FINANZPLATZ FRANKFURT: „Der Finanzplatz Frankfurt ist die ideale Drehscheibe für den Themenkomplex Diffusion von Wissen in Verbindung mit Freude an Gedankenaustausch“ (Interview – IPE D.A.CH – Markus Hill)

Finanzplatz Frankfurt, Family Offices, Digital Assets, Investorenstudie „Alternative Investments, Immobilien & ESG”, Impact Investing, Veranstaltungsformate, Indien, Asset Management, Philosophie, LinkedIn-Community „Finanzplatz Frankfurt am Main“ und Networking in der DACH-Region – IPE D.A.CH-Chefredakteur Frank Schnattinger sprach mit dem unabhängigen Asset Management Consultant Markus Hill über die anstehenden Aktivitäten und Interessensgebiete in 2025.

IPE D.A.CH: Sie hatten im Februar ein Panel moderiert zum Themenbereich „Family Offices, Asset Allocation & Financial Education“, was war der Hintergrund dieses Formats?

Hill: Netterweise hatten mir im Vorfeld der Veranstaltung „Forum für Digitale Vermögenswerte“ Manuel Müller und Samir Zakaria, die Möglichkeit eingeräumt, im Vorfeld ein Pre-Event zu organisieren. Auf deren Hauptveranstaltung hatte ich zwei Panels betreut, eines der Panels hatte auch zu tun mit dem Themenbereich Family Offices, Produktentwicklung und Advisory im Bereich Digital Assets (Kyra-Marie Anderle, Dr. Giesen Family Office). Bei der Abendveranstaltung konnte ich unabhängig von dem Digital Assets-Thema auch andere Themen ansprechen. Beispiele hierfür war zum Beispiel ein Impulsvortrag von Peter Preller (HQ Trust) zum Thema Asset Allocation und Asset Manager Selection. Bei der Diskussion konnte Reiner Konrad (Focam) interessante Punkte zum Themenbereich Portfolio Management, Manager Selection und zu meinem Lieblingsthema Fondsboutiquen erläutern. Henning Schröer (fidubonum) präsentierte sehr interessante Gedanken zum Thema Beauty Contest bei Multi Family Offices, Herausforderungen beim Aufbau eines Single Family Offices sowie Einblicke in den Rahmen und die Inhalte der „Jahrestagung Family Office“ (Petersberg, Herbst 2025). Wie so oft waren die Fragen aus dem Publikum sehr fokussiert – einer der Kernpunkte bei solchen Diskussionen ist häufig: Wie kommt man in den Dialog mit Family Offices? Vor dem Hintergrund, dass Investoren in der Regel nicht unumschränkt begeistert sind bei „Sales-Anrufen“, gab es hier einen sehr lebendigen Diskussionsverlauf. Natürlich gab es auch den Bezug zum Thema Digital Assets. Anknüpfend an das Thema Investorendialog wurde hier das Thema Financial Ecucation bei institutionellen Investoren angesprochen. Tenor der Diskussion war, dass gerade die Kommunikation im Bereich Digital Assets noch ein großes Optimierungspotenzial bietet.

IPE D.A.CH: Sie halten in Kürze bei einer Veranstaltung ein Kurzintro zum Thema „Alternative Investments, Immobilien & Impact Investing, ESG“. Was steckt hinter der Idee?

Markus Hill & Frank Schnattinger, IPE D.A.CH

Hill: „Finanzplatz Frankfurt am Main“ unterstützt auch in diesem Jahr Sebastian Thürmer (artis ICM) bei seiner traditionellen Investorenstudie „Alternative Investments, Immobilien & ESG“, diese findet nun schon zum fünften Mal statt. Die Befragungen laufen gerade, die Befragung ist wenig zeitintensiv und viele Investoren schätzen das Format. Man kann in anonymisierter Form zusätzlich Eindrücke über aktuelle Tendenzen auf der Investorenseite gewinnen („Peer Review“-Thematik etc.). Aktuell spreche ich mit einigen potenziellen, neuen Teilnehmern. Man greift dann einmal zum Hörer und spricht verschiedene Themen an. Im Rahmen dieser Gespräche kam auch immer das Thema ESG auf, zugegebenermaßen gibt es hier ein gemischtes Stimmungsbild. Durch diese Gespräche entwickele ich auf ein Gefühl für dieses Thema, damit man auch „live“ erfährt, was sich hier tut – oder auch nicht. Netterweise hat mir Herr Thürmer einige der Ergebnisse von der letzten Studie zur Verfügung gestellt, in Kombination auch mit seinen aktuellen Eindrücken der laufenden Befragungen. Als Ideengeber und Initiator der Studie kann er mir zeitnah ein sehr gutes Stimmungsbild geben, als Praxisimpression ist so ein Input immer wertvoll. Die Studie wurde im letzten Jahr von Solvium (Verkehrsinfrastruktur) unterstützt, die Sponsoren der Studie ermöglichen im Abschluss, dass die Ergebnisse der Befragung in einem Videoformat dargestellt werden können. Eigentlich sollten am Finanzplatz Frankfurt die Ergebnisse auch noch vor Ort im zweiten Quartal diskutiert werden, der Dialog läuft, erste Ideen entwickeln sich.

IPE D.A.CH: Welche Themenfelder werden in dieser Investorenstudie angesprochen?

Hill: Die institutionellen Investoren werden auch in diesem Jahr bei dieser Befragung wieder zu verschiedenen Entwicklungen befragt. Planung zum Ausbau der Immobilienquote, Nutzungsarten, Allokation, Regionen, Alternative Investments (AI)-Quoten, AI Segmente, Private Debt, Erneuerbare Energien, Infrastructure Equity, Private Equity, Attraktivität der Assetklassen, Bedeutung & Strategie „Nachhaltigkeit“, ESG-Leitfaden & Analyse, Impact Investing, energetische Sanierungsmaßnahmen bei Immobilien – um hier einmal kurz und knapp die Themenfelder zu umreißen.

IPE D.A.CH: Wo halten Sie das Kurzintro, auf welcher Veranstaltung?

Hill: Die Veranstaltung „Smart Impact Investing Forum von Christian Hommens findet am 17. und 18.3.2025 in Königstein statt. Das Thema passt gut, da Nachhaltige Investments auch am Finanzplatz Frankfurt intensiv und oft auch kontrovers diskutiert werden. Hier gibt es viele Universitäten, Think Tanks und Akteure, die ein sehr interessantes Ökosystem darstellen. Die Veranstaltung konzentriert sich auf den Gedankenaustausch, das Networking von institutionellen Investoren mit anderen „Center of Competence“-Vertretern vor Ort. Zum Beispiel wird es wertvollen Input geben von Prof. Dr. Timo Busch (Sustainable Finance Research Group), Michael Schmidt (Mitglied des Sustainable-Finance Beirats der Bundesregierung) und Kristina Jeromin (Stiftung Mercator). Roland Kölsch (F.I.R.S.T. e.V.) ist auch vor Ort, er hat mir letzte Woche auch noch einmal ein gutes Stimmungsbild zum Thema Investoren, Asset Management und ESG gegeben.

IPE D.A.CH: Welche weiteren Themen beschäftigen Sie derzeit intensiver?

Hill: Die Themen Finanzzentren, DACH-Region und Indien haben mich immer begeistert. Ich freue mich diese Woche auf den Vortrag von Ravikant Susarla von Seraina Invest AG beim German Indian Round Table (GIRT, Johannes Weisser / Regionalvertretung). Herr Susarla wird in seinem Vortrag über erfolgreiche Strategien zur Planung und Umsetzung von Immobilienprojekten in Indien sprechen. Der Titel des Berichts ist „Immobilieninvestments in Indien – Ein Werkstattbericht“. Ich freue mich, an dem Abend auch einige, kurze Worte zum Themenbereich „Finanzplatz Frankfurt & Indien“ sagen zu können, im Rahmen eines anderen Projektes mit Indien-Bezug hatte ich für den Gedankenaustausch auf LinkedIn den Kanal „Investing in India“ eingerichtet. Das Thema Indien lässt sich hier gut mit dem Thema Finanzplatz Schweiz verbinden, auch hier ergibt sich wieder eine Brücke zu unseren Interessensgebieten und Netzwerken – Kommunikation & DACH-Region. Warum? Im Januar hatte ich eine Moderation auf einer Investorenveranstaltung von Frankfurt Asset Management und SIA Funds (Schweiz) beim Fondskongress in Mannheim. Am 7.5. (Frankfurt) und 8.5. (Köln) freue ich auch hier wieder auf ein Wiedersehen mit Alex Rauchenstein und Urs Marti von SIA Fund, mit dabei sein wird auch Martin Friedrich von Lansdowne Partners Austria (LPA) dabei sein – durch einen Vertreter vom Finanzplatz Österreich wird diese „DACH-Impression“ zusätzlich abgerundet. Die Themenbereiche Value Investing, Rohstoffe, Multi Asset Management & Endowment-Ansatz werden dort diskutiert werden, mein Kurzintro zum Thema Fondsboutiquen & USA-Formel wird auch nicht fehlen. Gegenwärtig sind wir auch in den Vorbereitungen zur diesjährigen Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ (LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband) im Herbst dieses Jahres, ich freue mich auf mein nächstes Interview mit David Gamper, Geschäftsführer LAFV. Am Samstag vor Königstein habe ich das Vergnügen, mit dem Frankfurter Künstler Ulrich Diekmann wieder in kleiner Runde in der Innenstadt des Dorfes mit Hochhäusern wieder an einer kleinen Philosophierunde teilnehmen zu können, alle vier Wochen wird ein Buchkapitel diskutiert – out of the box, die Welt besteht ja nicht nur aus Finanzen. Die Grundlage der Diskussion bildet das Buch „Was bedeutet das alles? Eine kurze Einführung in die Philosophie“ (Thomas Nagel). Ende des Monats wird es in Frankfurt noch ein interessantes Event vom Finfluencer Circle geben (Birgit Hass), neben einer interessanten Digital Assets „Disco-Nacht“ in Verbindung mit dem Thema Digital Assets (Michael Wutzke, TechQuartier, Finance Loop – Alliance for on-chain finance etc.), kurz danach findet die Crypto Asset Conference der Frankfurt School of Finance (Blockchain Centre) statt. Man sieht, dass Frankfurt auch in Sachen Digital Assets sehr aktiv ist, das Center of Competence. Es hat mich im Zusammenhang mit den Kommunikationsaktivitäten in der DACH-Region sehr gefreut, dass unsere LinkedIn-Community aus dem Kanal „Finanzplatz Frankfurt am Main“ zum Ende des Jahres die 10.000-Follower-Grenze überschritten hat, auch der Austausch in der gleichnamigen LinkedIn-Gruppe hat sich sehr gut entwickelt. Input, Ideen und Anregungen für die Weiterentwicklung dieser Plattform wissen wir zu schätzen – ich bin dankbar für die Unterstützung, die wir in den letzten fünf Jahren bei dem Ausbau dieses Netzwerks erhalten haben. Auch die Finanzplatz Liechtenstein-Community hatte auf LinkedIn im Jahr 2025 die 3.000-Follower-Grenze überschritten, hier verfolge ich die Private Label Fonds-Aktivitäten des Standorts intensiver. Übrigens auch ein Danke an Sie persönlich, auf mein Kurzinterview mit Ihnen in dem Kanal freue ich mich ebenso, auch Sie sind ja häufig in Frankfurt um Investorenveranstaltungen zu moderieren und um Asset Manager zu treffen. Ich habe gesehen, dass sich Ihr Kanal auf Linkedin ebenso sehr erfreulich entwickelt. Ich schätze diesen Social-Media-Kanal in erster Linie als Tool für Wissensmanagement, man kommt in einen interessanten Austausch mit Fachexperten aus den verschiedensten Gebieten. Der Finanzplatz Frankfurt ist die ideale Drehscheibe für den Themenkomplex Diffusion von Wissen in Verbindung mit Freude an Gedankenaustausch!

IPE D.A.CH: Vielen Dank für das Gespräch.

*) Markus Hill ist unabhängiger Asset Management Consultant in Frankfurt am Main. Kontakt: info@markus-hill.de; Website: www.markus-hill.de

1. Veranstaltung „Smart Impact Investing Excellence Forum“ (17. & 18.3.2025):

2. Veranstaltung „Immobilieninvestments in Indien – Ein Werkstattbericht“ (13.3.2025) & Netzwerk GIRT (German Indian Round Table)

3. LinkedIn-Community „Finanzplatz Frankfurt am Main“

https://www.linkedin.com/company/34604189/admin/dashboard

QUELLE: www.institutional-investment.de

FOTO: Marcus Kieser, Frankfurt

FINANZPLATZ FRANKFURT & GEDANKENAUSTAUSCH: Family Offices, London, Assessments, „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein”, Ökosysteme & Lebensqualität (INTERVIEW – David Gamper, LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband)

„Unsere Hauptschwierigkeit bei der Kommunikation ist es, mit Hilfe unserer Vorstellungskraft zu erfassen, wieviel die anderen Leute wissen oder nicht“ (Cyril Northcote Parkinson). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit David Gamper, Geschäftsführer LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband, über die Vorteile des Fondsstandort Liechtenstein, Family Offices, London-Event, Fondsauflage in Europa und Asien und über die aktuellen internationalen Assessments des Standorts Liechtenstein. Zusätzlich wurde ein kurzer Überblick über die am 8.11.2023 stattfindende Veranstaltung „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“ gegeben, das Gespräch wurde zudem abgerundet durch einige persönliche Anmerkungen von Herrn Gamper zu den weiteren Vorteilen von Liechtenstein (Stichwort: Infrastruktur etc.).

Hill: Sie waren am 12. Oktober in London, um den Fondsstandort Liechtenstein vorzustellen. Was ist Ihnen aufgefallen, was war für die Gäste «neu» oder besonders interessant?

Gamper: Vor allem ist uns die hohe Besucherzahl aufgefallen. Wir hätten niemals erwartet, dass über 100 Personen kommen würden. Die Saalkapazität wurde mehr als vollständig ausgeschöpft. Mehrere Gäste haben uns gegenüber betont, dass sie den Fondsstandort Liechtenstein nun mit einem völlig neuen Blickwinkel sehen. Besonders hervorzuheben, wie auch im Panel diskutiert wurde, ist die Tatsache, dass Liechtenstein den internationalen Regeln entspricht und bei den entsprechenden Assessments so gut abgeschnitten hat.

Hill: Welche Assessments sprechen Sie hier insbesondere an?

Gamper: Es geht um zwei äusserst bedeutsame Assessments. Das erste betrifft das Global Forum der OECD, das von 2020 bis 2022 in allen Ländern durchgeführt wurde, die am Automatischen Informationsaustausch (AIA) teilnehmen. Liechtenstein erhielt die höchstmögliche Bewertung für die Umsetzung des AIA und ist somit vollständig transparent in steuerlichen Angelegenheiten. Das zweite Assessment betrifft das Moneyval Assessment von 2021. Moneyval ist der Expertenausschuss des Europarates, der die Maßnahmen zur Bekämpfung von Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung in den Ländern bewertet, die Mitglieder des Europarates, jedoch nicht Mitglieder der FATF sind. Moneyval verwendet dabei die Standards der FATF und berichtet der FATF über die Ergebnisse. Auch bei diesem Assessment schnitt Liechtenstein hervorragend ab, sogar besser als die Mehrheit der EU-Länder. Dies war für unsere Besucher eine Überraschung.

Nun, um auf Ihre ursprüngliche Frage zurückzukommen: Unsere Besucher waren auch beeindruckt von der Tatsache, dass Liechtenstein hinsichtlich der Anzahl von Fonds in Europa an siebter Stelle steht und in Bezug auf das Wachstum in den letzten sieben bis acht Jahren sogar in den Top 3 liegt. Sie waren besonders angetan von den effizienten Prozessen, die Liechtenstein auszeichnen, sowie von der reibungslosen Kommunikation mit den Behörden. Unsere Gäste konnten dies unmittelbar erleben, da Dr. Reto Degen, Mitglied der Geschäftsleitung der Finanzmarktaufsicht Liechtenstein, an der Podiumsdiskussion teilnahm und im Anschluss am Empfangsbuffet zur Verfügung stand. Er wird übrigens auch in Frankfurt präsent sein.

David Gamper, LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband
David Gamper, Geschäftsführer des LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband

Die Teilnehmer zeigten zudem großes Interesse an den Vertriebsmöglichkeiten liechtensteinischer Fonds in Europa sowie in Asien. Während Liechtenstein aufgrund seiner Teilnahme am Europäischen Wirtschaftsraum uneingeschränkt Fonds in der gesamten EU vertreiben kann, sind die Möglichkeiten in Asien, mit Ausnahme von Singapur, noch begrenzt. Andererseits weckten die Vorteile Liechtensteins in Bezug auf den Vertrieb in der Schweiz aufgrund der Zoll- und Währungsunion großes Interesse.

Hill: Am 8.11. diesen Jahres präsentiert sich der Fondsstandort unter dem Motto „Finanzplatz Frankfurt trifft Finanzplatz Liechtenstein“. Für wen ist die Veranstaltung in Frankfurt interessant?  

Gamper: Grundsätzlich bietet diese Veranstaltung eine hervorragende Gelegenheit für alle, die ihre Netzwerke in Liechtenstein ausbauen möchten. Besonders spannend ist sie jedoch für Fondsinitiatoren sowie Fondsmanager, die einen Wechsel der Service-KVG bzw. des Fondsdomizils in Betracht ziehen. Liechtenstein spezialisiert sich seit vielen Jahren auf Private Label Fonds von Vermögensverwaltern, Anlageberatern, Family Offices und Fondsboutiquen. Das gesamte Ökosystem ist darauf ausgerichtet und der Erfolg spricht für sich. In den letzten Jahren verzeichneten nur zwei Standorte in Europa ein stärkeres Wachstum in Bezug auf die Anzahl der Fonds als Liechtenstein. Das kleine Land mit seinen knapp 40.000 Einwohnern belegt laut European Fund and Asset Management Association (EFAMA) bereits den siebten Platz im europäischen Ranking. 

Hill: Was darf ein Besucher von der Veranstaltung erwarten?  

Gamper: Unsere Gäste werden sehen wie flexibel, effizient und zügig die Gründung eines Fonds nach europäischem Recht sein kann. Dabei haben sie die Gelegenheit, direkt mit Fondsmanagern in Kontakt zu treten, die bereits erfolgreiche Fonds in Liechtenstein aufgelegt haben. Zusätzlich wird der höchste Verantwortliche für Fondsangelegenheiten bei der Finanzmarktaufsicht anwesend sein, ebenso wie zahlreiche Experten aus der liechtensteinischen Fondsbranche. 

Hill: Welches sind die wesentlichen Vorteile des Fondsstandortes Liechtenstein?  

Gamper: Es gibt zahlreiche Vorteile, von denen einige erst im täglichen Betrieb deutlich werden. Bereits bei der Gründung eines Fonds fällt jedoch auf, wie kurz die Time-to-Market im Vergleich zu anderen Standorten ist. Dies ist auch auf die zügige Zulassung durch die Finanzmarktaufsicht zurückzuführen, die im Durchschnitt nur eine Woche in Anspruch nimmt. Die Kostenstruktur ist ebenfalls äußerst vorteilhaft für Fondsgründer und im Gegensatz zu anderen Cross-Border Domizilen fallen in Liechtenstein keine Steuern auf Fonds an.

Hill: Einmal von Fonds abgesehen, was spricht noch für Liechtenstein?

Gamper: Ich schätze die hohe Lebensqualität hier in Liechtenstein sehr. Beruflich bietet das Land zahlreiche Möglichkeiten, darunter Industriebetriebe, Dienstleister, Tourismus und ein faszinierendes Finanzzentrum. Es zeichnet sich durch wirtschaftliche und politische Stabilität aus. Die Gesundheitsversorgung ist erstklassig, und Erholungsgebiete liegen praktisch vor der Haustür. Unsere Natur ist unberührt, und Sicherheit ist gewährleistet. Die öffentliche Verwaltung ist äußerst effizient, und Liechtenstein weist die geringste Staatsverschuldung in Europa auf. Außerdem finde ich die Umgebung hier sehr reizvoll. Die Bahn, die von Liechtenstein aus leicht mit dem Bus erreichbar ist, hält direkt am Bodensee in Bregenz. Beliebte Urlaubsziele wie St. Moritz, Lech/Arlberg, Laax, Tirol, Südtirol, der Lago Maggiore, der Comer See und der Luganer See sind nicht weit entfernt. Die Metropolen Zürich, München und Mailand sind jeweils in ein bis drei Stunden mit dem Auto erreichbar.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.


LAFV LIECHTENSTEINISCHER ANLAGEFONDSVERBAND & FINANZPLATZ FRANKFURT (PRÄSENTATION & PANEL-DISKUSSION)

Am 8. November 2023 findet in Frankfurt die Veranstaltung «Finanzplatz Frankfurt am Main trifft Finanzplatz Liechtenstein» (FONDSSTANDORT) statt. 
Die Veranstaltung richtet sich an Fachleute wie Vermögensverwalter bzw. Unternehmen, die Fonds lancieren wollen, Family Offices und Berater/Rechtsanwälte im Bereich der FONDSSTRUKTURIERUNG. — Information & Rückfragen „Zielgruppe“: info@markus-hill.com / +49 (0) 163 4616179 & www.lafv.li)

Die Themen:
– Family Offices: Fondsboutiquen & Managerauswahl – Reiner Konrad, CESFi, Senior Advisor Asset Management, FOCAM AG
– Liechtenstein, der Standort für Ihre Private Label Fonds – David Gamper, Geschäftsführer LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband- – Podiumsdiskussion:

  • Dr. Reto Degen, Mitglied der Geschäftsleitung FMA – Finanzmarktaufsicht Liechtenstein
  • Ralph Früh, CEO Früh & Partner Vermögensverwaltung AG
  • Alex Boss, Präsident LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband, CEO Ahead Wealth Solutions
  • Moderation: Markus Hill, Finanzplatz Frankfurt am Main

Als Ehrengast erwarten wir die liechtensteinische Botschafterin in Berlin I. E. Isabel Frommelt-Gottschald.

Vor Ort werden auch viele Experten und Geschäftsführer der liechtensteinischen Fondsbranche sein. So zum Beispiel Alex Boss, Mathias Eggenberger, CFA, Bjoern Kogler, Thomas Marte, Christina Delia Preiner, Wolfdieter Schnee, CAIA, Bruno Schranz, Claudio Tettamanti, Dr. Günter Unterleitner.

INFORMATIONEN: www.lafv.li info@lafv.li

INFORMATION ZUR VERANSTALTUNG IN FRANKFURT (Zielgruppe, Ausrichtung, Anmeldung etc.): info@markus-hill.com

SPONSOREN (Auswahl): Ahead Wealth Solutions Axxion S.A. CAIAC Fund Management GASSER PARTNER Rechtsanwälte Grant Thornton Schweiz/Liechtenstein LGT Private Banking Liechtensteinische Landesbank AG PATRONAS Financial Systems VP Fund Solutions

Fondsstandort Liechtenstein & Fondsauflage:

„Welche Möglichkeiten bietet der Fondsplatz Liechtenstein deutschen Fondsgründern?

  • EU-Pass durch die Mitgliedschaft im EWR
  • Max. Zulassungsdauer von 10 Arbeitstagen bei UCITS Fonds (per Gesetz)
  • Alternative Investment Funds (AIF) müssen der Aufsicht nur angezeigt werden
  • Sehr konkurrenzfähige und kalkulierbare Kosten durch All-in Fees
  • Absolute Steuertransparenz und keine Besteuerung von Fonds in Liechtenstein
  • Hoher Anlegerschutz
  • AAA-Bonität des Landes, keine Staatsschulden
  • Know-how und langjährige Erfahrung im Bereich Private Label Funds
  • Sehr breites Spektrum an möglichen Anlageinstrumenten bei AIF“


LAFV Liechtensteinischer Anlagefondsverband: www.lafv.li

Quelle: www.institutional-investment.de


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FINANZPLATZ FRANKFURT & BAD HOMBURG: Family Offices, Ökonomie, EZB, Zinsen & Kapitalmärkte – PRIVATE WEALTH GERMANY MUNICH FORUM & PRIVATE DEBT INVESTOR GERMANY FORUM (INTERVIEW – Michael Heise, HQ Trust GmbH)

„Vor Prognosen soll man sich unbedingt hüten, vor allem vor solchen über die Zukunft“ (Mark Twain). Markus Hill sprach für FONDSBOUTIQUEN.DE mit Michael Heise, Publizist und Chefökonom von HQ Trust, über die Verbindung der Bereiche Ökonomie und Family Office sowie über die  Herausforderungen für Investoren im aktuellen Zinsumfeld. Angesprochen wurden Themen wie EZB, Zinspolitik, Inflation und die Impliktationen für Kapitalmark-Renditen. Diese Themen, wie auch das Thema Alternative Investments, stehen in dieser Woche ebenso im Fokus der Diskussion beim Private Wealth Forum Germany und dem Private Debt Investmentforum in München.

Hill: Wo sehen Sie als Volkswirt eigentlich die Verbindung zu dem Themenkomplex „Family Office & Asset Allocation“?

Heise: Die Beratung von Familien im Hinblick auf die Sicherung und die Mehrung der Vermögen ist eine äußerst spannende Aufgabe. Sie ist aus meiner Sicht aufs Engste mit den globalen volkswirtschaftlichen Entwicklungen verknüpft, die die langfristigen Trends an den Finanzmärkten wesentlich mitbestimmen. Eine Passion für die Ökonomie ist insofern eine gute Voraussetzung, um Family Offices zu beraten. Für die Volkswirte, die im Finanzunternehmen tätig sind, was bei mir seit 1995 der Fall ist, besteht die besondere Herausforderung darin, nicht nur akademisch interessante Analysen vorzulegen, sondern Handlungsanweisungen für Investoren zu generieren. Und die sind, wie man weiß, dem unbarmherzigen Urteil der Märkte ausgesetzt. Das macht die Arbeit so spannend.

Hill: Warum hat die EZB Ihrer Meinung nach so spät auf die Inflation reagiert?

Heise: Der plötzliche Anstieg der Inflation in den letzten Jahren hat in seiner Schnelligkeit die große Mehrheit an Prognostikern überrascht. Das ist allerdings keine Exkulpation für die Notenbanken. Vor allem die Europäische Zentralbank hat viel zu lange an der These festgehalten, dass der Inflationsanstieg nur vorübergehend sei, sie hat deshalb sehr spät Gegenmaßnahmen ergriffen. Die erste Zinserhöhung der EZB fand statt im Juli 2022, als die Inflation bereits fast 9 % erreicht hatte. Wie kam es zu dieser späten Reaktion? Natürlich kann man anführen, dass unsere Prognosemodelle in Zeiten massiver Schocks wie der COVID- Pandemie und des Ukrainekriegs nicht so gut funktionieren. Wichtiger noch ist, dass die europäische Zentralbank gerade im Jahre 2021 ihre Strategie überarbeitet hatte und dabei eine sehr expansive Grundausrichtung herausgekommen ist. Noch Ende 2021 hat die EZB im Rahmen der sogenannten Forward Guidance eine lange Zeit niedriger Leitzinsen angekündigt und damit die Markterwartungen geprägt. Diese Zusicherung hinderte sie dann daran, zeitgerecht die Zinsen zu erhöhen. Sie hätte damit ihre eigenen Ankündigungen unterlaufen.

Michael Heise, Chefökonom bei HQ Trust GmbH
Michael Heise, Chefökonom der HQ Trust GmbH

Hill: Wie geht es weiter mit der Inflation und den Leitzins der EZB?

Heise: Die Leitzinsen der EZB werden sich nach meiner Einschätzung noch bis in den Frühsommer 2024 hinein auf dem jetzt erreichten Niveau bewegen. Angesichts der Konjunkturschwäche im Euroraum und der doch rückläufigen Inflationszahlen dürfte die EZB vorerst keine weitere Straffung der Geldpolitik vornehmen. Entscheidend ist natürlich die Entwicklung der Inflation. Deutlich steigende Rohstoffpreise oder aggressive Lohnerhöhungen könnten das Bild ändern.

Hill: Welche Implikationen hat das für die Kapitalmarkt-Renditen?

Heise: Bei der aktuellen Ausrichtung der Geldpolitik dürften sich die Kapitalmarktrenditen auf den jetzigen Niveaus mehr oder weniger seitwärts bewegen. Deutliche Zinssenkungen der Zentralbanken wären allenfalls bei einer stärkeren Rezession zu erwarten, die die meisten Prognostiker derzeit nicht kommen sehen. Man sollte sich meines Erachtens daher nicht auf sinkende Zinsen hin positionieren.

Hill: Wir hatten eine Vorbesprechung zu unserem Panel beim Private Wealth Germany Forum in München. Welche Themen sind Ihnen dort noch wichtig?

Heise: Es wird sicherlich ein sehr interessantes Panel werden. Ich freue mich vor allem darauf, verschiedene Szenarien zu diskutieren. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit einer Rezession, eines kräftigen Wirtschaftsabschwungs? Ein Rezessionsszenario würde ganz andere Kapitalmarktimplikationen haben. Ich nehme an, dass die Meinungen hier auseinandergehen.

Hill: Welche Themen stehen bei Ihnen zusätzlich aktuell an?

Heise: Diese Woche steht im Zeichen der alternativen Investments. Am 18. Oktober nehme ich am Private Debt Investment Forum 2023 hier in München mit einer Keynote teil. Private Debt- Anlagen haben sich zuletzt sehr stark entwickelt und eine hohe Nachfrage auf sich gezogen. Auch sie sind jedoch von den gesamtwirtschaftlichen Entwicklungen und Risiken betroffen. Da gibt es viel zu diskutieren.

Hill: Vielen Dank für das Gespräch.


Michael Heise ist seit 2020 selbständiger Berater und Publizist sowie Chefökonom des Vermögensverwalters HQ Trust GmbH in Bad Homburg. Er hat an der Universität Köln Volkswirtschaft studiert und promoviert. Sein beruflicher Werdegang führte über den Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung und die Positionen des Chefvolkswirts bei der DG Bank und der DZ Bank zuletzt zur Allianz Gruppe nach München. Heise ist Honorarprofessor an der Goethe Universität in Frankfurt.

www.institutional-investment.de

PRIVATE WEALTH GERMANY MUNICH FORUM (MUNICH, 17.10.2083):

PRIVATE WEALTH, FAMILY OFFICES, ECONOMICS & Finanzplatz Deutschland (München, 17.10.2023) – „Panel Discussion: Fixed Income: Rising Trends Shaping Today’s Landscape Inflation is at its highest rate in four decades. Central Banks may continue to raise rates. Given this precarious moment in time, investors are left wondering if the 60/40 portfolio is still viable, in light of correlations between stocks and bonds. This panel will aim to answer such key questions as: • How much higher will the ECB raise rates and how quickly could they cut rates? • How will the ECB reduce its balance sheet and for how long? • How is liquidity in the bond market and what is the impact on fixed income portfolios? • Could this be a year with bonds and stocks up? How does that affect investing behavior of clients? Moderator: Markus Hill, Managing Director, MH Services – Panelists: Martin Friedrich, Head of Economic & Market Research, Lansdowne Partners Austria – Michael Heise, Chief Economist, HQ Trust – Timur Shaymardanov, Senior Product Specialist -Xtrackers Index Strategy & Analytics , Xtrackers by DWS – Dr. Wolfgang Bauer, CFA, CAIA, Fund Manager, M&G Investments

The 6th Annual Private Wealth Germany Forum is the region’s leading conference for family offices, high net worth wealth managers and private banks from throughout the region and one of the flagship meetings of our global private wealth series. The forum’s content was developed through hundreds of one-on-one meetings with the HNW family wealth management community and the program’s speaker faculty is primarily comprised of leaders in the sector from across Germany.“ (QUOTE – Markets Group – www.marketsgroup.org Vanessa Orlarey)

https://www.marketsgroup.org/forums/private-wealth-germany-forum-2022

PRIVATE DEBT INVESTOR GERMANY FORUM (MUNICH, 18.10.2023):

“09:00 Keynote: Economist

Factors influencing credit macro conditions.

Dr. Michael Heise, Chief Economist, HQ Trust/ Macroadvisors”

“On 17-18 October in Munich, the Private Debt Investor Germany Forum will connect the most influential asset allocators and funds from the DACH region and beyond. Over 60 institutional and private investors will come together to meet private debt fund managers and the wider market to learn about the latest trends, explore investment opportunities and decide where to allocate their capital. Attendees will hear from over 70 speakers across the forum and have many opportunities to connect with active investors in Germany, Austria, and Switzerland. Join your peers at the Germany Forum for an unmissable two days of content and networking in the region.

https://www.peievents.com/en/event/pdi-germany-forum/home/

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