich bilden England, Schottland und Wales Großbritannien sowie Großbritannien und Nordirland zusammen das Vereinigte Königreich = United Kingdom (UK).

2 Quelle: Daten der Weltbank für 2022.

Exporte gemessen am Bruttoinlandsprodukt (BIP). Quellen: Office for National Statistics und Destatis, Deutsche Bundesbank; 2019 vor Effekten von Pandemie und Vollzug des Brexit.

4 Beiträge zur Bruttowertschöpfung 2019. Quellen: Office for National Statistics und Destatis.

5 CCPs treten als Finanzmarktinfrastrukturen zwischen die ursprünglichen Gegenparteien eines Finanzmarktgeschäfts und ersetzen diese. Sie übernehmen das Ausfallrisiko und leisten damit einen wesentlichen Beitrag zu Risikosteuerung und Effizienz.

6 On-Shoring hier = kurzfristige Übertragung von zuvor über EU-Recht geregelten Vorschriften ins britische Recht.

(FOTO: Auftaktveranstaltung FINANZPLATZ DEUTSCHLAND-INITIATIVE der Börsenzeitung am 13.09.2023 mit Hubertus Väth, H.-Joachim Plessentin, Hans-Jürgen Walter, Markus Hill)

Kurzinterview (LinkedIn – „FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN-GRUPPE“)

FINANZPLATZ FRANKFURT: Welche Herausforderungen sehen Sie für den Finanzplatz Frankfurt im kommenden Jahr?

Plessentin: Die geopolitischen Entwicklungen sowie die wirtschaftlichen und finanzwirtschaftlichen Rahmenbedingungen werden auch im Jahr 2024 Auswirkungen auf den Finanzplatz Frankfurt haben. Frankfurt steht im Wettbewerb mit Finanzplätzen wie London und Paris. Die Stärkung des Finanzplatzes und die Finanzierung der nachhaltigen, klimaneutralen und digitalen Transformation sind von zentraler Bedeutung. 

FINANZPLATZ FRANKFURT: Was haben Sie von der Auftaktveranstaltung von Fin-Connect-NRW am 18.12.2023 mitgenommen?

Plessentin: Die Finanzplatzinitiative Fin-Connect-NRW geht 2024 in die Skalierungsphase. Die neue Geschäftsstelle hat ein schlüssiges Konzept vorgelegt, wie das Finanzökosystem ausgebaut und die konkrete Umsetzung von Transformationsprozessen und deren Finanzierung intensiviert werden sollen. Wichtig für diesen Prozess sind auch die neuen Facharbeitskreise.

FINANZPLATZ FRANKFURT: Germany Finance: Welche Impulse werden zur Stärkung des Finanzplatzes Deutschland und der Transformationsfinanzierung 2024 gegeben?

Plessentin: Die Sprecherrolle von Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der deutschen Finanzplätze, geht ab Januar turnusgemäß für ein Jahr an Fin-Connect-NRW über. Es ist sicherlich geplant, dass Germany Finance im Jahr 2024 eine neue Studie zur Transformationsfinanzierung in Auftrag gibt. Inwieweit Beteiligungen an internationalen und nationalen Präsentationen vorgesehen sind, bleibt abzuwarten.

Den Kolleginnen und Kollegen des Finanzplatzes Deutschland und der Gruppe wünsche ich ein gutes, erfolgreiches Jahr 2024!“

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FINANZPLATZ FRANKFURT: Metropole, Impressionen, Weisheit, Coaching & Kurzinterview „Wunderkammer in 2024“ (Gastbeitrag – Marcus Kieser)

Die Spitze des Berges ist nur ein Umkehrpunkt (Rheinhold Messner)

Ich bin vor kurzem gefragt worden, wie man sich in New York am besten zu recht findet, um eine grobe Vorstellung zu haben, was auf einen zukommt! Ich hatte geantwortet, dass ich diese Stadt sehr gerne nach Avenues und Streets unterteile, um mir eine gewisse geografische Aufteilung zu geben, um meine persönlichen Quadranten, Rechtecke oder Kreise ziehen zu dürfen, so dass ich meine persönlichen Tagesziele besser erreichen kann. Ich habe also gewisse Planken, Linien, Häuserblocks, Straßen und Kreuzungen mit in meine Beschreibungen gebracht, damit Menschen besser Ihr persönliches Ziel auf Ihrem Weg finden können!

Meine Kraft schöpfe ich aus meinen Ideen für die Zukunft nicht aus den Leistungen, die hinter mir liegen (Rheinhold Messner)

Für mich manchmal ein mutiger Ansatz, um mein Verständnis von Coaching anhand einer Stadt wie hier an New York fest zu machen. Eine Stadt wie New York oder Frankfurt, geben mir so viele Eindrücke und Bilder, um für mich Beispiele zu kreieren und diese in einem Transferprozess meinem Klienten zu spiegeln. Bilder sind für mich wichtige Anker in der Kommunikation und zur Darstellung für und mit dem Menschen. Eine Großstadt ist ein lebendiger Spielplatz für den Coachingansatz, den ich sehr gerne annehme, um lebendige Einzelteile in einen gesamten Coachingprozess integrieren zu dürfen.

Im Grund sind es doch die Verbindungen mit Menschen, die dem Leben seinen Wert geben (Wilhelm von Humboldt)

Übrigens als kleine Zugabe.                                                                                                              

Während ich diesen kleinen Einblick in meine Coaching Tätigkeit gebe, höre ich die 9te Sinfonie (Aus der neuen Welt) von Antonin Dvorak, deren Uraufführung in der Carnegie Hall in New York City stattfand. Warum hatte A.D. dieser Sinfonie den Zusatz -Aus der neuen Welt- gegeben? Er war inspiriert von seinem 3jährigen Aufenthalt in den USA, von neuen Einblicken und neuen Möglichkeiten. 1892 trat Dvorak als Direktor des National Conservatory of Music in New York an.

Es ist nicht schwer zu komponieren. Aber es ist fabelhaft schwer, die überflüssigen Noten unter den Tisch fallen zu lassen. (Johannes Brahms)

Nach der Infrastruktur und der Musik sowie Kultur möchte ich noch ein wichtiges Coaching Element hinzufügen. Um Ziele formulieren zu können und um Wege dafür sehen, greifen, begreifen und berühren zu dürfen, bietet eine Stadt wie Frankfurt (wir sind angekommen) natürlich auch seine tief beeindruckende Skyline. Eine Skyline sitzt da unverrückbar, eckig, kantig, manchmal rund und unheimlich hoch. Wenn ich mit Menschen auf den Main Tower fahre, ist die Fahrt nach oben natürlich gigantisch und wenn wir nach einigen Sekunden angekommen sind, und die Plattform öffnet sich jedem ganz persönlich, sind die ersten Worte – was für eine Sicht in die Ferne und was für eine Draufsicht auf die Wege in Frankfurt und deren Möglichkeiten sein ganz persönliches Ziel zu erreichen. Wir sind eben wieder am Anfang meiner, ganz persönlichen Vorstellungsreise, des Coachings in einer Metropole angekommen.

Die Wichtigkeit für einen Perspektivenwechsel, liegt in der Bereitschaft zur Veränderung der eigenen Sichtweise und dem dazu gehörenden Mut Dinge neu zu sehen (Marcus Kieser)

-Ankommen und Wohlfühlen

Frankfurt nicht nur als Stadt sehen, die man bereist, wo man arbeitet, wo man lebt, sondern Frankfurt sehen als ein besonderer Cocktail von einer ganz besonderen Art!

Frankfurt spricht mich besonders an, wenn ich die Stadt als Botschafter sehe. Eine Botschaft zu adressieren an die Menschen, die in Kontakt mit dieser City kommen! Eine Einladung zu senden, für etwas, was interessant macht für eine lange Zeit, also für etwas bleibendes!

Frankfurt zu sehen, zu genießen, zu fühlen, zu atmen und zu begreifen, hat etwas damit zu tun, das jeder seinen ganz persönlichen, wertschätzenden und respektvollen Mittelpunkt findet!

Frankfurt bietet viel Platz für Entwicklungen.

Dadurch entsteht die Vielfalt, die Kreativität, die Kraft für NEUES, die Leidenschaft für ALTES und deren harmonischen Zusammenführung.

Die Bedürfnisse von Menschen und Stadt in Einklang zu bringen, sind das Ergebnis aussehen, hören, fragen und verstehen!

Der Perspektivenwechsel und das sichtbar machen von Möglichkeiten.

Frankfurt eine Top Stadt im Wandel der Bedürfnisse!

Man muss die Welt nicht verstehen, man muss sich darin nur wohlfühlen. (Albert Einstein)

Autor: Marcus Kieser – www.kieser-mbg-coaching.de

Fotos: Marcus Kieser

Kurzinterview in der LinkedIn-Gruppe „FINANZPLATZ FRANKFURT AM MAIN“

FINANZPLATZ FRANKFURT: Welche Themen sind gerade aktuell bei Ihnen?
Marcus Kieser: Ein ganz großer Punkt für mich ist an Bildungseinrichtungen in Frankfurt und im Land Hessen(Politik, Landtag, Fraktionen. IHK Frankfurt) über das Thema  der Neugierde zu referieren.  Ein zentraler Ansatz ist die menschliche wertschätzende Neugierde wieder zu aktivieren für eine neue erweiterte Sicht, für die Entwicklung der Kreativität und den Blick zu bekommen was es im Leben eigentlich für tolle positive Themen gibt, die abzuholen sind.
 
FINANZPLATZ FRANKFURT: „FrankfurtRheinMain & MORE“ ist ja ein Thema dieser Gruppe. Welche Veranstaltungsformate sind für Sie interessant?
Marcus Kieser: Ich war vor einigen Wochen beim Business Summit German-Indian in Mainz zum Thema  IT-Partnerships. Ich war Neugierig auf das Thema, auf die Menschen die ich da treffen durfte, auf den interkulturellen Austausch zwischen Nationen aber trotzdem gleichen Menschen. Ich lebe das aktiv weil es einen absoluten Mehrwert darstellt und eine Zukunftsoption ist  für das Miteinander in der Welt und ich durch Neugierde das bedeutet Fragen stellen, Antworten geben oder nur zuhören Menschen wirklich kennenlernen darf. Was gibt es Besseres und Schöneres!
 
FINANZPLATZ FRANKFURT: Was geht Ihnen noch zum Thema Frankfurt derzeit durch den Kopf?
Marcus Kieser: Wir nehmen den Bahnhof in Frankfurt als ein tolles Gebäude wahr, Menschen kommen nach Frankfurt und fahren wieder weg, Austausch gleich null, weil man in so kurzer Zeit oft nicht so schnell zueinander findet: Eile, Hektik, Stress pur. Wir lassen das Geschehen um den Bahnhof ganz kurz noch ausgeblendet!  Mir geht es um Folgendes: Haben wir uns schon einmal Gedanken gemacht, haben wir schon einmal  Neugierde entwickelt um Menschen auch auf einem Bahngleis kennenzulernen und persönliche wertschätzende Informationen zu erhalten und in einen Austausch zu gehen?
Hier könnte die Bahn oder die Stadt Frankfurt ein Partner sein für das Thema „Neue Partnerschaften am Gleis und ein inspirierendes Miteinander- Gleisbekanntschaften 2024!“

Input, Ideen & Anregungen für GRUPPE & KANAL „Finanzplatz Frankfurt am Main“ sind willkommen: info@markus-hill.com

Link zum Kanal „Finanzplatz Frankfurt am Main“:
https://lnkd.in/eAPdigA6

Markus Hill & Marcus Kieser ( Foto: MH Services)

FINANZPLATZ FRANKFURT & KOOPERATION: Stärkung des Finanzplatzes Deutschland und der Transformationsfinanzierung durch Finanzplatzinitiativen (GASTBEITRAG – Heinz-Joachim Plessentin)

Die Stärkung des Finanzplatzes Deutschland ist ein wichtiger Schritt, um die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzsektors und des Wirtschaftsstandorts Deutschland in Europa und darüber hinaus zu erhöhen. Eine große Herausforderung ist die nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation der Wirtschaft und die Finanzierung des hohen Investitionsbedarfs.

Der Finanzplatz Deutschland im europäischen Vergleich

Deutschland ist ein wichtiger Akteur im europäischen Finanzsektor. Es zeichnet sich durch wirtschaftliche Stabilität, eine leistungsfähige Volkswirtschaft und eine zentrale geografische Lage aus. Im Vergleich zu anderen europäischen Finanzplätzen wie London, Paris, Zürich und Luxemburg hat Deutschland eine einzigartige Position und eine besondere Struktur. Frankfurt ist ein international führender Finanzplatz. Starke regionale Zentren wie Berlin, Hamburg, München, Nordrhein-Westfalen und Stuttgart sorgen für ein optimales Angebot für Wirtschaft und Menschen.

Eine Studie („Der Finanzplatz Deutschland als Eckpfeiler des europäischen Finanzsystems“) belegt die Vielfalt als Vorteil und Stärke des Finanzsystems: Der deutsche Finanzplatz passt hervorragend zur dezentralen, mittelständischen Wirtschaftsstruktur und zum deutschen Föderalismus. Die Strukturen von Wirtschaft und Bankensektors sind sehr ähnlich. Dies entspricht der Struktur der deutschen Realwirtschaft.

Neue Herausforderungen meistern und Chancen nutzen

Gleichwohl steht der Finanzplatz und Wirtschaftsstandort vor der Herausforderung, seine Wettbewerbsfähigkeit in einem sich schnell wandelnden globalen Umfeld zu erhalten und möglichst auszubauen. Dafür müssen die Weichen heute gestellt werden. Eine diversifizierte Wirtschaft hat gute Chancen, Herausforderungen zu meistern.

Dr. Sabine Mauderer, Mitglied des Vorstands der Deutschen Bundesbank, hat mit ihren Beiträgen die Herausforderungen aufgezeigt und wichtige Impulse gegeben:

Der historische Strukturwandel ist ausgelöst durch geopolitische Veränderungen, Energiewende, Digitalisierung, Dekarbonisierung, demografischen Wandel und die Folgen der COVID-19-Pandemie. Diese Umwälzungen bieten sowohl Herausforderungen als auch Chancen für die Wirtschaft. Innovationen sind ein Treiber des Strukturwandels.

Heinz-Joachim Plessentin & Markus Hill

Die nachhaltige, klimaneutrale und digitale Transformation der Wirtschaft – der Megatrend des 21. Jahrhunderts – und ihre Finanzierung erfordern einen Aufbruch und massive Innovationen, Investitionen und Finanzmittel. Der Staat muss dafür die Rahmenbedingungen setzen. Die Finanzierung des enormen Investitionsbedarfs spielt eine zentrale Rolle. Beispielsweise allein in NRW weist eine Studie einen Investitionsbedarf von 70 Mrd. Euro pro Jahr (aus heutiger Sicht 80 Mrd. Euro) aus für klimaneutrale und digitale Investitionen.

Deutschland hat ein großes Wachstums- und Innovationspotenzial, aber mehr Investoren für Zukunftstechnologien wären von großem Nutzen. Mehr Kapital sollte hier investiert werden. Eine niedrige Investitionsquote würde Wettbewerbsfähigkeit, Wachstum und Wohlstand gefährden. Investitionsbedarf, Expertise und Investoren müssen besser vernetzt und das Finanzökosystem ausgebaut werden.

Angesichts der Höhe des Investitionsbedarfs wird der überwiegende Teil privat über Banken, Versicherungen, Börse, Private Equity, Venture Capital und Fonds finanziert werden müssen. Die deutsche Finanzwirtschaft hat die Chance und das Potenzial, eine führende Rolle bei der Finanzierung der Transformation und der Klimawende einzunehmen. Der Finanzsektor sollte sich als Dienstleister der Realwirtschaft verstehen und sich besser mit anderen Branchen vernetzen. Finanzdienstleister können ein Teil der Lösung sein. Deutsche Standorte sind Vorreiter bei der nachhaltigen Finanzierung.

Das Matching von Kapitalangebot und -nachfrage muss besser organisiert werden. Eine größere Akzeptanz des Kapitalmarktes und ein breiteres Verständnis seiner Bedeutung sind entscheidend, um Herausforderungen erfolgreich zu bewältigen und die deutsche Wirtschaft auf einen nachhaltigen Wachstumspfad zu bringen. Der EU-Kapitalmarkt sollte weiterentwickelt werden. Verbriefungen und Plattformen sind wichtige Instrumente.

Förderbanken können durch Anschubfinanzierungen, Haftungsfreistellungen und als Ankerinvestoren eine wichtige Rolle bei der Transformationsfinanzierung und Risikoverteilung spielen: Die Europäische Investitionsbank, Klimabank der EU, die KfW, Transformationsbank des Bundes und Landesförderinstitute wie die NRW.BANK

Unternehmen brauchen gerade für längerfristige Investitionen geeignete Rahmenbedingungen, Flexibilität und schlanke bürokratische Prozesse, überschaubare Planungssicherheit und positive Rentabilitätsaussichten. Innovative Start-ups müssen gefördert werden und haben oft einen First Mover-Vorteil.

Ausbau des Finanzökosystems durch Finanzplatzinitiativen

Studien zeigen, dass die Wettbewerbs- und Leistungsfähigkeit eines Finanzplatzes und von Sustainable Finance im weiteren Sinne maßgeblich von der Leistungsfähigkeit des Ökosystems abhängen. Finanzplatzinitiativen können als vorwettbewerbliche Infrastruktur, als „Team hinter dem Team“ verstanden werden. Sie können verschiedene Akteure übergreifend zusammenbringen sowie eine vertiefte Zusammenarbeit von Kooperationspartnern initiieren und koordinieren. Für die Beteiligten sollte ein Mehrwert erkennbar sein.

Die deutschen Finanzplatzinitiativen sind organisiert in Germany Finance, der Arbeitsgemeinschaft der Finanzplätze. Gemeinsames Ziel ist es, „den Finanzplatz im europäischen und internationalen Kontext zu stärken, ihm ein Gesicht zu geben und Ansprechpartner für Interessenten am Finanzplatz Deutschland aus dem In- und Ausland zu sein. Dies … im engen Schulterschluss mit dem Bundesfinanzministerium und der GTAI.“ Die Sprecherrolle liegt 2023 in Frankfurt (Andreas Glänzel) und turnusgemäß 2024 bei Fin-Connect-NRW.

Mitglieder von Germany Finance sind:

Thematische Schwerpunkte der Finanzplatzinitiativen sind die Transformationsfinanzierung und Sustainable Finance, die Förderung von Innovation und Fintechs, Human Ressources (Attraktivität für Führungs-, Fach- und Nachwuchskräfte) sowie Standortmarketing.

Im September 2023 fand der Kick-Off-Event der Finanzplatz Deutschland Initiative statt, die von der Börsen-Zeitung ins Leben gerufen wurde. Die Initiative soll mit Veranstaltungen bis zum Frühjahr 2025 fortgeführt werden und den Austausch über die Wettbewerbsfähigkeit des Finanzplatzes Deutschland stärken. Darüber hinaus informieren auch Social-Media-Plattformen regelmäßig über den Finanzplatz, wie die Plattform Finanzplatz Deutschland, und bieten auch Diskussionsmöglichkeiten.

Welche Schritte bedarf es, um den Ausbau zum Finanzökosystem durch Finanzplatzinitiativen weiter zu beschleunigen?

Netzwerke zu einem Ökosystem zu entwickeln bedeutet, dass verschiedene Akteure im Finanzsektor, von Banken über Versicherungen, Börse und Private Equity bis hin zu Fintech-Start-ups, mit der Realwirtschaft, Wissenschaft und dem Staat enger zusammenarbeiten, um Innovationen voranzutreiben, Kapital bereitzustellen und den Zugang zu Finanzdienstleistungen zu erleichtern. Ein ausgebautes Ökosystem kann die Resilienz und Innovationskraft des Finanzplatzes Deutschland stärken.

Als Beispiel sei hier Fin.Connect.NRW genannt, das die Aufgabe hat, das Finanzökosystem auszubauen, insbesondere mit dem Fokus auf der Transformationsfinanzierung. Dazu wird die Finanzplatzinitiative in der Skalierungsphase vom Wirtschaftsministerium NRW mit zusätzlichen Ressourcen ausgestattet und eröffnet ab dem 01. November 2023 eine neue Geschäftsstelle (Kompetenzzentrum, zentrale Anlaufstelle). Für diese anspruchsvolle Aufgabe ist eine fundierte Erfahrung im Bereich von Finanzplatzinitiativen von großem Nutzen, um zeitnah aktiv werden zu können.

Eine Umfrage zeigt, dass große Unternehmen die Chancen der Transformation für ihre Wettbewerbsfähigkeit „auf dem Schirm“ haben. Bei kleinen und mittleren Unternehmen besteht häufig Informationsbedarf, zum Beispiel über die Anwendung von ESG-Kriterien bei der Kreditvergabe und die Nachhaltigkeitsberichterstattung. Fin-Connect-NRW hat mit seinen Kooperationspartnern bereits seit 2020 lösungsorientierte Veranstaltungen durchgeführt, um unterschiedliche Akteure übergreifend zusammenzubringen, zu sensibilisieren, praxisnah zu informieren und Wissen zu vermitteln. Der persönliche Austausch und das Networking können zu neuen Lösungen beitragen.

In der Zukunft sollen die Aktivitäten in den Bereichen Projektmanagement, Öffentlichkeitsarbeit, wissenschaftliche Begleitung und Koordination von Arbeitskreisen intensiviert werden. Ein Lenkungsausschuss sowie spezialisierte thematische Arbeitskreise sollen das Finanzökosystem auf übergreifende Weise vertiefen. Facharbeitsgruppen haben das Ziel, Partner zusammenzuführen, um die Transformationsfinanzierung zu skalieren, die Digitalisierung zu fördern, Expertenwissen für den Transformationsprozess zu vermitteln und die Nachhaltigkeit zu unterstützen. Ein langfristiges Ziel besteht darin, Strukturen zu schaffen, die sich möglichst selbst tragen.

Es wird sich zeigen, wie zeitnah das Konzept umgesetzt werden kann und welche Impulse für den Finanzplatz Deutschland und die Transformationsfinanzierung ab Januar 2024 gegeben werden, wenn die Sprecherrolle für Germany Finance turnusgemäß an Fin-Connect-NRW übergeht.


H.-Joachim Plessentin hat in vier Jahrzehnten in verschiedenen Funktionen wichtige Impulse und Beiträge zur wirtschaftspolitischen Entwicklung des Landes NRW gegeben und seine Expertise beratend und unterstützend eingebracht. Er koordinierte die Finanzplatzinitiative Fin.Connect.NRW vom 15. Juni 2020  bis zum 31. Juli 2023, war langjähriger Mitarbeiter des Wirtschaftsministeriums NRW sowie zuvor Banker bei der DZ Bank und der KfW (heutige Bezeichnungen), ist Diplom-Betriebswirt und Autor.

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